Zeugen Jehovas - Vorurteile oder Wahrheit
Ich habe mir mal die beiden alten und schon geschlossenen Threads durchgelesen. Habe dort auch so Kommentare gelesen, von wegen Zeugen Jehovas würden ihre Kinder schlagen und so weiter.
Was meint oder denkt ihr dazu? Wer der Meinung ist, Zeugen Jehovas würden so etwas tun, sollte mal eine Quelle angeben von der er das sicher hat. Dann auch Dinge, wie ihr mit ihnen umgeht. Wenn sie an der Tür stehen, bleibt ihr dann höflich und lehnt ein weiteres Gespräch ab oder geht vielleicht auch eines ein, oder reagiert ihr wütend und beleidigend?
Auch bei den Zeugen Jehovas, wie unbeliebt sie auch sein mögen, gibt es bestimmt keine Vorschriften, die ihnen vorschreiben, dass sie gefälligst ihre Kinder zu verprügeln haben. Allgemeingültige Aussagen wird man daher über DIE Zeugen Jehovas genausowenig treffen können wie über DIE Katholiken, DIE Schweden oder DIE Schnauzbartträger.
Wenn allerdings so zwei arme Würstchen vor meiner Tür stehen um mich zu bekehren mache ich Ihnen entweder nicht die Tür auf oder, falls ich sie für den Pizzaservice gehalten habe und irrtümlich die Tür doch geöffnet habe, erkläre Ihnen, dass ich kein Interesse habe und mache wieder zu.
Auch ich glaube nicht, dass man, egal für wen, so pauschal sagen kann, dass sie Kinder verprügeln. Wenn ein Kindermörder katholisch getauft war, wird man auch nicht sagen, dass der Papst dazu aufgerufen hat. Da muss man kein Zeuge Jehovas sein, um so etwas zu tun.
Ich hatte auch schon Zeugen Jehovas. Ich bin ihnen durch Zufall begegnet, ich bin grad aus dem Haus, da haben sie mich angesprochen und erzählt, dass sie zu meinem Nachbarn wollten und mir dann auch ein paar nette Sachen erzählt. Ich habe mir gedacht, dass es vielleicht nicht verkehrt ist, sich anzuhören, was die einem da so sagen, also habe ich ein Heftchen von ihnen mitgenommen und mal so gelesen, woran sie glauben.
Auch wenn mich dass nicht so überzeugt hat, halte ich sie nicht für eine extremistische Sekte, die in der Gesellschaft großen Schaden anrichten kann. Aber so allgemein wird man ja auch schief angesehen, wenn man sagt, man sei Zeuge. Ich kenne zwei vom Hören sehen, und da wird viel Negatives über die berichtet, unter anderem, dass Zeugen nur Zeugen heiraten bzw. Lieben dürfen. Ob da was dran ist, vermag ich nicht zu bestätigen, aber so ganz verständlich sind einige Sitten und Bräuche für „normale“ Menschen ja nicht.
Da ich selber ein Zeuge Jehovas bin kann ich dazu etwas sagen. Deswegen habe ich das Thema auch geöffnet um mal eure Meinungen dazu zu hören und vielleicht etwas richtigzustellen.
Hier zum Beispiel sagtest du John, dass du mitbekommen hast, das Zeugen Jehovas nur andere Zeugen Jehovas heiraten oder lieben dürfen. Dem ist natürlich nicht der Fall. Natürlich wird es als schöner angesehen, wenn Zeugen Jehovas andere Zeugen Jehovas heiraten, aber in unserer Gegend, gibt es einige Zeugen Jehovas die andersgläubige geheiratet haben oder auch mit ihnen zusammen sind.
Das Problem ist, dass leider sehr viele Vorurteile gegen Zeugen Jehovas bestehen, die eigentlich überhaupt keinen Halt haben aber dazu führen, dass die meistens Menschen von Grund auf negativ auf Zeugen Jehovas zu sprechen sind.
Bei mir klingelt leider keiner
ich habe direkt hinter der Tür im Eingang ein riesen Poster mit einem Skelett mit Sense und schwarzem Kapuzenmantel auf einem Thron, im Hintergrund ein großes Pentagramm. Wenn das nicht schon Abschreckung genug ist, dann sollte spätestens wenn ich sie ins Wohnzimmer hereinbitte jeder Zeuge vom Glauben abfallen und für mich um Errettung beten, denn in der Regel läuft Black Metal, Gothic oder Industrial Musik.
Allgemein würd ich aber keinen "Zeugen" von vornherein verurteilen. Ich versuche erst die Leute kennenzulernen und mir dann das Urteil zu bilden. Schwer wird das natürlich, wenn sich die anderen Leute, so auch die Zeugen oft, von vorn herein so offensiv mit ihrer Religion präsentieren und identifizieren. Das provoziert ja geradezu Vourteile und ein automatisches Abstandnehmen.
Ich persönlich gehe auch "von Tür zu Tür". Aber ich mache es - wie die meisten - so, das wenn mir jemand freundlich sagt, das er kein Interesse habe ich mich für die Störung entschuldige und verabschiede. Und zu denen gehe ich dann auch die nächsten 1-2 Monate nicht mehr. Schließlich kann es immer mal passieren, dass sich Menschen ändern, aufgeschlossener werden oder einfach mal über bestimmte Dinge reden wollen. Und das muss ja nicht unbedingt die Religion sein, wenn sie das nicht möchten. Ich führe mit vielen Menschen oft schöne Gespräche, auch mit solchen, wo ich weiß, dass sie kein Interesse an Religionen haben.
