Falscher Beruf - noch einmal von vorn anfangen?

vom 31.07.2009, 22:14 Uhr

Vor Jahren ist mir nichts anderes übrig geblieben als eine Lehre als Feinmechaniker zu machen weil es zu der Zeit nichts anderes gegeben hat, aber das ist ein falscher Beruf für mich.

Ich möchte mich gern verändern aber ich weiß nicht wie ich das anstellen sollte denn nun habe ich die Lehre ja schon fertig gemacht und kann ja nicht nochmal von vorne anfangen. Oder gibt es auch für mich noch eine Möglichkeit wie ich das ändern kann, gibt es da Umschulungen damit ich nicht länger einen falschen Beruf haben muss?

» Briefli » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin der Meinung, dass jeder den Beruf ausüben sollte, der zu ihm passt und der ihm auch Spaß macht. Niemand sollte sein Geld mit einer Tätigkeit verdienen, die ihm nicht wirklich zusagt.

Die wenigsten Menschen können ihr Hobby zum Beruf machen, dies ist jedoch auch nicht wirklich nötig. Es reicht, wenn man in seinem Beruf einen Sinn sieht und seine Arbeit nicht als notwendige Pflichterfüllung betrachtet.

Ich an deiner Stelle würde, wenn ich mit der aktuellen Tätigkeit wirklich unzufrieden wäre, definitiv etwas anderes lernen. Wenn du es deinen Eltern/Freunden/Verwandten erklärst werden sie dies warscheinlich ebenfalls verstehen und versuchen dich zu unterstützen.

» Urielseptim » Beiträge: 6 » Talkpoints: -0,70 »


Natürlich kannst du noch einmal mit einer neuen Ausbildung anfangen. Das heißt natürlich schon, dass du noch einmal einen gewaltigen Schritt zurück wagst, vor allem finanziell. Aber das wird sicherlich besser sein, als sich ein Leben lang mit einem unliebsamen Beruf zu quälen.

Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten. Wenn du dich nicht zu sehr von deinem jetzigen Beruf entfernen willst, kannst du mit gezielter Weiterbildung sicherlich auch weiterkommen. Eine komplette Quereinsteiger-Umschulung (z.B. in den IT-Bereich) halt ich für nicht sehr sinnvoll.

Daneben gibt es natürlich immer noch die Möglichkeit, dass du noch einmal ein Jahr auf die Schule gehst und dann etwas in deinem Wunschbereich studierst. Das ist natürlich die schwierigste Lösung (finanziell und Aufwand), aber so bist du danach sehr universell und kommst auch in fremde Bereiche eher hinein.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Den Beruf, in dem Du Geld verdienst, würde ich erstmal weiter machen, aber nebenbei kannst Du Dich ja nach Alternativen umschauen. Ist zwar hart, wenn Du neben dem Job dann Abendschule oder Ähnliches machst, aber auch die zeit geht ja vorüber und wenn Du wirklich willst, ist das die beste Motivation überhaupt.

Also informiere Dich erstmal, was für Möglicgkeiten Du hast. Weißt Du denn überhaupt schon, welchen Beruf Du stattdessen machen möchtest? Und eine fertige Lehre mit gutem Abschluß ist auch immer prima. Es gibt viele Leute, die zwei völlig verschiedene Lehren absolviert haben; ein Hindernis ist das also nicht, im Gegenteil.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Darf ich fragen wie alt du bist? Ich denke schon, dass es einen Unterschied macht, ob man mit Ende zwanzig noch eine neue Ausbildung anfängt oder ob man erst sehr viel später aus dem ungeliebten Beruf ausbricht.

Ich finde es auch absolut notwendig, dass man sich mit seinem Beruf identifizieren kann. Es bringt nichts, wenn man jeden Tag zu einer Arbeitsstelle geht, die einem keine innere Befriedigung verschafft und auf die man schon beim aufstehen absolut keine Lust hat.

Bei Umschulungen, die über das Arbeitsamt finanziert werden, müssen gewisse Kriterien erfüllt sein, damit die Kosten übernommen werden. Du solltest dich auf jeden Fall informieren, ob diese Möglichkeit für dich in Frage kommt. Umschulungen dauern in der Regel nicht so lange wie reguläre Ausbildungen. Der zweite Weg, der sich anbietet, ist eine erneute klassische Ausbildung, die dann einige Jahre dauert, die du aber sicher auch verkürzen kannst. Finanziell sind beide Varianten natürlich ein Rückschritt, allerdings ist dies ja kein Dauerzustand und sollte auch nicht das ausschlaggebende Kriterium sein, sich gegen eine Ausbildung zu entscheiden.

Falls du das Abitur oder Fachabitur besitzt, könntest du dir auch überlegen, ob du nicht vielleicht lieber studieren möchtest. Es gibt auch Studiengänge an der Fernuniversität (zum Beispiel in Hagen) oder Abendstudiengänge, so dass du parallel dazu deinen bisherigen Job ausüben könntest. Die Jahre, in denen man diese Doppelbelastung dann hat, sind zwar sehr fordernd, allerdings bräuchtest du nicht auf dein gewohntes Gehalt zu verzichten.

Du musst noch viele Jahre arbeiten und ich denke, dass eine falsche Entscheidung im Bezug auf die Berufswahl nicht das ganze restliche Leben beeinflussen sollte. Solange du noch nicht kurz vor der Rente stehst, solltest du wirklich noch einmal von vorne anfangen.

Welchen Beruf könntest du dir denn vorstellen?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Natürlich gibt es immer die Möglichkeit dafür. Selbst wenn du jetzt 60 wärst, könntest du nochmal von vorne anfangen und heutzutage ist es doch auch keine Seltenheit mehr, dass an vielen Universitäten sogar spezielle Senioren-Studiengänge angeboten werden. Ich denke jedenfalls, dass du dafür eben wirklich überzeugt sein musst und du musst das ernsthaft wollen und nicht so halbherzig machen.

Wenn du etwas Neues für dich im Auge hast, dann peile das an und ziehe es durch. Aber dann eine Umschulung oder eine neue Ausbildung zu machen, von der man auch nicht so richtig überzeugt ist, könntest du dann auch gleich bleiben lassen und dann würde ich eher mein restliches Leben lang den alten Beruf ausüben. Ich denke, du musst schon eine konkrete Vorstellung von dem haben, was du stattdessen machen möchtest. Aber mir erscheint es so als wärst du dir noch nicht einmal darüber im Klaren, was du machen möchtest und da blicke ich dem Ganzen doch etwas skeptisch gegenüber.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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