Was tun, um sich sicherer zu fühlen?

vom 09.08.2009, 11:45 Uhr

Hallo zusammen!

Ich habe nun in einem anderen Thread bereits geschrieben, dass ich mich nicht traue, weiter mit meinem Hund Gassi zu gehen, als bis zum Waldrand. So bald ich vor dem Wald stehe, drehe ich um und gehe wieder nach Hause. Es ist dort wirklich sehr einsam und wenn mal was sein sollte, wird mich niemand hören.

Mein Hund ist ein Shih tzu und daher ein kleiner Hund. Vor ihm wird niemand Angst haben und sich abschrecken lassen. Ich würde gerne größere Runden mit ihm spazieren gehen. Im Moment habe ich auch niemanden, der mit mir zusammen spazieren gehen würde. Ich habe in einem Hundeforum bereits gefragt, ob jemand in meiner Nähe wohnt und Lust hätte, gemeinsame Spaziergänge zu machen. Nun hatte ich daran gedacht, ein Verteidigungsspray mitzunehmen. Allerdings ist das ja auch nur eine kleine Sicherheit. An einen Selbstverteidigungskurs habe ich auch schon gedacht, aber ich denke, dass das nicht für mich wäre.

Ich frage mich nun, welche Möglichkeiten ich noch habe, um mich sicherer zu fühlen und mit meinem Hund auch in Zukunft, im Wald spazieren zu gehen. Habt ihr noch Tipps oder Ideen, was ich tun kann, um nicht mehr so viel Angst zu haben?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Also ich wohne am Wald und gehe grundsätzlich mit meinem Hund natürlich im Wald spazieren. Das bietet sich ja an. Manchmal gehe ich noch spätabends mit ihm eine Runde und da ist es nicht nur dunkel, sondern man ist auch allein.

Ich nehme grundsätzlich ein Handy mit, falls mal was mit mir oder meinem Hund sein sollte. Da gibt es ja auch Kurzwahltasten,sodass man im Fall der Fälle nur noch eine Taste drücken muss. Außerdem nehme ich dann auch immer noch eine Taschenlampe mit.

Man kann natürlich auch ein Taschenmesser oder ein Pfefferspray mitnehmen. Hast du mehr Angst vor anderen Tieren, besonders Hunden oder eher vor den Menschen, wenn du Angst hast in den Wald zu gehen?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Hallo Winny!

Vor anderen Tieren habe ich gar keine Angst. Es sind ehr die Menschen, die mir Sorgen machen. Da man immer so viel liest und hört, dass Menschen und gerade Frauen überfallen und vergewaltigt werden.

Früher hatte ich gar keine Angst und bin überall sogar im Dunkeln alleine hingegangen. Aber in den letzten Jahren hat es sich geändert und ich traue mich nicht mehr recht, alleine in den Wald. Auch gerade, weil es dort in der Nähe keine Häuser mehr gibt oder sonst irgendwas ist, wo man mich dann hören würde, wenn ich um Hilfe rufen müsste.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Im Falle eines Angriffs wäre es wohl nützlich, den Angreifer erst einmal mit simplen Methode, die für jeden zugänglich sind, außer Gefecht zu setzen bzw. zu verwirren.

Eine davon wäre wie gesagt dein Pfefferspray, außerdem habe ich irgendwo mal was von einem Gerät gesehen, das auf Knopfdruck einen ziemlich nervigen und lauten Ton von sich gibt, so dass der Angreifer unter Umständen auch erst einmal überrascht wäre, vor allem könntest du so über eine größere Entfernung noch gehört werden.

Was auch helfen soll ist ein beherzter Tritt auf den Fuß wenn der Angreifer nicht damit rechnet, da er so unter Umständen kurz abgelenkt ist und man entkommen kann. Notfalls wäre ein kräftiger Tritt an eine andere Stelle (ich denke welche muss hier nicht erwähnt werden) je nach der aktuellen Situation auch eine Option, aber natürlich erst dann, wenn man sich wirklich sicher ist, dass das gegenüber einem böse gesinnt ist, da man sonst keine Notwehr ergreift sondern selbst angreift. Die Magengrube sollte auch eine Stelle sein, die den Angreifer wenigstens kurzzeitig ablenken könnte.

Über die Methoden kann man sich auf jeden Fall etwas Zeit verschaffen.

Wieso schließt du einen Selbstverteidigungskurs von vornerein aus? Ich denke, dass du allein schon durch das Wissen darüber, wie du dich verteidigst, wesentlich entspannter sein könntest.

