Kind als Strafe in der Ecke stehen lassen
Mein Mann und ich haben neulich Bekannte getroffen. Deren Sohn ist nur ein halbes Jahr älter als unser Sohn (knapp zwei Jahre alt). Als wir uns ein wenig darüber unterhalten haben, dass die beiden Jungs es doch ganz schön dick hinter den Ohren haben, erzählte uns der Bekannte, dass sie ihren Sohn in der Ecke stehen lassen, wenn er etwas tut, dass er nicht darf.
Auch hat der Bekannte erzählt, dass der Kleine mittlerweile weiß, dass er sich in die Ecke stelle muss, wenn er etwas schlimmes getan hat und es manchmal sogar schon automatisch tut. Findet ihr es "zeitgemäß" und sinnvoll ein Kind in der Ecke stehen zu lassen?
Mein Mann und ich gehen da doch eher den Weg der liebevollen Konsequenz und sagen unserem Sohn selbstverständlich, dass er nicht mit allen Dingen durch kommt, die er tut. Aber in die Ecke haben wir ihn noch nie gestellt. Auch versuchen wir ihm stets zu erklären, warum er etwas nicht darf. Wenn er dann immer noch nicht hören will, darf er beispielsweise mit dem Ball eben momentan nicht spielen!
Was tut ihr, wenn eure Kinder etwas unerlaubtes bzw. schlimmes tun?
Das in der Ecke stehen ist ja nichts viel anderes als die "stille Treppe" oder der "stille Stuhl", den die Supernanny eingeführt hat. Wenn es sich dabei wirklich nur um Minuten handelt, wo der Junge sich mal ruhig in die Ecke stellen soll, finde ich da auch nichts verwerfliches dran oder schlimmes. Der Junge sieht , dass er weiterkommt, wenn er was gemacht hat, was wirklich nervt und muss eben "runterkommen". Ob er sich dabei auf einen Stuhl setzt oder auf die Treppe oder in der Ecke steht ist dabei ja völlig egal.
Ich habe das zwar bei meinen Kindern nicht gemacht, aber wie bei der Supernanny ja gezeigt wurde, lernen die Kinder dadurch ja auch, wenn sie sich falsch verhalten haben.
Ich finde diese Bestrafung auch in Ordnung, wenn es sich nur um ein paar Minuten handelt, die der Junge in der Ecke stehen muss. Solche Bestrafungen sind immer noch besser, als wenn ein Kind Schläge bekommt. Er soll daran ja auch nur merken, dass es nicht in Ordnung war, was er gemacht hat. Ich denke, dass es die Kinder dadurch sicher gut lernen.
Ich denke auch, dass es nicht anderes ist, wie die " stille Treppe " bei der Supernanny. Und es hat ja bei den meisten Kindern etwas bewirkt. Daher finde ich es schon Ordnung, wenn sich das Kind ein paar Minuten in die Ecke stellen oder auf die Treppe setzten muss.
Die "stille Treppe" hat jawohl mal nicht die Super Nanny eingeführt. Das lernt man im Laufe eines Pädagikstudiums und soweit ich weiß auch tlw. als Erzieher. Die Super Nanny hat es maximal bekannt gemacht. Traurig, wenn man sowas eben immer mit Fernsehsendungen in Verbindung bringt.
Das und die Ecke ist nur dafür da, dass ein Kind darüber nachdenkt, was es gemacht hat. Und damit es wirklich genau das tut "verbannt" man es dorthin,wo es sich nicht ablenken kann und vielleicht sogar anfängt zu spielen. Schlimm ist das nicht, aber es ist fraglich, ob das wirkungsvoll ist. Schlimmer ist sowas wie "kein Abendbrot". Das ist nämlich wirklich schlimm und sowas sollte keine Mutter anwenden.
Wir wurden so nie "bestraft". Vermutlich liegt das daran, dass es auch nichts gebracht hätte, weil ich mich nämlich durchaus auch in die Ecke, Treppe wie auch immer hätte stellen können ohne das zu tun, was man damit erreichen will. Meine Mutter ist selbst Pädagogin und hielt das für wenig sinnvoll.
Wenn ich daran denke, dass man heutzutage noch Kinder in die Ecke stellt bin ich doch erstaunt. Früher zu meiner Zeit in den 80er Jahren in der Grundschule hatten wir noch solche Lehrer die das dauernd praktizierten. Da mußte aber sogar die Nase in der Ecke bleiben und wehe man hat den Kopf gedreht. Also ich finde diese Strafe als überholt und entwürdigend. Bis zu einem bestimmten Alter kann man es vielleicht tolerieren. Aber einen 8 Jährigen in die Ecke stellen, dass wäre für mich undenkbar.
