Die Augen sind der Spiegel der Seele

Ich gehöre eher zu den Menschen, die an den Augen nicht besonders viel ablesen können. Ich kann wenn ich jemandem in die Augen sehe nicht sagen, ob er gerade besonders traurig oder glücklich ist, es sei denn die Mimik verrät mir das. Und das man an den Augen sehen kann, ob Jemand ein guter oder schlechter Mensch ist, halte ich für vollkommen falsch.

Ich persönlich finde es wichtig, dass wenn ich mit Jemandem rede mir Der- oder Diejenige auch mal in die Augen und nicht immer nur an mir vorbeiguckt. Manchmal fällt mir das auch schwer, aber meistens gelingt es mir doch ganz gut obwohl ich eigentlich eher schüchtern bin. Ich empfinde es einfach als unhöflich das nicht zu tun und gebe mir deshalb immer Mühe nicht einfach wegzusehen, wenn ich mich mit Jemandem unterhalte.

Ich schaue einem Menschen immer in die Augen und wenn mich ein Mensch nicht ansehen kann, wenn er mit mir redet, dann hat er was zu verbergen.

Vielleicht hat er aber auch einfach nur keine Lust ständig von dir angestarrt zu werden und konzentriert sich lieber auf das Gespräch.

Ich finde Augen extrem faszinierend und die Augen sind eigentlich immer so ziemlich das erste, was mir bei einem Menschen auffällt. Ich habe auch von Menschen mit Lachfältchen um die Augen gleich einen positiven Eindruck. Viele finden das sicher nicht so attraktiv, aber ich finde, dass jemand mit Lachfältchen eine positivere Ausstrahlung hat.

Gerade deshalb finde ich aber, dass es extrem irritierend sein kann, wenn mir jemand in einem Gespräch ständig in die Augen schaut. Vor allem wenn es in dem Gespräch nicht um belanglosen Small Talk geht sondern um harte Fakten sind Gedanken ala "der hat aber tolle blaue Augen" doch eher fehl am Platz. Ich kann mich auf Fakten und Zusammenhänge auf jeden Fall am besten konzentrieren, wenn ich meinen Blick irgendwo in die Weite richte, aus dem Fenster schaue oder so.

Aber zum Glück bekommt man ja in Rhetorik Kursen schön beigebracht, wie man dem Gesprächspartner immer mal wieder "vertrauenserweckend" in die Augen schaut - dabei aber in Wirklichkeit einen Punkt zwischen den Augenbrauen fixiert - während eines Gespräches. So dass der nicht den Eindruck gewinnt man hätte "etwas zu verbergen".

Ich denke auch das an diesem Spruch etwas wahres dran ist. Man erkennt bei dem ein oder anderen an den Augen, ob sie lügen, ob sie die Wahrheit sagen, ob sie traurig sind oder froh. Und sicherlich ist es auch von Bedeutung, wie allgemein die Augen aussehen.

Es gibt Menschen, die schauen so kalt. Hätten diese andere Augen würde das im Gesicht insgesamt ganz anders aussehen und auch anders wirken.

Ich glaube aber nicht, dass jemand, der im Gespräch wegschaut automatisch was zu verbergen hat. Ich selbst schaue auch ab und an weg, wenn mich wer anstarrt und weil ich beim Reden auch nachdenke und da gucke ich eher nach oben, beziehungsweise sogar durch den Menschen durch. Wenn mich da beim Reden jemand anstarren würde, bekäme ich eher Angst.

Ich finde auch, dass die Augen der Spiegel zur Seele sind. Wie du schon so schön beschrieben hast, finde ich es auch sehr wichtig Menschen in die Augen zu blicken. Wenn jemand mit mir keinen Augenkontakt aufnehmen kann, denke ich auch sofort daran, dass irgendetwas nicht stimmt. Entweder ist die Person betrübt, weil ihm etwas auf der Seele liegt, was er sich aber nicht traut zu äußern oder die Person belügt einen.

Ich sehe es meiner besten Freundin immer an, wenn es ihr schlecht geht. Sobald sie mich nicht mehr angucken kann, weiß ich, dass sie traurig ist. Aber auch der Glanz in den Augen, wenn jemand sich über irgendwas wirklich freut ist einfach nicht besser auszudrücken.

Die Augen zeigen soviele Emotionen. Sie können alles wiederspiegeln, was wir fühlen. Indem wir weinen zeigen wir den Menschen dass wir traurig sind. Wenn wir lachen zeigen wir dies mit dem Glanz in unsere Augen.

In gewisser Weise glaube ich auch an diesen Spruch. Ich denke, dass man an den Augen von bestimmten Personen oft ziemlich genau sehen kann, was in ihnen vorgeht.

Ich kann das bei einer guten Freunden von mir oft sehr genau beobachten. Einmal hat zum Beispiel ein Bekannter von ihr einen Witz über sie gemacht: Mit dem Mund hat sie selber auch darüber gelacht, aber die Augen haben da etwas anderes gesagt- Ich sage nur „Wenn Blicke töten könnten,…“. Sie fand es in Wirklichkeit überhaupt nicht lustig.

Aber man kann noch viele andere Gefühle an den Augen anderer Personen ablesen. Wenn Leute beispielsweise sehr nervös sind, beobachte ich immer wieder, dass sie zwischen durch immer mal wieder für einen ganz kurzen Moment nach oben gucken während sie mit einem reden. Ähnlich ist es ja auch mit Personen, di e nicht gut lügen können, es aber trotzdem tun. Sie können einem dann nicht mehr in die Augen gucken. Wenn Leute sehr betroffen sind, gucken sie zu Boden. Augen sind im allgemeinen sehr ausdrucksstark.

Wenn man mit Menschen redet, soll man ihnen ja auch immer in die Augen gucken. Ich denke das dient einfach dazu, noch ein bisschen mehr über den Menschen zu erfahren, als nur das, was aus seinem Mund kommt. Meint er oder sie es ehrlich, oder wie fühlt er sich dabei, was denkt er in Wirklichkeit darüber? Die Augen sind eben doch von allen Körperteilen am verräterischsten. Sie verraten auch Dinge, die die Leute eigentlich gar nicht verraten wollten.

Aber es gibt sicher auch einige wenige, bei denen das nicht funktioniert, sie haben mit der Zeit einfach gelernt, auch mit den Augen immer neutral zu gucken. Auch bei mir ist das so, dass ich merke, wenn mein Blick etwas anderes als der Rest meines Körpers sagt. So kann ich teilweise verhindern, dass die Leute mehr über mich erfahren, als sie eigentlich sollen, teilweise kann ich meinen Blick dann aber auch einfach nicht ändern. Einige Blicke sind einfach viel zu tief verankert.