Kind bekommen für den Partner?
Hallo zusammen!
Wir haben hier ja schon darüber diskutiert, ob es Trennungsgründe wären, wenn der Partner keine Kinder will oder bekommen kann und wie man sich in so einer Situation verhalten würde. Bei meinem Onkel lag der Fall etwas anders: Zunächst wollten beide keine Kinder, aber im Laufe der Jahre hat seine Frau ihre Meinung geändert, und wollte doch gerne eines oder mehrere haben. Darüber wurde dann lang und breit diskutiert und gestritten, das Für und Wider abgewogen und schließlich hat er nachgegeben und gesagt, mit einem Kind käme er wohl klar, das wäre ja vielleicht auch ganz nett, immerhin mag er ja auch seine Nichten und Neffen. Aber mehrere möchte er auf keinen Fall, bei dem einen muss es dann bleiben. Aus diesem Kompromiss ist dann mein kleiner Cousin entstanden.
Ich finde das irgendwie seltsam. Mein Onkel ist seinem Sohn gegenüber zwar nicht gleichgültig, er hat schon Vatergefühle entwickelt, und seit mein Cousin dem Ende der Teenagerzeit näher rückt und langsam erwachsen und vernünftig wird, bessert sich das Verhältnis der beiden zusehends. Aber seine Begeisterung hielt sich immer in Grenzen, weil er mit Kindern und Teenagern einfach gar nichts anfangen kann. Sie passen einfach nicht in seine Lebensplanung und ich finde die Vorstellung etwas zu tun, was meiner Weltanschauung zuwider läuft zu tun, nur um den Partner glücklich zu machen furchtbar. Besonders in so einem Fall, wo es das Leben einer dritten Person, nämlich das des Kindes, massiv beeinflusst.
In dem Fall ging es ja noch einigermaßen glatt, aber ich kenne auch Leute, die die Entscheidung sehr bald bereut haben und sich geneigt fühlten ihren Sprösslingen das auch mitzuteilen, in der Art wie: "Du bist ungewollt, du hast mein Leben ruiniert!" Das ist jetzt das andere Extrem und es kommt sicher auch vor, dass manche Eltern dann feststellen, dass die eigentlich nicht gewollten Kinder ihr Leben bereichern und der größte Glücksfall überhaupt sind. Aber es kann eben auch anders sein und ich würde es nicht drauf ankommen lassen.
Sollten mein Partner und ich in dieser Hinsicht uneinig sein, würde ich das vermutlich so interpretieren, dass wir eben doch nicht zusammen passen, wenn wir in einem so wesentlichen Punkt verschiedene Ansichten haben. Das ist dann sicher bitter, aber damit muss ich dann leben. Aber auf keinen Fall würde ich zustimmen ein gemeinsames Kind zu bekommen, wenn ich eigentlich partout keines will. Wenn man sich unsicher ist, was man möchte, ist das vielleicht noch eine andere Sache. Aber wenn ich absolut niemals Kinder wollte und sicher bin, dass ich keine um mich haben kann und will, dann ist es in meinen Augen eine dumme und dem Kind gegenüber unfaire Entscheidung, wenn ich doch geplant welche bekomme. Ungeplante Schwangerschaften sind auch noch mal eine andere Sache, denn es macht einen großen Unterschied ob ich die Pille nehme, um nicht schwanger zu werden oder schwanger bin und es abtreibe. Aber bewusst ein Kind zu kriegen, das man im Grunde nicht möchte - nicht für mich!
Wie steht ihr dazu? Würdet ihr eurem Partner zuliebe ein Kind bekommen, auch wenn ihr eigentlich keine wollt? Um ihm oder ihr sozusagen einen Herzenswunsch zu erfüllen. Oder seht ihr das wie ich und meint, man sollte nicht Eltern werden, wenn man es nicht auch will, nur um jemanden einen Gefallen zu tun?
Hallo!
Ich würde nicht nur meinem Partner zu Liebe ein Kind bekommen. Ich denke, dass das einfach nicht gut gehen kann. Man lässt sich dann doch nur in etwas rein drängen, um seinem Partner zu gefallen. Was ist denn, wenn man sich doch wünscht, sich nicht darauf eingelassen zu haben und doch lieber nie ein Kind bekommen hätte? Das Kind wird doch immer spüren, dass es eigentlich nicht gewollt war und vielleicht nur aus einem Kompromiss oder einem Gefallen entstanden ist.
Ich würde mir sowas vorher sehr gut überlegen. Bei deinem Onkel scheint es ja wirklich gut gegangen zu sein und er scheint sein Kind ja auch zu lieben. Aber was ist, wenn es nicht so gekommen wäre? Dann wäre das Kind nun sicher unglücklich, da sein Vater es nicht beachtet oder nicht liebt. Kinder spüren sowas eben. Das Risiko wäre mir einfach zu hoch.
