Zeugen Jehovas - Vorurteile oder Wahrheit
Die religiösen Inhalte des Glaubens der Zeugen sind mir nicht geläufig, aber auch eher gleichgültig, da ich überzeugter Atheist bin. Von mir aus kann jeder glauben, was ihn glücklich macht.
Das Problem mit DEN Zeugen (natürlich wie immer nicht allen) ist, dass sie versuchen alle zu ihrem Glauben zu "bekehren". Natürlich ist an sich nichts dabei jemandem ein freundliches Gespräch zu welchem Thema auch immer anzubieten, aber wenn vorher drei Telefonwerber, 5 andere Sekten, der Tiefkühlkostvertreter und der heimische Fussballclub an der Tür geklingelt haben, sinkt bei mir deutlich die Bereitschaft mich mit solcherart nennen wir es mal "Präsenz-Spam" zu arrangieren, sondern empfinde es nur als Störung.
Wenn ich die Leute dann nach 2 Monaten wieder sehe, obwohl ich Ihnen eindeutig gesagt habe, dass ich kein Interesse habe, nur weil sie hören wollen, ob sich etwas geändert hat (ob ich also immer noch keinen Staubsauger brauche oder immer noch nicht mit wildfremden über mein Leben reden will), finde ich das dreist.
Diamante hat geschrieben:Und bei mir hört es schon auf, wenn sie ein Kind lieber sterben lassen, als es durch Operationen und eventueller Blutkonserve zu retten. Das ist für mich schon ein Unding, wo das Jugendamt einschreiten sollte und das finde ich einfach nicht in Ordnung.
Naja das stimmt so nicht ganz. Da Kind darf nur kein Fremdblut bekommen (warum auch immer). Aber eigenes Blut darf es schon auch als Blutkonserve bekommen. Man kann also bei geplanten Operationen das Kind 1-2 Wochen vorher für sich selbst Blut spenden lassen oder versuchen bei der Operation möglichst viel Blut, das verloren geht aufzufangen, zu reinigen und dann wieder zurückzugeben.
Das ist natürlich kein Vergleich mit einem Nicht-Zeugen und für mich auch absolut unverständlich. ABer vielleicht kann Ärik ja was dazu schreiben, warum das so ist.
Klehmchen hat geschrieben:Warum macht man sowas? Also ich persönlich finde "Klinkenputzer", egal ob jetzt für Religionen, Versicherungen oder sonst etwas, einfach nur aufdringlich und nervig. Wenn ich etwas will, dann kümmere ich mich da schon selber drum.
Also Klehmchen, so eine Frage, gerade von Dir, hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Es ist doch klar, warum man Klinken putzen geht, egal ob zum Missionieren oder um etwas anderes an den Mann zu bringen: Wenn ein "Produkt", egal welches, nicht gut genug ist um sich alleine zu verkaufen oder selbst zu bewerben muss man da aktiv nachhelfen und die Werbetrommel rühren. Etwas, was schon durch das positive Vorbild oder Eigenschaften allein top ist braucht sowas nicht um sich zu tragen und zu verbreiten .
Ehrlich gesagt ist mir egal ob die Zeugen klingeln oder ob sie ihre Kinder schlagen (oder nicht) oder was auch immer. Da gibt`s bestimmt genauso schwarze Schafe wie überall und auch wieder nicht. Der eine geht joggen, der andere bildet sich weiter, andere sehen fern - und andere klingeln eben an Haustüren. Solang sie damit glücklich sind ist es mir ziemlich egal. Und wer auf die Idee kommt, mich als Atheisten bekehren zu wollen, der hat meist wenig Spaß - ich dafür umso mehr, da ich über die Ansichten nur lachen kann und es mir manchmal auch schwerfällt das zu verkneifen .
