Für Geld alles tun?

Dieser Thread hier Was verdient mal wohl als Fernseh-Stripperin? brachte mich zum überlegen, was Menschen alles für Geld tun würden. Wie weit würdet ihr gehen, wenn ihr dringend Geld haben müsstet, aber keine "seriöse" Stelle zu finden ist, in der man in kürzerer Zeit auch lukrativ Geld verdienen kann?

Was würdet ihr alles tun, um an Geld zu kommen? Würdet ihr euren Körper verkaufen? Nicht nur als Stripper/in, sondern auch mehr? Würdet ihr auch rund um die Uhr kleinere Arbeiten ausführen , wo der Stundenlohn mehr als gering ist und das Geld nur durch Vielarbeit reinkommen kann?

Ich denke, dass es schwer zu sagen, da man sowas wohl wirklich nur entscheiden kann, wann man sich wirklich in einer finanziellen Notlage befindet. Allerdings würde ich sagen, dass ich meinen Körper nicht verkaufen würde und auch nicht strippen gehen würde. Aber dafür braucht man ja auch gutes Aussehen und da nicht jeder eine Modelfigur hat, wird das sicher auch nicht jeder machen können.

Ich würde dann ehr solche kleinen Jobs und Gefälligkeiten für andere machen. Für sie einkaufen gehen, mit dem Hund raus, die Wohnung oder das Haus putzen, Rasen mähen und Gartenarbeiten. Oder eben sehen, dass man noch einen zusätzlichen Job findet, den man nach der Arbeit noch erledigen kann. Aber ich finde auch, dass es immer noch Grenzen gibt, die ich auch nicht überschreiten würde, wenn ich in finanzielle Schwierigkeiten kommen würde.

Ich würde generell nicht alles machen. Solche "Jobs" wie Fernsehstripperin oder dergleichen können durchaus den beruflichen Werdegang negativ beeinflussen. Das zum einen. Schließlich kann ein Arbeitgeber durchaus mal davon erfahren und ich glaube nicht, das er sonderlich begeistert wäre, wenn man die Angestellte nackig im Fernsehen herumhüpfen sieht. Zum mindest bei einigen seriösen Berufen wäre das schlecht.

Zum anderen wäre ich mir für sowas auch zu schade. Sowas finde ich auch zu intim und alles was in diese Richtung geht, schließe ich kategorisch aus. Mit Putzen gehen hätte ich allerdings keine Probleme. Das wäre mir auch nicht peinlich. So ein Studium finanziert sich auch nicht von alleine und das ist eine ehrliche Arbeit mit der ich auch leben kann. Schlimm finde ich es eher, wenn man sich dafür zu schade ist und stattdessen lieber auf dem Zahnfleisch kriecht.

ABER: Ich würde keine Arbeit machen, wo der Stundenlohn unverschämt ist. Das ist beim Zeitungsaustragen ja der Fall.

Also ich würde niemals "alles" für Geld machen. Ich kann auch nicht verstehen dass manche Frauen ihre Körper verkaufen, sei es als Stripperin oder als Prostituierte, nur um Geld zu verdienen. Ich kann nicht verstehen warum Frauen so etwas tun, würde aber auch niemanden dafür verurteilen dass er das macht. Schließlich weiß man ja nicht warum die Personen es machen.

Ich glaube ich würde lieber 12 Stunden putzen gehen als etwas im horizontalen Gewerbe. Da wüsste ich wenigstens dass ich mein Geld ehrlich durch meine Leistung verdient habe und nicht durch meinen Körpereinsatz.

Ich denke wer wirklich einen seriösen Job finden will schafft das auch. Es gibt schließlich viele Möglichkeiten einen guten Job zu finden, und dafür muss man sich nicht ausziehen!

Ich war schon ein paar Mal hart an der Grenze mich zu sowas zu bewegen. Wenn das Geld wirklich reichlich knapp ist, der Kühlschrank leer und man dazu noch seine Nikotinsucht befriedigen muss, dann kann man schon auf den Gedanken kommen seinen Körper zu verkaufen. Zum Glück hatte ich aber dann noch meine Familie im Rücken die mir etwas geliehen hat.

Verurteilen würde ich solche Menschen nie, denn ich kann mich gut in deren Situation versetzen. Wenn man eine Sucht befriedigen muss, nichts mehr zu essen hat oder einem Gläubiger die Türen einrennen, dann sucht man nach einer schnellen Möglichkeit an Geld heran zu kommen. Einen "normalen" Job zu finden kann sich durchaus als schwierig erweisen und dauert in solchen Situationen auch meist zu lange.

Alles würde ich definitiv nicht für Geld machen, allerdings muss ich zugeben, dass meine Schmerzgrenze doch recht hoch liegt. Je nachdem wie dringend das Geld benötigt wird, kann ich mir gut vorstellen, dass eine oder andere zu tun, auch wenn dies vielleicht nicht 100% legal wäre.

Strippen oder gar meinen Körper würde ich für Geld allerdings niemals verkaufen, kann aber teilweise die Frauen verstehen, die dies eben tun.

Dieses Thema hatten mein Mann und ich gestern auch. Wir sahen einen Bericht über die Berliner Prostituierte Trixi und da meinte er würdest du so was machen? Er könnte sich nicht vorstellen mit einer Frau zusammen zu sein, die im horizontalen Gewerbe arbeitet.

Daraufhin meinte ich, dass ich so was bestimmt nicht machen würde weil ich Spaß daran hätte, aber ich sagte ihm auch, dass ich alles machen würde um meine Kinder zu ernähren wenn es hart auf hart kommen würde.