Ein kleines Trotzköpfchen in die Ecke stellen vielleicht, aber auch da finde ich muß es nicht sein. Man kann das Kind auch ins Zimmer schicken. Der stille Stuhl oder eine Treppe finde ich nicht gut. Bei uns wäre dies mit der Treppe auch unbedenktbar, da die Stufen offen sind und da auch noch Gefahr dabei wäre. Wenn meine Kinder was ausgefressen haben, dann schimpfe ich und schicke sie ins Zimmer und gut ist. Manchmal gehen sie auch einfach nach draussen und regen sich von ganz alleine wieder ab.
Hört sich ja sehr nach Schule an. Dort werden Störensfriede ja auch in die Ecke gestellt. Ich finde solche erzieherischen Maßnahmen nicht schlecht und halte sehr viel davon. So kann man den Kindern schon früh klar machen, dass sie sich falsch Verhalten haben. Denn wenn man alles duldet, werden die Kinder später zu unerzogenen Erwachsenen, die sich dann nichts gefallen lassen. Außerdem ist es ja auch für die Kinder nicht wirklich eine Qual, nur eine kleine Strafe.
Ich finde, dass es sehr viel Ähnlichkeit mit den Erziehungsmaßnahmen der Super Nanny hat. Dort gibt es halt eine stille Treppe oder eine Wuthöhle, wo die Kinder hin müssen, wenn sie etwas unartiges gemacht haben. So etwas ähnliches ist auch die Ecke, wo die Kinder hin müssen. Dort sollten sie dann einige Zeit stehen bleiben und darüber nachdenken, was sie gemacht haben und vielleicht eine Lehre daraus ziehen, obwohl das bei Kindern in dem Alter ziemlich schwierig scheint. Man sollte die Strafe aber nicht zu drastisch machen, dass die Kinder also nicht zu lange dort stehen müssen.
Ich musste dabei jetzt auch an meine Grundschulzeit denken. Dort wurde das von der Klassenlehrerin auch noch praktiziert. Allerdings war die Frau damals schon kurz vor der Rente und das ist nun schon fast 30 Jahre her. Ich dachte echt, das solche Methoden nicht mehr angewandt werden. Zumal es doch fraglich ist, ob das Kind dann in der Ecke oder eben woanders wirklich über sein Vergehen nachdenkt. Den nächsten Blödsinn dabei aushecken ist doch wahrscheinlicher, oder?
Wenn meine Kinder wirklich extrem über die Stränge schlagen, dann wird das entzogen, was ihnen grad am meisten Spass macht. Und diese Strafe ist doch sehr wirkungsvoll. Gibt zwar erstmal Tränen, aber die ignoriere ich erfolgreich. Allerdings klappt es dann auch wieder eine ganze Weile und sie machen das, was wirklich in dem Moment angesagt ist.
So etwas habe ich ja noch nie gehört! So eine Erziehung ist doch echt grausam. Kinder sollen zwar aus ihren Fehlern lernen, aber man muss sich dafür doch nicht gleich in der Ecke stehen lassen.
So wird das Kind ja wie ein Haufen Müll behandelt, welcher in der Ecke vergessen wurde. Ich würde sowas auf keinen Fall tun. Es ist einfach unter der Menschenwürde. Man kann einem Kind doch auch anders klarmachen, dass es etwas falsch gemacht hat, oder sehe ich das falsch?
Ich habe noch kein eigenes Kind, aber ich würde mein Kind auf keinen Fall in der Ecke stehen lassen. Das Kind scheint ja schon selbst ein wenig psychisch angeknackst sein, wenn es sogar von selbst dort schon hingeht. Also wenn meine Eltern sowas früher mit mir gemacht hätte, hätte ich echt Angst vor meinen Eltern und auch davor irgendwas falsch zu machen.
Wenn mein Kind etwas falsch machen würde, würde ich es ihm/ihr erstmal erklären. Ich finde es sehr wichtig, dass man über Dinge die nicht gut waren redet, da nur so ein Kind verstehen kann, was es falsch gemacht hat. Wenn es dies jedoch nicht einsieht würde ich ihm/ihr sagen, dass es auf sein Zimmer gehen soll und darüber nachdenken soll. Dies würde ich aber natürlich nicht machen, wenn es noch sehr klein ist, da sie so bestimmt nicht aus ihren Fehlern lernen.
Ich finde das in der Ecke stehen, sich auf einen Stuhl oder die Treppe setzen nicht völlig unangebracht. Allerdings sollte es (wie jede andere erzieherische Maßnahme) auch sehr bewusst eingesetzt werden. Gerade wenn das Kind schon von allein in die Ecke geht, kann es auch gut sein, dass es die Bestrafung einfach nur mit stoischer Gelassenheit über sich ergehen lässt ohne darüber nachzudenken und vielleicht zu erkennen, was es falsch gemacht hat und wie es das in Zukunft besser machen kann. Gerade das ist doch aber wichtig!