Das liegt aber weniger an den Zeugen Jehovas im speziellen, sondern bezieht sich auf alle Glaubensrichtungen, die mir ihr Wischiwaschi, unrealistischen Krimskrams und ihre sonstigen Phantastereien (auch indirekt) auf die Nase binden wollen ( - aus meiner Sicht ist sowieso jeder der glaubt zumindest etwas Gaga). Ehrlich gesagt stören mich da religiöse Menschen mehr, deren Gesülze ich nicht direkt ausweichen kann.
Subbotnik hat geschrieben:Klehmchen hat geschrieben:Warum macht man sowas? Also ich persönlich finde "Klinkenputzer", egal ob jetzt für Religionen, Versicherungen oder sonst etwas, einfach nur aufdringlich und nervig. Wenn ich etwas will, dann kümmere ich mich da schon selber drum.
Also Klehmchen, so eine Frage, gerade von Dir, hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Es ist doch klar, warum man Klinken putzen geht, egal ob zum Missionieren oder um etwas anderes an den Mann zu bringen: Wenn ein "Produkt", egal welches, nicht gut genug ist um sich alleine zu verkaufen oder selbst zu bewerben muss man da aktiv nachhelfen und die Werbetrommel rühren. Etwas, was schon durch das positive Vorbild oder Eigenschaften allein top ist braucht sowas nicht um sich zu tragen und zu verbreiten .
Das ist mir schon klar, aber das wollte ich von Ärik hören und nicht von einem Atheisten, der mir in meiner Neugier eh nur alles madig machen will
Mich interessiert da ja auch auf was sie sich als Begründung beziehen und ob das wirklich zur Religion an sich gehört. Kann ja sein, dass man sowas machen muss, wenn man richtiger Zeuge sein will und sich dann dazu verpflichtet. Oder ob es einfach nur ein paar wenige übermotiverte Gläubige sind, die ihren Glauben jedem aufdringen müssen.
Und wenn jemand an meine Haustür klingelt und mich bekehren will, wird das bei mir auch meist recht lustig. Ich versuche dann ihren eigenen Worte gegen sie zu verwenden und sie so zu verunsichern. Und je länger sie sich mit mir unterhalten, um so weniger Leute können sie bekehren. Bei mir bringt es eh nichts und zu anderen können sie in der Zeit, die sie bei mir sind, ja auch nicht gehen.
Bei uns klingeln in reglemäßigen Abständen, zwei ältere Damen von den Zeugen Jehovas. Sie sind immer sehr freundlich und lassen sich mit der Entschuldigung, man hätte keine Zeit, stets sehr schnell abwimmeln. Ich habe ihnen noch nie mein Gehör geschenkt und trotzdem kommen sie immer wieder. Meistens lassen sie ein Heftchen mit ihren Glaubensansichten bei mir. Ich muß gestehen, daß die dann in die Tonne wandern.
Nun ist es aber so, daß diese Beiden immer so nett sind und mir auch oft ein paar liebe Worte zukommen lassen, daß ich einmal ein so schlechtes Gewissen hatte, ihre Gaben immer sofort zu entsorgen. Das mag blöd klingen, aber ich bin eben so. Auf jeden Fall habe ich in das bunt illustrierte Journal hineingeschaut. Die Bilder von Jesus und irgendwelchen anderen "Heiligen" haben mich sofort abgeschreckt. Und als ich dann bereits nach den ersten paar Zeilen etwas über Sündenbefreiung und Erlösung lesen mußte, schmiß ich das Teil, diesmal ohne schlechtes Gewissen, sofort weg.
Auf dem Cover war eine Vorstellung von dem möglichen Weltuntergangsszenario zu sehen. Also für mich ist das Scharlatanerei. Dabei möchte ich niemanden zu nahe treten. Von mir aus kann jeder glauben, was immer er will, mich bekehrt aber keiner mehr. Der Zug ist abgefahren.
