Aussprache der zweistelligen Zahlen
Taline hat geschrieben:Wenn man schon - wie bei der Rechtschreibreform - aus Logik heraus sagt, Schifffahrt müsse mit drei F geschrieben werden, dann kann man garantiert mit der selben Begründung auch die Zahlen endlich "richtig herum" drehen. Die Rechtschreibreform sollte ja auch Kindern und Deutsch-Lernenden die deutsche Schreibweise vereinfachen.
Nur steckt in der Rechtschreibreform kein Quäntchen Logik - man kann nicht mit mathematisch / streng rationaler Betrachtungsweise Sprachen analysieren und versuchen zu verbessen, das ist Quatsch. Da kann man auch den Chinesen mal vor Augen halten, dass man auch mit 23 Buchstaben alle Laute nachbilden kann die es gibt und dafür keine 3000 - 87.000 (je nach Sichtweise) verschiedene "Zeichen" braucht, ich glaube da erntet man auch nur ein Lächeln . Sprachen haben ihre eigene Logik - und die muss mitunter nicht logisch sein , wie zahlreiche Ausnahmen, die es von den Regeln gibt, in der deutschen und anderen Sprache beweisen.
Und unter`m Strich hat es die Rechtschreibreform, was man nach all den Jahren ja endlich zweifelsfrei sagen kann, nichts verbessert sondern nur verschlimmbessert - auf der einen Seite hat sie Hürden abgebaut und auf der anderen (teilweise mit der gleichen Regeländerung) neue geschaffen.
Zur Internationalisierung: Da sehe ich es wie bijin und Wawa666 - was heißt denn bitte internationalisieren? Hier ist wohl eher anglisieren gemeint, denn je nach Sprache wird es für uns teilweise noch komplizierter, da andere Zählweisen noch "verworrener" (aus unserer Sicht) sind, da dort eben gerechnet wird.
Diamante hat geschrieben:Ich denke, dass es irgendwann soweit sein wird, dass die Zahlen anders ausgesprochen werden, Denn wenn einmal was diskutiert wird, ist es noch lange nicht vom Tisch, sobald man eine Diskusionspause macht.
Ok, aber ich wette mal, dass bevor das passiert eher Schweine fliegen können und Gott Grußkarten aus Wien verschickt!
Um hier mal wieder mit Logik anzukommen: Von wem lernen Kinder denn "die" Sprache? Von ihren Eltern und ihrem Umfeld. Und wie sprechen diese wohl Zahlen und andere Wörter aus? Nach Gesetz oder so wie sie es gelernt haben und wie es andere aussprechen? Sicher unterliegt die Sprache einer gewissen Evolution, aber hier handelt es sich in der Regel um Lautverschiebungen, Bedeutungsänderungen usw. - und nicht darum, dass Wörter und Wortsinne gleich komplett von heute auf morgen umgestellt werden! Die soziale Komponente ist beim Lernen wichtiger als jede andere - egal ob man sich mit so einer Zahlensprechweise zum Affen machen würde (Faktor von außen) und es deswegen lässt oder eben weil man es nie so lernen würde (Faktor von innen).
Ich bin ganz stark dagegen, die deutsche Sprache um eine weitere Besonderheit zu berauben. Wenn unsere Jugend mit diesem "Zahlendreher" überfordert wäre, dann sehe ich - salopp gesagt - für die Zukunft Deutschlands und Österreichs schwarz. Für einen Muttersprachler ist unser Zahlensystem keine Hürde. Für einen, der Deutsch als Fremdsprache lernt, mag das am Anfang verwirrend sein, allerdings sind wir bei Weitem nicht die einzige Sprache mit Besonderheiten im Zahlensystem.
Die Franzosen zum Beispiel haben nur bis sechzig eigene Wörter für Zahlen, siebzig wird zu "sechzig-zehn", achtzig zu "vier-mal-zwanzig" und neunzig "vier-mal-zwanzig-zehn". Das ist sogar noch spezifischer als unser Vertauschen von Zahlen, dennoch käme niemand in Frankreich auf die Idee, das Zahlensystem zu internationalisieren. Ich bin also zusammenfassend gegen sämtliche Tendenzen unser Kulturgut, zu dem auch die Sprache als wichtiger Teil gehört, zu einem schnöden Einheitsbrei zu vermischen, der euphemistisch als Internationalisierung bezeichnet wird.
Ich halte es für absolut überflüssig, unser Zahlensystem zu reformieren. Zumindest sehe ich keinen triftigen Grund dafür. Kinder, die in die Schule kommen, können in der Regel doch schon zählen. Zweistellige Zahlen schon mit sechs Jahren zu können, finde ich jedenfalls selbstverständlich. Hinzu kommt, das kleine Kinder sehr schnell lernen. Daher ist es wohl für die wenigsten ein Problem, sich diese Form der Aussprache zu merken.
Genauso gut könnte man von Chinesen oder Japanern verlangen, ihre Schrift zu ändern. Kaum ein erwachsener Mensch wird es schaffen, diese Form der Schrift zu lernen. Damit es für Ausländer einfacher wird, chinesisch zu lernen, könnte man dort unsere Schriftzeichen einführen. Auch wenn das die Sprachen wohl internationaler machen würde, käme man trotzdem in Asien nicht auf diese Idee.
Außerdem sind wir nicht die einzigen, die eine seltsame Aussprache bei Zahlen haben. Die Franzosen beispielsweise haben auch ihre Eigenarten bei der Aussprache mehrstelliger Zahlen. Die Zahl 80 wird dort als "quatre-vingt" ausgesprochen. Das heißt so viel wie 4 x 20. Das finde ich noch um einiges unlogischer als unser System.
Ich erinner mich da noch an meinen Schüleraustausch nach Italien. Die italienischen Schüler sprachen trotz fünf Jahren Deutschunterricht kaum ein Wort Deutsch. Aber was die Zahlen anging, waren sie wirklich gut. Selbst dreistellige Zahlen waren für sie kein Problem. Daher denke ich nicht, das Zahlen für Ausländer so ein großes Problem darstellen. Deshalb halte ich so eine Internationalisierung für unnötig.
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