Als Paar den gleichen Bildungsstand haben?
Laut Studien ist es ja so, dass bei der Partnersuche eher das Motto „gleich und gleich gesellt sich gerne“ bewährt hat und nicht der Ansatz, dass Gegensätze sich anziehen. Auch ich habe diese Beobachtung sowohl im Bekanntenkreis als auch bei mir selbst gemacht. Angeblich sind die Beziehungen stabiler, in denen beide Partner in etwa auf einem Level sind, was sowohl die Bildung auch das Einkommen und die Interessen betrifft.
Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, mit jemandem eine ernsthafte Beziehung zu führen, der mir intellektuell unterlegen ist. Auf der anderen Seite hätte ich wahrscheinlich auch Probleme mit jemandem, der mir deutlich überlegen ist. Ich hatte einmal eine kurze Geschichte mit jemandem, der in das Schema „liebes Dummchen“ passte. Mit dieser Person hätte ich mir niemals eine Zukunft vorstellen können, da für eine Beziehung einfach grundlegende Dinge fehlten. Ich mag gebildete Menschen und ich finde es schön, wenn man sich über anspruchsvollere Themen als den Wetterbericht oder irgendwelche unsinnigen neuen Filme austauschen kann.
Ein Schulabschluss sagt meiner Meinung nach allerdings nicht wirklich etwas über den Intellekt eines Menschen aus. Allerdings ist es schon so, dass ich die Menschen reizvoller finde, die das Maximale aus ihrem Leben herausholen. Wenn jemand nach der Hauptschule eine Ausbildung macht und dann vierzig Jahre in ein und demselben Beruf arbeitet, mag das ja ganz nett sein. Allerdings finde ich es sehr viel ansprechender, wenn jemand sich immer weiter fortbildet und gerade im Bereich der Bildung alle Chancen nutzt, die sich ihm bieten. Bildung ist einfach unendlich kostbar und letztendlich auch einfach sexy. Allerdings benötigt man dafür kein herausragendes Examen von einer angesehen Universität. Wichtiger finde ich, dass jemand nicht abstumpft und sich mit Gegebenheiten abfindet, sondern dass jeder Mensch seinen Wissensdurst, den er als Kind hatte, beibehält und nicht aufhört, Dinge zu hinterfragen, zu überdenken und zu reflektieren. Für mich zeichnet das einen intelligenten Menschen aus. Jemand, der sich auf alten Lorbeeren ausruht, weil er irgendwann mal einen passablen Studienabschluss hingelegt hat, ist für mich nicht zwangsläufig intelligent.
Dass bei Paaren mit unterschiedlichen Bildungsständen getuschelt wird, liegt meiner Meinung nach an der alten Sitte, dass man sich doch einen Partner in seiner Schicht sucht. Früher war das weit verbreitet, aber auch heute ist es eben noch so, dass viele Leute dieses Modell leben, was ich ja auch nicht schlimm finde. Dass die Frau meistens den geringeren Bildungsstand hatte, rührt aus dem alten Frauenbild her. Früher waren die Männer die Versorger der ganzen Familie und mussten daher einen vernünftigen Beruf ergreifen und dafür wiederum auch einen adäquaten Schulabschluss vorweisen können. Bei Frauen reichte es früher einfach, wenn sie ein paar Jahre zur Schule gingen und dann anschließend geheiratet haben. Es wurde einfach kein Gedanke daran verschwendet, dass Frauen arbeiten gehen, da sie durch ihre frühe Heirat ja abgesichert waren und vom Elternhaus direkt zu ihrem Ehemann zogen und meistens ihr ganzes Leben mit diesem Mann verbrachten. Heutzutage hat sich das zum Glück geändert und normale junge Frauen streben ebenso eine Karriere an wie die jungen Männer. Dennoch ist das alte Denken immer noch in vielen Köpfen verankert und wird dort auch leider nicht so schnell verschwinden. Auch heute noch haben Frauen es oftmals schwer, wenn sie beruflich erfolgreich sind und vor allem, wenn sie erfolgreicher als ihr Freund oder Mann sind. Traurig, aber wahr.
Hallo Diamante!
Ich denke nicht, dass heutzutage mehr getuschelt wird, wenn die Frau einen höheren Bildungsstand hat als der Mann. Es kommt heute nämlich öfter vor denn je, dass die Frau den höheren Bildungsstand oder einen höher gestellten Beruf hat. Alleine in meiner Familie könnte ich dir 10 Beispiele auflisten. Über meine Familie wird aber nicht hinter dem Rücken getuschelt sondern die Frauen werden bewundert und andere Menschen sind eifersüchtig auf die Männer, die so kluge Frauen haben.
