Alles wird immer lauter - oder doch nicht?
Ich hab das Gefühl, dass in den letzten Jahren oder Jahrzehnten (so alt bin ich ja noch nicht) alles lauter geworden ist. Aber vielleicht ist das nur mein persönliches Empfinden, ich schon sehr sensibel was Geräusche angeht. ich finde, vor allem der Verkehr hat immer mehr zugenommen, früher hatte nicht jeder ein Auto oder gar zwei.
Ich kann mich erinnern, als die Geschäfte Samstags noch um 13 Uhr zugemacht haben, war es bei uns in der Straße bedeutend ruhiger und in der Stadt war dann auch nicht mehr viel los. Heute ist reger Verkehr bis zum späten Abend. Früher hat man am Telefon das Nötigste besprochen, weils ja auch teurer war, heute hat man eine Flatrate und ständig klingelt das Telefon, sogar im Urlaub. Man ist ja schließlich immer und rund um die Uhr erreichbar.
Als ich ein Kind war, haben mich meine Eltern Abends um 19 oder 20 Uhr reingerufen, wenn ich draußen gespielt habe, aus Rücksichtnahme auf die Nachbarn. Unsere Nachbarskinder spielen gröhlend und schreiend im Sommer bis um 23 Uhr auf der Straße. Es kommt auch häufig vor, dass andere Nachbarn die Grillparty bis in die späte Nacht ausdehnen und die Musik voll aufdrehen. Ist Rücksicht auf andere Menschen heute out?
Empfindet ihr das genauso oder bin ich zu empfindlich?
Hallo!
Ja, ich empfinde es genauso und ich dachte immer, dass es an meinem Alter liegt und ich empfindlicher geworden bin. Aber es ist wahr. Wir wohnen in einer eigentlich sehr ruhigen Gegend. Aber trotzdem merkt man doch den starken Verkehr, der über die 100 m entfernte Landstraße rast und ständig hört man den Krankenwagen und den Notarztwagen. Mitten in der Nacht fährt ihr jemand weg, der den Motor aufheulen lässt und unser Nachbar schafft es nicht die tür zuzumachen ohne sie zuzuschlagen.
Kinder spielen hier auch mindestens bis 22 Uhr abends draussen und schreien und toben und die Hunde, die hier in der Nähe wohnen geben das Bellkonzert dazwischen. Es ist schon lauter als früher. Obwohl ich auch mal mitten in der Stadt gewohnt habe, habe ich es damals nicht so empfunden.
In der Wohnung selber haben wir unsere Ruhe. Wenn die Fenster geschlossen sind, hört man nicht viel und unser Telefon schellt nicht allzuoft.
Aber ich denke, dass es einfach alles lauter geworden ist, weil es wirklich sehr viel mehr Autos gibt als vor 20 Jahren und die Kinder auch freier und nicht mit so viel Rücksicht auf die Nachbarn erzogen werden. Jeder 3. hat selbst in der Stadtwohnung ein Hund und viele Katzen, die nachts jammernd gedeckt werden streunen eben rum.
Nein, auch ich sehe das so und ich bin noch gar nicht so alt. Vor allem eine bestimmte Nachbarsfamile treibt mich zum Wahnsinn, weil sie sehr laut sind und das eben auch zu Unzeiten(teilweise bis 3Uhr nachts). Sobald sie den Garten betreten, weiß die ganze Nachbarschaft Bescheid, dass die nun draußen sind, weil man sie noch zwei Parallelstraßen weiter herumbrüllen hört. Unterhaltungen in normaler Lautstärke sind diesen Menschen scheinbar unbekannt.
Ich habe auch eigentlich nichts gegen spielende Kinder, aber deren Sohn(8Jahre alt) steht im Garten und schreit. Soll heißen, er spielt nicht mit anderen Kindern und ruft diesen etwas zu oder quietscht vor Vergnügen oder welchen "normalen" Lärm Kinder sonst so produzieren, er steht herum und brüllt aus Leibeskräften. Einfach so. Ich hab ihr schon mal gefragt, was das soll, da meinte er, das würde ihm eben Spaß machen und es wäre ihm egal, wen das nervt. Und auch seine Eltern fühlen sich nicht aufgefordert, das zu unterbinden(nicht mal nach 22Uhr abends, wenn der Knirps meiner Meinung nach eh ins Bett gehört, aber das ist ja noch eine andere Geschichte).
