Was tun bei Online Sucht, bzw. Internet Sucht?

vom 12.10.2007, 04:08 Uhr

Eine Sucht, die heute immer beliebter wird und trotzdem noch weithin vernachlässigt wird ist die so genannte Online Sucht oder Internet Sucht. Wie viele andere Süchte wird sie von den Süchtigen selbst kaum als Sucht eingestuft, wenn nur scherzhaft und zeigt im Grunde alle Symptome eines typischen Suchtverhaltens – denn auch hier steht oft im Vordergrund, dass man nicht mehr aufhören kann, wenn man will.

Da die Online Sucht größtenteils psychisch bedingt ist, sollte man sich auch hier Hilfe bei einem Psychiater oder Psychologen suchen, da rät auch die DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde) allen Betroffenen sowie deren Umfeld.

Doch was für Auswirkungen hat denn eine Internetsucht? Wie soll man das feststellen – wenn jemand 15 Minuten am Tag zu lange vor dem PC sitzt oder wenn er meckert wenn er mal etwas anderes machen soll. Charakteristische Auswirkungen zeigen sich meist in der direkten Umgebung, also wie bei vielen Süchten (man kann es nicht oft genug hervorheben):

- man verliert das Interesse an Familie und Umgebung
- man verliert das Interesse an Freunden und dem persönlichen Umfeld
- man vernachlässigt seine Arbeit
um sich vornehmlich dem Kontakt mit weitgehend Unbekannten Menschen in Chats, Foren, Blogs oder per eMail zu widmen.

"Menschen mit einer Internet-Sucht richten oftmals ihren gesamten Tagesablauf so ein, dass sie möglichst viel Zeit online verbringen können und werden unruhig, wenn sie davon abgehalten werden.", so Prof. Karl F. Mann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie. Auch Spiele und Pornographie hätten ein erhebliches Suchtpotenzial, denn "Gemeinsam ist allen Formen der Online-Sucht, dass sich die Betroffenen immer stärker aus dem realen Leben zurückziehen, um ihre Wünsche und Träume im Internet auszuleben", so Prof. Mann, so sei "Das Internet ist für viele Betroffene ein Weg, um vor Enttäuschungen und Problemen in eine Scheinwelt zu fliehen und sich von negativen Gefühlen abzulenken.“. Hinter der Online Sucht und Internet Sucht kann sich oft eine Angststörung, Depression oder Identitätprobleme verbergen. Und wenn dann Betroffene sich ihrem persönlichem Umfeld nicht mehr Mitteilen und nur noch auf das Internet fixieren würden, befänden sich diese relativ schnell in einem Teufelskreis, wo die Katze sich in den Schwanz beißt.

Durch eine unterstützende Psychotherapie und durch Hilfe aus dem Freundes- und Bekanntenkreis könne man oft Menschen, welche allein diesen Kreis nicht mehr durchbrechen könnten helfen um das Selbstbewusstsein der Personen wieder aufzubauen, da in einer solchen Therapie ein Internetsüchtiger Strategien erlernen kann, wie er seine Bedürfnisse auch im Real Life / realen Leben umsetzen könne.

Schätzungen zufolge leiden 1 % der Deutschen Surfer unter einer Form der Online Sucht, weitere 10 % seien gefährdet, vor allem die Gruppe der unter 20jährigen und Singles sowie Menschen über 50.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Leider entspricht das der Wahrheit viele Menschen sind Internetsüchtig und würden es ohne das Internet garnicht mehr aushalten. Ich z.B. kann/will das Internet garnicht mehr aus meinem Tagesablauf wegdenken.