» AP Nova » Beiträge: 336 » Talkpoints: 19,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Natürlich gibt es Verbrechen, viel zu viele. Jeden Tag werden Menschen überfallen, beraubt und manchmal auch vergewaltigt. Jedes Opfer ist eins zuviel. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, statistisch betrachet, Opfer eines solchen Überfalls zu werden, wirklich nicht sehr hoch. Und ausgerechnet im Wald überfallen zu werden, ist nicht unbedingt wahrscheinlicher, als auf einem Parkplatz oder im eigenen Haus zum Opfer zu werden. Die Medien suggerieren einem immer, dass Tiefgaragen und Wälder die gefährlichsten Orte der Welt seien. In den meisten Fällen von Vergewaltigung kommt der Täter aber aus dem engeren Umfeld und die Angriffe finden dann oft in der Wohnung statt. Sich diese ganz rationalen Fakten einfach mal zu verinnerlichen, kann durchaus schon weiterhelfen. Ich habe übrigens nachts auch Sorge, wenn ich mit dem Hund in den Wald gehe - allerdings habe ich keine Angst vor Menschen, sondern vor den Wildschweinen, die ich dort schon gesehen habe.

Wenn jemand Unsicherheit ausstrahlt, kann das auf potentielle Täter noch anziehender wirken. So wie du deine Sorgen hier beschreibst, gehe ich davon aus, dass du auch recht unsicher wirkst, dich öfter umschaust und nicht unbedingt Kraft und Stärke ausstrahlst. Genau daran sollte man zuerst arbeiten, noch bevor man sich Gedanken über irgendwelche Verteidigungsstrategien macht.

Menschen, die sich klein machen und sich automatisch in die Opferrolle fügen, werden eher zum Opfer als Leute, die selbstbewusst und dominant auftreten. Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, dass man sich diese Kraft aneignen kann. Das geht alles natürlich nicht von heute auf morgen, aber langfristig ist es der beste Weg. Auch in anderen Lebensbereichen ist es sinnvoll, sich selbstbewusst zu verhalten. Ein kleines Mäuschen ist für einen Täter ein viel besseres Opfer als eine selbstbewusste, starke Frau, die man ernst nehmen kann.

Vielleicht kannst du einen Selbstbehauptungskurs besuchen, wobei ich allerdings denke, dass man damit nur Erfolg hat, wenn man auch bereit ist, die reinen Fakten anzunehmen und an sich und seinem Verhalten zu arbeiten. Das reine Besuchen eines solchen Kurses wird dir nicht weiterhelfen. Zusätzlich könntest du einen Selbstverteidigungskurs machen. Mit Karate oder Judo kann man einen Angreifer in vielen Fällen abwehren. Allerdings ist es besser, wenn man im Vorfeld verhindert, dass man von einem Täter als ideales Opfer angesehen wird.

Sinnvoll ist es sicher auch, wenn du deine Angst überwindest und einfach mal in den Wald gehst. Ich kenne solche Situationen auch in Bezug auf andere Dinge. Die ersten Male ist es schlimm und man hat wirklich eine wahnsinnige Angst. Aber es wird besser, je öfter man sich der Situation stellt. Wenn man durch die Besuche im Wald lernt, dass keine Gefahr droht, wird man automatisch sicherer.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich wohne auch in der Nähe vom Wald und gehe deshalb dort öfter mit meinem Hund spazieren. Ich finde die Einsamkeit gerade schön und ich habe auch keine Angst, wenn mir andere Menschen entgegen kommen. Mein Hund ist auch nicht der Größte und ich denke, das er eher weg laufen würde, wenn mich einer Angreifen würde.

Sicherlich passieren in der heutigen Zeit mehr Überfälle, vielleicht hat man auch nur den Eindruck, denn die Medien sind doch heute verbreiteter, so das man von so etwas mehr hört.

Wenn ich solche Angst vor Waldspaziergängen hätte, dann würde ich mich ganz langsam in den Wald rein trauen und meine Spaziergänge von mal zu mal erweitern. Um noch ein bisschen mehr Sicherheit zu haben, würde ich auch ein Abwehrspray und Handy mitnehmen.

» fenasofia » Beiträge: 530 » Talkpoints: 22,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich gehe einfach so gerne auch allein spazieren, obwohl ich keinen Hund habe. Und auch das mache ich besonders gerne im Wald. Denn gerade die Stille des Waldes mag ich. Aber ich finde auch, dass er auch teilweise ziemlich unheimlich wirken kann und gerade, wenn ich irgendeinen Krimi gelesen oder einen Horrorfilm gesehen habe, gehe ich oft eine Zeit lang nicht im Wald spazieren.