Hallo!
Ich denke, dass die Kompromissentscheidung, ja zum Kind zu sagen, einem Mann leichter fallen wird als einer Frau. Der Mann muss keine 9 Monate mit dickem Bauch rumlaufen und braucht die schmerzhafte Geburt nicht mitzumachen. Deswegen würde ihm diese Entscheidung der Frau zuliebe ja zu einem Kind zu sagen viel leichter fallen.
Eine Frau denkt da wahrscheinlich viel anders und ich denke, dass die wenigsten Frauen nur einfach ja zum Kind sagen, nur weil der Mann ein Kind will. Denn da hängt ja dann doch auch einiges mehr dran und die Frau hat ja nicht nur den Kompromiss ja zu sagen, sondern muss schon vor der Geburt sich richtig mit dem Kind auseinandersetzen.
Ich persönlich würde nie nur ein Kind bekommen, weil der Mann das so will. Selbst, wenn ich noch jünger wäre und noch Kinder bekommen könnte ohne Komplikationen. Ich denke aber, dass mein Mann schon kompromissbereiter ran gehen würde, wenn wir noch jünger wären.
Ich denke, dass das sehr stark von der Haltung des Partner abhängt. Ist der Partner strikt dagegen und will absolut keine Kinder, wird es wohl eher wenig Sinn haben, wenn er nachgibt. Wünscht sich der Partner hingegen einfach nicht so sehr ein Kind und kann sich aber dennoch vorstellen ein Kind groß zu ziehen, finde ich es nicht so schlimm.
Ich schließe mich außerdem der Meinung von Diamante an: Einem Mann fällt dieser Kompromiss mit Sicherheit leichter als einer Frau! Ich glaube, dass nur die wenigsten Frauen ihrem Partner zuliebe ein Kind bekommen würden. So mancher Mann wird sich aber durchaus dazu "überreden" lassen. Auch gibt es viele Männer, die dann in ihrer Vaterrolle total aufgehen und sich ein Leben ohne Kind dann gar nicht mehr vorstellen können!
Sorcya hat geschrieben:Sollten mein Partner und ich in dieser Hinsicht uneinig sein, würde ich das vermutlich so interpretieren, dass wir eben doch nicht zusammen passen, wenn wir in einem so wesentlichen Punkt verschiedene Ansichten haben. Das ist dann sicher bitter, aber damit muss ich dann leben.
Vielleicht ist genau das das Problem im beschriebenen Fall. Denn angenommen er hätte sich nicht zur Zeugung eines Kindes überreden lassen, was wäre denn dann die Konsequenz gewesen? Vielleicht wäre die Frau zur gleichen Einsicht gekommen wie du und hätte sich nach einem anderen Mann umgeschaut.
Wenn ich mich in die Lage eines Mannes versetze, der Angst hat eine Frau die er liebt zu verlieren, könnte ich mir schon vorstellen, dass ein Kind als das kleinere Übel - im Vergleich zu einer Trennung - gesehen werden könnte.
Für mich als Frau ist das natürlich etwas anderes. Ich müsste meinen Körper für den Kinderwunsch meines Partners zur Verfügung stellen und auch wenn er sich anschließend um das Kind kümmern würde, ist ein Kind trotzdem immer noch manchmal der Grund für eine berufliche Benachteiligung einer Frau.
Aber mein Hauptproblem wäre wahrscheinlich, dass ein Partner, der sich ein Kind wünscht, ohne das es Teil der gemeinsamen Lebensplanung ist, ja irgendwo auch mit der Beziehung so wie sie ist nicht mehr zufrieden ist. Denn wenn man total zufrieden und glücklich ist denkt man doch nicht über Schritte nach, die die Dynamik in der Beziehung total verändern würden.
Ich bin der Meinung, dass diese Entscheidung immer von genau zwei Leuten getroffen werden soll und muss. Und wenn einer Zweifel an einem Kind hat, sollte man es lassen. Enweder mit dem Kind oder eventuell auch mit dem Partner, wenn der Kinderwunsch stärker ist, weil man sich sonst unter Umständen auch unglücklch ist, wenn es da keine Übereinkunft gibt mit der beide leben können.
Ein Kind braucht Eltern und die Liebe von Mama und Papa und wenn es eher eine aufgezwungene Vaterschaft ist, bei der die Bindung dementsprechend schlecht ist, ist das auch nicht gut für das Kind und ich bezweifle, dass der andere Teil das dann auskompensieren kann. Ein Kind merkt nämlich sehr wohl, ob es erwünscht und gewollt ist oder nicht - und auch von wem.
