Bewerbung: Darf man nach dem Gehalt fragen?
Ich bin ein bisschen in der Zwickmühle meiner Tochter wegen. Sie hat nun endlich die Zusage für einen festen Job bekommen, den sie nach dem Examen antritt, und mich gefragt, ob und wann sie nun nach dem Gehalt fragen darf.
Ich bin mir einfach nicht sicher, wann genau man fragen darf, wieviel man nun monatlich bekommt, ob nun beim Unterzeichnen des Arbeitsvertrages oder schon vorher. Ob es Zuzahlungen für Nachtdienst und Feiertagszuschläge oder Urlaubsgeld gibt und wie hoch dies jeweils ausfällt. Ich persönlich würde mich selbst niemals trauen, nach Gehalt oder Gehaltshöhe zu fragen, ich bin da einfach viel zu - na, nennen wir es einmal schüchtern -, aber ich glaube, in der heutigen Zeit ist es irgendwie normal, dass man danach fragen kann.
Nur - wann ist der richtige Zeitpunkt, ohne dass man auf den künftigen Brötchengeber einen schlechten Eindruck macht? Habt ihr da einen Tipp oder Erfahrungen?
Ich kenne es an sich so, das man die Gehaltsfrage schon im Vorstellungsgespräch klärt. Klar ist die Frage einem schon peinlich, mir geht es da auch nicht anders. Aber man muss ja als Arbeitnehmer auch zusehen, das man seine festen Kosten decken kann. Vorallem wenn man noch eine Wohnung und ein Auto finanzieren muss. Und diese Sachen weiss an sich auch jeder Arbeitgeber. Ich habe es sogar schon erlebt, das man mich fragte was ich denn Verdienen möchte. Später erklärte mir mein Arbeitgeber, das er das halt vorher wissen möchte und auch eine ehrliche Antwort möchte. Jeder könnte überblicken was er zum Leben braucht und das zahlt er lieber, als das seine Angestellten ihn beklauen würden.
In den meisten Arbeitsverträgen steht das Gehalt dann drinne. Und es dann anzusprechen, das es zu wenig ist, ist noch unangenehmer. Aber einfach Anrufen und Nachfragen wäre auch nicht mein Ding, gebe ich zu. Findet eventuell vorher noch ein Gespräch statt? Ansonsten kann sie ja auch Anrufen und nach einem weiteren Termin fragen und halt sagen das sie sonst noch Fragen hat. Da kann sie dann auch die Gehaltsfrage klären.
Ich kenne das auch so, dass meistens sogar der potentielle Arbeitgeber entweder nach der Gehaltsvorstellung fragt, oder die Auskunft gibt, was man verdienen wird. Bei einigen Berufen ist es ja auch so, dass man es sich selber ausrechnen kann. Welchen Beruf ergreift sie denn?
Wenn der potentielle Arbeitgeber nach der Gehaltsvorstellung fragt, dann sollte sie sich auch informieren, was es so durchschnittlich gibt. Wenn man da mit einer wesentlich höheren Vorstellung kommt, wäre es wohl peinlich. Wesentlich niedriger wäre auch nicht gut, weil man sich ja nicht unter dem Wert verkaufen soll.
Gibt es die Auskunft, dann kann man einwilligen und wenn es gar nicht passt, sollte man natürlich den Mund aufmachen, bevor man den Arbeitsvertrag unterschreibt. Dennoch warne ich davor, dass man da zu viel haben will.
Also ich kenne das auch nur so, das gleich bim Vostellungsgespräch entweder der Arbeitnehmer oder der Personalchef sagt/fragt wieviel den so in etwa der Lohn sein wird. Und natürlich wie es mit den Sonderzahlungen aussieht.
Mein Mann ist eher auch der schüchterne Typ, er hat auch schon einmal eine Arbeit angenommen, wo er nicht einmal gewusst hat wieviel er verdienen wird. Als ich ihm sagte, das er einmal nachfragen soll, hat er erst nachgefragt.
Hat deine Tochter denn schon ein richtiges Vorstellungsgespräch gehabt? Wie hat sie die Zusage bekommen? Wann soll sie den Vertrag unterschreiben?
Ich denke, wenn nicht mal die Gehalts/Lohnvorstellungen besprochen wurden, dann würde ich auch noch nicht so überzeugt davon sein, dass sie die Stelle auch bekommt. Aber vielleicht geht auch der Arbeitgeber davon aus, dass deine Tochter weiß, was sie in diesem Job verdient. Tarifverträge sind ja in Pflegeberufen eigentlich Gang und Gebe und da ist selten eine Abweichung.
Nachtschichtzulage und Feiertagszuschläge sind ja tariflich festgesetzt und vielleicht geht der Arbeitgeber einfach davon aus, dass sie es weiß.
Ich würde mal dort vorbeigehen und den Arbeitgeber noch mal daraufhin ansprechen. Denn wenn er wirklich die Zusage ernst gemeint hat, wird er auch Auskunft darüber geben.
