So schlafen Kinder besser

vom 09.08.2009, 13:36 Uhr

Wer kennt das nicht, die lieben Kleinen (Kindergarten- und Grundschulkinder) wollen nicht so recht einschlafen. Gerade bei dem Wetter ist das sicher auch der Hitze geschuldet, trotzdem gibt es einige Tipps für einen besseren Start in die Nachtruhe:

Diese sollte nicht nach 21:00 Uh beginnen, denn die Kinder brauchen ihre Schlafphasen. Sollte es (gerade am Wochenende) einmal später werden, dann hilft es am nächsten Tag Mittagsruhe zu halten.

Wichtig ist aber auch eine Routine. Nicht nur die Abfolge bestimmter Rituale beim Zubettgehen ist damit gemeint, sondern auch die Zeit. Es fällt Kinder einfacher ins Bett zu gehen, wenn sie täglich möglichst zur gleichen Zeit ins Bett gehen.

Vor dem Zubettgehen sollte Zeit sein, die Erlebnisse des vergangenen Tages zu besprechen. Das hilft dem Kind natürlich auch, diese zu verarbeiten.

Braucht das Kind noch einen Schlummertrunk, so sind warme Getränke, wie ein Kräutertee oder auch warme Milch ideal. Zähne putzen sollte danach natürlich nicht vergessen werden. Aber auch das kann man in das Ritual einbinden.

Hat ein Kind regelmäßig Angst vor Gespenstern oder Monstern, so kann es helfen, diese im Schrank, hinter Gardinen oder Türen zu suchen. Erwachsene können diese auch gern verjagen.

Im Bett helfen natürlich die Schmusetiere, dem Kind Halt zu geben. Alternativ kann man sich auch mit dem Kind ins Bett legen und dem Kind so Geborgenheit geben.

Nicht fehlen sollte eine Gute-Nacht-Geschichte, idealerweise von einem Elternteil vorgelesen. Aber nicht immer möchte man das vielleicht tun, Erkältung oder ähnliches sind da schon mal ein Hindernis; da kann man dann auch schon mal ein Hörspiel oder Musik anbieten.

Nicht zuletzt: vielen Kinder hilft Licht besser einzuschlafen. Ob das nun eine Taschenlampe oder ein Nachtlicht ist, muss jeder für sich entscheiden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Eine schöne Auflistung mit guten Tipps. Denn wer mit Kindern kennt das Problem mit dem zu Bett gehen (bzw. das nicht zu Bett wollen :)) nicht?

Wobei mir schon ein paar Punkte auffallen, die ich deutlich mehr betonen würde bzw. sogar ganz anders machen würde.

Der Tipp/Ratschlag bzgl. 21 Uhr ist zwar richtig, aber die Orientierung für kleine Kinder (Kindergarten/Grundschule) sehe ich bei 19 Uhr! So kann es eigentlich nie zur "Ausnahme" von 21 Uhr kommen. Routine ist auch wichtig - allerdings inkl. dem Wochenende. Auch wenn viele Eltern das nicht so sehen und regelmäßig die Kinder am Wochenende länger auf lassen. Ich sehe da keinen Sinn dahiner (ausser dem egoistischen der Eltern, weil sie hoffen, so am Wochenende selber länger schlafen zu können ...).

Zum Tipp mit dem Austausch der Tageserlebnisse halte ich natürlich für gut. Wenngleich ich es für keine gute Idee halten würde, negatives vor dem Schlafen aufzuarbeiten - das sollte wenn möglich immer gleich passieren.

Bei einer Angst vor Monstern ist es meiner Ansicht verkehrt, nach diesen zu suchen. Bestärkt denn nicht das die Angst der Kinder? Wenn Erwachsene dann bestätigen, dass es wohl Monster gibt (weil sie diese ja aktiv suchen und offenbar nicht wissen, dass es die gar nicht gibt), diese aber zufälling jetzt nicht im Kinderzimmer zu finden sind.

Die Gute-Nacht-Geschichte ist wieder super! Aber, wieso sollte man diese ausfallen lassen? IdR. sind doch zwei Elternteile da, so dass wenn eines ausfällt, der andere Partner einspringen kann :)

Das mit dem Licht eigentlich nur, wenn's wirklich nicht anders geht. Es reicht doch, wenn das Kind weiss, das die Eltern jederzeit kommen, wenn es ruft.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hallo derpunkt, es sollte sich hier um keine feststehende Liste handeln, die noch dazu in Stein gemeißelt sind :wink: Ich habe mich auch länger damit auseinander gesetzt. Darum noch mal etwas ausführlicher.

derpunkt hat geschrieben:Der Tipp/Ratschlag bzgl. 21 Uhr ist zwar richtig, aber die Orientierung für kleine Kinder (Kindergarten/Grundschule) sehe ich bei 19 Uhr!

