Ab wann wegen Weisheitszähnen zum Zahnarzt?

vom 10.08.2009, 16:17 Uhr

Mein Freund, der 24 Jahre alt ist, bekommt erst jetzt langsam seine Weisheitszähne. Vor einigen Wochen ist der erste aus dem Zahnfleisch heraus gewachsen. Das bedeutete etwa eine Woche Schmerzen, wobei die Schmerzen nur die letzten drei Tage etwas stärker waren, und vorher nur eher leicht. Es soll eine Art "Ziepen" im Kiefer gewesen sein und ein Spannungsgefühl am Zahnfleisch. Nachdem der Zahn endlich durch das Zahnfleisch durchgebrochen war, übrigens ganz gerade, und die Stelle dann wieder verheilt ist, gab es an der Stelle gar keine Schmerzen mehr.

Nun ist dieselbe Art von Schmerzen an einer anderen Seite im Kiefer aufgetreten. Lokalisierbar sind sie hinten im Kiefer, an einer Stelle, an der es durchaus wieder ein Weisheitszahn sein könnte. Es wird also vermutet, dass dort der nächste Weisheitszahn herauswachsen wird. Nun halten diese Schmerzen auch schon fast eine Woche an, und seit zwei Tagen sind sie besonders stark. Dieses Mal sind sie leider sogar stärker, als beim ersten Mal.

Wenn so ein Weisheitszahn wächst, dann ist es ja klar, dass das schmerzhaft ist, wenn er durch das Zahnfleisch durchbrechen muss. Da kann auch kein Zahnarzt wirklich etwas unternehmen, denke ich mal. Der erste Weisheitszahn ist hier ja auch gut gewachsen, ohne, dass dazu irgendwelche ärztlichen Hilfen notwendig gewesen sind.

Was wären aber Anzeichen, dass es mit dem zweiten Weisheitszahn eben nicht so gut klappt? Nach wie vielen Tagen Schmerzen, ohne, dass der Zahn heraustritt, sollte man zum Zahnarzt gehen? Wie lange kann es dauern, bis so ein Weisheitszahn endlich durch das Zahnfleisch hindurch gewachsen ist? Wir sind uns da nicht wirklich sicher, denn woher soll man wissen, ob die Schmerzen ganz "normal" aus dem Durchbrechen des Weisheitszahnes durch das Zahnfleisch entstehen, oder ob sie ein Zeichen dafür sind, dass da etwas behandelt werden muss?

Dass ein Zahnarzt im Zweifelsfall aufgesucht werden muss, um den Grund für die Schmerzen zu klären, ist wohl klar. Mich interessiert bloß, ab wie vielen Tagen Schmerzen man leider davon ausgehen muss, dass mit ziemlicher Sicherheit etwas mit der Stelle im Kiefer nicht stimmt.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe meine Weisheitszähne auch erstmal so bekommen. Also das Zahnfleisch fing an zu jucken und tat dann auch hin und wieder weh. Man konnte dann später schon ein Stückchen Zahn fühlen. Allerdings kamen nicht alle Weisheitszähne gleichzeitig. Als ich dann das nächste Mal beim Zahnarzt war, habe ich auch nach diesen Zähne schauen lassen. Es ergab sich dann, dass ich sie nicht behalten könnte und sie entfernt werden müssten. Da ich aber lange Zeit noch ohne Schmerzen war, habe ich erstmal nichts machen lassen. Erst als ich dann regelmäßig Schmerzen bekommen habe und gemerkt habe, dass es nun an der Zeit ist, habe ich mir einen Termin gemacht.

Ich denke, dass dein Freund spätestens zum Zahnarzt gehen sollte, wenn er starke Schmerzen hat und diese nicht wieder nachlassen. Alterung könnte er ja auch jetzt schon zum Zahnarzt gehen und mal ein Röntgenbild machen lassen, dann kann der Zahnarzt ja schon sehen, ob die Zähne genug Platz haben werden oder eben gezogen werden müssen. Gegen die Zahnfleischentzündung und die Schmerzen kann ich Dentinox empfehlen. Das wird auf bei kleinen Kindern genommen, die Zähne bekommen. Es hat mir damals auch ganz gut geholfen. Und es schmeckt nicht so ekelig. :D

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Danke für die Tipps. Dentinox kannte ich bisher nicht. Ich hätte jetzt Kamistad empfohlen. Das habe ich immer genommen, wenn ich irgendwo eine entzündliche Verletzung im Mundraum hatte. Das sollte auch desinfizierend wirken, also würde es in dem Fall wohl auch ganz gut wirken? Oder ist da ein spezielleres Mittel angebrachter?