Aber was rede ich da: Intelligenz oder Hausverstand hat ja eigentlich nichts mit Bildung zu tun. Ich beispielsweise habe einen Maturaabschluss und ein Diplom in der Tasche, mein Mann hingegen hat nicht einmal seine Ausbildung fertig gemacht, ist ein Hilfsarbeiter. Ich komme damit gut klar und oft, wenn wir sprechen, bewundere ich ihn, weil er eigentlich klüger ist als ich, samt meinem Abitur. Er besitzt mehr Hausverstand und er hat so ein unglaubliches Allgemeinwissen- bei "Wer wird Millionär" wäre er schon oft ohne Joker zur Million gekommen.
Es hat also nichts zu sagen, welcher Schicht oder welchem Bildungsstand jemand angehört. Außerdem kann auch jemand, der einen hohen Bildungsstand hat, in einem Armenviertel leben oder jemand, der nichts gelernt hat, sich ein Eigenheim aufbauen. Es liegt immer an einem selber, was man aus seinem Leben macht. Und es liegt auch an einem selber, ob man etwas auf das Gerede anderer Leute gibt, oder nicht. Wenn ich jetzt beispielsweise mir über alles Gedanken machen müsste, was über mich getuschelt wird, wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Ich muss mir einfach selber treu bleiben- ich weiß, was das Richtige für mich ist, weil ich muss damit leben und nicht die anderen! Denke dir einfach: Lasse reden!
Also der Vergleich mit dem Vogel und dem Gleichgewicht ist schon sehr kreativ. Menschliche Größe auf Bildung zu reduzieren halte ich auch für fatal. Der Fachidiot wurde ja schon angesprochen, und davon gibts echt ne Menge. Wer mit einem Fachinformatiker zusammen ist, kann sich darauf einstellen, dass dieser sich viel viel mehr als in anderen Berufen weiterbilden muss - sonst isser weg vom Fenster, das sollte mal nicht als Vergleichswert nehmen.
Wie Cologneboy schon sagt, es ist wichtig dass man nicht abstumpft und was tut. Das muss aber in meinen Augen nicht immer Beruflich sein, sondern kann auch ein Hobbie/Interesse bringen. Oder jemand, der viele Bücher ließt, auch das ist Bildung die nicht zu unterschätzen ist.
Ich bin meiner Partnerin in Sachen Bildung auch sehr weit voraus und auch cleverer. Dafür kann sie super mit Kindern umgehen, das könnte ich nichtmal lernen wenn ich wöllte. Trotzdem haben wir einigermaßen denselben Horizont und Menschen wachsen ja auch (wenn sie wollen). Mann muss es auch miteinander aushalten, ohne dass man ständig über Gott und die Welt reden kann. Was andere über meine Beziehung denken interessiert mich gleich Null.
Also mein Freund und ich haben den selben Bildungsstand und ich hatte davor eine Beziehung, in der es nicht so. Mir ist schon aufgefallen, dass das einen großen Unterschied gemacht hat und es hat mich oft genervt, dass ich mich so überlegen gefühlt habe - Auch wenn das vielleicht arrogant klingt. Wenn man das Gefühl hat, man kann mit dem Partner nicht alles diskutieren, weil er die Hälfte davon so oder so nicht verstehen würde oder es einfach nur kindischerweise abwinkt und so tut als hätte er kein Interesse daran, dann wirkt sich das schon auf die Qualität der Beziehung aus. Ich habe mich dann auch sehr schnell wieder getrennt.
Aber jetzt bin ich sehr zufrieden. Wir haben zwar nicht immer die selben Interessen und ich finde, dass sich auch so etwas auf die Bildung eines Menschen auswirkt, aber im Großen und Ganzen scheinen wir schon auf einem Level zu sein. Er kennt sich eben oft in anderen Dingen gut aus als ich und das ergänzt sich dann aber auch gut. Wichtig ist eben, dass man nicht total desinteressiert ist an dem, was der Andere kann und weiss und für mich bedeutet das auch, dass ich immer noch etwas lernen kann.
Also ich schließe mich denjenigen an, die die Meinung vertreten, dass der ausgeübte Beruf für das Funktionieren einer Beziehung nicht ausschlaggebend ist. Ich finde es von daher auch vollkommen daneben, wenn irgendjemand meint, tuscheln oder lästern zu dürfen, weil da ein Paar ist, die sich in gänzlich verschiedenen Berufsfeldern bewegen!
