Freundin nutzt mich aus!

vom 27.07.2009, 18:48 Uhr

Ich kann nicht erkennen, dass Ihr von Deiner Freundin ausgenutzt wurdet oder werdet. Offenbar habt Ihr Eure Hilfe damals angeboten, die auch entsprechend benötigt wurdet. Dass diese Hilfe angenommen wurde, könnt Ihr Deiner Freundin nicht zum Vorwurf machen, obwohl schon aus Deinen Worten spricht, dass Du ihr wenigstens einen leisen Vorwurf eben doch machst und das kann ich schon nicht ganz nachvollziehen. Nun schreibst Du weiter, dass Ihr irgendwann weniger Kontakt hattet, weil Deine Freundin Single war und Ihr eine glückliche kleine Familie, womit Du wiederum nahelegst, dass nicht Deine Freundin der Grund dafür war, dass Euer Kontakt abgenommen hat. Ein Telefonat pro Woche mag in Eurem Fall zwar eine Einschränkung des Kontakts darstellen, ich finde aber ehrlich gesagt nicht, dass das grundsätzlich wenig Kontakt ist. Mit meine besten Freundin telefoniere ich nicht mal annähernd so häufig und ich fühle mich von ihr trotzdem nicht ausgenutzt, wenn sie mich um Hilfe bittet.

Diese Bitte um Hilfe wurde nun von Deiner Freundin ganz konkret formuliert, wodurch Ihr aber eine Möglichkeit hattet, abzulehnen. Hierfür ist keine „Härte“ notwendig, würde ich meinen, sondern einfach ein bestimmtes Maß an Ehrlichkeit und Rückgrat. Wenn Ihr nämlich nicht helfen wollt und eigentlich gern für Euren Einsatz irgendeine Form von Entlohnung wollen würdet, was ebenfalls immer wieder Deinen Zeilen zu entnehmen ist, dann müsst Ihr das eben auch so formulieren und Euch andererseits doch nicht wundern, wenn diese frommen Wünsche Eurerseits nicht erhört werden. Dass Deine Freundin sich an Euch wendet und um Hilfe bittet, wenn sie nun schon wieder in Eure Nähe zieht, liegt allerdings wiederum recht nah, finde ich, und ich kann auch nicht behaupten, dass ich das in einer Freundschaft für untypisch halten würde.

Ich sehe also eher Eure Haltung hier als reichlich überzogen und auch als ziemlich falsch an, und ehrlich gesagt tut mir Deine Freundin auch ein wenig leid, weil ihr offenbar nicht ansatzweise klar zu sein scheint, worauf sie sich hier einlässt, denn Ihr rechnet schon jetzt ordentlich auf – aber natürlich, ohne direkt etwas zu verlangen. Wieso beschwert Ihr Euch im Nachhinein lieber darüber, leer ausgegangen zu sein, anstatt direkt bei der Anfrage dieser Freundin zu sagen, dass es Euch leid tut, aber Ihr wenig Zeit habt, es letztes Mal unglaublich anstrengend war oder sonst irgendwas, das ein aufrichtiger Grund ist? Wenn Ihr diese Freundin nicht hängen lassen wollt, genügt es wohl, ihr irgendeine Form der Hilfeleistung anzubieten, die Ihr auch wirklich leisten könnt und wollt. Und wollt Ihr nichts leisten, dann müsst Ihr das sagen, denn andernfalls wird auf Eure Hilfeleistung natürlich zurückgegriffen, das ist doch ganz klar und absehbar.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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