Opernaufführungen im Römersteinbruch
Für alle Opernfans und Interessierten der klassischen Musik habe ich einen Spezialtipp. In St. Margarethen in Burgenland (Österreich) gibt es einen antiken Steinbruch aus der Römerzeit, in dem es schon sehr lange Passionsspiele gibt, und seit etwas 10 Jahren auch Opernaufführungen gezeigt werden.
Jedes Jahr wird eine neue Oper ausgewählt und aufgeführt. Sowohl die Bühnendekoration als auch die Kostüme sind den Originalangaben der Komponisten und der Epoche, in der die Oper spielt, angepasst. Man erlebt also keinen „Don Giovanni“ in Unterwäsche, so wie vor zwei Jahren in Salzburg, sondern zum Beispiel heuer eine sehr schöne und wunderbar inszenierte Aufführung von Giuseppe Verdis „Rigoletto“.
Verdi ist bis jetzt auch der am stärksten vertretene Komponist, so wurden bereits „Aida“ (2004) „Nabucco“ (2007) und „La Traviata“ (2008) gezeigt. Daneben gab es Werke von Giacomo Puccini (La Boheme, 2003) und (Carmen 2005).
Was diese Aufführungen so besonders macht, ist das Ambiente des Steinbruches, der Umstand, dass die Aufführung unter freien Himmel stattfindet, die Inszenierung und die besonderen Einfälle des Regisseurs. Da kann es durchaus passieren, dass plötzlich der Held der Oper plötzlich auf einen schwarzen Rappen einreitet und schwungvoll aus dem Sattel auf die Bühne springt, oder dass ein Pferdefuhrwerk herankommt, um Gefangene abzutransportieren, dass sich im Bühnenhintergrund die Spitze der Pyramide dreht, und dort die neue Szenerie zum Vorschein kommt, oder dass so wie letztes Jahr, Statisten in entsprechender Kleidung vor Beginn der Oper durchs Publikum wandelten, und so taten, als wäre der Zuschauerraum die Straße zum Flanieren auf dem Weg zur großen Feier (Beginn der Oper „La Traviata“).
Alles in allen ist es ein Erlebnis, dass durchaus eine weitere Anreise rechtfertigt, und dass einem in Erinnerung bleibt. Ich bin mittlerweile schon Stammgast und freue mich schon jetzt darauf, nächstes Jahr dort die Aufführung von Mozarts „Zauberflöte zu erleben.
Das einzige was sich bei diesem wunderbaren Ereignis zum Nachteil entwickeln kann ist der Umstand, dass es unter freien Himmel stattfindet, bei Schlechtwetter kann man also ein bisserl nass werden, oder die Vorstellung entfällt gänzlich.
Ich habe eben mal danach gesucht und in diesem Jahr ist es die Zauberflöte, die man sich in dem Steinbruch anschauen kann. Das würde mich schon reizen, da ich diese Oper sehr gerne mag. Auch die Kulisse ist einfach toll, was ich auf den Bildern gesehen habe. Für dieses Jahr wird es bei mir sicher nichts mehr, aber wenn ich in der Gegend mal wieder bin, dann wäre dieser Steinbruch mit einer guten Opernaufführung sicher eine Reise wert.
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