Ich denke aber auch, dass vielleicht viele diese Verhalten oder dieses Gedankengut von früher sozusagen mitgenommen haben, wo es ja wirklich so war, dass die Gesellschaft sehr strikt in Klassen unterteilt war und man sich dann auch nur in der entsprechenden Klasse den Partner suchte - wenn dem anders war, dann wurde sich darüber gehörig das Maul zerfetzt. Aber heute finde ich wirklich, dass man so etwas nicht beachten sollte.
Schließlich muss es ja nicht heißen, dass ein Arzt wirklich immer hochintelligent auf allen Gebieten ist und eine Reinigungskraft strohdoof. Da wären wir wieder bei den Vorurteilen. Ich kenne jemanden, mit dem ich mein Abitur gemacht habe. Er hatte einen Schnitt von 3,0 in etwa. Nun sitzt er seine Zeit ab und studiert dann Medizin, sobald er darf wegen des Numerus Clausus. In diesem Bereich kennt er sich aus, aber in anderen ist er deswegen noch lange nicht die Intelligenzbestie schlecht hin. Und eine Putze muss auch noch lange nicht dumm sein. Es kann auch einfach sein, dass es ihr von ihrer Familie und ihren Finanzen her nicht anders möglich war, sich fortzubilden. Was auch immer, ein gewählter oder ausgeübter Beruf ist kein Intelligenzbeweis und von daher vollkommen irrelevant.
Was ich aber auch durchaus für wichtig erachte ist, dass man sich vom Intellekt her auf einer möglichst ähnlichen Stufe bewegt, sonst ist der eine genervt, weil er nichts versteht und der andere, weil er immer nach einfachen Worten und nicht zu tiefgründigen Themen suchen muss und mit seinem Partner nicht das besprechen kann, was er gerne wöllte.
Weicht es ein bisschen ab, ist das kein Problem. Aber wenn es dann eine zu große Kluft gibt, die es zu überwinden gilt, dann geht das sicherlich auf Dauer schief.
Mir persönlich ist es ehrlich gesagt sehr wichtig, dass mein Partner einen ähnlichen Bildungsstand hat, wie ich. Immerhin sind mir tiefgründige Gespräche in einer Beziehung wirklich sehr wichtig und ich finde es auch wichtig, dass man sich nicht nur über oberflächliche Sachen unterhalten kann, sondern auch über verschiedene andere Themen, die in die Tiefe gehen. Und das geht eben nur dann, wenn der Partner ähnlich gebildet ist. Hat der Partner einen deutlich niedrigeren Bildungsstand, dann versteht er auch vieles nicht und man findet nicht so leicht ein Thema, bei dem ich beide gleich gut auskennen.
Ich hatte einmal eine Beziehung mit einem jungen Mann geführt, der einen Abschluss von der Hauptschule hatte. Ich bin völlig ohne Vorurteile in die Beziehung gegangen, wobei ich sehr schnell gemerkt habe, dass wir allein von der Bildung her absolut nicht zueinander gepasst haben. Mein Freund hatte in sehr vielen Bereichen des Lebens nur sehr oberflächliche Kenntnisse und von extrem vielen Begriffen hatte er noch nie zuvor etwas gehört. Von daher konnte ich mich eben gar nicht richtig mit ihm unterhalten und das hat mich so sehr gestört, dass es unter andrem deshalb auch zur Trennung gekommen ist.
Ich denke, dass es immer wieder Ausnahmen geben kann und es kommt auch immer darauf an, wie wichtig es einem ist, sich mit dem Partner über bestimmte Themen unterhalten zu können. Manchen reicht es womöglich aus, wenn sie mit Freunden über manche Themen sprechen und manche sind vielleicht ganz froh, wenn sie in ihrer Freizeit auch über anspruchslose Themen sprechen können. Das ist bei mir aber definitiv nicht der Fall.
Ich finde eigentlich nicht, das jemand studiertes, grundsätzlich schlauer ist, als jemand mit einem einfachen Hauptschulabschluss. Ich persönlich habe einen Realschulabschluss mit einer einfachen Ausbildung, und mein Freund hat ein Studium absolviert, unterhalten können wir uns sehr gut, natürlich gibt es Dinge die er weiß, wovon ich keine Ahnung habe, aber auch genug Dinge die ich weiß und er nicht. Das hat eben etwas mit Interessen zu tun.
Außerdem ist meine Chefin, Ärztin, mit einem Postboten zusammen. Auch sehr ungleich, aber sie sind glücklich. Sie interessiert auch überhaupt nicht, was alle anderen sagen, und ich habe auch noch nie etwas negatives gehört. Weshalb auch. Nicht alle haben die Lust zu studieren, denke aber schon, das viele Menschen die es nicht getan haben, es schaffen würden.
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