Das ist wohl von Kind zu Kind verschieden. Meines braucht von jeher sehr wenig Schlaf und darf schon seit langem mit seinen 5 Jahren bis 20:00 Uhr aufbleiben und noch ein wenig spielen oder erzählen. Darum sehe ich da schon, dass 21:00 Uhr endgültig Zapfenstreich ist, aber da muss jeder den richtigen Zeitpunkt finden.

derpunkt hat geschrieben:Zum Tipp mit dem Austausch der Tageserlebnisse halte ich natürlich für gut. Wenngleich ich es für keine gute Idee halten würde, negatives vor dem Schlafen aufzuarbeiten - das sollte wenn möglich immer gleich passieren.

Natürlich sollte man das schon eher machen. Aber ich kenne es von meinem Sohn und auch von den Kindern vieler Freunde und Bekannte, dass die Kleinen dann direkt vor dem Einschlafen noch mal etwas loswerden müssen. Ist das dann raus, fällt das Einschlafen leichter.

derpunkt hat geschrieben:Die Gute-Nacht-Geschichte ist wieder super! Aber, wieso sollte man diese ausfallen lassen? IdR. sind doch zwei Elternteile da, so dass wenn eines ausfällt, der andere Partner einspringen kann :)

Was machen die Alleinerziehenden, die Frauen von Landwirten im Sommer, die Paare von denen mindestens ein Elternteil in Schicht arbeitet, die Paare von denen mindestens ein Elternteil die Woche über auswärts auf Montage arbeitet? Es gibt sicher noch viel mehr Ausnahmen, die dies rechtfertigen.

derpunkt hat geschrieben:Das mit dem Licht eigentlich nur, wenn's wirklich nicht anders geht. Es reicht doch, wenn das Kind weiss, das die Eltern jederzeit kommen, wenn es ruft.

Es gibt sehr viele Kinder, die partout nicht im Dunkeln schlafen können und da habe ich dann lieber ein Licht an, statt im wohlverdienten Feierabend noch öfter mal vom Kind gerufen zu werden. Zumal das dann bald auch ein Spielchen werden kann und nichts mehr mit wirklich echten Bedürfnissen zu tun hat. Und wenn die Eltern dann mal laut werden, dann traut sich das Kind gar nicht mehr sich zu melden. Nee, dann lieber ein Nachlicht, dass mit einer 10-Watt-Glühlampe nun wirklich nur minimal Strom braucht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



@derpunkt

Du hast keine Kinder nehme ich mal an. Denn sonst würdest da nicht so kuriose Aussagen treffen. Allein den Eltern einen gewissen Egoismus zu unterstellen, wenn sie die Kinder am Wochenende länger ausbleiben lassen. Allein das kann ich dir mit meinen Kindern widerlegen. Egal wann sie ins Bett gehen. Sobald morgens keine Pflicht zum Aufstehen ist, wirst du sie kaum vor 9 Uhr zur Gesicht bekommen.

Auch die Suche nach den Monstern und Gespenstern. Mach das mit einem Kind, was Angst davor hat und zeige ihm dabei, das es gar keine gibt. Denn sonst müsste man es ja finden können, wenn man in allen Ecken und Winkeln danach sucht.

Die Sache mit dem Licht ist recht unterschiedlich. Die einen Kinder haben Probleme im Dunkeln einzuschlafen. Meine Kinder haben ein Problem, wenn sie nachts aufwachen und alles wirklich Stockdunkel ist. Da mach ich auch lieber das Nachtlicht an, wenn ich ins Bett gehe und habe damit ruhige Nächte.

Denn der Wunsch nach ruhigen Nächten kommt besonders bei den Müttern vor, die alleine mit den Kindern sind. Aus welchen Gründen dies sein kann, hat JotJot schon ausführlich beschrieben. Und erst wer mehrere Nächte am Stück durchwacht hat, weil die Kinder krank waren und tagsüber auch seinen Mann (bzw. Frau) stehen musste, wird das verstehen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Zunächst einmal sorry für den Fall das ich mich hier falsch ausgedrückt und damit Leuten vor den Kopf gesossen habe. Das war nicht meine Absicht!

