Fürs Leben bei den Eltern zahlen

vom 27.07.2009, 12:09 Uhr

Meine Schwägerin ist 25 Jahre alt und lebt noch zu Hause bei den Eltern. Sie hat erst studiert und arbeitet nun seit etwa zwei Jahren und möchte sich das Geld für eine (Genossenschafts-) Wohnung erst zusammen sparen. Sie hat es bei meinen Schwiegereltern auch sehr gut. Sie hat ein ganzes Geschoss inklusive WC und Waschbereich für sich alleine und müsste theoretisch nur zum Duschen und Kochen in den Bereich ihrer Eltern.

Auch klappt das Zusammenleben generell meist sehr gut, sodass es nur dann Probleme gibt, wenn sie faul ist und alles herum liegen lässt oder sich Dinge ungefragt nimmt und nicht wieder zurückgibt.

Anstatt einer Miete muss sie monatlich etwa 200 Euro von ihrem Gehalt hergeben und bekommt dafür auch das Essen umsonst. (Sie kauft lediglich dann selbst ein, wenn sie etwas spezielle möchte oder die Eltern bereits einkaufen waren). Ich finde das eigentlich in Ordnung und gerechtfertigt. Sie selbst findet das aber nicht so okay. Was sagt ihr dazu? Haben die Eltern das "Recht" ein wenig Geld einzufordern und sie nicht umsonst wohnen zu lassen?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Da deine Schwägerin ja schon verdient, finde ich das vollkommen okay. Schließlich haben deine Schwiegereltern ihr ja offenbar schon das Studium ermöglicht und wenn sie irgendwo anders wohnen würde, würde sie locker das Dreifache auf den Tisch legen müssen. Dass die Eltern einen in seiner Ausbildung unterstützen finde ich selbstverständlich, aber irgendwann ist das auch mal abgeleistet und sie schulden einem nichts mehr. Und besonders wenn man dann wirklich schon ein Einkommen hat, finde ich es frech weiterhin auf kostenloser Versorgung zu bestehen.

Ich finde es zar sinnvoll, das Geld für eine anständige Wohnung zu sparen, aber eine Genossenschaftswohnung stellt eben auch einen gewissen Luxus dar, den man nicht zwingend brauche würde und selbstverständlich zu verlangen, dass die Eltern einem das finanzieren, wenn man schon ein Studium bekommen hat, ist in meinen Augen total unangebracht. Und sich auch noch zu beschweren, wenn die Eltern einem sowieso schon entgegen kommen, finde ich ziemlich unverschämt!

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meine beiden Brüder zahlen auch. Nennt sich Haushaltsgeld. ;)

Eigentlich etwas ganz normales. Schließlich verdienen sie. Und für das wenige essen sie, bekommen ihre Wasserrechnung bezahlt, Stromrechnung, Miete. Das sind nun einmal Dinge, die ganz normal sind. Und immer noch besser/billiger, als wenn man alles bezahlen muss! Bei meinen Brüdern sind das je 130 Euro. Und das ist ok so. Auch deren Meinung nach.

» Ärik » Beiträge: 30 » Talkpoints: 0,01 »



Ich finde 200 Euro mehr als in Ordnung, eigentlich noch zu wenig. Sie bewohnt ihren eigenen Bereich, nutzt Wasser, Strom, Müllentsorgung und noch die Verpflegung und das alles für 200 Euro finde ich sehr günstig.

Wenn sie es wirklich zu viel finden sollte, dann wird es Zeit, dass ihr mal die Augen geöffnet werden, denn für das Geld bekommt sie woanders niemals die aufgezählten Leistungen. Ich bin mir sehr sicher, dass ihre Eltern monatlich ordentlich drauf zahlen und es ist ja nicht so, dass sie nichts hat, sie geht ja wohl arbeiten.

Schön, dass sie sich eine Genossenschaftswohnung zusammen sparen will, im Prinzip ja von dem Geld was irgendwo auch zum Teil den Eltern zusteht. Sie sollte froh sein, dass ihre Eltern so kulant sind und nur 200 Euro nehmen, mehr wäre sicher angebracht.

