Virtuelle "Lebewesen", die man pflegen muss

vom 11.08.2009, 06:43 Uhr

Eine Freundin pflegt mit ihrem Kind hier und da irgendwelche Lebewesen im Internet. Es sind Seiten, wo man sich wohl anmelden muss und da wachsen dann irgendwelche Tiere heran oder auch Kinder, die aus Kohlköpfen entstehen oder aus Rosen. Die Seite kenne ich selber nicht. Aber mein Mann und ich haben doch ziemlich darüber gelacht, als wir das gehört haben.

Sind solche Seiten für Kinder sinnvoll? Was interessiert sogar Erwachsene daran, wenn sie solche Seiten aufrufen? Kennt ihr solche Seiten und würdet ihr selber virtuelle Lebewesen füttern und pflegen und heranwachsen sehen wollen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich hätte wohl keine Lust und keinen Spaß daran, virtuelles Leben zu pflegen. Mir sind da richtige Tiere einfach viel lieber. Von diesen hat man auch viel mehr und sie danken es einem auch eher. Ich brauche etwas, was ich anfassen und streicheln kann und das ist bei virtuellem Leben ja nicht möglich.

Ich finde, dass es genauso wie mit diesen Tamagotchis ist. Wenn sich ein Kind oder ein Erwachsener ein Tier wünscht, ersetzt ein virtuelles Tier dieses doch nicht. Ich habe mal gesehen, dass ein kleines Kind schrecklich geweint hat, als sein Tamagotchi starb. Sowas muss doch dann nicht sein, oder? Ich finde solche Spiele langweilig und würde mich da nicht anmelden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde diese virtuellen Viecher unglaublich nervig; die Tamagotchi-Welle ist zum Glück ja abgeebbt. Die nur im Internet beheimateten Pferde, Drachen, was weiß ich, nerven also nicht bei sämtlichen Gelegenheiten. Langweilig finde ich die zusätzlich noch. Man macht doch nichts weiter, als irgendetwas anzuklicken, da ist Null spielerische Herausforderung oder Abwechslung mit bei.

Sinnvoll sind diese Seiten sicher nicht, aber das sind auch viele andere Seiten und Videospiele für Kinder nicht. Solange es den Kleinen Spaß macht (und lange ist das sowieso meist nicht), finde ich das nicht weiter bedenklich. Gibt ja auch für den Nintendo DS alle möglichen Tierpflege-Aufzuchtspiele. Und auch diese Babysetting-Spiele, die Tochter einer Bekannten (das Mädchen ist aber schon dreizehn) hat da auch eines von, das Baby muss dann laufend gefüttert, gewaschen und sonstwie bespasst werden. ich hab mir das Spiel so etwa zwei Minuten an geguckt und war davon schon genervt. Aber das Mädchen fährt da voll drauf ab. Und wenn es ihr so viel Spaß macht, warum nicht. In einigen Tagen oder Wochen wird ihr das schon langweilig werden und dann ist ein anderes Spiel angesagt.

Interessanter finde ich dann so Aufbauspiele mit Strategieelementen, wie zum Beispiel die Spiele aus der Harvest Moon-Reihe. Da züchtet man dann zwar auch Kühe, Hühner und Schafe und kann sich um die Tiere kümmern (aber der einzige Effekt ist, dass sie mehr Milch oder Wolle geben), es geht aber in dem Spiel in erster Linie darum, eine Farm zu bewirtschaften, also Felder anbauen, Ställe ausbauen, Tiere wieder verkaufen, usw. das ist für mich dann wirklich ein interessantes, abwechslungsreiches Spiel.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kann viele Internet Trends nicht so richtig nachvollziehen, diese virtuellen Tierchen gehören sicher auch dazu.

Aber warum eigentlich nicht? Wenn ein Kind kein eigenes Tier haben kann ist das doch fürs erste eine gute Alternative. Und es gibt ja auch viele Eltern, die sich fragen, ob das Kind schon alt genug ist um sich um ein Tier zu kümmern und die eben befürchten, dass sie am Ende den Käfig sauber machen müssen oder mit dem Hund spazieren gehen müssen, weil das Kind kein Interesse mehr hat. Durch so ein Spiel könnte das Kind den Eltern aber zeigen, dass es schon in der Lage ist sich regelmäßig um ein Tier zu kümmern.