Bei meinem Sohn wende ich diese Methode nicht an, weil ich mir ganz sicher bin, dass der sich über alles Mögliche Gedanken machen würde, nur nicht über seine Verfehlung. Außerdem finde ich auch, dass gerade jüngere Kinder bestimmte Dinge, die uns Erwachsenen selbstverständlich sind, erst einmal lernen müssen. Und nicht immer erschließen sich bestimmte Normen nur durch Beobachtung und Selbsterkenntnis. Oft muss man da erklären und/oder diese Dinge im Dialog erarbeiten.
Aber auch wenn mein Sohn bestimmte Dinge schon weiß, wende ich die Methode stille Ecke, Treppe oder sonstwas nicht an, weil er dort auch nicht drüber nachdenken würde. Ich lasse dann lieber Konsequenzen folgen, die mein Sohn auch mit dem Fehlverhalten verbinden kann. Wobei gerade das natürlich mit einem Kind einfacher zu bewerkstelligen ist als mit zweien. Das lerne ich gerade durch die Anwesenheit meiner Nichte.
Kinder sollten bei unerlaubtem Verhalten durchaus sofort irgendwelche Konsequenzen zu spüren bekommen, dass finde ich nur richtig, denn nur so können sie lernen, wie sie sich zu verhalten haben und was falsch ist und was nicht. Dazu muss man einem Kind ab einem bestimmten Alter auch durchaus erklären, wieso es etwas falsch getan hat und nun dafür bestraft wird. Ansonsten ist eine Strafe meistens relativ sinnlos und auch nicht wirklich erfolgreich. Strafen gibt es unterschiedliche, man muss die Strafe auch dem Alter des Kindes anpassen. Bei einem Kleinkind bewirkt ein Popoklapes vermeintlich noch eher etwas, als wenn man ihm erklärt, dass es nicht über die Straße gehen darf, weil es von einem Auto überfahren werden könnte. Umgekehrt wird bei einem sechsjährigen der Popoklaps nichts mehr bewirken, da sollte man schon sagen, wieso dieses oder jenes Verhalten falsch war.
Ein zweijähriges Kind zur Strafe in der Ecke stehen zu lassen finde ich daher eher kontraproduktiv. Ich bin mir relativ sicher, dass Kinder in dem Alter auch noch nicht wirklich verstehen, was sie genau falsch gemacht haben, wenn man es ihnen sagt, ich schätze man würde relativ erfolgslos bleiben, wenn man dem Kind nach mehrmaligen tun erklärt, dass es nicht durch die Blumenbeete der Nachbarn kaufen darf, weil diese sonst sauer sind, wegen der kaputten Blumen. Vermutlich würde es hier mehr bringen, wenn man das Kind bestraft, indem man ihm etwas weg nimmt, was es mag. Es darf dann also beispielsweise heute kein Spongebob schauen, der Bobbycar bleibt in der Garage oder man geht nicht zum XY zum Spielen. Ein Kind aber einfach in die Ecke zu stellen, was genau soll das bewirken?
Ein Kind diesen Alters ist sicherlich noch nicht in der Lage durch diese gewonnene Zeit ins Nachdenken zu kommen, um sich Gedanken darüber zu machen, was man falsch gemacht hat und was nicht. Vermutlich würde es einfach seine Strafe zu Ende stehen, ohne wirklich zu verstehen wieso und wenn die ''Wartezeit'' zu Ende ist, geht es eben wieder Spielen oder was immer es auch machen will. Nur was das nun bringen oder bewirken soll, bei allem Respekt, aber das kann ich wirklich nicht erkennen. Nimmt man Kindern in diesem Alter Dinge weg die sie mögen und haben wollen, dann nehmen sie es wenigstens als eine richtige Bestrafung wahr, auch wenn das vermeintlich nicht immer die Beste Art der Bestrafung ist. Aber es einfach in die Ecke zu stellen führt in dem Alter weder zur Einsicht, noch zu sonst welchem Erfolg, sondern vermutlich einfach nur zur Langweile. Daraus kann man sich nun wirklich nichts versprechen.
Ich selbst habe noch keine eigenen Kinder, muss aber häufiger auf die beiden Söhne meiner Tante aufpassen. Der Kleine macht auch durchaus schon mal was falsch und ist manchmal recht widerspenstig und stur, aber deswegen stellt ihn niemand in die Ecke. Meine Tante besteht dann meistens darauf, dass er eben in sein Zimmer gehen muss, während sein Bruder sich die tägliche Folge irgendeiner Kinderserie anschaut, die sei regelmäßig schauen. Das ist meiner Ansicht nach auch deutlich besser, es tut seine Wirkung und ist auch nicht zu hart. In der Ecke stehen lassen, vielleicht kann man sowas als ''Abregung'' machen, so in etwa wie die ''stille Treppe'' bei der Super Nanny. Aber nur als Strafe, das bringt ganz sicher nichts, sondern führt nur dazu, dass das Kind sich ausgegrenzt fühlt.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-79512.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1091mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Anleitung für Star Frisur 1161mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2352mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen 1385mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: felis.silvestris · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen