Für Geld alles tun?

vom 07.08.2009, 11:24 Uhr

Ich denke das solche "wie weit man gehen würde" fragen je nach Lebensabschnitt ganz unterschiedlich beantwortet werden würden, so ist es jedenfalls bei mir.

Solange ich nur für mich und niemand anderen verantwortlich bin, würde ich konsequent sagen, das strippen oder gar Prostitution für mich niemals in Frage kämen. Da würde ich lieber hungern als mich so zu demütigen, ich könnte mir dann schließlich selbst nicht mehr in den Spiegel sehen und das kann mir kein Geld der Welt wieder wett machen.

Sollte ich jedoch mal ein Kind haben und irgendwann wird diese Fall wohl eintreffen, da ich in ein paar Jahren Mama werden möchte, dann sähe die ganze Sache schon ganz anders aus. Für mich selbst würde ich so etwas niemals tun, aber hätte ich zu Hause ein Kind, das etwas zu essen braucht und ich habe keine andere Wahl, dann täte ich auch so etwas für mein Kind. Es ist dann demütigend und ich mag mir eine solche Situation gar nicht ausmalen, aber ich denke für sein Kind tut man alles, denn man liebt es auch über alles und will es nicht auf solche Weise leiden sehen.

Für einen Mann, oder so, würde ich es allerdings nie tun. Selbst wenn ich ihn lieben würde, wäre die Bitte so etwas zu tun wohl der Auslöser aus der Traumblase wieder aufzuwachen. Ich kenne allerdings eine Frau, die weil ihr Mann sie bat und weil sie mir Geld wollte, nun anschaffen geht, tja das ihr Mann das schon öfters getan will sie allerdings Niemandem glauben. So was finde ich immer als tragisch, denn selbst nur strippen ist ja für viele sehr demütigend und kein Geld kann dir die Erinnerung daran wieder nehmen.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich denke schon, dass viele Menschen für Geld bis aufs Äußerste gehen. Gerade solche, denen es wirklich schlecht geht und solche, die dringend Geld brauchen.

Ich würde niemals „alles“ für Geld machen, gerade so etwas wie Strippen oder Prostitution nicht. Und mir persönlich fällt es auch schwer, solche Frauen, nicht zu verurteilen. Sicher- man sagt immer, dass sie keine andere Möglichkeit haben. Aber stimmt das wirklich? Ich würde lieber 12 Stunden am Tag putzen gehen, als meinen Körper verkaufen. Das wäre immer die allerletzte Option.

Leute, die so etwas machen, müssen meiner Ansicht nach sehr verzweifelt sein, in gewisser Weise tun sie mir leid. Es gibt eigentlich immer eine andere Möglichkeit.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich weiß auch nicht wirklich, wie weit ich gehen würde. Bisher waren solche Überlegungen noch nicht notwendig und ich hoffe, dass ich auch nie in einer Situation sein werde, die solche Überlegungen erfordert. Grundsätzlich würde ich aber solche Tätigkeiten wie Prostitution nicht pauschal ablehnen.

Ich sehe das ganz pragmatisch: ein Job als Escort oder Callboy bringt mehr Geld ein als ein schlecht bezahlter Aushilfsjob. Ich finde es weder verwerflich noch würdelos, sich für einen solchen Job herzugeben. Natürlich ist das nicht jedermanns Sache, aber ich würde mich nicht als prüde bezeichnen und für mich ist Sexualität auch nichts hochheiliges, das man auf keinen Fall für Geld tun sollte. Zudem handelt es sich einfach um einen Job und nicht mehr. Man muss bereit und fähig sein, Privatleben und Beruf zu trennen.

Ich würde wahrscheinlich keinen sehr mies bezahlten Job annehmen, in dem man vielleicht drei oder vier Euro oder nur wenig mehr bekommt und wo das Einkommen nur durch sehr lange Arbeitszeiten zustande kommt. Solche Jobs sind menschenverachtend, was man von einem Job als Callboy nicht behaupten kann. Letztendlich kann sich jeder selbst dafür entscheiden, wie weit er gehen würde. Es gibt sicher viele Leute, die eher einen schlecht bezahlten Job annehmen und sich halb tot schuften würden, als Sex gegen Geld anzubieten.

In Deutschland ist es zum Glück so, dass man nicht verhungern muss. Es gibt so viele Möglichkeiten, auch staatliche, um zumindest ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen zu haben. Und für die Notsituationen, die man in Deutschland erleiden kann, die in anderen Ländern wohl eher als Luxusprobleme gelten würden, gibt es in der Regel auch eine Lösung. Daher habe ich ganz existentielle Dinge, wie die Ernährung und eine Wohnmöglichkeit nicht in die Überlegung einbezogen. Es ist davon auszugehen, dass man hier immer eine Lösung finden wird, auch ohne sich zu prostituieren oder halb tot zu schuften.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



JulietMay hat geschrieben:Ich würde niemals „alles“ für Geld machen, gerade so etwas wie Strippen oder Prostitution nicht. Und mir persönlich fällt es auch schwer, solche Frauen, nicht zu verurteilen. Sicher- man sagt immer, dass sie keine andere Möglichkeit haben. Aber stimmt das wirklich? Ich würde lieber 12 Stunden am Tag putzen gehen, als meinen Körper verkaufen. Das wäre immer die allerletzte Option.

Leute, die so etwas machen, müssen meiner Ansicht nach sehr verzweifelt sein, in gewisser Weise tun sie mir leid. Es gibt eigentlich immer eine andere Möglichkeit.

Wieso gehst du einfach davon aus, dass Stripteasetanzen oder Prostitution für jeden Menschen etwas ganz schreckliches ist, das mit Erniedrigung und Selbstaufgabe zu tun hat? Für dich fühlt sich das so an und es ist auch gut, dass du dir darüber im Klaren bist, aber du kannst doch deine Gefühle und Ansichten nicht einfach als für alle gültig erklären.

Was Strippen angeht, hätte ich persönlich zum Beispiel kaum Hemmungen. Dann sehen mich halt ein paar Leute nackt, na und? Und es ist sicher weniger anstrengend und auch weniger eklig als den ganzen Tag den Dreck anderer Leute zu putzen. Ich will dir damit jetzt nicht meine Meinung aufzwingen, ich will dir nur zeigen, dass jeder Mensch eben anders denkt und andere Dinge als seine persönliche Grenze definiert.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Diamante hat geschrieben: Was würdet ihr alles tun, um an Geld zu kommen? Würdet ihr euren Körper verkaufen? Nicht nur als Stripper/in, sondern auch mehr? Würdet ihr auch rund um die Uhr kleinere Arbeiten ausführen , wo der Stundenlohn mehr als gering ist und das Geld nur durch Vielarbeit reinkommen kann?

Also, ich würde auf jeden Fall nicht als Stripper arbeiten und auch nicht als Stricher. Auch würde ich keine erniedrigenden Arbeiten ausführen.

Ich habe mal von einem Buch gehört, in dem es um eine Studentin ging, die durch Prostitution nebenher Geld verdient hat, um ihr Studium zu finanzieren. Leider habe ich den Namen des Buches vergessen. Ich finde so etwas aber schon ziemlich krass.

» Patrick87 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 12,29 »


Wenn beispielsweise jemand sagt er macht für Geld alles, kann er in Wirklichkeit nicht sehr viel. Er verfügt dann meistens über keine oder nur über eine unzureichende Berufsausbildung und hat auf vielen Gebieten einfach keine praktische Erfahrung. Eine solche Person muss alles angebotene nehmen, um überhaupt einen Verdienst zu erzielen. Beispielsweise würde ein Mediziner sich auch in seinen Bereich Arbeit suchen und nicht beispielsweise auf den Bau arbeiten gehen.

Man sollte daher wirklich überlegen was man kann und wo es sich auch lohnt. Im Endeffekt bringt es nichts, wenn man sagt für Geld mache ich alles. Dort hat man dann auch immer in den meisten Fällen die schlechteste Bezahlung zu erwarten. Und das will ja schließlich im Endeffekt niemand.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde niemals alles für Geld tun und da würde auch meine momentane Lebenslage nichts daran ändern können. Alles, was gegen meine Würde oder meine Prinzipien verstoßen würde, käme für mich niemals in Frage, da kann die Entlohnung auch noch so gut sein. Aber ich würde auch kleine Jobs für wenig Geld annehmen, insofern diese noch wenigstens ein bisschen gerechtfertigt sind. Mich unter eigentlichem Wert zu verkaufen, wenn es die Lage erfordert, wäre dabei nicht wirklich ein Problem.

Trotzdem würde ich es niemals dazu kommen lassen, dass mich jemand ausbeutet, dann würde ich doch lieber auf der Straße leben, wo ich dann wahrscheinlich sogar noch mehr als Person respektiert werden würde.

» MicroToMacro » Beiträge: 112 » Talkpoints: 0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Cologneboy2009 hat geschrieben: Ich sehe das ganz pragmatisch: ein Job als Escort oder Callboy bringt mehr Geld ein als ein schlecht bezahlter Aushilfsjob. Ich finde es weder verwerflich noch würdelos, sich für einen solchen Job herzugeben. Natürlich ist das nicht jedermanns Sache, aber ich würde mich nicht als prüde bezeichnen und für mich ist Sexualität auch nichts hochheiliges, das man auf keinen Fall für Geld tun sollte.

Ich würde mich auch nicht als prüde bezeichnen, aber ich denke nicht, dass ich so weit gehen würde. Ich habe da zwei Einwände, weshalb ich es nicht tun würde:

1. Könnte es sein, dass dann ein total ekliger Mann Sex mit mir haben will. Prinzipiell wäre es ja nicht schlecht, wenn man für Sex bezahlt wird. Aber was ist wenn ein total ekliger komischer Typ dann zu einem kommt?

2. Wollen viele Kunden von Strichern Sex ohne Kondom und da wäre mir das Risiko zu groß an HIV zu erkranken.

» Patrick87 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 12,29 »


Ich würde für Geld definitiv nicht alles tun. Ich würde niemals meinen Körper verkaufen oder strippen. Solche Arbeiten kämen für mich definitiv nicht in Frage, egal wie viel ich dabei verdienen würde. Ich denke, dass da sicherlich auch noch einige andere Arbeiten hinzukommen würden, die ich auch nicht machen würde. Ich könnte es mir beispielsweise auch nicht vorstellen, auf der Baustelle zu arbeiten, da mir meine Gesundheit da wichtiger ist. Ich darf nun aufgrund meines Rückens nicht schwer heben und da würde so etwas eben auch nicht in Frage kommen.

Ich hätte jedoch weniger das Problem, irgendwo zu putzen. Ehrlich gesagt wäre mir so etwas auch viel lieber, als zu Hause zu sitzen und nichts zu tun. Leute zu bedienen, bei ihnen zu putzen oder Leute zu pflegen könnte ich mir durchaus vorstellen. Natürlich gibt es angenehmere Arbeiten, aber bevor ich nichts tue, mache ich so etwas lieber.

Ich denke, dass es natürlich aber auch immer darauf ankommt, wie viel man letztendlich verdient und wie belastend die Arbeit ist. Ich würde mich nun nicht körperlich kaputt schuften. Allerdings war ich aber zum Glück auch noch nie in der Situation, dass ich quasi jeden beliebigen Job hätte annehmen müssen, um mich über Wasser zu halten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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