Lust auf Sex angeboren?

Zur Aufklärung der Kinder gehört ja nicht nur die Aufklärung über den Gesundheitsschutz beim Sex, sondern auch noch ganz andere Sachen. Kinder sind ja neugierig und fragen ja auch "Wie kommt ein Baby in den Bauch" "Wie kommt es wieder raus" usw. Wenn man ein Kind nie aufklären könnte und es sich auch nicht durch andere aufklären lassen kann, wüßten die Menschen dann trotzdem, wie sie Sex fabrizieren und warum?

Mal angenommen bei einem Schiffsbruch würden nur ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge auf einer einsamen Insel überleben. In der Natur gibt es nichts, wo sie sich ein Paarungsverhalten abschauen könnten. Die beiden kommen in die Pubertät. Würden die beiden sich instinktiv paaren und wüssten sie instinktiv, was man machen muss und wofür man es macht? Würden die beiden aus Lust Sex haben oder nur, weil sie den Drang haben sich fortzupflanzen? Würde der Urinstinkt beim Menschen dann irgendwie wieder kommen, der doch mittlerweile ziemlich abhanden gekommen ist?

Ich denke die beiden Kinder würden in einem gewissen Status auf jeden Fall miteinander schlafen. Sie hätten auch grundsätzlich Lust auf Sex, aber sie würden wohl zumindest zu Beginn keine anderen Sexualpraktiken anwenden, die nur dem Vergnügen dienen. Sie "wüssten" zunächst nicht, dass sie damit Kinder zeugen. Aber nach der Geburt des ersten Kindes wüssten sie, dass es, wenn sie Sex haben, wieder passieren wird.

Ich denke, die Lust auf Sex ist ist der Drang sich fortzupflanzen, nur merken wir das heutzutage nicht mehr, wo wir die Empfängnis mit sicheren Verhütungsmitteln verhindern können. In einem natürlichen Zyklus, der nicht durch Hormone unterdrückt wird, ist die Libido um den Eisprung herum am größten. Das dient natürlich ausschließlich der Fortpflanzung und nicht dem persönlichen Vergnügen. Außerdem erhöhen viele Samenergüsse die Qualität des Spermas, weswegen es die Natur so eingerichtet hat, dass man nicht nur einmal im Zyklus Lust auf Sex hat.

An dem Beispiel mit der einsamen Insel gesehen, würde sich das Paar wohl mit Beginn der Pubertät anfangen fortzupflanzen, denn der Instinkt ist ja da. Aber ich glaube kaum, dass es wüsste, dass Sex dazu dient sich fortzupflanzen, weil das angeeignetes Wissen ist, ebenso wie verschieden Sexualpraktiken. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie Schwangerschaften in direkten Zusammenhang bringen würden, weil Ursache und Wirkung monatelang auseinanderliegen.

@Szamovar: Ursache und Wirkung liegen doch nicht monatelang außeinander. Ich denke, die Frau würde wohl relativ schnell merken, dass sich ihr Körper verändert und auch, dass am Ende dieser Veränderung die Geburt des Kindes steht (und die Veränderung dann vorbei ist).

Sicher verändert sich der Körper während der Schwangerschaft. Aber wie sollte dass das Paar in diesem Fall in Zusammenhang bringen? Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass beide nicht wüssten, wie Kinder gezeugt werden und auf die Welt kommen. Direkt nach dem Geeschlechtsverkehr wird einem weder übel noch bekommt man gleich einen Babybauch. Die Veränderungen kommen ja schleichend über Monate hinweg.

Wir hatten dieses Gespräch mit mehreren Personen, als wir eine kleine Feier hatten und einige von uns fragen sich, woher die beiden dann wissen sollen, was zum Beispiel küssen ist. Was überhaupt dazu führt, dass man Sex hat. Ob der Junge weiß, dass, wenn der Penis steif wird, dass er damit bei der Frau eindringen kann und wo er eindringen muss um sich fortzupflanzen und woher das Mädchen weiß, wie Sex funktioniert. Auch haben wir uns gefragt, ob der Junge überhaupt weiß, was er machen muss und ob er eventuell auch masturbiert.

In der heutigen Zeit erklärt man dies ja schon in der Aufklärungszeit den Kindern. Sie wissen es also zu mindestens theoretisch, was ja den beiden auf der Insel nicht der Fall ist.

@Diamante: Ich glaube schon, dass sie wüssten, wie man Geschlechtsverkehr hat. Tiere machen es ja auch. Sicher gäbe as dabei keine Zärtlichkeiten (wobei ich mir auch gut vorstellen könnte, dass sie nach einer Zeit herausfinden würden, dass sie zum Beispiel beide mehr erregt werden, wenn er ihre Brust berührt, oder dass er dann leichter in sie eindringen kann), aber das pure Rein-raus-Spiel würden sie meiner Meinung nach von sich aus machen.