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» MetalfreakO_O » Beiträge: 73 » Talkpoints: 0,19 »


Mit dem Thema Internetsucht musste ich mich leider auch schon befassen. Meine Eltern , bei denen ich noch wohne , dachten das bei mir eine Internetsucht vorliegen würde! Was mich ehrlichgesagt schockte. Meine Eltern sperrten meinen Internetzugang sogar Zeitweiß. Ein Fehler den ich dabei jedoch beging und den ich heute nichtmehr machen würde war, mich bei einer angekündigten Sperre aufzuregen , weil dies die Vermutung meiner Eltern, dass ich Internetsüchtig wäre, für sie nur bestätigte und was darausfolgend die Sperre natürlich nicht gerade kürzte. Mein Tipp einfach ruhig bleiben und im eigenen Interessen auch mal aus dem Keller ans Sonnenlicht gehen! :lol:

» Friedemann » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,39 »



Ich selber war mal süchtig nach dem Online Browser Game Space-Pioneers. Das ist mittlerweile etwa 2 Jahre her. Damals begann es ganz harmlos. Ich spielte nach der Schule in der Bibliothek 1 Stunde in Galaxie 4 mit Freunden aus der Klasse und anderen Klassenstufen. Als ich dann selber einen DSL Anschluss bekam spielte ich mit der Zeit immer und immer mehr. Ich weiß nicht, was ich so faszinierend daran fand. Es war etwas anderes denke ich. Im Gegensatz zu normalen Spielen. Es machte nunmal viel Spaß.

Die Allianz in der ich war arbeitete nicht gerade stark zusammen und da ich schon 100000 Punkte hatte und von Galaxie 4 angenervt war wechselte ich in die Speedgalaxie wo alles 20x schneller zuging. Hier musste man in Echtzeit agieren und alleine stand man schlecht da. Ich fand dann durch einen kleinen aber nicht erwähnenswerten Zwischenfall per ICQ eine super nette Allianz in der jeder Aktiv war und die Member nicht durch bewerben sondern durch verschiedenste Vorfälle zusammengefunden haben.

Der Allianzführer weite mich ein und ich schaute mich zunächst um bevor ich dann aber letztendlich eintrat. Die Allianz hatte ein Ventrilo Netzwerk und ab dem Eintritt in diese Allianz begann die totale Sucht. Man wollte seine Schiffe etc nicht verlieren und spielte deshalb sorgsam und sehr lang. Ich verbrachte täglich ~8-10 Stunden davor. Ich sprach einzelne Angriffe mit dem Team ab und alles funktionierte so wie wir es wollten.

Ein Erfolgserlebnis. Ich hatte nun endlich Freunde gefunden mit denen ich meine Interessen teilte und im Ventrilo unterhielten wir uns natürlich auch über private Sachen. Im RL (Reallife) hatte ich damals nicht viele Freunde.
ich gehörte endlich irgendwo dazu. Nun ja aber nach mehrmonatiger Spielzeit stellte ich mir die Frage: Warum machst du das eigentlich jeden Tag?

Andere in deinem Alter haben eine Freundin, unternehmen was zusammen und haben im echten Leben Spaß während du immer dicker und dicker wirst und der PC dein Leben auffrisst. Ich lösche von einer Minute zur Anderen meinen Account und verabschiedete mich von der Sucht. Manchmal plagte mich schon der Gedanke neu anzufangen aber ich kam dann doch davon los und fand "Freunde". Warum in Anführungszeichen? Wer sich dafür interessiert kann das vielleicht bald in einem anderen Teil dieses Forums durchlesen...

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» S-lord » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,47 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Komisch S-lord dir ist zufällig das selbe passiert wie mir, denn auch ich habe mal Space-pioneers gespielt, sogar sehr lange und wie war ich in Galaxie 4 sogar damals wo sie erst frisch angefangen hatte. Man kann sagen ich war auch süchtig zuerst mal nur nach diesem Spiel.

Es sah so aus das ich schon Morgens vor der Schule aufgestanden bin und gleich den Computer angemacht habe um zuerst zu schauen ob meine Flotte noch da steht. Dann kam ich nach der Schule nach Hause und machte wieder den Computer an und griff gleich an damit ich vorwärts komme. Ich saß zwar vielleicht nicht ganz so viel vor dem PC jedoch auch in etwa 6-8 Stunden am Tag auch manchmal spät bis zur Nacht. Immer und immer weiter ging es so Tag für Tag und man konnte auch nicht so einfach mal paar Tage nicht an den Pc gehen da man entweder seine ganze Flotte verlieren würde oder wenn man in den Urlaubsmodus ging nicht mehr mit kam.

