Scott Smith - Ein ganz einfacher Plan

Auf meinen Streifzügen durch die Buchhandlungen habe ich mir dieses Mal ein Werk aus der Feder von Scott Smith zugelegt. Es heißt "ein ganz einfacher Plan". Ich höre und lese von diesem Autor zum ersten mal wobei das Buch bereits 1993 auf dem Markt gewesen sein soll.

Eigentlich - eigentlich(!) - klingt das Buch verheißungsvoll, laut Meinung von Stephen King ist es ein sehr gelungener Thriller, der Spannung pur verspricht. Nun ja. Es beginnt recht harmlos. Der Todestag eines Vaters von zwei Söhnen jährt sich, und wie jedes Jahr fahren die beiden Söhne zum Grab des Vaters. Die beiden Söhne haben sich nicht viel zu sagen, wie jedes Jahr ist dieser Termin der einizge, zu dem sie sich treffen. Doch dieses Mal ist alles anders. Auf dem Weg zum Friedhof stoßen sie auf das Wrack eines abgestürzten Flugzeugs. Darin befindet sich die Leiche des Piloten. Und, versteckt in einem Seesack, vier Millionen Dollar.

Da sie das Geld gut gebrauchen können, beschließen sie, es für 6 Monate zu verstecken. Sollte die Polizei bis dahin nicht nach dem Geld gesucht haben, sollte sich herausgestellt haben, dass das Geld nicht bei einem Mord oder Überfall entwendet wurde, würden sie es behalten und aufteilen. So der Plan. Doch wie so oft entpuppen sich die einfachen Dinge als die schwersten. Bald überschlagen sich die Ereignisse, die Brüder verlieren die Kontrolle über die Geschehnisse und die Tragödie ist nicht mehr aufzuhalten.

Klingt spannend, wird nach den ersten 50 Seiten aber schnell richtig langweilig. Nachdem einmal erzählt wurde, was die Angelegenheit denn nun so kompliziert macht und nachdem einmal ein Ereignis aus dem Ruder lief, ist klar, wie die Geschichte weitergeht. An sich ist das Buch gut geschrieben, den Sprachstil finde ich ok, auch die Charaktere sind akzeptabel. Wobei ich sagen muss, dass mich zum Beipsiel der weibliche Part unheimlich irritiert und dieser so wenig beschrieben wird, dass mich dessen Reaktionen immer irgendwie abgeschreckt haben. Wenn ich einen Charakter als sehr kalt und emotionslos, fast brutal darstelle, finde ich immer eine kleine Hintergrundstory, also wie es dazu kam, ganz nett. Das fehlt hier vollkommen, was die Reaktionsweisen der Frau eben ziemlich seltsam anmuten lässt.

Wie bereits erwähnt ist der Fortgang der Geschichte nach den ersten 50 Seiten vorhersehbar, es läuft immer nach dem gleichen Muster ab und Überraschendes kommt nicht mehr hinzu. Leider ist auch das Ende genauso, wie man sich das vorstellt und kein wirklich krönender Abschluss. Mein Fazit fällt ganz klar negativ aus.

Nun würde ich gerne wissen, wie ihr das Buch empfunden habt? Die Charaktere? Und kennt ihr andere Bücher von ihm? Ich wollte mir eigentlich auch "Dickicht" zulegen, aber nachdem ich dieses Buch gelesen habe, bin ich mir nicht so sicher, ob sich das lohnt? Ist es vom Stil her ähnlich? Spannender? Empfehlenswert?

Ich kenne weder das Buch, noch den Autoren, wobei sich die Grundidee für mich nicht schlecht anhört. Im Prinzip ist es ja eine gute Grundlage, die doch sehr vielversprechend ist. Ich denke, dass es gerade auch deshalb spannend sein könnte, weil die beiden Brüder ja sonst nicht wirklich viel miteinander zu tun haben, durch diesen Vorfall, beziehungsweise durch diesen Diebstahl dann ja aber quasi dazu gezwungen sind, sich wieder aneinander anzunähern.

Wenn du aber schreibst, dass das Buch bereits nach fünfzig Seiten schon langweilig wird, dann schreckt mich das aber wirklich sehr ab. Fünfzig Seiten sind ja wirklich absolut nicht viel, da ist man ja normalerweise gerade am Anfang des Buches. Wenn da schon alles Spannende erzählt wurde, dann ist es sicherlich nicht besonders ratsam, das Buch zu lesen.