Was tun, wenn Hund in der TA-Praxis markiert?

Ich war am Wochenende bei einer Freundin zum Geburtstag. Diese ist Tierarzthelferin und sie hat uns ein paar Geschichten erzählt (natürlich ohne was zu sagen, was jemanden schaden kann, oder Namen zu nennen), was so passiert. Da wir alle selber Tiere haben, hat uns das auch brennend interessiert.

Da war wohl ein Hund in der Praxis, der hat alles markiert. Das schlimmere an der Sache war aber, dass die Besitzerin nicht gezuckt hat. Sie hat ihren Hund durch die Tierarztpraxis rennen lassen und der hat fleißig alles angepinkelt. Sie ist nicht raus mit ihm, hat ihn nicht zurechtgewiesen und hat gewartet.

Ich finde dieses Verhalten unmöglich. Natürlich kann das mal passieren, dass ein Hund "ausläuft". Meiner hat als Welpe auch mal eine Pfütze gemacht, weil er so aufgeregt war. Ich hab "Pfui" gesagt und meinen Freund dann rausgeschickt, damit er mit ihm nochmal kurz geht. Ich hab dann bescheid gesagt, dass der Hund gepullert hat und wollte es wegwischen. Ich hab also nach einem Lappen gefragt. Der Tierarzthelfer hat dann aber gesagt, dass er das macht. Ich hab mich bedankt, entschuldigt und gut. Aber die kennen das ja.

Wie findet ihr das denn, dass man da nichts unternimmt?

Hallo!

Ich finde es auch unmöglich, dass die Frau ihren Hund nicht zur Ordnung gerufen hat. Ich finde es auch ehr ungewöhnlich, dass der Hund die ganze Praxis markiert hat. Sowas kenne ich von Hunden eigentlich nicht. Aber es ist ja möglich, dass vorher eine läufige Hündin oder ein anderer Rüden in der Praxis war und der Hund deswegen markiert hat.

An Stelle der Besitzerin hätte ich den Hund zurecht gewiesen und wohl ehr der Tierarzthelferin Bescheid gesagt, dass ich mit meinem Hund draußen warte. Außerdem wäre es keine Frage, dass ich die Pfützen von meinem Hund selbst weg mache und Bescheid sage, dass mein Hund sich entleert hat und ob ich etwas zum weg machen bekommen könnte. Aber anscheind gibt es auch Menschen, die meine, dass dies der Job der Tierarzthelferin ist.

Hallo!

Das Markieren ist ja nicht gleich ein Harndrang, der mit Gassigehen befriedigt wird. Raus gehen nutzt da wenig. Kommt man rein, dann hat der Hund wieder den Drang die ganzen Gerüche wegzumarkieren.

Klar ist es unangenehm, wenn ein Hund das macht. Meist sind es sehr dominante Hunde, die sich so verhalten. Das sieht man auch schon daran, dass er als dominanter Hund erzogen wird, dass die Besitzerin nichts sagt. Der Hund kann also machen was er will. Frauchen sagt nicht. Der Hund hat was zu sagen.

Keine Frage. Man sollte als Besitzer den Hund schon soweit im Griff haben, dass er in einem Raum nicht alles markiert. Selbst, wenn dort Gerüche sind, die übertüncht werden müssen. Für den Hund ist das alles andere als angenehm, wenn er von diesen Stellen weggezogen wird. Aber da muss er durch.

Anscheinend haben es aber schon andere Hunde so gemacht. Denn wenn ein Hund so extrem überall markiert, sind dort Gerüche, die er auf jeden Fall mit seinen Gerüchen übermarkieren will und da sollte vielleicht ein Spray benutzt werden, was den Tiergeruch neutralisiert. Dann wird auch nicht mehr so schnell ein Hund markieren.

Nun, wenn die Geschichte wahr ist, finde ich es unmöglich, wie die Rüden-Besitzer verhalten haben.

Zum Thema dominante Hunde: das ist ein Ammenmärchen. Den dominanten Hund gibt es nicht - ich habe zum Beispiel eine absolute Alphahündin. Sie ist ranghoch, und wird von eigentlich allen Hunden als ein solches Tier akzeptiert. Dazu hat sie es nicht nötig, zu markieren wie eine Verrückte, Gerüche zu überdecken, sich überall Vorzudrängeln oder sich ständig in Kämpfchen zu verwickeln. Im Gegenteil. Würde sie das tun würde sie sich vollständig verausgaben und möglicherweise lebenswichtige Reserven für Machtkämpfe opfern. In ihrem Rudel wird sie vorbeigelassen, wenn sie vorbei will (und je nachdem um welche Ressource es geht wird sie auch schon mal von den anderen angeblufft und nicht vorbei gelassen), reicht ein Knurren um das Lecker doch zu bekommen, und eine Geste, statt eines Kampfes. Ein wirklich dominanter Hund tritt als solcher auf - er kommt in den Raum und beherrscht ihn, man fühlt das ein ranghohes Tier eingetreten ist - Probleme hat man erst wenn dieser Hund denkt, er würde über dem Menschen stehen.

Wir hatten mal auf dem Hundeplatz einen Hund, der hat Menschen angepinkelt! Man stand also nichtsahnend da und plötzlich wurde es warm am Bein! Das war vielleicht eklig! Ich hab es einmal gesehen und von da ab den Hund immer im Auge gehabt, wenn er in meiner Nähe war. Das hatte nichts mit Dominanz zu tun, da fehlte einfach die Erziehung.

Was ich mit diesem kleinen Roman sagen möchte: Dominanz ist in der Hundewelt mittlerweile überholt. Trotzalledem ist das Verhalten unmöglich. Und, Hausstandsregeln (wer geht zuerst durch die Tür, wer darf auf dem Sofa sitzen) sind eine gute Sache, wenn man Probleme hat. Meine Hunde schlafen mal mit im Bett, rennen immer vor mir aus der Tür und hören trotzdem aufs erste Wort von mir

Ich finde es schon allein ziemlich dreist von der Frau, ihren Hund überhaupt ohne Leine im Wartezimmer herumrennen zu lassen. Ich weiß ja nicht, ob sie in dem Moment allein dort waren, aber wenn nicht, kann der Hund Katzen oder kleinere Tiere ganz schön in Angst versetzen. Meiner Meinung nach gehört ein Tier im Wartezimmer beim Tierarzt genau neben seinen Besitzer. Und wenn ein Hund da nicht von selbst bleibt, muss er eben an die Leine.

Warum haben die Tierarzthelferinnen denn nicht direkt die Frau zurecht gewiesen, dass sie den Hund zu sich nehmen soll bevor er alles anpinkelt? Bei unserem Tierarzt stehen einige Topfpflanzen und da war auch schon mal die eine oder andere angepinkelt. Wenn mein Hund da schnuppern will, gehe ich mit ihm weiter, damit er garnicht auf die Idee kommt, drüber zu pinkeln.