Aber auch im Bus ist mir das aufgefallen. Ich bemühe mich eigentlich meist mich mit meinem Sitznachbarn in einer Lautstärke zu unterhalten, bei der wir uns gut verständigen können, aber nicht der ganze Bus mithört. Gerade bei den jüngeren Leuten scheint das out zu sein, die schreien dann auch schon mal quer durch den ganzen Bus, vor allem wenn sie mit dem Handy telefonieren. Mein absoluter Favorit sind aber diese tragbaren Musikplayer. Es scheint ja schwer in Mode gekommen zu sein, mit den Dingern in der Öffentlichkeit Musik abzuspielen, aber natürlich nicht mit Kopfhörern, wie normale Menschen, sondern lieber so, dass man alle anderen Fahrgäste terrorisiert.
Ein weiterer Ort, wo die Rücksichtnahme ein Fremdwort zu sein scheint, ist die Uni. Dozenten werden eh ignoriert und anstatt zuzuhören wird lieber gequatscht, aber da hält sich die Lautstärke meist noch in Grenzen. Davon hat dann zwar der genervte Banknachbar was, aber nicht der ganze Saal. Wenn jedoch Komilitonen Referate halten ist es mit der Ruhe vorbei. Da labert jeder ungehemmt drauf los, teilweise so laut, dass es den Vortrag übertönt. Werden die Schreihälse um Ruhe gebeten, reagieren sie meist nicht peinlich berührt, sondern gekränkt. So als sei es ihr gutes Recht ihre Freizeitplanung während des Seminars zu besprechen und total übertrieben vom Referenten sich auf den Schlips getreten zu fühlen.
Was mir übrigens im dem Zusammenhang auch mal auffällt, ist dass zwar kaum jemand noch Rücksicht nimmt, aber jeder sie verlangt. Die Studenten, die am dreistesten quatschen, reagieren am pikiertesten wenn bei ihrem Referat dann nicht Totenstille herrscht. Und besagte laute Nachbarn drohen sofort mit der Polizei, wenn jemand anders aus der Nachbarschaft mal eine paar Leute zu Grillen einlädt. Irgendwie scheint da ein Zusammenhang zu bestehen, je weniger Rücksicht man selber nimmt, je mehr steht einem nach eigener Einschätzung zu. Man selber darf alles, die anderen nichts. Ich frage mich allerdings, ob diese seltsame Weltsicht tatsächlich ein neueres Phänomen ist, oder einfach schon immer üblich war.
Wenn ich mal von meiner Wohnsituation ausgehe, habe ich auf jeden Fall das Gefühl, dass alles immer lauter wird. Meine Nachbarn bzw. meine ganze Straße findet es offenbar normal, bis morgens um 3 Uhr draußen rumzuhängen und sich lautstark zu unterhalten als wäre es gerade 3 Uhr am Nachmittag. Ich habe mich zwar schon daran gewöhnt aber mittlerweile kann ich es echt nicht mehr hören und ich merke, dass es mich psychisch auch echt fertig macht. Ich werde richtig aggressiv durch die Lautstärke, besonders wenn ich mich konzentrieren möchte, aber es hilft ja nichts mit ihnen darüber zu sprechen.
Ich werde deshalb auch bald dafür sorgen, dass ich umziehe und ich wert in Zukunft nur noch darauf achten, dass es möglich ruhig ist. Mit allem anderen kann man irgendwie klar kommen, aber unerträgliche Latustärke in und um die Wohnung oder das Haus, finde ich echt eine Zumutung.
Ich empfinde es auch so, dass es in heutigen Zeit alles sehr hektisch zugeht.
Das Problem daran sehe ich darin, dass man auch auf eine Art gezwugen ist, daran teilzunehmen. Zum Beispiel mit dem Handy. Es ist schon sehr abwegig, dass man in heutigen Zeit kein Handy hat. Ich habe eine Bekannte und sie hat kein Handy, was ja eigentlich nicht weiter schlimm ist, aber wenn sie es jemand fremden erzählt, ist der erstmal sprachlos und man erwartet dan die Frage, wie sie ohne eigentlich überleben kann. Wenn man dann aber doch ein Handy hat und sich erdreistet, es mal auszuschalten und nicht auch noch abends um 23 Uhr quatschen zu wollen oder bei Autofahren, dann stößt man auch schon des öfteren auf Unverständnis.
Das alltägliche Im-Stau-Gestehe fällt mir als nächstes ein. Kein Arbeitstag ist mehr ohne tägliches Warten im Auto denkbar.
Du hast vollkommen recht, wenn man sich nicht doch mal die eine oder andere Auszeit nimmt, dann muss man aufpassen, dass man nicht in dem Getrubel untergeht.