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hm, ich glaube, das ist wirklich sehr schwer zu sagen. Bei mir sind drei Weisheitszähne durchgekommen (der vierte kommt nicht und wird demnächst operativ entfernt *bibber*), und davon hat kein einziger wehgetan. Das heißt natürlich nicht, dass Schmerz gleich sofort ein schlechtes Zeichen ist, der erste Weisheitszahn scheint bei ihm ja auch mit Schmerzen ganz normal durchgekommen zu sein. Aber anhaltende Schmerzen über mehrere Tage würde ich schon für ein eher schlechtes Zeichen halten. Ob ich nun erst nach zwei oder doch nach drei Tagen zum Zahnarzt gehen würde weiß ich nicht, aber die sicherste Variante ist wie Nelchen schon Vorschlug einmal hingehen und ein Röntgenbild vom Kiefer anzuschauen.

Wenn einer der nächsten Weisheitszähne schief sein sollte und bereits am Durchbrechen wäre bevor man danach überhaupt mal schauen würde, könnte in der Zeit der nächste Nachbarzahn bereits beschädigt worden sein, und dann wäre es schon zu spät. So ein Zahn wächst ja nicht von heute auf morgen und deswegen halte ich es für eine schlechte Idee, erst abzuwarten bis er durchbricht, bevor man sich die Zähne (bzw. eben das Röntgenbild des Kiefers) anschaut.

Genau so (ohne zu gucken) hat es mein alter Zahnarzt gehalten, ich hielt es auch für völlig egal, da die ersten drei ja wunderbar aussahen (was ihm ein Jahr später bei einer Kontrolle dann mal so aufgefallen ist...). Nachdem ich nun aus Notfallgünden zu einem anderen Zahnarzt musste ist dort beim Routine-Röntgen erst aufgefallen, dass der vierte Zahn, auf den ich ja ewig warte (O-Ton alter Zahnarzt: Früher oder später kommt der schon!) völlig schief im Kiefer sitzt - super, er ist bereits im hintersten Backenzahn drin. Und jetzt muss ich so schnell wie irgendmöglich n Termin beim Chirugen dafür kriegen, tolle Wurst. Deswegen: Einmal schnell röntgen lassen - tut nicht weh, geht ganz schnell und dann kann dein Freund sich sicher sein, dass die Schmerzen kein schlechtes Zeichen sein brauchen :)

Benutzeravatar

» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich finde ehrlich gesagt nicht, dass es normal ist, dass ein Weisheitszahn schmerzt, wenn er durch das Zahnfleisch durchbricht. Ich habe meinen erste Weisheitszahn in den letzten Wochen bekommen und mir tat das überhaupt nicht weh. Schmerzen hatte ich erst, als sich der Weisheitszahn entzündet hat und dann auch angefangen hat zu eitern. Das war richtig schmerzhaft und da habe ich dann sofort den Zahnarzt aufgesucht. Vorher habe ich keinen Grund dafür gesehen, immerhin ist der Zahn normal aus dem Zahnfleisch herausgekommen und ich hatte vorher auch keine Schmerzen.

Als die Zahnfleischentzündung dann da war, war es schon zu spät, den Arzt aufzusuchen, zumindest kann ich das im Nachhinein so sagen. Denn nun musste die Zahnfleischentzündung erst einmal weggeschnitten werden, bevor der Zahn gezogen wurde. Und das war eine sehr schmerzhafte Angelegenheiten, denn bei einer Entzündung wirkt die Betäubungsspritze nicht und man bekommt alle Schmerzen mit. Das war viel schlimmer als die eigentliche Weisheitszahn-Operation letztendlich.