Ich hoffe nur, sie fällt nicht all zu doll auf die Nase wenn sie dann in ihre eigenen Wohnung zieht und alles anfallenden Kosten selber tragen muss. Ich hoffe sie macht sich vorher schlau, was an Kosten auf sie zu kommt, das sollte sie schnell machen, vielleicht zeigt sie dann auch mehr Dankbarkeit.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Natürlich ist es in Ordnung, wenn ein Kind schon verdient und noch zu Hause wohnt "Kostgeld" abzugeben. Denn schliesslich haben die Eltern ja auch Unkosten. Sei es durch die Nebenkosten die durch Duschen, Waschen, Müll usw. entstehen oder auch durch das Essen, was die Mutter ja mit zubereitet. Denn es sind Ausgaben, die man nicht hätte, wenn das erwachsene Kind nicht zu Hause wohnen würde. Zumindest nicht in der Höhe.

Meine Tochter wollte auch nichts zu Hause abgeben. Sie hat auch nicht eingesehen, dass wir dadurch , dass sie ja noch zu Hause wohnt keine 2 Raum Wohnung haben müssen, sondern eine teurere Dreiraumwohnung. Ausserdem würde ihr Verdienst beim Wohngeld angerechnet, so dass wir dadurch kein Wohngeld mehr bekamen. Sie hat geduscht, gewaschen und zu Hause gegessen.

Ich finde es richtig, wenn die erwachsenen Kinder, die bereits Geld verdienen auch zu Hause was abgeben. Besonders, wenn das Geld nicht so dicke in der Geldbörse ist. Als Eltern hat man sehr lange und viel Geld bis zum Erwachsenwerden der Kinder bezahlt und wenn sie dann einen Teil ihres Verdienstes abgeben ist es gerecht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Für mich hat sich diese Frage nicht gestellt, da ich nach dem Studium in meiner Heimatstadt keine guten Jobangebote bekommen habe, aber ich kenne einige Leute, die trotz Job noch eine ganze Zeit im Elternhaus gewohnt haben und die meisten davon haben sich auch an den laufenden Kosten beteiligt.

Die meisten Berufsanfänger könnten sich ja auch erst mal nur eine kleine Wohnung leisten und wenn man statt dessen in einem Haus mit Garten eine ganze Etage für sich hat, was bei vielen in meiner Gegend der Fall ist, ist das schon Luxus und dafür sollte man auch bereit seinen einen angemessenen Betrag zu bezahlen. 200 Euro finde ich übrigens sehr günstig, so viel gibt man in der Regel im Monat alleine für Essen aus.

Ob die Eltern aber das Recht haben dieses Geld von den Kindern einzufordern weiß ich nicht, es sollte aber eigentlich selbstverständlich sein, dass ein erwachsener Mensch, der ein gutes Einkommen hat und bei jemand anderem wohnt von sich aus eine Beteiligung an den Kosten anbietet. Wenn es sich nicht um die Eltern sondern um Freunde handeln würde, würde sich sicher kaum jemand diese Frage stellen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es absolut in Ordnung, dass deine Schwägerin monatlich einen gewissen Betrag von ihrem Gehalt an ihre Eltern zahlt. Immerhin hat sie ja wohl ein festes eigenes Einkommen. Meiner Meinung nach sind 200 Euro für den großen Wohnbereich der ihr zur Verfügung steht und für die Lebensmittel und was sonst noch so alles anfällt sogar sehr wenig.

Ich bin ja mit 16 Jahren schon von zu Hause ausgezogen und hatte erst später eigenes Einkommen, hätte cih aber schon eigenes Geld verdient wenn ich noch zu Hause gewohnt hätte, dann hätte ich meiner Mutter garantiert auch etwas davon gegeben. So kenne ich es auch aus dem Bekanntenkreis und von anderen Familienmitgliedern.

Mein Mann hat seinen Eltern auch jeden Monat 300 DM zur Miete und zu den Lebenshaltungskosten dazu gegeben und er hatte nur ein kleines Zimmer für sich. ich halte es für selbstverständlich, dass man seine Eltern eben auch unterstützt wenn man eigens Geld verdient und es gehört auch zum erwachsen werden dazu.

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist doch schon mehr wie unverschämt von deiner Schwägerin, nicht selber etwas zum Haushaltsgeld beitragen zu wollen. Von Miete kann man ja kaum reden. Sie sollte sich spaßeshalber mal umsehen, was sie für 200 Euro bekommen würde. Die Einstellung dieser Frau macht mich, gelinde gesagt, wütend.

Anstatt dankbar und froh zu sein, beschwert sie sich. Andere werden von ihren Eltern rauskomplementiert, sobald sie eigenes Geld verdienen. Erst nistet sie sich in der Studienzeit ein, und verhält sich anscheinend wie die Made im Speck. Und dann ist so egoistisch und behandelt das Eigentum ihrer Eltern, es wäre es ihres.