Grundsätzlich nehme ich aber zu meinen Spaziergängen mein Handy mit. Damit fühle ich mich einfach sicherer: Im Notfall kann ich immer jemanden anrufen, sei es nun, weil mir irgendein Verrückter begegnet ist oder weil ich irgendwie umgeknickt bin und nicht mehr aufstehen kann. Außerdem habe ich mal eine Zeit lang Kung Fu gemacht, daher denke ich, dass ich mich schon relativ gut verteidigen könnte.

Aber das Beste ist natürlich immer noch, einfach nicht allein zu gehen. Vielleicht hast du ja eine Freundin oder einen Freund, der zumindest ab und zu mit dir zusammengehen könnte, du bist doch sicher nicht der einzige Hundebesitzer in deiner Gegend. Ich persönlich nehme am liebsten meinen Freund oder meinen besten Freund mit. Man kann sich schön unterhalten, die Natur genießen und fühlt sich gleichzeitig auch viel sicherer.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallöchen,

als langjähriger Judoka (mittlerweile seit über 20 Jahren) habe ich mit Selbstverteidigungskursen so meine Probleme. Ich möchte diese Angebote jetzt nicht grundsätzlich schlecht reden, aber solche Kurse können in der kurzen Laufzeit "nur" grundsätzliche Verhaltensweisen lehren, (was ja auch OK ist.) Aber um Techniken aus Kampfsportarten effektiv einsetzen zu können, ist wohl ein bisschen mehr nötig, als diese in einem Kurs gezeigt bekommen und vielleicht zehn mal mit einem kooperativen Partner ausprobiert zu haben. Mehr ist in den in der Regel kurzen SV-Kursen ja gar nicht möglich.
Aber gerade komplexe Techniken beim Judo brauchen Monate, wenn nicht sogar Jahre ständigen Trainings, um wirklich gegen einen sich ernsthaft verteidigenden und selbst angreifenden Gegner zu funktioneren. Es hat schon seinen Grund, warum Judoka ihre Spezialtechniken immer und immer wieder üben.
Auch Pfefferspray ist nicht ohne. Wenn der Wind ungünstig steht, oder man die Dose in der Hektik falsch herum hält, kann das im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten losgehen.

Wenn Du Angst hast, wäre es wohl wirklich das Beste, einen Begleiter zu suchen.

» Schmo » Beiträge: 9 » Talkpoints: 6,15 »


Sieh es doch mal so: deine Angst ist überhaupt nichts Schlimmes, ganz im Gegenteil! Deine Angst schützt dich vor Gefahren, sie ist also gar nicht so schlecht und lästig. Du hast, Recht, es ist schon sehr viel passiert und ganz ehrlich: besonders wenn es dunkel ist, würde ich auch nicht im Wald mit dem Hund Gassi gehen. Da würde ich auch lieber darauf verzichten, um ganz sicher zu gehen. Ansonsten haben die anderen ja schon wertvolle Tipps gegeben, um bei Helligkeit einigermaßen sorglos durch den Wald zu spazieren.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Um mehr Sicherheit bei deinen Spaziergängen gewinnen zu können, solltest du ein Pfefferspray mit dir führen. Das ist in Deutschland zwar eigentlich nur erlaubt, um sich Tiere vom Hals zu halten, aber im richtigen Notfall würde ich nicht davor zurückschrecken es auch bei Menschen zu gebrauchen. Allerdings solltest du dir das Spray auch erklären lassen wie es zu handhaben ist, nicht dass du dich im Ernstfall selber außer Gefecht setzt.

Weiter würde ich einen Stock mit mir führen, den man im Ernstfall auch gebrauchen kann. Damit kann man auf jeden Fall besser zuschlagen wie mit der bloßen Hand. Ein Handy gehört eigentlich wie selbstverständlich mit dazu, wenn man heutzutage unterwegs ist.

Von Selbstverteidigungskursen würde ich auch eher abraten, da ich nicht glaube, dass man, wenn man nur einen einzigen Kurs ohne viel Übung gemacht hat, im Ernstfall die Griffe richtig anwenden kann, da die angreifende Person sicherlich nicht nur die Handgriffe macht, wie man sie im Selbstverteidigungskurs macht.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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