Ansonsten war sogar in meiner Schulzeit ein Mädchen bei den Zeugen. Sie ist dort hineingeboren worden. An ihr konnte ich keine sonderbaren Dinge erkennen. Es war sogar so, daß ich von ihrer Zugehörigkeit erst erfahren habe, als die Schule schon längst vorbei war. Damals hat sich auch nie irgendjemand gefragt, warum sie am allegemeinen Religionsunterricht nicht teilgenommen hat.
Mittlerweile möchte sie von den "Verein", wie sie die Gemeinschaft selber nennt, nichts mehr wissen. Sobald es ihr möglich war, ist sie ausgestiegen. Fast unter Tränen hat sie berichtet, wie sie dazu gezwungen worden war, "Klinken zu putzen". Es war ihr immer besonders peinlich.
Alleine die Tatsache, daß Kinder zu solchen Handlungen gezwungen werden, kann ich nicht gut heißen. Viel mehr, außer die Sache mit dem Blut, was hier schon beschrieben wurde, weiß ich über die Zeugen Jehovas nicht. Man konnte nie etwas positives mit denen verbinden. Das wurde einem von den Eltern bereits in der Kindheit nahe gelegt. Bestimmt können sich viele daran erinnern, wie Mama oder Papa genervt am Fenster standen und sagten, äh, die Zeugen schon wieder, mach lieber nicht auf. Solche Erlebnisse prägen natürlich noch zusätzlich.
Klehmchen hat geschrieben:Naja das stimmt so nicht ganz. Da Kind darf nur kein Fremdblut bekommen (warum auch immer). Aber eigenes Blut darf es schon auch als Blutkonserve bekommen. Man kann also bei geplanten Operationen das Kind 1-2 Wochen vorher für sich selbst Blut spenden lassen oder versuchen bei der Operation möglichst viel Blut, das verloren geht aufzufangen, zu reinigen und dann wieder zurückzugeben. .
Auch dann ist es ein Unding. Wenn ein Kind oder auch Erwachsener Mensch einen Autounfall hat und braucht fremdes Blut oder der Mensch stirbt, dann nehmen die Zeugen Jehovas es in Kauf, dass der Mensch stirbt. Und das darf einfach nicht sein.
Dass sie keine Blutwurst essen, aber Fleisch ist auch ein Wiederspruch. Denn in jedem Fleisch ist auch noch Blut drin. Ich verstehe nicht, wie die Zeugen Jehovas so manchen erklären.
Fabienne3 hat geschrieben:Das wurde einem von den Eltern bereits in der Kindheit nahe gelegt. Bestimmt können sich viele daran erinnern, wie Mama oder Papa genervt am Fenster standen und sagten, äh, die Zeugen schon wieder, mach lieber nicht auf. Solche Erlebnisse prägen natürlich noch zusätzlich.
Ohja, an sowas erinnere ich mich auch noch sehr gut. Ich weiß nichtmehr, wie ich auf diese Idee kam, aber ich dachte, als ich noch sehr klein war immer, die Zeugen Jehovas würden mich mitnehmen wollen und hab mich versteckt wenn meine Mutter wiedereinmal sagte, dass welche im Anmarsch sind.
In meiner Klasse hatte ich auch ein Mädchen, dass Zeugin jehovas war. Sie hat es uns allen halt offen erzählt und als sie Geburtstag hatte, durften wir sie zwar ausnahmsweise gratulieren, aber Geschenke annehmen und so weiter durfte sie nicht. Sie erklärte uns dann, dass sie keine Geburtstage feiern darf und sah dabei auch nicht sehr froh aus. Wie ich vor etwa zwei oder drei Jahren dann erfahren habe, hat sie sich auch von den Zeugen getrennt, weil ihr das alles zu blöd wurde. Sie wurde auch gezwungen von Tür zu Tür zu rennen und soll jetzt auch mit ihren Eltern im Streit leben.
Es gibt mich für zwei Arten von Religionen: Die einen wollen andere von Ihrer Sicht überzeugen und missionieren und die anderen nicht. Die Religionen mit der "Überzeugungsbotschaft" für Dritte snd deutlich in der Mehrheit. Und zu diesen zählen auch die Zeugen Jehovas.