Wenn ich dann aber höre, beziehungsweise lese, was hier an Kommentaren in den alten Threads losgelassen wurde, frage ich mich, ob die Leute die so etwas schreiben, sich einfach nur beweisen wollen und keine richtigen Hobbys haben oder das sogar ernst meinen.
Ärik hat geschrieben:Ich persönlich gehe auch "von Tür zu Tür".
Warum macht man sowas? Also ich persönlich finde "Klinkenputzer", egal ob jetzt für Religionen, Versicherungen oder sonst etwas, einfach nur aufdringlich und nervig. Wenn ich etwas will, dann kümmere ich mich da schon selber drum.
Und gerade bei solchen religiösen Hintergründen frage ich mich immer, warum viele Leute da so sehr darauf aus sind, andere Leute zu bekehren. Wäre es nicht besser, wenn Leute aus eigenem Antrieb ihre Religion entdecken?
Also mich würde wirklich interessieren, was daran so gut sein soll und warum man unbedingt anderen Leute eine Religion aufzwingen muss.
Dass Zeugen Jehovas ihre Kinder schlagen ist mir neu. Aber ich kann mit der Lebensphilosophie der Zeugen Jehovas nichts anfangen. Und deswegen würde ich mich nie auf ein wirklich ernstes Gespräch mit den Anhängern Jehovas einlassen.
Die Tante meines Exmannes war auch Anhänger von Jehovas Zeugen und sie hat auch sehr streng nach ihren Regeln gelebt. Und bei mir hört es schon auf, wenn sie ein Kind lieber sterben lassen, als es durch Operationen und eventueller Blutkonserve zu retten. Das ist für mich schon ein Unding, wo das Jugendamt einschreiten sollte und das finde ich einfach nicht in Ordnung.
Ich bin bestimmt aufgeschlossen für viele Dinge. Aber ich finde es schon mal nicht in Ordnung, wenn Zeugen Jehovas immer sonntags in der Mittagszeit vor der Tür stehen. Dass man da seine Ruhe haben will interessiert keinen dieser Gemeinschaft.
Eine ehemalige Arbeitskollegin von mir war Zeugin Jehovas, sie war wirklich sehr nett und man hätte ihr es nie angemerkt, bis auf ein paar "Macken" die sie hatte, z. B. lehnte sie es ab bestimmte Aufträge aus religiösen Gründen zu bearbeiten, im Grunde kann ich es ja verstehen, allerdings muss ich dazu auch sagen, dass man privates und berufliches doch etwas trennen müsste. Ansonsten war sie wirklich sehr nett und hat auch nicht versucht uns zu "bekehren".
Etwas andere ist es, wenn die Zeugen Jehovas vor der Tür stehen. Oft bleibt einem gar keine andere Wahl als pampig zu werden, denn selbst wenn man höflich sagt, dass man kein Interesse hat, lassen sie nicht locker. Erst vor ca. 4 Wochen hatte ich dieses Problem. Ich lag gemütlich im Garten und da stand er und wollte einfach nicht mehr gehen. Ich habe ihn dann eiskalt stehen lassen und bin zurück ins Haus gegangen und habe mich natürlich fürchterlich aufgeregt.
Das Zeugen Jehovas Richtlinien haben ist ganz klar, dass sie aber ihre Kinder schlagen kann ich mir nicht vorstellen, allerdings werden die Kinder schon verstoßen, wenn die dem Glauben den Rücken kehren, dies kommt vor.
Ich finde dieses Ganze von Tür zu Tür rennen auch sowas von schwachsinnig! Ich bin katholisch, bin aber noch nie auf die Idee gekommen, von Tür zu Tür zu rennen und die Leute bekehren zu wollen. Was soll denn dieser Blödsinn? Man stelle sich vor, sowas würde jede religion tun, da bekommt man ja gar keine Ruhe mehr.
Früher waren bei uns oft Zeugen Jehovas und als Kind haben die mich auch oft belabert und ich wusste gar nicht, was die von mir wollen. Als wir dann meinen hund hatten, kamen kaum noch welche, wenn dann aber mit sehr weitem Abstand zur Tür. Früher hat man die ja gar nicht mehr losbekommen.
Meine Mutter sagte mir immer, dass sie diese Religion nicht mag, weil sie Bluttranfusionen verbieten und lieber zusehen, wie Angehörige sterben, statt ihnen mit sowas helfen zu lassen. Und das ist für mich auch einer der gründe, warum ich die Religion absolut blöd finde.
Vor wenigen Monaten war ich bei meinem Freund, als bei ihm im Ort ein Bus anhielt, aus dem viele Leute ausstiegen, die meisten waren ziemlich junge, "gut aussehende" Mädchen. Alle hatten hautenge knappe Klamotten an und im ersten Moment dachte ich irgendwie an Prostituierte. Bis sie klingelten und irgendwas von Gott und der Welt un ihrem Wachturmzeugs da laberten. Da war uns klar, dass das Zeugen Jehovas waren.
Was soll das denn? Versuchen die es jetzt auch mit sex sells und schicken hübsche junge Mädchen los, um Leute von ihrer Religion zu überzeugen? Wirklich, das alles ist sowas von schwachsinnig.
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