@Szamovar: Aber wenn wir davon ausgehen, dass sie immer wieder Sex haben, wenn sie darauf Lust haben, dann käme die Schwangerschaft ja nicht tatsächlich sehr viel später.

Außerdem kann ja auch ein Mensch, der keine Sexualerziehung erfahren hat, längere Zeiträume überblicken. Die Beiden hätten zwar wahrscheinlich ein ganz anderes Zeitgefühl, weil sie ja nicht in einer zivilisierten Gesellschaft leben, aber in der Pubertät hätten sie doch trotzdem schon ein Erinnerungsvermögen, das über mehrere Monate besteht. Insofern würden sie wahrscheinlich schon feststellen, dass die Veränderung mehr oder weniger zu dem Zeitpunkt eingetreten ist, als sie angefangen haben, Sex zu haben. Nach dem zweiten oder dritten Kind hätten sie dann wahrscheinlich auch schon beobachtet, dass es ungefähr neun Monate dauert, bis die Schwangerschaft vorbei ist.

Da der Mensch mit zur Klasse der Säugetiere gezählt wird, ja, Fortpflanzungstrieb ist angeboren und beim Entdecken selbigen werden so isoliert aufgewachsene Kinder auch die eigene Lust entdecken. Ich denke da zum Beispiel auch an die Affen, die man so oft an sich rumspielen sieht. Klar können die sich etwas abgucken, aber da wird auch viel aus eigenem Ausprobieren mit bei sein.

Bis die isoliert Aufgewachsenen den Zusammenhang zwischen Sex und Babys herstellen, würde es meiner Meinung nach dauern, garantiert nicht nach dem ersten Kind. Denn: Das dauert neun Monate, bis es geboren wird, in den neun Monaten werden sie vermutlich noch öfter miteinander schlafen. Mag sein, dass der Frau relativ bald auffallen würde, dass sie monatlich nicht mehr blutet, aber auch da glaube ich nicht, dass so schnell ein Zusammenhang gezogen werden würde.

Ich weiß ja nicht, wie alt ihr alle so seid, aber gabs nicht mal einen Film dazu? Also das war jetzt kein Dokumentarfilm o.ä., sondern ein richtiger Spielfilm, aber genau darum gings letztendlich auch.

Ich bin jetzt 28 und denke, der Film müsste durchaus schon an die 20 Jahre alt sein, wahrscheinlich sogar noch älter. Ich glaube der heißt "Die blaue Lagune" oder so ähnlich, mit Brooke Shields. Gut, danach ist er wahrscheinlich noch älter, denn sie war damals wohl noch Teenager

In dem Film gings genau um das Thema: Nach einem Schiffsunglück überleben drei Personen, die sich auf eine einsame Insel retten können. Zwei Kinder (Mädchen und Junge) und ein erwachsener älterer Mann. Dieser stirbt nach einigen Jahren, die beiden sind alleine und kommen so langsam ins Teenie-Alter. Ich habe keine Ahnung, ob man das mit der Realität vergleichen kann, aber die beiden wussten auch von nichts, wurden nicht aufgeklärt o.ä.

Als das Mädchen zum ersten Mal ihre Periode bekam, war sie komplett durcheinander und beide dachten, sie stirbt. Irgendwann hatten sie dann Sex, sie haben halt nach und nach immer mehr ausprobiert, weil sie gemerkt haben, es gefällt ihnen. Der Junge fing auch an zu masturbieren. Als sie dann schwanger wurde, wussten beide nicht, was los ist. Sie merkten zwar, ihr Bauch wird größer, konnten das aber natürlich nicht mit einem Kind in Zusammenhang bringen. Noch größer war die Angst natürlich bei der Geburt! Beide wussten nicht was los ist.

Ich kann mich aber überhaupt nicht mehr an das Ende erinnern, ob die beiden den Zusammenhang zwischen Sex und Baby erkannt haben...

@sunny4: Ja, war "Die blaue Lagune" mit Brooke Shields und Christopher Atkins, der Film hatte genau das von der Threaderstellerin beschriebene Szenario zum Thema: Zwei Kinder stranden auf einer einsamen Insel und als sie heranwachsen, entdecken sie ihre Sexualität. das allerdings doch sehr nach Hollywoodmanier aufgemacht. Das ganze hatte einen pseudo-erotischen Touch, wenig Handlung und schöne Südseebilder. Allerdings halte ich den Film nicht für glaubwürdig, dazu war er eben zu sehr Hollywood.

Was mir noch eingefallen ist: Schon kleine Kinder entdecken ihren Körper, aus einer natürlichen Neugier heraus. Das wird auch später mit Erreichen der Geschlechtsreife geschehen, ohne dass ihnen irgendwer etwas sagt oder sie es abgucken können.