Bevor meine Kinder oder ich verhungern würden, würde ich bestimmt allerhand machen und irgendwann würde sicher auch der Punkt kommen, wo ich meine Schmerzensgrenze überschreite. Ich kann da selber gut zurück stecken, meine Kinder würden vor gehen.

Ich glaube es ist alles nur eine Frage der finanziellen Situation und wie man zu seinem Leben steht. Wenn einem alles egal ist, dann macht man auch nichts aber ich zum Beispiel bin ein Kämpfertyp und ich würde kämpfen egal mit welchen Mitteln.

Ich würde schon sehr viel tun wenn ich an der Armutsgrenze leben würde. Jedoch würde ich niemals wie oben gesagt meinen Körper verkaufen, das wäre echt das letzte für mich für das ich bereit wäre zu tun. Später wenn sich die Situation hoffentlich zum besseren gewendet hat kann man das oft bereuen und das kann man nicht mehr rückgängig machen.

Wenn einmal Bilder und Videos im Internet auftauchen kann einem die ganze Welt sehen. Ich würde mich da zu Tode schämen wenn mich die ganze Welt nackt im Internet sehen kann. Auch strippen wäre eines der letzten Dinge die ich in so einer Situation machen würde, man weiß nie an welche Typen man gelangt und viele Typen sind leider auch irre, man weiß nie welche Folgen das haben kann.

Was ich jedoch machen würde wären jede Art von Jobs, ich wäre mir für normale Jobs auch nicht zu schade, Hauptsache ich verdienen wieder mein eigenen Geld. Auch wenn der Lohn nicht ganz stimmt, aber so ein Job ist besser als gar nichts.

Selbst wenn man Kinder hat ist es besser einen vernünftigen Job anzunehmen, bzw. einen Job annehmen wenn man einen bekommt. Wenn man beispielsweise strippen würde hätte ein Kind immer einen schlechten Ruf, genauso wenn die Mutter arbeitslos ist, also ich würde meinem Kind das nie antun, davor setze ich mich zu Hause hin und baue Kugelschreiber zusammen oder fahren Zeitungen aus, dort werden ja immer Leute gebraucht. Ich sag mal es würde sich sicher etwas finden lassen womit man auch leben kann, es ist zwar nicht immer der Traumjob des einzelnen, aber immerhin besser als gar nichts.

Ich finde es schwer zu beurteilen, was ich für Geld tun würde und was nicht, wenn ich wirklich sehr dringend Geld bräuchte. Ich war noch nie in der Situation, dass ich wirklich nicht mehr weiter wusste, weil ich gar kein Geld und auch niemanden, der mir welches hätte geben können, hatte. Ich hoffe natürlich auch, dass ich niemals in so einer Situation sein werde.

Generell bin ich aber niemand, der schnell sagt: Das würde ich niemals tun. Ich finde gerade bei Prostitution, was ja häufig als Beispiel genutzt wird für Dinge, die man niemals tun würde, auch nicht für sehr viel Geld. Also ich weiß ja nicht. Wenn jetzt jemand zu mir käme und sagte "Channale, ich gebe dir eine Million Euro, wenn du mit mir schläfst" und ich würde dadurch niemandem schaden oder jemanden verletzen... Ich denke schon, dass ich da einwilligen würde. Und wahrscheinlich auch für weniger als eine Million. Geld kann einen einfach in dieser Welt sehr weit bringen und ich wäre mir da für vieles nicht zu schade.

Solange es einem gut geht und man hat, was man zum Leben braucht, denke ich, ist es leicht zu sagen, man würde dies oder jenes niemals machen. Ist man nicht in finanziellen Nöten bzw. lebt man nicht in extremer Armut ist ein Satz a lá "ich würde nie meinen Körper verkaufen" schnell und leicht ausgesprochen. Und in der Situation stimmt das wohl auch. Aus seiner jetzigen Lage heraus, läge solch eine Beschäftigung nicht im Bereich des möglichen.

Allerdings denke ich, dass das keiner von uns wirklich beurteilen kann. Befindet man sich in ausweglosen und verzweifelten Situationen, gehe ich davon aus, dass jeder von uns nach Lösungen sucht. Und Auswege akzeptiert, die er vorher verteufelt hätte und sich geweigert hätte, das zu tun. Vor allem wenn man Familie und Kinder hat, denke ich, dass man so gut wie alles macht, um einen gewissen Standard am Leben zu erhalten. Seine Kinder und die die man liebt am Hungertuch nagen zu sehen, ist wohl für die meisten eine Horrorvorstellung. Daher gehe ich davon aus, dass man da auch Lösungen in Betracht zieht, auch die man vielleicht nicht immer stolz ist.

Auch wenn für viele der eigene Körper die letzte Bastion ist, sobald man wirklich verzweifelt ist, wird man diese "Kapital" einsetzen. Wenn einem wirklich nichts anderes mehr bleibt, nutzt man sicherlich diesen Weg, um nicht verhungern zu müssen.

Ich selbst kann daher nicht sagen, dass ich es nicht machen würde. Ich weiß glücklicherweise nicht, wie sich echte Armut oder Verzweiflung anfühlt. Ich habe ein Dach über dem Kopf, der Kühlschrank ist voll und ich habe genügend Geld zum Leben. Und dank guter Ausbildung auch Aussichten auf Erfolg. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, wirklich hoffnungslos und ausweglos zu sein. Allerdings weiß ich, dass ich niemand bin der aufgibt.

Ich suche mir Lösungen. Und wenn als letzte Alternative nur noch mein Körper als Kapital da wäre, würde ich ihn wohl nutzen. Denn ich möchte nicht von der Hand im Mund leben. Ich habe Wünsche und Ziele. Und wenn mir als einziger Ausweg, um diese zu erfüllen, mein Körper bliebe, dann würde ich es wohl machen. Ich hänge an meinem Leben.