Das mit dem Egoismus ist wohl so ein Fall. Aber in meinen Augen gibt es keinen Grund, Kinder (Kindergarten-/Grudschulalter) an Wochenenden oder in den Ferien Sonderrechte einzuräumen. Dazu gehört eben auch das länger aufbleiben. Auch wenn Egoismus das falsche Wort ist, machen es sich manche Eltern zu einfach. Eben weil sie hoffen, das die Kinder länger schlafen oder sie einer "Diskussion" aus dem Weg gehen wollen. Und das gerne auch Eltern, die sonst einsehen, dass eine Routine den Kindern sehr gut tut!

Über die Sache mit dem Licht hatte ich konkret noch nicht nachgedacht. Die Sache ist aber die, dass ich davon ausgehe, dass es den Kindern um eine gefühlte Sicherheit geht. Und die ist gegeben, wenn sie wissen, dass die Eltern da sind - wann immer sie gebracht werden. Allerdings ist es richtig, dass ich ein Lichtlein eher nicht als problematisch sehe.

Anders die Sache mit den Monstern. Wenn ich (m)einem Kind beibringen will, dass es keine gibt - und das nicht nur jetzt und im Kinderzimmer, sondern überall! - kann ich nicht danach suchen. Was lernt das Kind? Es gibt Monster (Papa oder Mama wissen das und schauen deshalb nach) nur sind die nicht da. Daher würde ich wirklich dazu raten, eben nicht nach immaginären Gefahren zu suchen.
Eine Diskussion wie die Kinder überhaupt auf Monster kommen, lasse ich mal weg :)

In dem Punkt des Elternpaares habe ich tatsächlich daneben gegriffen und die Bilderbuch Familie als Referenz genommen: Mama und Papa sind Abends immer da. Das ist natürlich zu sehr vereinfacht. Wenn das der Fall ist, dann ist die Abwechslung aber Pflicht! Ansonsten verstehe ich schon, wenn beim Alleinerziehenden auch mal der Akku leer ist.

Ganz Nebenbei: Danke für die Antworten und schön, dass im Forum hier auch Gegensätzliches zur Sprache kommt!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also unsere Kinder dürfen grundsätzlich am Wochenende länger aufbleiben. Und nicht weil wir keine Diskussionen führen wollen, sondern damit die Kinder eben auch das so leben, wie wir Erwachsenen. Wochenende ist dazu da, das man eben auch Dinge tun kann, die unter der Woche nicht möglich sind. Eben auch länger aufbleiben.

Was das Mosterthema angeht. Ich habe immer darauf geachtet, das meine Kinder sowas nicht über das Fernsehen eingetrichtert bekommen und trotzdem kamen sie irgendwann, das sie Angst vor Monstern und Gespenstern hätten. Man kann zu Hause alles vermeiden und trotzdem wird das Thema irgendwann kommen. Und nicht jedes Kind lässt sich allein durch reden überzeugen und kontert, das es doch unter dem Bett lauern würde oder im Schrank.

Da ist es doch durchaus sinnvoll mit dem Kind dort gemeinsam nachzuschauen, um dann sagen zu können, das eben keine Monster gibt, da man es ja hätte sonst finden müssen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich muss mich auch noch mal einklinken. Ich achte auch darauf, meinem Kind nicht irgendwie Angst vor Monstern oder so zu machen. Nur leider hat man ein Kind ab einem bestimmten Alter nicht ständig unter den eigenen Fittichen und so hat ein Freund meines Sohnes (der zwei Jahre älter ist) den Jüngeren schon öfter mal erzählt, dass in bestimmten Ecken des Kinderzimmers Monster und Gespenster wohnen. Da war es dann sinnvoll eben den Gegenbeweis anzutreten und nachzuschauen, um dann festzustellen, dass es keine gibt.

Ebenso mit den Ausnahmen am Wochenende: bei uns gehört es gerade im Sommer zur Routine, dass die Kinder am Freitag auch gern bis 20:00 Uhr draußen spielen dürfen. Da wissen dann die Kinder, dass das Wochenende beginnt und das ist ein wichtiger Eckpunkt in ihrem Leben, da Kinder ja doch noch kein so ausgeprägtes Zeitgefühl haben. Außerdem ist es bei meinem Kind noch so: egal wann es ins Bett geht - am nächsten Morgen ist es gegen 6:30 Uhr wieder hellwach. Da das auch viele meiner Bekannten erzählen, hat das erst mal wenig mit Egoismus zu tun.