Jedoch fing es nach einiger Zeit an immer weniger Spaß zu machen und man merkte richtig wie diese Sucht einem was wegnimmt. Dann hatte ich langsam aber sicher nicht mehr so viel Lust Tag für Tag immer das selbe zu machen und zu betten das meine Flotte noch da steht oder ob ich auch gute Raidflügge geflogen bin. Schließlich kam der Tag an dem ich überhaupt keine Lust mehr hatte und es mir egal war ob ich geschrotet werde oder nicht obwohl ich sagen muss das ich gar nicht mal so schlecht war und fast täglich Plätze gutgemacht hatte und auch in den Top 100 war. Da war es dann soweit, ich ging einfach nicht an den Computer und ich wurde schließlich geschrotet. Klar hatte es sich nicht gut an gefühlt jedoch wusste ich danach genau jetzt kannst du endlich mit diesem Spiel aufhören und kannst deine Sucht liegen lassen.

Ich hatte danach zwar noch einige solche Browsergames gespielt jedoch keins so richtig aktiv da ich einfach nicht mehr so viel Zeit wie damals für solche spiele mehr ausgeben will.

Wenn man es rein auf das Internet und überhaupt auf den Computer bezieht, kann ich sagen das ich schon irgendwie süchtig danach bin. ich hocke immer wenn ich nicht was mit Freunden was unternehme am PC oder bei meiner Freundin bin. Früher war es schwieriger was mit Freunden zu unternehmen als ich noch das Spiel gespielt hatte. manchmal sitze ich über 6 Stunden am PC und es gibt Momente da hab ich nicht mal Lust darauf aber ich hab dann nichts zu tun und gehe wieder an den Computer und surfe im Internet.

Viele sind auch ICQ, MSN, Irc oder sonstiges süchtig wo sie mit anderen chatten können das bin ich zum Glück nicht denn mir macht es nicht so viel Spaß mit jemandem zu schreiben den ich überhaupt nicht kenne oder nur teilweise. Klar schreibe ich über ICQ mit Freunden aber nur manchmal und meistens auch nur kurz wenn ich was wissen will oder jemand anderes fragt mich etwas. Aber für viele ist es ein großes Problem mit dem chatten. Sie gehen dann extra in große Chat Räume um neue Menschen kennen zu lernen oder mit Freunden die man schon kennen gelernt hat zu schreiben.

Naja da gibt es viele Formen von Sucht die über den Computer das Internet oder sonstiges entstehen können und jeder sollte selbst wissen wie weit man da sich hinein steigern sollte und wann man mal wieder raus gehen soll und was mit realen Freunden unternehmen soll.

» Spartan » Beiträge: 226 » Talkpoints: -0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Man bin ich da froh nicht unter die Statistik zu fallen als Berufs-Computer-Junkie. Damit verbinde ich auch sehr viel Kommunikation, aber Hauptsache ich hab meine Ruhe zum arbeiten. Spielen schließe ich auf meinen aktuellem Arbeitsgerät von grundauf aus, naja bis auf wenige Klassiker wie Super Mario & ein Paar Arcade-Games älterer Natur. Ich kenne nur zu gut wie sehr ein Spiel einem den Tag vertreibt. Besonders schlimm ist es mit den Strategiespielen.

Nur mal ein Beispiel:

Tropico - "Eijaijai Presidente, sie haben schon wieder das Ganze Geld eingesackt, ihr Volk ist wütend, kommen sie auf mein Boot, ich kenne da eine weitere Südsee-Insel".

Gerade die Spiele sind es die einen Computersüchtig machen, oder auch das Internet ansich, quasi die Informationsuche sowie die Kommunikationsmöglichkeiten. Ich denke aber mal wenn jemand ernst mit dem Computer arbeitet, findet er keine Zeit für so was. Außerdem hat es den angenehmen Nebeneffekt, nämlich dass man den Computer auch mal ausschalten kann - nach getaner Arbeit.

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» .:d2k » Beiträge: 575 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ja ja, das alte leidige Thema, die Internet sucht. Ich würde von mir selbst behaupten das ich nicht Internetsüchtig bin. Tagsüber sitze ich zwar von direkt nach der Schule bis, wenn ich nix anderes zu tun habe, spät abends vor der Kiste, doch bin ich nicht Internetsüchtig. Ich habe immernoch ein vorhandenes Realliefe, gehe 1x die Woche zum Handball, 1x Zeitung austragen, 1x Keyboard und 2x gebe ich nen computerkurs.