Ist ja toll, daß Madame sich eine Wohnung kaufen will und darauf spart. Aber bitte nicht auf die Kosten der Mitmenschen. Und faul, schreibst du ist sie auch noch? Wie will sie auf eigenen Beinen stehen, wenn sie sich nicht mal um die "geborgten" vier Wände bei ihren Eltern kümmern kann. Sie hätte spätestens nach der Studienzeit ausziehen müssen. Zumindest kenne ich viele, die sich so verhalten haben. Denen wäre im Traum nicht eingefallen, ihr Leben auf den Schultern der Eltern aufzubauen. Wo glaubt sie haben die ihr Geld her. Aus der Druckermaschine?

Eigentlich sollte sie viel tiefer in die Tasche greifen müssen. Aber manche von uns haben mehr Glück als Herz oder Verstand. Ich kann deine Aufregung vollstens verstehen. :twisted:

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde das auch in Ordnung, wenn die Tochter Geld zu Hause abgibt. Denn sie würde ja auch einiger mehr zahlen müssen, wenn sie eine Mietwohnung nehmen würde. Und besser geht es doch gar nicht, wenn die Eltern für sie mit kochen und die Mutter vielleicht auch die Wäsche für sie mit wäscht.

Die Tochter ist ja auch außerdem alt genug, um etwas Geld zu verdienen und etwas zum Haushalt bei zu steuern. Es wurde sicher vorab abgesprochen, wie viel Geld die Tochter zu Hause abgeben soll und dafür das sie eben auch jeden Tag isst und wäscht, ist der Betrag sicherlich angemessen und wirkliche Verpflichtungen scheint sie zu Hause ja auch nicht zu haben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Bei uns stand die Diskussion damals an, als ich meine Ausbildung begann. Ich konnte das aber zum Glück abwenden. Als ich allerdings meine erste feste Anstellung hatte, musste ich auch ein paar DM daheim abgeben. Was ich an sich damals auch als unfair empfand. Wobei ich aber halt auch wesentlich mehr als mein Bruder im Haushalt machen musste und meine Kleidung auch zum Grossteil selber bügeln musste und mein Bruder quasi alles vor den Arsch getragen bekam.

Mein Bruder hat später wesentlich mehr verdient als ich und musste gar kein Geld daheim abgeben. Und auch nicht mehr im Haushalt machen. Und seine Wäsche hat er auch nie selbst gebügelt. Meine Mutter argumentierte dann, ich würde ja daheim essen. Es ging in dem Fall nur ums Mittagessen. Wobei er sich auch regelmässig sein Mittagessen bei seiner Mutter abholte. Noch dazu arbeitete ich im Betrieb meiner Eltern. Da war es normal das ich mich mit an den Tisch setzte.

Wenn mehrere Kinder da sind, sollten auch alle gleich behandelt werden. Wobei sich das Kostgeld auch am Verdienst der Kinder richten sollte. Ich fände es recht unfair, wenn einer wesentlich mehr verdient und den gleichen Betrag daheim abgeben muss, wie das Geschwisterkind das weniger verdient.

Allerdings denke ich, wenn man studiert hat, verdient man ja eigentlich nicht schlecht. Da sind 200 Euro doch recht wenig. Vorallem wenn man eine eigenen, abgeschlossenen Wohnbereich hat. Da kann man schon mal was zum Familien"einkommen" beitragen und sich nicht nur "aushalten" lassen. Das ist auch gegenüber den anderen Kindern der Familie irgendwie unfair.

Ich habe eine Freundin die schon lange nicht mehr im Elternhaus wohnt. Mittlerweile ist sie auch verheiratet. Die Schwester lebt mit ihrem Mann und mittlerweile auch zwei Kindern im Elternhaus. Die haben das Dachgeschoss ausgebaut bekommen. Als meine Freundin dort noch wohnte, war die Küchenbenutzung der Wohnung quasi untersagt und ihr stand ein Zimmer und das Bad zur Verfügung. Das weitere Zimmer durfte auch nicht genutzt werden.

Die Schwester meiner Freundin isst auch regelmässig bei den Eltern mit. Miete zahlen sie und ihr Mann gar keine. Allerdings übernehmen sie wohl die Nebenkosten für die Wohnung. Und meine Freundin fühlt sich da schon ein wenig benachteiligt.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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