Selbstständig machen mit mobilem Pflegedienst
Hallo!
Welche Vorrussetzung braucht man, wenn man einen mobilen Pflegedienst leiten will und sich damit selbstständig machen will. Reicht es, wenn man examinierte Krankenschwester oder Altenpflegerin ist? Braucht man auch noch eine Zusatzausbildung? Wäre eine kaufmännische Ausbildung zusätzlich auch noch gescheit? Denn man muss ja auch Buchführung machen.
Die Tochter einer früheren Nachbarin ist im letzten Jahr Realschule und möchte gerne Krankenschwester oder Altenpflegerin werden. Sie möchte später unbedingt einen mobilen Pflegedienst leiten. Sie hat also konkrete Vorstellungen. Sie will auch schon anfangen in den Ferien ein Praktikum zu machen. Aber sie weiß nicht, ob sie dieses im Krankenhaus oder Altenheim machen soll, weil sie nicht weiß, was besser ist für ihren Berufswunsch.
Sollte sie lieber Krankenschwester oder Altenpflegerin lernen? Wie muss sie sich dann weiterbilden? Für das Abitur reichen ihre Noten nicht und sie kann kein Medizinstudium absolvieren.
Ich denke erstmal, bis die Tochter deiner früheren Nachbarin soweit ist, das sie den Weg gehen kann sich selbstständig zu machen, gehen noch einige Jahre ins Land und es wird sich mit Sicherheit bis dahein auch wieder einiges im deutschen Gesundheitssystem ändern.
Ich würde eher zu einer Ausbilung zur Krankenschwester tendieren. Ich finde da ist die Ausbildung umfassender als im Bereich Altenpflege. Ein mobiler Pflegedienst übernimmt ja nicht nur die Pflege alter Menschen. So ein mobiler Pflegedienst kann ja recht unterschiedlich eingesetzt werden und ich halte es deshalb für wichtig eine allgemeinere Ausbildung zu haben. Sich nach der Ausbildung fachspezifisch weiter zu bilden dürfte ja an sich dann kein Problem mehr sein.
Wenn sie Praktika machen möchte, ist es denke ich erstmal egal in welche Richtung sie tendiert. Je breitgefächerter ihre Ausbildung und ihre Vorkenntnisse sind, umso besser wird das später eventuell mal sein. Wobei sie sich eventuell an den Krankenhäusern, in denen sie eventuell eine Ausbildung machen möchte, mal kundig machen sollte, was dafür erwartet wird. Oftmals werden Praktika erwartet oder vorausgesetzt. Ist halt fraglich welcher Art Praktikas. Aber da kann es sicherlich auch nicht verkehrt sein, wenn diese recht breitgefächert waren.
Welcher Voraussetungen gegeben sein müssen, um einen ambulanten Pflegedienst zu eröffnen, weiss ich nicht. Ich weiss das man im Handwerk einen Meisterbrief braucht. Während des Meisterlehrgangs lernt man dann auch so Sachen wie Buchführung. Wobei die dann bei einer Betriebseröffnung meistens doch zum Grossteil durch Steuerberater übernommen werden. Und man weiss halt auch heute noch nicht, wie die deutsche Gesetzeslage in ein paar Jahren aussieht. Und Bis die Tochter deiner früheren Nachbarin mit der Ausbildung fertig ist, gehen noch ein paar Jahre ins Land. Und zum Start eines solchen Unternehmens braucht man dann ja auch Kapital. Und zumindest Fahrzeuge, neben verschiedenem medizinischem Handwerkszeug, wird sie dann ja auch brauchen.
Hallo Diamante, ich denke, dass Du einen ambulanten Pflegedienst meinst. Davon gibt es ja schon einige, so dass eine Neugründung gut bedacht werden will. Ich finde es sehr gut, dass sich das Mädchen schon jetzt Gedanken um seine berufliche Zukunft macht. Umso schneller ist sie letzten Endes am Ziel, da sie konkret die erforderlichen Schritte gehen kann.
