Behindertes Kind eingesperrt aus Scham

vom 29.07.2009, 17:54 Uhr

So etwas finde ich einfach herzlos und schlimm! Wie kann man nur sein eigenes Kind so verleumden? Es ist doch ihr Kind!

Es kann sich niemand aussuchen, ob sein Kind behindert ist oder gesund, wenn das so wäre würde es wohl keine behinderten Kinder geben, denn niemand wünscht sich, dass sein Kind behindert ist. Wenn es jedoch so sein sollte, sollte man sein Kind genauso behandeln wie ein gesundes Kind. In so einer Situation kann ein behinderts Kind nichts dafür, dass es behindert ist und wieso sollte man es daher schlechter behandeln? Wenn ich das Risiko nicht eingehen will, ob mein Kind behindert ist oder nicht und ich nur ein gesundes Kind will, ist es wohl besser, ich bekomme gar keine Kinder.

Behinderte Kinder haben es so und so schon viel schwerer – in der Öffentlichkeit schauen die meisten Leute Behinderte immer nur blöd an, von gleichaltrigen Kindern werden sie oft gehänselt, wie wenn das nicht schon schwer genug wäre für Behinderte Kinder. Viele verstehen auch nicht warum sie Behindert sind und nicht die selben Sachen wie gesunde Kinder machen können.

Ein behindertes Kind gibt einem so viel Liebe und Freude zurück, ich verstehe daher nicht wieso man ein Behindertes Kind daher verstoßen sollte und wieso dieses Kind eingesperrt und geheim gehalten wurde. Wenn sie mit dieser Situation nicht klargekommen sind, hätte es sicher Unterstützung gegeben, solche Kinder gehören in eine spezielle Anstalt für Behinderte, wo sie betreut werden wie sie es brauchen.

Ich finde es auch eine Frechheit, dass diese Familie die anderen beiden Kinder behalten durfte, meiner Meinung nach sind das keine Eltern die auf ihre Kinder schauen und ihnen das bieten, was Kinder brauchen, wieso haben sie dann ihr 3 Kind so im Stich gelassen? Diese Kinder gehören normal weg von diesen Eltern und in eine Pflegefamilie.

» Crazymausal » Beiträge: 241 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Geschichte ist wirklich sehr schlimm und vor allem besteht absolut kein Grund, sich für ein behindertes Kind zu schämen. Schämen sollte man sich für Dinge, die man selbst offensichtlich falsch macht, obwohl man sie besser machen könnte. Schämen sollten sich die Eltern nicht für ihr Kind, sondern für ihr Verhalten, dass sie diesem Kind gegenüber an den Tag legen.

Natürlich wirft ein behindertes Kind das eigene Lebenskonzept noch viel stärker über den Haufen als ein Kind, das gesund zur Welt kommt und sich altersgerecht entwickelt. Ich habe daher auch Verständnis dafür, wenn die Eltern sich dafür entscheiden, das Kind nicht selbst betreuen zu können. Das ist immer noch weitaus besser als das Kind daheim abzustellen, sich nicht angemessen um es zu bemühen und es vor der Außenwelt versteckt zu halten, so dass niemand das Kind zu Gesicht bekommt.

Ich denke ebenfalls, wie auch andere hier, dass das Kind mit Sicherheit besser entwickelt hätte sein können, wenn es nur vernünftig gefördert worden wäre. Ein behindertes Kind kann mit der richtigen Förderung, ebenso wie ein gesundes Kind, viel mehr erreichen als ohne diese Hilfestellungen.

Sehr heftig finde ich auch das Verhalten, das den Geschwisterkindern von den Eltern anerzogen wurde. Wenn diese das behinderte Kind mit keinem Wort erwähnt haben, müssen sie ja von ihren Eltern dazu gebracht worden sein, das andere Kind zu verschweigen. Normalerweise erzählen Kinder doch von sich aus auch von ihren Geschwistern und was sie alles zusammen unternehmen, wie sie leben, etc.pp.

Heftig ist es natürlich, dass dieser Fall wieder einmal zeigt, dass solche Geschichten oft jahrelang nicht auffallen. Auch wenn es sich um Einzelfälle handeln mag, denke ich doch, dass viel mehr dieser Fälle früher auffallen müssten. Dafür, dass die Nachbarn so etwas nicht immer bemerken, habe ich in manchen Fällen ja noch Verständnis. Wenn Leute in großen anonymen Häuserblocks wohnen oder auch in völlig freistehenden Einfamilienhäusern mit weit entfernten Nachbarn, fallen solche Geschichten sicher nicht so schnell auf wie in einem Dreifamilienhaus, in dem jeder jeden kennt. Allerdings müssten die Behörden spätestens bei der geplanten Einschulung bemerken, dass das entsprechende Kind existiert und scheinbar von den Eltern nicht an der Schule angemeldet wurde.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde es sehr extrem wenn man so etwas hört. Doch in der letzten Zeit hört man es leider immer wieder öfter.

Was kann hier nur in den Eltern vorgehen wenn sie ein Kind einfach einsperren. Es ist doch keine Schande ein behindertes Kind zu haben. Es einzusperren wohl. Aber das was ich am schlimmsten finde, ist das das Jugendamt nicht reagiert obwohl es schon einige male gemeldet wurde.

Auch das die Geschwister nichts davon gesagt haben. Ich weiß jetzt nicht wie alt die sind aber das kann doch kein Kind verheimlichen! Was muß das für ein Leben gewesen sein, für das Mädchen und die Geschwister. Ehrlichgesagt kann ich hier nicht verstehen das die beiden Geschwisterkinder bei den Eltern bleiben dürfen. Meiner Meinung nach sind die Eltern nicht in der Lage Kinder groß zu ziehen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich finde es total schlimm, dass man soetwas mit seinem eigenen Kind macht. Ich denke jeder Mensch ist irgendwo gleich und ich habe bereits viele Behinderte kennengelernt die einem selbst wirklich ein Lächeln in das Gesicht zaubern können. Sie freuen sich einfach über jede Kleinigkeit und man sollte sie einfach ansehen wie ein Teil von uns. Diese Kinder und auch Erwachsene brauchen unsere Unterstützung.

Es ist bestimmt schwer mit Behinderten umzugehen, doch ich finde es sehr wichtig und auch dass es denke ich sehr viel Freude machen kann. Ich denke alle Menschen sollten die Augen aufmachen und sehen, dass diese Kinder und Erwachsenen auch nur Menschen sind, die unsere Unterstützung und Integration benötigen. Ich verstehe nicht, warum man sich für solche Kinder schämen sollte.

Mir tut es weh zu sehen, wie manche Menschen Behinderte nur ansehen oder anreden. Man sieht selbst, dass es diesen Menschen wehtut und sie können ja nichts dafür, dass sie anders sind. Trotzdem würde ich sie nicht als unnormal, sondern eher als besonderes Teil in unserer Gesellschaft ansehen. Wir können auch nicht alles, brauchen auch irgendwo und irgendwann im Leben einmal Unterstützung. Deswegen sollten wir auch auf solche Menschen zugehen und sie aktzeptieren, da sie genauso ein Teil unserer Gesellschaft und genauso Mensch sind wie wir alle.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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