Was Erwachsene daran allerdings interessiert verstehe ich auch nicht, allerdings verstehe ich auch nicht warum erwachsene Frauen rosa "Hello Kitty" T-shirts und solche Sachen tragen oder Schnappi Klingeltöne auf ihrem Handy haben. Vielleicht haben diese Leute die auf solchen Seiten spielen aber auch einfach nichts besseres zu tun und zu viel Freizeit, wer weiß.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich erinnere mich auch an die Zeit, in der Tamagotchis angesagt waren. Da war ich gerade in dem Alter, in dem ich sowas bekommen habe und meine Eltern haben mir das widerwillig sogar gekauft. Aber letztendlich waren sie davon nicht überzeugt und wussten auch nicht, was das nutzen oder bringen sollte. Damals hörte man überall ja, es solle auch dazu dienen, dass man den Umgang mit einem echten Haustier oder einem Kind (?!) lernt und daran üben kann, ob man sowas überhaupt aushalten kann und mag oder ob es einem zu viel wird.

Aber im Endeffekt ist doch kein Kind so doof und wird nicht kapieren, dass es sowieso nur ein virtuelles Spielzeug ist, das nicht lebt. Deshalb frage ich mich, was man daran üben soll. Mein Tamagotchi landete irgendwann im Mülleimer. Aber das hätte ich natürlich mit einem echten Tier nicht gemacht, das versteht sich von selbst. Ich finde deshalb solche Übungstiere, die gar keine sind, ziemlich nutzlos.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also ich hatte mal ein Tamagotchi oder wie die Dinge hießen. Virtuell habe ich allerdings noch kein Tier gepflegt, auch meine Tamahotchis sind nicht sonderlich alt geworden. Ich halte das nicht für sinnvoll, sich auf solchen Seiten anzumelden. Aber wenn es Spaß macht, soll man es eben machen.

Für mich stand auch immer fest, dass es kein echtes Lebewesen ist und ich habe mich auch immer mit meinen Haustieren lieber beschäftigt, als so ein Tier zu pflegen. Das hat auch nichts damit zu tun, dass man da angeblich Verantwortung lernt. Wenn man eben weiß,dass es nicht echt ist, kümmert man sich schon nicht so darum, wie bei einem echten Tier.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Diese Online-"Tiere" sind nichts Neues. Websites, bei denen es solche Spiele gibt, gibt es schon seit Jahren. Ein Mädchen in meinem Bekanntenkreis war mal verrückt nach "Neopets", das war wohl im Jahr 2005. Zugeben muss ich, dass diese Fantasietierchen schon sehr niedlich gestaltet worden sind.

Ich finde, man sollte diese ganzen Spiele gelassen sehen. Man sollte nicht überbetonen, dass es ein Tierersatz sei, denn das ist es nicht. Es sind einfach nur Spiele. Man kann doch die fantastischsten Sachen spielen, wieso dann nicht auch so etwas relativ "Normales" wie die Aufzucht eines Tieres gleich welcher Art? Es ist eben einfach nur ein Spiel und manchen Menschen macht das eben Spaß. Beispielsweise irgendwelche Werte, in dem Fall des Tieres, zu verbessern, oder aber die finden das Tier, das oft auch animiert ist, einfach niedlich. Den Spaß kann man doch jedem lassen. Als echten Tierersatz sieht das doch wohl keiner, auch Kinder nicht.

Ob diese Spiele sinnvoll sind, darüber kann man sich streiten. Spiele müssen aber meiner Meinung nach auch nicht immer sinnvoll sein. Schädlich sind sie aber auf jeden Fall nicht, was doch schon sehr gut ist.

Ich denke, wenn Erwachsene so etwas spielen, dann tun das viele mit ihren Kindern zusammen, wobei diese Kinder das primäre Interesse am Spiel haben. Dass die Eltern dann mitspielen, finde ich gut. Es kümmern sich leider immer weniger Eltern wirklich um ihre Kinder, da ist es schon erfreulich, wenn einige Eltern noch mit ihren Kindern spielen, wenn vielleicht auch am Computer. Abgesehen davon ist es positiv zu bewerten, wenn Eltern dabei sind, wenn sie ihre Kinder in das Internet lassen.

