Gut gegen Nordwind: Daniel Glattauer
Ich wollte euch mal fragen ob ihr dieses Buch kennt und ob ihr auch so begeistert von diesem Buch seid wie ich. Ich habe dieses Buch innerhalb von 2 Tagen komplett durchgelesen und innerhalb von 2-4 Seiten "steckt" man wirklich schon in diesem Buch fest.
Außerdem wollte ich euch fragen, ob ihr schon den Nachfolger "Alle sieben Wellen" gelesen habt und fragen ob jemand weiß ob es den Nachfolger auch als Taschenbuch gibt und wenn nein, ob und wenn ja wann es das Buch als Taschenbuch geben soll.
Ja, ich kenne es. War einer meiner ganz großen Leseflops 2008. Ich fand es einfach nur langweilig und der Email-Stil ging mir schon nach den ersten Seiten sehr auf die Nerven. Das Buch besteht ja rein nur aus Emails zwischen Leo und Emmi (und später ganz kurz noch denen von Emmis Ehemann).
Leo fand ich als Figur noch einigermaßen okay, aber Emmi war einfach nur nervig, außerdem bewegt sich die geschichte doch null vorwärts, am Ende ist die gleiche Situation wie am Anfang. Zwischendurch war es zwar mal ganz nett, aber das hat es für mich dann trotzdem nicht rausgerissen.
Ich habe Gut gegen Nordwind auch gelesen. Wollte es eigentlich nur zwischendurch lesen und habe mir nicht wirklich viel erwartet. Wurde dann aber eines besseren belehrt, ich fand es sehr schön geschrieben und habe bis zum Schluß auf ein Happy End gewartet. Ich war schon fast traurig als es aus war und konnte es nicht erwarten, bis die Fortsetzung rauskam. Habe mir Alle sieben Wellen auch gleich gekauft als es rauskam, eines der wenigen Hardcover die ich mir geleistet habe.
Auch diesen Teil fand ich wunderschön und habe ihn realtiv schnell ausgelesen! Habe die Bücher dann auch meiner Mutter geliehen, sie war auch hellauf begeistert!
Wann das Taschenbuch von "Alle sieben Wellen" erscheint kann ich dir leider nicht sagen, aber im Normalfall dauert es schon mindestens ein Jahr ab erscheinen der gebundenen Ausgabe. Also ich tippe mal so Frühjahr bis Sommer 2010. Aber wissen tue ich es leider nicht.
Das Buch fand ich ehrlich gesagt nicht sonderlich berauschend (der e-mail - Stil liest sich nicht sehr schön), aber dafür ist das Hörbuch dazu einfach nur grandios. Das Schauspielerehepaar Christian Berkel und Andrea Sawatzki lesen abwechselnd die e-mails von Leo Leike bzw. Emmi Rothner, und das so überzeugend, dass man richtig mit den beiden Figuren mitfühlt und an vielen Stellen aus dem Lachen über die Wortgefechte der beiden nicht mehr herauskommt.
Zudem ist das Hörbuch inzwischen in einer ungekürzten, vier CDs umfassenden Sonderedition für knapp elf Euro erhältlich und damit nur geringfügig teurer als die Taschenbuchausgabe. Ich habe es nicht nur für mich gekauft, sondern auch schon mehrfach (vor allem an Frauen) verschenkt, die alle restlos begeistert davon waren.
"Gut gegen Nordwind" habe ich als Reiselektüre gelesen, es war okay, hatte mir aber mehr versprochen. Zumal ich nur lobende Worte gehört und gelesen habe. Emmi war schon leicht nervig, das muss ich auch zugeben, aber dafür war Leo mir umso sympathischer.
Aufgrund dessen habe ich mir "Alle sieben Wellen" in der hiesigen Bücherei ausgeliehen und es recht schnell gelesen. Ich habe so auf ein Happy End gehofft und wurde nicht enttäuscht. Den zweiten Band habe ich für mich als den besseren Band empfunden und bereue es auch nicht, ihn gelesen zu haben.
"Gut gegen Nordwind" habe ich circa vor einem halben Jahr gehört. Lesen konnte ich es leider nicht da ich mir zu der Zeit im Ausland befunden habe. Vielleicht war es sogar besser, dass ich das Buch nicht gelesen sondern nur gehört habe. Gelesen fand ich es wirklich sehr interessant. Aber wenn ich mir vorstelle nur den reinen Text vor mir zu haben, dann hätte bei mir Langeweile aufkommen können.