Ich sehe das auch so. Ich versuche meinen Kindern beizubringen, das sie ab einer gewissen Uhrzeit nicht laut spielen sollen, oder schreiend durch die Gegend laufen sollen. Natürlich ist es im Sommer etwas später als im Winter.
Wir haben hier eine Nachbarin, sie ist sehr nett, aber sie hat auch ein sehr starkes Organ. Sie hat 2 Hunde und man hört sie eigentlich täglich wie sie die Hunde ruft, manchmal denke ich mir, obwohl sie gegenüber wohnt, das sie bei mir im Garten sitzt.
Auch haben wir eine Bewohnerin in unserer Anlage, die meint ihr Sexualleben am hellichten Tag auszuleben. Ich persönlich habe nichts dagegen, doch sollte sie dabei die Fenster zumachen, damit mann um 16 Uhr seinen Nachmittagskaffee ruhig im Garten verbringen kann, ohne den Kindern die Ohren zuhalten zu müssen und den Besuchern ein gequältes lächlen zuzuwerfen.
Auch in den Öffentlichen Verkehrsmitteln telefonieren ständig Leute herum, und einige sprechen schon sehr laut. Ja ich habe sogar bemerkt, das ich auch ab und zu etwas lauter spreche, da man ja im Bus so schlecht alles versteht, was derjenige am anderen Telefonende sagt.
Das einzige was bei uns noch nicht so arg ist, ist der Verkehr. Wir wohnen relativ nahe am Stadtrand und somit, ist es bei uns etwas ruhiger, überhaupt am Wochenende. Obwohl wir letzten Sonntag einen Jazzfest fast vor unserer Haustüre gehabt haben. Der war nicht ohne - ohne Unterbrechung von 9 Uhr früh bis 21 Uhr abend gab es nur Jazzmusik. Das war etwas zuviel für meine Ohren, ich habe einfach die Fenster zugemacht.
Ich kann deine Beobachtungen absolut bestätigen. Ich empfinde den zunehmenden Lärm auch als sehr störend und freue mich immer, wenn ich irgendwo die Stille genießen kann.
Ich wohne zum Glück in einer sehr ruhigen Wohngegend, in der überwiegend ältere Leute wohnen und nur ein einziges Kind, das aber auch schon das Gymnasium besucht, also älter als zehn Jahre ist. Ein Nachbar veranstaltet zwar gelegentlich Pool- und Grillpartys, allerdings läuft das meistens recht ruhig ab und Musik wird dabei nie gehört.
Allerdings fällt mir zunehmend auf, dass es in anderen Lebensbereichen immer lauter zugeht. In Supermärkten wird man mittlerweile standardmäßig mit Musik beschallt, teilweise in einer sehr unangenehmen Lautstärke. Wenn ich mal die öffentlichen Verkehrsmittel benutze, stelle ich immer wieder fest, dass es zunehmend nerviger ist, diese zu benutzen. Halb taube Deppen hören mittlerweile so laut Musik, dass man zwangsweise mithören muss. Wenn man diese Wesen dann darauf anspricht, bekommt man in der Regel lediglich einen unqualifizierten Kommentar.
Für viele Leute ist es mittlerweile auch normal, dass den ganzen Tag über das Radio oder schlimmstenfalls der Fernseher läuft. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen und finde es einfach nur anstrengend, wenn man mit manchen Leuten nicht mal mehr in Ruhe sprechen kann, weil ständig irgendeine primitive Sendung im Fernseher oder Radio läuft.
Für viele gehört es zudem einfach dazu, permanent über Handy erreichbar zu sein. Wenn man aus beruflichen Gründen auf ein Mobiltelefon angewiesen ist, habe ich dafür Verständnis. Wenn allerdings jemand gute Gespräche oder Unternehmungen mit Freunden unterbricht, um dem nervigen Geklingel des Handys nachzugeben, was nicht wirklich wichtig ist, habe ich dafür kein Verständnis.
Wenn ich bei Freunden bin, erlebe ich oft auch, dass Rücksichtnahme bei vielen Leuten scheinbar nicht mehr üblich ist. Die Leute brüllen stundenlang durch die Wohnung oder den Garten, lassen ihre Kinder mit dem Bobbycar durch die Wohnung rutschen und hören laut Musik. Ich finde das sehr nervig. Aber solche Leute sind oft zu dumm oder einfach zu schlecht erzogen, um sich vernünftig zu verhalten.
In vielen Bereichen kann man sich selbst aussuchen, wie weit man sich auf die Störungen durch andere Leute einlässt. Man kann ja in eine ruhige Gegend ziehen und Massenaufläufe meiden. Dennoch denke ich, dass auch die anderen Leute ein bisschen Rücksicht üben könnten.
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