Würde ich nun ein Kind wollen, mein Partner aber das kategorisch ablehnen wüsste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Andersherum sieht es ähnlich aus. Ich denke das kommt auf den Partner an und auch das Alter. In einer Partnerschaft sollte man aber über alles reden können. Schönreden würde ich nichts, aber: kommt Zeit, kommt Rat.
Hallo!
Ich denke zwar auch, dass es einem Mann leichter fällt einen Kompromiss dahingehend einzugehen, dass man ein Kind bekommt, obwohl man das nicht wirklich möchte. Aber ich finde, dass es immer falsch ist,wenn ein Kind ein Kompromiss ist! Denn das Kind muss nicht nur zur Welt gebracht werden. Und wie soll sich das Kind fühlen, wenn es merkt, dass der Papa gar kein großes Interesse hat?!
Ich finde, dass man die Entscheidung immer zusammen treffen muss und nicht einer zu etwas überredet wird, das er nicht will. Wobei die Entscheidung für das Kind besonders gut überlegt werde muss, weil das Kind dann auch mit "drin hängt".
Ich möchte zum Beispiel keine Kinder und das weiß mein Partner auch. Er hätte ganz gerne irgendwann ein Kind, aber es muss nicht sein. Und ich würde nie ein Kind bekommen, weil mein Partner das gerne will, obwohl es gegen meinen Willen geht. Dann lieber die Beziehung gefährden.
Es bringt Niemandem etwas, wenn man sich nur dem Partner zuliebe auf ein Kind einlässt. Es kann natürlich sein, dass man seine Meinung später ändert und das Kind lieb gewinnt. Es kann aber auch genauso sein, dass man für das Kind vorerst einiges aufgeben muss, eigentlich aber keine Lust hat sich um es zu kümmern. Dem Kind wird es an Liebe fehlen und früher oder später merken, dass es ungewollt ist.
Ich finde es deshalb vollkommen falsch sich nur für den Partner auf ein Kind einzulassen. Ich möchte später keine Kinder und mein Freund ebenfalls nicht. Wären wir uns da uneinig und der Kinderwunsch des Einen zu stark, so würden wir wohl eher die Beziehung beenden als dass sich Einer für den Anderen für oder gegen ein Kind entscheiden würde.
Ein Kind zu bekommen ist immernoch die Entscheidung die ich erstmal als Frau für mich allein treffen muss. Da kann der Partner noch so sehr Nachwuchs haben wollen. Wenn ich als Frau das für mich nicht möchte, dann wird es kein Kind geben.
Denn solche, um es mal ein wenig krass zu formulieren, Kompromisskinder werden in vielen Fällen genauso leiden wie die Versöhnungskinder. Nicht wirklich von beiden Elternteilen geliebt und das prägt so ein Kind recht schnell. Und viele Kinder leiden darunter sehr viele Jahre, das sie ja von einem Partner nie wirklich geliebt wurden.
In meiner Nachbarschaft ist ein ähnlicher Fall. Er hatte schon Kinder aus einer früheren Ehe. Mit seiner jetzigen Frau hat er nun den zweiten Sohn. Der Grosse ist 10 Jahre. Ich habe in diesen 10 Jahren noch nie erlebt, das Vater und Sohn etwas zusammen unternommen haben. Und mit dem kleinen wird es nicht besser werden. Wobei das zweite Kind wohl von beiden nicht geplant war.
Nur frage ich mich halt, wie man mit einem Menschen zusammenleben kann, der zwar ja zum Kind gesagt hat, aber das Kind mehr oder weniger ignoriert. Und auch wenn ein Mann am Ende dem Kinderwunsch der Frau nachgiebt. Ist eine solche Beziehung wirklich sinnvoll, wenn man sie nur über ein Kind halten kann?
Ich denke weder als Mann noch als Frau sollte man nur aus Kompromissbereitschaft ein Kind bekommen. Klar für einen Mann ist es in dem Fall vielleicht sogar noch einfacher, weil er es nicht austragen und bekommen muss, allerdings befürchte ich, wie im Eröffnungsthread auch schon geschrieben, das Vatergefühle nie wirklich aufkommen können.
Es muss halt doch irgendein Gefühl für ein Kind da sein. Ich denke das es auch für den anderen Partner nicht so einfach ist zu sehen wie gefühlsarm der andere dem Kind dann sein kann. Ob das wirklich so schön ist? Ich weiß es nicht.
Ich wäre in dem Falle eher dafür das man sich dann sogar trennt oder das Kind dann halt nicht bekommt, hierfür muss natürlich leider der Partner mit dem Kinderwunsch zurückstecken.
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