Daher kann ich eigentlich nur raten, sofort den Arzt aufzusuchen, wenn der Weisheitszahn beginnt, durchzubrechen, bevor sich irgendetwas entzündet. Vor allem im Sommer wenn es warm ist besteht eine erhöhte Gefahr, dass die Entzündung sich entwickelt und das ist keine schöne Angelegenheit, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Meistens bemerkt man selbst auch gar nicht, dass die Weisheitszähne zu wenig Platz im Mund haben. Daher lohnt es sich in jedem Fall, einfach mal den Zahnarzt aufzusuchen und ein Röntgenbild machen zu lassen. Das bedeutet ja nicht, dass er noch am gleichen Tag die Zähne zieht, man braucht im Voraus sowieso einen Beratungstermin, das ist gesetzliche Pflicht, soweit ich weiß. Aber um Schmerzen vorzubeugen, würde ich da nicht lange warten.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Sophie, eine Entzündung einer offenen Stelle im Zahnfleisch, die entstanden ist, weil ein Weisheitszahn gerade durchbricht, weist doch nicht automatisch auf eine Fehllage des Zahnes hin. Genau genommen kann der Zahn doch gar nicht durchbrechen, ohne, dass sich das Zahnfleisch dabei "öffnet". Und eine bakteriell begründete Infektion kann bei einer offenen, verletzten Stelle im Zahnfleisch dann jederzeit auftreten, besonders gerne, wenn man beispielsweise durch eine Erkältung sowieso einen "verkeimten" Mund-Rachen-Raum hat, oder das Immunsystem andersweitig angeschlagen ist.

Mittlerweile habe ich ja selbst auch schon Erfahrungen mit dem Durchbrechen der Weisheitszähne machen können. Drei sind teilweise durch, einer sogar sehr deutlich. Ich hatte über die letzten Jahre auch ab und zu Entzündungen an den Stellen, und das, obwohl laut Röntgenbild alle Zähne einwandfrei gerade liegen. Wie gesagt, eine Entzündung entsteht auch allein bakteriell, egal, welche Lage die Zähne nun im Kiefer haben.

Meine damaligen Entzündungen wurden dann natürlich medizinisch behandelt. Die Weisheitszähne selbst wurden, aufgrund der fehlenden Notwendigkeit, nicht entfernt. Sicherlich hätte ich mich freiwillig dafür entscheiden können, aber ich habe mich dagegen entschieden, weil ich sie gerne behalten möchte, wo sie doch im Kiefer völlig gerade stehen und auch genügend Platz zum Herauswachsen haben.

Da nehme ich es ruhig in Kauf, wenn der Durchbruch mal ein wenig weh tut. Das halte ich übrigens für völlig normal. Es muss nicht in jedem Fall passieren, aber wenn es vorkommt, dürfte es nicht automatisch krankhaft sein. So eine offene Stelle im Zahnfleisch dürfte sicherlich auch immer auf die umliegenden Nerven wirken. Ebenso tut es Kleinkindern ja auch teilweise weh, wenn sie zum ersten Mal zahnen. Nicht umsonst gibt es Zahnungshilfen für Kleinkinder, seien es Beißringe oder aber auch Salben wie Dentinox.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde nicht, dass es da eine allgemeingültige Regel gibt, an die sich jeder halten muss. Muss im Endeffekt jeder selbst wissen, wie er das macht. Mein Partner und ich sind vor einigen Jahren beim Zahnarzt gewesen, um zumindest mal die Weisheitszähne abchecken zu lassen. Dabei kam dann heraus, dass ich nie Weisheitszähne besessen habe und zu den glücklichen Menschen gehöre, die zur Welt kommen und bei denen sich nie Weisheitszähne bilden werden.

Mein Partner hat seine Weisheitszähne noch, allerdings kommen die nicht raus. Das finde ich schon interessant, schließlich ist er schon Anfang 30. Bei den Meisten Menschen aus meinem Umfeld wurden die Weisheitszähne über 10 Jahre vorher entfernt. Aber da sie bei ihm noch keine Beschwerden verursachen, bleiben die eben noch drin. Ist eben die Frage, ob sich da überhaupt Probleme zeigen würden und ob die dann raus müssten oder ob die auch drin bleiben dürften.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^