Aber die Zeit zwischen den ganzen Aktivitäten sitze ich ganz schlicht und ergreifend vor dem Rechner. Das hat aber keinen Suchtaspekt, sondern ganz einfach den Sinn des Zeitvertreibs. Wenn ich höre: "Experten meinen das wenn jemand 4h am Tag vor dem PC sitzt ist Internetsüchtig" dann weiß ich echt nicht wieso. Sollte ich die Zeit vorm TV sitzen, und mich mit langweiligen soaps abspeisen lassen? Ich kann viele verstehen, die einfach ihren Computer nutzen, um sich nicht ganz so zu langweilen.

Ein Browsergame habe ich auch mal gespielt, und war da im Forum sogar extrems aktiv. Da in der Zeit kann ich sagen war ich wirklich süchtig. Ich war die ganze zeit in dem Game, habe Angriffe koordiniert, und neue Gebäude in den Bauauftrag gegeben, allerdings hat das Forum meine meiste zeit eingenommen.
Doch nicht nur das eine Spiel, nein ich hatte 5 spiele am Laufen. Damit ich mich auch ja nicht langweile.

Doch jetzt bin ich auch schon wieder nach eineinhalb Jahren weg. Und vertreibe mir die Zeit mit spielen die ich mit anderen zusammen zocken kann, oder ich treibe mich in Foren rum etc.

» thumper » Beiträge: 819 » Talkpoints: 0,54 » Auszeichnung für 500 Beiträge



@thumper: Wie wäre es wen du dich mit Freunden triffst, am Wochenende mal Abends was unternimmst, ganz einfach nicht den ganzen Tag zu hause vor Computer oder Fernsehr rumhocken. Ich gehe Arbeiten, besuche regelmäßig ein Fitnessstudio, Sauna und Solarium. Treffe mich nach der Arbeit mit Freunden in der Stadt, wir machen dann alles mögliche zusammen: Einkaufen gehen; irgendwo was essen und sich dabei unterhalten (bevorzugt hierbei Burger King, McDonalds oder unsere Lieblings Dönerbude) oder wir hängen einfach nur irgendwo rum. Am Wochenende geht es dann meist zu irgendwelchen Parties. Habe gar keine Zeit für Fernsehen und mein Computer ist fast nur noch für die Musik da, im Internet bin ich täglich max. 1 Stunde (meist weniger).

Will dir damit sagen das es tausend andere und bessere Dinge gibt als seine Zeit vor dem Computer totzuschlagen. Niemand wird böse auf dich sein wen du am Wochenende keinen Alkohol anrührst man kann auch ohne Spaß haben. Und wen du nicht so der Partygänger bist kannst du dich trotzdem mit deinen Kumpels treffen, spielt meinetwegen Skat oder auch Mau Mau (aber mit echten Karten), ist ein super Zeitvertreib und macht Spaß.

Als ich früher immer immer mit Zug zur Berufsschule gefahren bin war es schon fast Tradition das ich immer mit ein paar anderen Schülern Skat im Zug gespielt habe, anstatt zB. mit Handy. Die Zeit verging immer wie im Flug.

» Cally » Beiträge: 347 » Talkpoints: 21,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn man wirklich von einer Sucht spricht ,weiß man das man nicht so schnell davon los kommen wird wie man denkt. Denn man muss erstmal damit selbst sich auseinandersetzten und sich klar machen das man ein/e Süchtige/r ist. Weil sonst bringen die besten Tipps und Tricks nicht. Man muss es sich erstmal eingestehen und wenn man das geschafft hat kann man Schritt für Schritt davon wegkommen ohne große seelische Schäden zu hinterlassen.

Freunde und Verwandte können einen dabei auch Unterstützen ,indem sie mit der betroffenen Person viel unternimmt und sie ablenkt. Denn, wenn man umso weniger an die Sache denkt, desto schneller kommt man von ihnen weg! Erst wenn man merkt das es gar nich mehr geht ,kann man sich auch bei Suchtberatungsstellen Hilfe suchen und sie in Anspruch nehmen.

» ZappHamZ » Beiträge: 1889 » Talkpoints: -16,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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