Mein erster Anlaufpunkt wäre sicher der Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e.V. ( www.bad-ev.de ). Hier erfährt man mit Sicherheit auch schon erste Anforderungen, die man auf die Berufswahl anwenden kann. Weitere Ansprechpartner sind sicher die Krankenkassen, mit denen ja auch abgerechnet wird. Ebenso könnte vielleicht die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ( www.bgw-online.de ) weiterhelfen.
Allerdings ist ein Praktikum sicher auch eine gute Methode, um herauszufinden, wie man einen ambulanten Pflegedienst gründet oder vielleicht auch übernimmt. Hat das Mädchen schon mal in diese Richtung überlegt?
Zur Ausbildung ist in meinen Augen nur so viel zu sagen, je nachdem, welche Leistungen das Mädchen später anbieten möchte, kann eine Ausbildung sinnvoller sein als eine andere. Schon darum finde ich den Kontakt zu entsprechenden Organisationen und auch schon im Bereich tätigen Menschen sinnvoll und wichtig.
Also ich werde auch Altenpflegerin und ich würde dem Mädchen empfehlen sich nach den Praktika erst einmal genau zu überlegen, was sie nun genau machen will. Allerdings liegt zwischen beiden Berufen kein all zu großer Unterschied. So arbeiten Altenpfleger auch im Krankenhaus und Krankenschwestern in Pflegeheimen. Ich hatte zum Beispiel eine tolle Kollegin im Altersheim, die auch Krankenschwester ist. Also Krankenschwestern werden in Heimen gerne genommen denke ich - liegt aber vielleicht auch daran, dass es nur weniges richtig zum Altenpfleger ausgebildetes Personal gibt. Es gibt massig Pflegehelfer und wenig Fachpersonal. Da ist eine Krankenschwester gern gesehen. Ein Altenpfleger natürlich auch.
(übrigens glaube ich mal gelesen zu haben, dass es die Berufsbezeichnung "Krankenschwester" gar nicht mehr gibt, die werden als solche nicht mehr ausgebildet. Die heißen jetzt "Gesundheits - und Krankenpfleger". Ich denke, dass das ein Schritt zur Vereinheitlichung aller Pflegeberufe ist. In manchen anderen Ländern gibt es nämlich keine Unterschiede zwischen Altenpfleger und Krankenschwester, das ist alles ein und derselbe Beruf, maximal mit speziellen Weiterbildungskursen. Und früher oder später wird das auch in Deutschland soweit sein. Grund dafür ist sicherlich, dass es jetzt schon keine sauberen Grenzen mehr zwischen den beiden Berufen gibt.)
Und dann würde ich dem Mädchen empfehlen erst einmal ein paar Jahre in einem ganz normalen Heim/Krankenhaus zu arbeiten, um sich daran zu gewöhnen. Wenn man nämlich mit dem Auto draußen herumfährt, kann man niemanden schnell mal etwas fragen, da hat man keinen, der einem mal schnell hilft einen Klienten umzulagern. Das muss man alles gezwungenermaßen selbst machen und für einen Berufsanfänger ist das nichts. Da braucht man schon ein wenig Erfahrung.
Zumal Angehörige ihre Leute eh nicht so ohne Weiteres an einen fremden Dienst "übergeben". Man will ja das Beste für die Oma oder den Opa und da guckt man schon, ob derjenige weiß was er tut und ob er Erfahrung hat. Einem Neuling würde ich und würde auch sonst keiner, der seinen Angehörigen liebt, anvertrauen.
Sicherlich kann sie das im Auge behalten und ich denke, dass die Chancen auch sehr gut sind, da momentan alle Heime restlos überfüllt und die Wartelisten lang sind (und sich so schnell in diesem Land nichts ändern wird, wenn ich mir das so anschaue.), aber dennoch sollte sie schon wenigstens 5 Jahre ganz normalen Heimbetrieb einplanen. Alles andere wäre nicht realistisch. Lieber noch 5 Jahre länger.
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