Reise-Impfung gegen Malaria - Was ist zu beachten?
Ich muss mich bald gegen mindestens Malaria impfen lassen, weil ich eine längere Reise geplant habe und diese Impfung einfach unerlässlich ist. Nun möchte ich mich vorher schon informieren, was ich dabei zu beachten habe.
Wisst ihr, was diese Impfung kostet und wie lange ich die in etwa vor der Abreise schon gemacht haben muss? Genügt hier eine Impfung oder braucht es mehrere 'Sitzungen' in Form von aufeinander folgenden Spritzen? Welche Nebenwirkungen können dabei oder danach auftreten?
Soweit mir bekannt ist, gibt es noch keine Impfung gegen Malaria! Es wird alleinfalls eine Malaria-Prophylaxe mit Medikamenten betrieben. Zur Sicherheit sollte man alles unternehmen, um Mückenstiche zu vermeiden. Also Moskitonetz und Insektenschutzmittel nicht vergessen mitzunehmen bzw. dort zu kaufen.
Wie das mit der Prophylaxe genau funktioniert, wie lange im Voraus dies nötig ist und welche Kosten da auf dich zukommen werden, das kann dir dein Hausarzt erklären bzw. beim Gesundheitsamt die Tropenschutzbeauftragte (oder wie sie da genau heißen).
Ich habe eine Facharbeit über das Thema Malaria geschrieben und kenne mich daher relativ gut mit dem Thema aus:
Eine Impfung existiert bis dato nicht, auch wenn momentan ein RTS,S-Impfstoff (teilfinanziert von der Bill-, und Melinda-Gates-Stiftung) im Praxistest ist. Erste Ergebnisse deuten auf daraufhin das die Impfung die Ansteckung in 60 Prozent der Fälle verhindern kann, sie ist jedoch nicht öffentlich verfügbar.
Weitere Methoden können beispielsweise prophylaktisch sein, wie das Verhindern gestochen zu werden: Mit Moskitonetzen, langer Kleidung und bestimmten Aromastoffen (z.B. Meliantriol und Salannin aus dem Niembaum z.B., aber auch Basilikum und Eukalyptus enthalten Substanzen die die Anophelesmücke verjagt) kann man versuchen die Mücke auf Abstand zu halten. Man sollte allerdings darauf achten das die Moskitonetze imprägniert sind - andernfalls können die Moskitos sich durch das Netz "durchschneiden" - und das es keinen Weg am Netz vorbei gibt.
Andernfalls ist eine Chemoprophylaxe sinnvoll: Diese verhindert das der aus dem Hämoglobin entstehende Giftstoff (für die Plasmodien) weiterverarbeitet wird und sorgt so dafür das die Erreger absterben bevor sie sich wirklich vermehren können. Vollständig durchgeführt liegt ihr Schutz bei nahe 100 % - unvollständig entsprechend darunter (Krankheit kann mit erhöhter Inkubationszeit trotzdem auftreten).
Für diese Form der Prophylaxe werden folgende Arzneimittel verwendet: Chloroquin und Proguanil, Mefloquin, aber auch Doxycyclin und Atovaquon und natürlich gerade aufgrund der sich entwickelnden Resistenz gegen die anderen Mittel - Chinin.
Allerdings wird die Chemoprophylaxe auch von Nebenwirkungen begleitet die teilweise relativ drastisch sein können.
Es gibt verschiedene Auto-Immunkrankheiten, bei denen bestimmte Malaria-Prophylaxe-Mittel kontreindiziert sind. Das sollte auf alle Fälle mit dem Arzt abgeklärt werden.
Zur Dauer: ich kann mich erinnern, dass ich zwei Wochen vor der Reise angefangen habe und mehrere Wochen nach der Reise die Medikamente weiter einnehmen musste. Das ist also was längeres. Deshalb frühzeitig mit dem Arzt drüber sprechen.
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