Mit dem Licht ist es bei mir ähnlich wie bei Punktedieb. Mein Sohn weiß zwar, dass ich ganz in der Nähe bin. Allerdings, wenn er nachts aufwacht und dann ist es stockdunkel, kann er sich überhaupt nicht orientieren und wird schnell panisch. Was da im Zweifelsfall passieren könnte, möchte ich mir nicht vorstellen.

@derpunkt: hast Du eigentlich Kinder oder nicht? Vor meinem Kind hätte ich mir auch nicht vorstellen können, einige Dinge so zu machen, wie ich sie eben jetzt handhabe :wink:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo

Also, wir versuchen auch einen möglichst geregelten Tages- und Abendablauf zu haben. Bei uns ist es eigentlich so, dass gegen 19.30 Uhr die Nachtruhe eingeläutet wird. Was aber zur Zeit gar nicht mehr funktioniert, wir kommen teilweise erst gegen 22.00 Uhr zur Ruhe.

Wir fahren das ganze Programm und das schon sehr lange, es funktionierte immer sehr gut aber zur Zeit ist nichts machbar, ich vermute mal wegen den warmen Temperaturen. Abends beim Sandmann, gibt es noch einen warmen Kakao und dann geht’s nach oben. Waschen, Zähne putzen und Nachtzeug anziehen.

Dann geht’s ins Bett und mein Mann oder ich lesen noch eine Geschichte vor, die sie sich vorher aussuchen konnte. Anschließend bleiben wir noch circa 10 Minuten da um den Tag noch mal zu besprechen, einfach um das Geschehene zu verarbeiten.

Dennoch bringt das alles seit circa 4 Wochen gar nichts mehr, es hat den Anschein, dass sie hellwach ist und gar nicht müde. Ab und an nehmen wir sie noch mal mit runter zu uns und wir reden noch ein bisschen oder einer von uns beiden geht hoch und legt sich mit ihr hin.

Manchmal haben wir das Gefühl, dass sie mehr Zeit zum Verarbeiten braucht und deshalb geht dann einer mit hoch. Dann gibt es wieder Abende so wie gestern, da hatten wir das Abendritual und anschließend ist sie direkt eingeschlafen.

Ich finde die Tipps auch sehr hilfreich aber sie helfen eben nicht immer aber bis jetzt sind wir damit auch sehr gut gefahren, weil das Kind durch die Regelmäßigkeit ja auch eine Sicherheit bekommt, welche das Kind beruhigt.

Ein ausgewogener Tagesablauf sowie, Spannung und Action gehören genauso dazu. Unsere Kinder müssen was erleben um abends wirklich bettbereit zu sein. Am Ende muss man eh entscheiden was für einen das Beste ist, denn jedes Kind ist anders.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

Bei unseren Kindern ist es komplett verschieden, was sie brauchen, um in der Ancht gut schlafen zu können, dass macht es hin und wieder etwas schwierig.

Die Älteste braucht es stockdunkel, sie kann nicht einschlafen, wenn Licht ins Zimmer fällt, was bedeutet, ich muss später hineingehen, und die Fenster dann öffnen, wenn sie schläft, ansonsten hat sie keine Frischluft. In der Nacht selber stört es sie dann merkwürdigerweise nicht, wenn Licht ins Zimmer fällt. Die anderen brauchen eigentlich alle entweder ein Kuscheltier, oder einen Lieblingspolster, in dem sie sich kuscheln können. Ohne wird es schwierig. Und natürlich hat jedes seinen Favoriten. Auch wollen unsere Kinder vor dem Einschlafen alle noch lesen.

Natürlich hängt es auch von den Tagesgeschehnisse ab und ich versuche immer, die Abendstunden relativ beruhigt zu halten, damit die Kinder innerlich ruhiger werden.

Für alle Kinder gibt es bestimmte Uhrzeiten, zu denen sie zu Bett zu gehen haben. Dies ist mit den Kindern entsprechend vereinbart, wir reden mit ihnen über die Gründe und sie wissen, dass wir es gut mit ihnen meinen und halten sich an diese Uhrzeiten. Wenn ich merke, dass eines der Kinder ständig unausgeschlafen ist, reden wir miteinander und verlegen die Schlafensgehzeit nach vorne.

Am aufwendigsten ist derzeit der Jüngste, er braucht ein ganzes Ritual: baden, Nachtmahl, Zähneputzen, im Bett kuscheln und Buch anschauen, dann Licht aus, Schnuller, Lieblingskatze und gestreichelt werden. Wenn nur eines dieser Dinge ausfällt, ist er verwirrt und schläft gleich weniger gut.