Das schönste an der "Gut gegen Nordwind" Fassung die ich gehört hatte waren die Sprecher. Sie haben es geschafft, so viel Gefühl in den Text zu legen. Das hätte meine innere Lesestimme nicht geschafft!
Aber ich will dem Text die Spannung und eine gute Idee nicht vollkommen absprechen. Leider kenne ich schon andere Bücher, die als e-mail Romane geschrieben worden sind. Deswegen war das für mich eben keine Neuerung. Als Fazit würde ich aber sagen: als Lektüre für Zwischendurch ist das Buch definitiv geeignet. Spätestens aber im zweiten Teil, "Alle Sieben Wellen", war mir die Geschichte um Emmi und Leo doch zu langwierig.
Ich habe mir vor einigen Wochen das zugehörige Hörbuch zu Gemüte geführt und denke, dass es nicht unbedingt die schlechteste Idee war, das Buch nicht selbst zu lesen. Ich befürchte, der E-Mail-Stil hätte mich beim Lesen über kurz oder lang ziemlich gestört, fand ich ihn ja beim Hören schon manchmal nervig, auch wenn hier die beiden Sprecher mit ihrer tollen Interpretation Einiges ausgleichen konnten; sie lasen den Text wirklich sehr emotional vor, sodass ich manchmal sogar Gänsehaut bekam. Auch der Schreibstil des Buches war absolut in Ordnung, wobei mich die langen E-Mails in ihrer Tiefe deutlich mehr begeistern konnten als der kurze Schlagabtausch zwischendurch.
Grundsätzlich fand ich die Idee toll, dass sich zwei Menschen nur über das Schreiben von E-Mails kennen lernen und war deshalb sehr neugierig auf das Buch. Vor allem der Anfang gefiel mir: Zwei Menschen, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben, treffen durch eine verdrehte E-Mail-Adresse im Internet aufeinander und beginnen durch diesen Zufall einen angeregten E-Mail-Austausch. Interessant fand ich nicht nur, dass sie sich schrieben, sondern eher, wie sie sich schrieben, immerhin kamen sie während des ersten Buches oftmals über sehr viele E-Mails hinweg komplett ohne private Details aus; natürlich spielten diese auch eine Rolle, um die Handlung voranzutreiben, aber die Beziehung der beiden hatte schon anfangs einen viel größeren Tiefgang, als es ein normales Kennenlernen per E-Mail aufweist, in dem man sich normalerweise erst einmal gegenseitig nach Familie und Hobbies fragt. Wie diese zwei fiktiven Menschen anfangs miteinander kommuniziert haben, beeindruckte und berührte mich.
Leider kann ich nicht behaupten, dass das Werk vom Anfang bis zum Ende durchgängig spannend gewesen wäre. Wie gesagt, den Anfang fand ich toll, weil es schön zu beobachten war, wie sich die Spannung zwischen den beiden aufbaut und wie nah sie sich nur durch das Schreiben kommen. Auch das Rate-Spiel, welches um das erste Sehen des Mail-Partners veranstaltet wurde, fand ich noch sehr amüsant. In der Mitte des Buches gab es jedoch einige eher langweilige Passagen; das Prozedere darum, ob und wann man sich denn treffen möchte, dauerte mir doch etwas zu lange. Da war die Einmischung von Emmis Ehemann Bernhard durchaus eine willkommene Abwechslung, denn sie gab allem eine neue Perspektive und machte den Roman noch einmal berührender für mich.
Beim Schluss hätte ich mir fast die Haare raufen können. Das lang ersehnte Treffen findet nun doch nicht statt und stattdessen wandert Leo nach Boston aus und wird für Emmi unerreichbar, wie die Schlussnachricht des System-Managers ausdrücklich zeigt. Ich fand den Schluss wirklich traurig, aber dennoch war er ein gelungenes Ende für das ewige Geplänkel und das Bad der Gefühle der beiden Protagonisten. Natürlich war ich trotzdem neugierig auf den zweiten Band und habe ihn direkt danach gelesen; das Happyend wurde ja zumindest dort noch ausgiebig nachgeholt.
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