Denkmalgeschütztes Haus kaufen

A und B wollen ein Haus kaufen. Sie hatten heute einen Besichtigungstermin für ein denkmalgeschütztes Haus. Das Haus ist im Prinzip von der Substanz her gut erhalten. Aber natürlich muss an einem alten Haus auch immer sehr viel gemacht werden. Inwieweit muss ein denkmalgeschütztes Haus erhalten bleiben? Was darf man äußerlich und auch im Innern verändern und was muss auf jeden Fall so bleiben? Dürfen A und B auch in den Innenräumen was verändern? Anderen Boden zum Beispiel oder einen Durchbruch zu einem anderen Zimmer?

Die Zimmer in dem Haus sind teilweise sehr klein und sie würden gerne eine Wand, die nicht tragend ist durchbrechen. Aber sie sind sich nicht sicher, ob sie das bei einem denkmalgeschützten Haus machen dürfen. Inwieweit dürfen sie die Fassade ändern um sie zu dämmen? Welche Fenster müssen sie einsetzen? Es sind zur Zeit noch einfachverglaste Fenster aus Holz im Haus. Sie wollen gerne Doppelverglasung einbauen. Geht das?

Das Dach ist zwar dicht, aber es müsste trotzdem mal neu gedeckt werden. Dürfen sie nur alte Dachziegel verwenden? Wie sieht das mit einem neuen Dachstuhl aus?

Inwieweit können A und B einen Zuschuss beantragen? Bei denkmalgeschützten Häusern kann man doch von den Behörden Geld bekommen. Wo muss man das beantragen und wie funktioniert das? Lohnt es sich ein denkmalgeschütztes Haus billig zu kaufen oder sind die Kosten im Laufe der Jahre dann zu hoch, weil man ja alles so lassen soll, wie es ist?

Mein Vater hat ein denkmalgeschütztes Schloss gekauft. Da hat er strenge Vorlagen, an die er sich halten muss. Diese Auflagen sind aber von Haus zu Haus unterschiedlich, weshalb ich dir nur sagen kann, wie es bei ihm ist.

Die Fassade des Hauses muss zu 99% erhalten bleiben. Das heißt es darf optisch nicht verändert werden, sondern lediglich ausgebessert werden und das auch nur mit den Materialien, die verwendet wurden. Also alte Ziegel, der gleiche Putz, bzw die gleiche Farbe usw.

Innen wiederum darf er umbauen. Wände aber dürfen nicht verändert werden. Er kann also den Boden verändern. Auch kann er die damaligen Funktionen der Räume abändern. Da er vor hat ein Restaurant daraus zu machen, kann er also eine Küche da einbauen lassen. Durchbrüche sind wie gesagt nicht erlaubt.

Zuschüsse gibt es in der Regel, man muss sich eben an die Auflagen halten. Meistens sind diese Zuschüsse aber nicht der Rede wert im Vergleich zu dem was anliegt.

Die Auflagen bei einem denkmalgeschützten Haus variieren. Da müssten sich die Interessenten dann selber beim zuständigen Amt erkundigen, welch Auflagen für das entsprechende Haus bestehen. Da es Denkmalschutz für Gebäude in verschiedenen Umfang gibt. Mal ist es nur die Fassade, mal nur der Innenraum und dann wieder das ganze Haus.

Bekannte von meinen Eltern hatten z.B. ein Haus nur mit Fassadenschutz, die durften im Innenraum alles beliebig ändern. Ein anderes Haus direkt daneben hatte kein Fassadenschutz, sondern war nur im Innenraum geschützt, da haben sich die Besitzer dann gebeutelt, wenn sie mal was verändern wollten, weil jeder Nagel quasi bewilligt werden musste.

Unser Haus (anderes Bundesland), in dem wir zur Miete wohnen hat Fassadenschutz, aber trotzdem durfte eine Wärmedämmung angebracht werden. Du siehst, die Auflagen sind verschieden, da kommt man, wenn man sich für so ein Haus interessiert nicht drum herum sich genau beim Amt zu erkundigen.

Ich hatte im letzten Jahr auch solch ein Angebot ein denkmalgeschütztes Haus zu kaufen und auch wenn der Kaufpreis einigermaßen erträglich war, habe ich dann letztendlich doch abgesagt. Irgendwie konnte ich mich mit dem Gedanken ein 200 Jahre altes Fachwerkhaus zu kaufen dann doch nicht anfreunden. Auch wenn man vielleicht Fördergelder für denkmalgeschützte Häuser bekommen kann, so kann solch eine Immobilie bestimmt auch schnell ein Fass ohne Boden werden. Aber wer das machen möchte, der sollte sich schon eingehend beraten lassen und einen intensiven Kontakt zum Bauamt halten.

Ich könnte mir ein denkmalgeschütztes Haus gar nicht leisten. Es mag einem am Anfang zwar in gewissen Fällen günstig erscheinen, aber es gibt so viele Auflagen, die man erfüllen muss, dass man immer wieder Kosten hat. Welche Auflagen das sind, ist von Objekt und wahrscheinlich auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Außerdem ist man bei einem solchen Objekt nicht so frei in der Gestaltung, nicht nur außen, sondern wahrscheinlich sogar innen, dass es mir gar nicht so vorkommen würde, als sei es mein eigenes Haus. Wenn ich ein Haus kaufe, möchte ich das Gefühl haben, damit machen zu können was ich möchte. Ich weiß natürlich, dass es da auch Einschränkungen gibt, aber nicht so viele wie bei einem denkmalgeschützten Haus.