Meine Einstellung zu dieser Sekte ist nicht eindeutig. Klingeln und nerven sie an meiner Haustür und wollen mich missionieren bzw. ein Gespräch über Gott führen, lernen Sie in mir den Antichristen kennen. Nein, eher watsche ich sie schnell ab.
Wenn ich sie dagegen mit ihrem "Wachturm" stehen sehe, haben Sie eher mein Mitleid. Ihr Glauben muss schon sehr tief sein, und der sei ihnen auch unbenommen. Aber wie gesagt: Klingelt nicht an meiner Tür!!!
Soviel kann ich zu dem Thema Bluttransfusionen auch nicht sagen, da ich ja selbst noch nicht gerade der erfahrenste bin (bin noch Schüler).
Aber jemand der sich auskennt sollte schon wissen, das Bluttransfusionen auch große Gefahren bergen, wie zum Beispiel das Krankheiten übertragen werden oder der Körper Blut nicht annimmt und gerade deshalb sterben kann. Und schließlich gibt es heute schon massig Alternativen zu Bluttransfusionen, die meistens sogar besser sind und ohne Nebenwirkungen agieren. Zu dem lehnen Zeugen nicht allgemein Blut ab. Sie lehnen Vollblut ab, ja das stimmt.
Auch lehnen sie die vier Hauptbestandteile des Blutes ab, das heißt das Blutplasma, die roten und weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen. Fraktionen, die aus diesen Hauptbestandteilen gewonnen werden, dürfen, je nach der Gewissensentscheidung für eine Behandlung gebraucht werden. Vielleicht ist zu dem Thema mal der folgende Artikel interessant: Klick.
So, nun noch zu dem Beispiel von Fabienne. Ich kann nämlich aus eigener Erfahrung erzählen, dass ich nie gezwungen wurde "Klingeln zu putzen". Hatte auch nie ein Putztuch dabei. Es gibt natürlich immer Leute die maßlos überziehen und einen freien Willen leider nicht gelten lassen. Aber die gibt es überall.
Und zu Brini, ja wir feiern keine Geburtstage. Das ist ein Brauch, der aus dem heidnischem übernommen wurde und für uns nicht christlich ist. Deswegen ist es bei mir aber nicht so, dass ich darüber traurig binn, da es genügend Tage gibt wo ich Geschenke bekommen, wie zum Beispiel der Hochzeitstag der Eltern, zur Vergabe der Zeugnisse und so weiter.
Obwohl, eines habe ich vergessen, Ronald es heißt nicht "Wachturm" sondern "Wachtturm". Und du brauchst auch kein Mitleid haben, denn wir sind stolz darauf uns nach Gottes Maßstäben zu richten und eine Hoffnung zu haben. Leider fehlt das vielen.
Dann muss ich auch mal was zu diesen Thema schreiben. Ich habe einen älteren Bruder der zu den Zeugen Jehovas gegangen ist. Schlimm wie er sich abgeschottet hat. Es ist schon viele Jahre her, aber habe seitdem nichts mehr von ihm gehört. Er hat Frau und Kinder und lebt dort in deren Gemeinschaft. Und ich denke bei allen Vorurteilen gegen diese Sekte ist etwas wahres dran. Ich finde sowieso das sich niemand irgendwelchen Regeln unterwerfen soll die irgendjemand einfach mal so raus gebracht hat. Ich renne doch nicht einen Guru hinterher und befolge das was der sich so ausgedacht hat.
Und nochmal zum Thema der Kinderzüchtigung. Es ist eigentlich davon auszugehen das dies so ist, denn Züchtigung gehört zum alten Testament wie das Amen in der Kirche. Welch ein Vergleich! Die Zeugen leben danach und es ist dann Logischerweise auch Gang und gebe die Züchtigung zu praktizieren. In diesem Sinne wünsche ich nur: Her lass Hirn regnen.
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