» wolfsmama » Beiträge: 216 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es kommt wahrscheinlich immer auf das Alter der Kinder drauf an, welche Mittel und Lösungen letztendlich die hilfreichsten sind. Bei Neugeborenen zum Beispiel ist es ja ganz normal, dass sie nachts mehrmals wach werden, weil sie gestillt werden müssen und ihre biologische Uhr eben noch keinen Tag-Nacht-Rhythmus kennt. Ab etwa drei Monaten lernen die meisten Kinder aber das Durchschlafen und nach sechs Monaten ist es oft schon so, dass Kinder nur noch hin und wieder und zu unregelmäßigen Zeiten aufwachen, spätestens aber wohl nach einem Jahr.

Schlafforscher sind sich einig, dass gerade diese ersten Lebensmonate ausschlaggebend sind für die restliche Schlafentwicklung bei Kindern. In dieser Zeit gewöhnen sie sich daran, sich im Bett sicher und wohl zu fühlen, wir lernen, uns zu entspannen, wenn wir einschlafen sollen und dass es keine Bedrohung ist, wenn man nachts aufwacht. In dieser Phase sollte man seine Kinder sinnvoll unterstützen, das gibt ihnen vielleicht sogar eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit gegen Schlafprobleme aller Art auch im höheren Alter.

Manchmal geht dieser natürliche Prozess allerdings leider schief. Dann kann es auch passieren, dass ältere Kinder nachts häufiger wach werden, nur unter Geschrei ins Bett gehen und sehr schwer einschlafen. Daran können, ohne jemanden angreifen zu wollen, wirklich auch die Eltern Schuld sein, indem sie zum Beispiel unsinnige Signale senden, sodass ihr Kind etwas falsches lernt. Das passiert wenn man den NAchwuchs immer wieder in sein Bettchen steckt, auch wenn er noch gar nicht schläfrig ist. Die Folge ist, dass das Bett kein Ort der Ruhe mehr ist, sondern ein Ort zum Toben, zum Spielen oder zum Jammern.

Dem Kind ist langfristig gesehen auch kein Gefallen getan, wenn die Eltern dann bei jedem Geschrei herbeieilen, es auf den Arm nehmen, um es zu trösten. So lernt das Kind nicht, sich alleine zu beruhigen und selbstständig wieder einzuschlafen. Stattdessen merkt es, dass Schreien eine super Methode ist, um im ungewohnten Schläfrigkeitszustand nochmal die volle Aufmerksamkeit der Eltern zu bekommen. Schlafstörungen bei Kindern sind sehr häufig auf das Verhlaten von Eltern zurückzuführen und nicht auf einen funktionsgestörten Schlaf bei Kindern.

Der erste Schritt zur Behebung von Schlafproblemen bei Kindern ist also, herauszufinden, wann die Kleinen müde werden und sie dann möglichst regelmäßig immer gegen diese Uhrzeit ins bett zu bringen. Wenn man diesen Moment verpasst, drehen die Kinder dann meistens nochmal so richtig auf. Dann sollten die Eltern noch solange warten, bis die Müdigkeit spürbar zurückkehrt.

Vor dem Gang ins Bett, sollten Eltern ihren Kindern beim Einschlafen helfen, zum Beispiel indem sie ihnen Geschichten erzählen oder etwas vorlesen oder auch Schlaflieder singen. Diese Dinge sind nicht ohne Grund Klassiker. Man sollte aus der letzten Viertelstunde vor dem Schlafengehen ein Ritual machen mit einer festgelegten Abfolge von ganz gewöhnlichen, ruhigen und entspannenden Tätigkeiten, die mit dem glücklichen Einschlafen enden. Eltern sollten allerdings auf jeden Fall vermeiden, das Kind im Elternbett oder auf dem eigenen Arm einschlafen zu lassen, denn so braucht man sich nicht wundern, wenn das Kind später im eigenen Bett dann Schlafprobleme bekommt.

Wenn ein Kind, das älter als sechs Monate ist, das Einschlafen noch nicht gelernt hat, sollte man es damit unterstützen, dass man ihm zeigt, dass man da ist, dass es für die Kleinen aber keinen grund gibt, sich trösten, ablenken oder füttern zu lassen. Die Kinder müssen begreifen, dass ihr Zustand keine Bedrohung ist, sondern ganz natürlich. Deshalb sollten Eltern bei Geschrei in regelmäßigen Abständen von fünf bis zehn Minuten ins Zimmer gehen, erklären, dass alles in Ordnung ist und das Kind dann wieder alleine lassen. Der Abstand zwischen diesen Besuchen sollte kontinuierlich im Fünfminutentakt gesteigert werden.

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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