T. C. Boyle - Was sind eure Lieblingsbücher?

Ich schreibe hier nun mal einen kleinen Beitrag zu meinem absoluten Lieblingsautor T. C. Boyle. Sein sarkastischer Humor und sein toller Stil zu schreiben sind einfach einmalig und unbeschreiblich gut.

Mein Lieblingsbuch ist Drop City. Die Geschichte handelt von ein paar Hippies, die in Kalifornien auf einem Stück Land versuchen ohne Regel und Kommerz zu leben, einfach frei und mit der Natur verbunden sein. Natürlich kann man sich vorstellen, dass es genug Menschen gibt, die etwas dagegen haben. Die Polizei ist Dauergast auf dem Gebiet "Drop City" und deshalb entschließen sich die Hippies dazu nach Alaska zu gehen, da der Anführer dort noch ein Stück Land besitzt.

Die Reise klappt und sie kommen auch in Alaska an. Die Anfangszeit ist hart und viele trennen sich von der Gemeinschaft, auch Ronnie einer Hauptfiguren wendet sich ab. Die Geschichte ist nämlich durchzogen mit verschiedenen Romanzen, Rückblicken und Freundschaften. Die Gemeinschaft baut sich Häuser und leben zusammen, wie sie es sich immer gewünscht haben. Das Ende ist tragisch und wunderschön zugleich.

Habe mir nun diese Woche das Buch "Grün ist die Hoffnung" gekauft und schon total gespannt, kann gar nicht mehr erwarten es zu lesen. Kennt ihr T. C. Boyle? Wenn ja, wie findet ihr ihn? Was sind eure Lieblingsbücher?

Ich kenne T. C. Boyle noch aus meinem Englisch-Leistungskurs, in dem wir "The Tortilla Curtain" (deutscher Titel: America) gelesen haben. Das Buch hat mir damals sehr gut gefallen, auch wenn es doch im Vergleich zu anderen Lektüren im Schulunterricht mit knapp 400 Seiten ziemlich dick war. Es hat auch etwas gedauert, bis man sich in die Geschichte hineingelesen hat, aber schließlich hat mich doch die Geschichte zweier unterschiedlicher Familien in den USA sehr gefesselt.

Soweit ich mich noch erinnern kann, ging es zum einen darum, dass ein mexikanisches Pärchen illegal in die USA flüchtet, dort eine schlimme Zeit durchlebt und dann durch Zufall auf das andere in dem Buch beschriebene Pärchen trifft. Dieses ist aber genau das Gegenteil zu den armen Mexikanern. Es lebt in einer vornehmen Gegend und kann sich auch sonst viel Luxus leisten.

Boyle will meiner Meinung nach mit diesem Werk auf die schwierigen sozialpolitischen Verhältnisse in Nord- bzw. Südamerika hinweisen, was ihm auch eindrucksvoll gelungen ist, da es viele Diskussionen über das Buch gab.

T.C. Boyle mag ich auch sehr gerne, zufällig lese ich gerade "Talk Talk" von ihm. "Grün ist die Hoffnung" fand ich so weit in Ordnung, wobei ich es eher als eines seiner etwas schwächeren Bücher empfunden habe. Wobei das dann immer noch besser ist als so mancher anderer Autor.

Das angesprochene "America" kann ich durchweg empfehlen. Das war auch mein erster Roman von Boyle, den ich gelesen habe. Sicher wirken 400 Seiten auf den ersten Blick eher lang, vor allem für eine Schul-Lektüre, aber es lässt sich sehr gut und flüssig lesen, so dass man doch recht schnell durch ist. Davor hatte ich noch die Stories gelesen, die zum Einstieg recht gut sind, weil sie einem ein Gefühl für die Sichtweise, den Stil und auch den absurden Humor Boyles geben.

Schließlich habe ich noch den "Samurai von Savannah" gelesen, das thematisch "America" nicht ganz unähnlich ist, insofern, als dass einer der Protagonisten ein japanischer Immigrant ist, der sich in einer amerikanischen Künstler-Kolonie verstäckt hält (wenn ich es noch richtig erinnere). Hier wird dann der kulturelle Ost-West-Unterschied auf Boyle-Art thematisiert. Auf jeden Fall auch eine Empfehlung.

Tja, und zu "Talk Talk" kann ich noch nicht allzu viel sagen, da ich erst bei rund zwei Dritteln bin. Bislang ist es aber auch auf jeden Fall empfehlenswert, zumal es einen aktuelleren Bezug (Identitätsdiebstahl) als die meisten anderen seiner Bücher hat. Wenn ich fertig bin, kann ich ja meinen (ausführlicheren) Senf dazu geben...