Ja, es gab schon ein richtiges Vorstellungsgespräch im Seniorenheim, danach ein Probe-Arbeiten. Gestern rief die Heimleitung an und meinte, meineTochter solle auf keinen Fall weiter nach einer Stelle suchen, man würde sie einstellen, und falls im Haus wegen momentaner Umstrukturierungen einstellen nicht möglich sei, hätte noch ein Partnerheim, dessen Vertreter beim Vorstellungsgespräch mit anwesend war, großes Interesse an ihr.
Die Vertragsunterzeichnung soll in drei Wochen stattfinden, und ich hoffe, dass man da mal nachfragen kann, wie der Verdienst ist. Eventuell klärt sich das ja auch bei dieser Gelegenheit von selbst.
Im Normalfall wird gegen Ende eines Vorstellungsgesprächs (wenn sonst alles passt) die Gehaltsfrage "angeschnitten". Dann kommt immer die prekäre Frage, was man denn für Gehaltsvorstellungen hat. Zweifelsohne muss diese Frage vor einer endgültigen Zusage - egal von welcher der beiden Seiten - geklärt werden.
Eine Ausnahme liegt natürlich vor, wenn das Gehalt "klar" ist, also eine eindeutige Eingruppierung in einen Tarif feststeht bzw. kein Verhandlungsspielraum besteht. Dem Arbeitgeber ist dann vielleicht auch gar nicht bewußt, dass der Bewerber nicht weiss, wieviel er verdienen wird.
Zuerst würde ich im Internet einmal ein bisschen "googeln", ob das für den konkreten Beruf der Fall ist. Es ist aber auch durchaus legitim nachzufragen, wobei das zumeist nicht notwendig ist. Will der Arbeitgeber einen Mitarbeiter, wird er ihm normalerweise möglichst schnell einen Arbeitsvertrag vorlegen, um die Sache in "trockene Tücher" zu bringen. Denn der Arbeitgeber lebt ansonsten auch in der Ungewißheit, ob denn der Bewerber zusagt oder doch nicht. Und die anderen Bewerber fragen natürlich auch nach, was denn nun Sache ist. Eine Verzögerung ergibt sich hier normalerweise nur durch den Betriebsrat, da Einstellungen mitbestimmungspflichtig sind. Manchmal sind die Betriebsräte da etwas langsam, auch wenn Einstellungen eigentlich grundsätzlich positiv sind.
Normalerweise sagt der Arbeitgeber ja auch von sich aus, wie das Gehalt aussehen wird oder fragt, welche Vorstellungen man selbst hat. Besonders, wenn sie ja wirklich an der Festeinstellung interessiert sind und die Vertragsunterzeichnung kurz bevor steht. Und warum sollte man nicht fragen dürfen, das gehört doch mit dazu, dass man sich erkundigt, wie der Verdienst aussieht. Außer es ist wirklich so, dass die davon ausgehen, dass das sowieso jeder weiß, aber selbst dann kann man doch mal nachfragen.
Ich fange ab nächster Woche auch eine Ausbildung an. Vorab habe ich nie nach dem Gehalt gefragt, da ich der Meinung bin und es auch nicht anders kenne, dass dies negativ ist, wenn man z.B. während eines Vorstellungsgespräches nach dem Gehalt fragt. Wenn dann sollte der Ausbilder bzw. Betrieb dem Bewerber mitteilen, was gezahlt wird. Dann könnte man auch fragen, wie es z.B. mit anderen Zuzahlungen wäre. Allerdings würde ich dies auch eher bei Vertragsunterzeichnung machen.
Ich selber habe im Gespräch erfahren, was ich bekomme. Bei der Vertragsunterzeichnung habe ich dann noch Mal nachgehackt und mir wurde auch gesagt, dass es Urlaubs sowie Weihnachtsgeld gibt. Da ich jetzt dann auch noch das Kindergeld weiter gezahlt bekomme erhöht sich mein Einkommen noch mehr und das freut mich.
Liebe Leute, ihr seid putzig,natürlich die Frage nach dem Gehalt wichtig und sollte unbedingt geklärt sein, ab einem bestimmten beruflichen Punkt ist eben diese Frage sogar ein echter Grund eine Stelle eventuell abzulehnen. Wenn ich das so lese dann tut ihr so, als ob es eine Gnade sei für die Arbeit auch noch bezahlt zu werden. Umgekehrt wird ein Schuh draus, auch wenn einige Arbeitgeber das ganz gerne hätten.
Die Ausbildungsvergütung ist festgelegt, später ist das Gehalt oft genug Verhandlungssache. Wenn man zusätzliche Qualifikationen hat, dann sind diese auch Bestandteil der Verhandlung über das Gehalt und diese Fragen werden beim Vorstellungsgesprch geklärt. Sich nicht zu erkundigen, da kann man sich ja gleich ein Schild umhängen "Beute mich aus, ich werd mich nicht wehren".
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