Da fällt mir ein, dass ich früher gerne "Dogz" gespielt habe. Das war in den 1990er Jahren, noch auf Windows 95. Damals war ich noch ein Kind. In dem Spiel kann man sich einen "Hund" erstellen und konnte dann eben mit ihm interagieren, man konnte der künstlichen Intelligenz Befehle beibringen, und so weiter. Ab und zu habe ich das gespielt, weil ich es einfach niedlich fand. Ein kleiner Zeitvertreib, nichts weiter. Ein ähnliches Spielprinzip hat meines Wissens heute "Nintendogs". Allerdings ist das technisch wohl weitaus fortgeschrittener, was aber nicht wundert, wenn das Vergleichsprogramm aus den 1990ern stammt. ;)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ein virtuelles Leben Pflegen? Ich glaube für Kinder ist das nicht das richtige. Ein Kind, vielleicht auch noch 4-5 Jahre alt, so ziemlich jeden Tag an den Computer setzen, damit es sein virtuelles Wesen pflegt? Ich glaube, die Kinder sollen zunächst erstmal das eigene Leben pflegen und selbstständiger, verantortungsbewusster werden, bevor man ihnen ein "Cyber-Wesen" vor die Nase setzen kann.

Als ich noch Jung war, gab es noch die Weltbekannten "Tamagochis" (ich hoffe, ich habe es richtig geschrieben). Auch ich hatte solch eines, aber ich habe mich so in das "Vieh" reingezogen, dass ich öfter am Tamagochi war, als im Kindergarten. Fast wie eine Sucht, nur damit das Vieh größer wird und ich sehen kann, wie es dan aussieht. Leider ist es dann gestorben, leider. :)

Es gibt auch andere virtuelle Spiele mit Eigenen Wesen. Allerdings muss man für das meistbekannte auch noch zahlen. Es nennt sich "Second Life". Da kann man selber bestimmen, wie man aussieht. Aber selbst dort würde ich ein Kind nicht dransetzen, denn dort lauern überall gefahren, wie perverse Menschen die sich am Kind "aufgeilen". Und außerdem kostet es auch noch was.

Alles in allem sage ich, dass virtuelle Wesen nichts für Kinder sind, solange sie noch zu jung sind und würde vor allem es dem Kind nicht aufdrängen. Wenn es den Wunsch hat, dann kann man schauen, wie es darauf reagiert.

» Michigann » Beiträge: 13 » Talkpoints: 0,75 »


Hier ging es aber um tierartige Lebewesen, die man als Spieler hegen und pflegen muss, damit es ihnen gut geht und sie wachsen.

Second Life passt da meiner Meinung nach gar nicht hinein. Dort läuft man selbst in Form einer Spielfigur durch die Gegend. Dort gibt es meines Wissens gar keine Tiere, und pflegen muss man da auch nichts. Es ist also mit Tamatgotchi, Nintendogs und Co. gar nicht vergleichbar. Aber kostenpflichtig ist es übrigens auch nicht, das nur einmal nebenbei. Natürlich ist es dennoch nichts für Kinder, da dort im Grunde auch nicht jugendfreie Aktionen möglich sind, aber es ist ja auch nicht als Kinderspiel vorgesehen und wird auch nicht so beworben.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Vor vielen Jahren gab es ja mal diese Tamagotchis, die vor einiger Zeit noch einmal in einer Neuauflage auf den Markt geworfen wurden. Erschreckenderweise haben damals Mitschüler von mir auch ein solches Spielzeug benutzt und auch immer brav gepflegt.

Ich persönlich halte diese seltsamen Spielzeuge für absoluten Müll und würde sie weder für mich noch für irgendjemand anderen kaufen. Die von dir beschriebene Internetseite greift nun wohl diese Tamagotchi-Idee auf und anstelle eines Stück Plastik hat man dann eben irgendeine Grafik auf dem Bildschirm vor sich, die man dann umsorgen muss. Normal finde ich das nicht.

Ich finde es erschreckend, dass sich sogar erwachsene Leute mit so etwas abgeben und ihren Kindern damit vermitteln, dass dies eine adäquate Form der Freizeitgestaltung ist. Letztendlich gewöhnt man das Kind damit aber nur daran, sich von elektronischem Mist abhängig zu machen. Von vielen wohlwollenden Leuten wird ja immer derselbe Gedanke in die Diskussion eingeworfen, nämlich dass die Kinder durch dieses Plastikfigürchen lernen sollen, Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen. Ich denke nicht, dass normal entwickelte Kinder so dumm sind, dass man ihnen ein Tamagotchi oder ein virtuelles Figürchen als ernsthaften Ersatz für ein Haustier präsentieren kann.

Ich frage mich, welchen Sinn solche Seiten machen, außer die Zeit der einzelnen Leute auf dümmste Weise zu vertrödeln. Und ich frage mich ernsthaft, was im Kopf von erwachsenen Leuten vorgeht, die ein ernsthaftes Interesse an der Aufzucht virtueller Kohlköpfe oder von Pixeltierchen haben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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