Besser strenger oder kumpelhafter Chef?

vom 26.07.2009, 18:25 Uhr

In gewisser Weise sollte der Chef schon in einigen Situationen streng sein, auf der anderen Seite ist es doch von Vorteil wenn er das Klima zwischen Angestellten etwas lockerer handhabt, da sich dies wiederum positiv auf die Arbeit auswirkt.

» snoopydooh » Beiträge: 233 » Talkpoints: 0,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für mich würde es davon abhängen wie extrem streng oder wie kumpelhaft ein Vorgesetzter letztendlich ist. Ich habe im Laufe meines Arbeitslebens schon beide Extreme kennen gelernt und ich muss sagen dass alles seine Vor- und Nachteile hat.

Bei der Armee während meiner Grundwehrdienstzeit hatten wir einen Kompaniechef der jeden Tag als allererstes erst einmal jeden zusammengeschissen hat, angefangen von der Torwache (das war meistens ich) bis zum Zugführer. Im Prinzip hat alles vor ihm gezittert und versucht ihm soweit es ging aus dem Wege zu gehen. Dadurch arbeiteten alle ziemlich selbstständig und auch ziemlich genau um ja nicht Fehler zu produzieren und betraft zu werden.

Dann hatten wir einen Chef der immer einen auf Kumpel machte, die Duzpflicht versuchte durchzusetzen und immer freundlich war. Hier dauerte es wirklich nicht lange bis einige das ausnutzten und eine ziemliche Luschigkeit bei der Durchführung der zu erledigenden Aufgaben sich entwickelte. Hier fehlte irgendwann einfach der Respekt und die Distanz.

Beide Extreme empfinde ich persönlich als nicht gut für ein ordentliches Arbeitsklima, ein gesundes Mittelmaß ist einfach besser. Eine gewisse Distanz muss einfach sein, die Kontrollen müssen durchgeführt werden und bei Vorkommnissen muss es Konsequenzen geben. Vor einem Chef sollte man keine Angst haben müssen, aber man sollte sich bewusst sein dass es sich um einen Vorgesetzten handelt der nun einmal das Sagen hat und letztendlich auch über disziplinarische Befugnisse verfügt. Auch denke ich dass jeder Mitarbeiter anders ist. Ich persönlich bevorzuge ein selbstständiges und Ergebnis orientiertes Arbeiten, also ich muss eine bestimmte Aufgabe in einer bestimmten Zeit erledigen, der Weg bis zur Erledigung ist aber mir überlassen. Andere brauchen da mehr Druck und wünschen eine ständige Anleitung oder haben große Angst davor Fehler zu machen. Für die wäre es sehr schlecht wenn sie sich nicht trauen würden den Vorgesetzten zu fragen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ein zu strenger Chef ist so unbeliebt wie ein zu kumpelhafter. Es sollte ein Mittelmaß sein. Immer besser ist es, wenn der Chef ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter hat, fair und sachlich ist. Hier kommt es allerdings immer auf die Größe des Unternehmens an. In einer kleineren Firma ist das gute Verhältnis zwischen Chef und Mitarbeitern sicherlich maßgebend für die Umsatzsteigerung, während in einem Werk mit mehreren Zweigstellen das völlig anders aussieht. Weil in größeren Firmen meistens der Druck von oben stärker auf den leitenden Angestellten lastet, ist das Verhältnis etwas strenger zu den Mitarbeitern, weil der Druck weiter gegeben wird. Aber auch da gibt es Ausnahmen, wo eine gute Teamarbeit mit einem verständnisvollen Vorgesetzten auch den erwünschten Erfolg garantiert.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich denke auch, dass eine Mischung aus beidem die beste Lösung ist. Wenn der Chef zu streng ist, dann hat man wenig Lust, zu arbeiten, weil man ständig Bedenken vor einer Standpauke hat, so ging es mir manchmal bei meiner Ausbildung. Der Chef war zwar selten bei uns, aber wenn, dann hatte man direkt das Gefühl, die Arbeit besonders gut erledigen zu müssen, weil der Chef zusieht. Aber genau dadurch passieren eben auch Fehler, weil man nervös wird. Wenn der Chef dann aber wieder zu "kumpelhaft" ist, dann ist es auch nicht zwingend richtig.

Dann kann es passieren, dass man als Angestellter nicht mehr den nötigen Respekt hat und auch das wirkt sich sicher nicht gut auf die Arbeit aus. Bei meinem jetzigen Chef ist es wirklich die Mischung aus beidem. Er kann streng sein, wenn ihm mal etwas nicht so passt, aber genauso gut stellt er sich schon mal zu uns und unterhält sich mit uns. So haben wir vor dem Chef den nötigen Respekt, aber können auch mit ihm reden, so finde ich es auch am Besten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde eine gute Mischung könnte da schon von Vorteil sein, denn Strenge und Distanz mit einer richtigen Portion Respekt und schon hat man in meinen Augen einen perfekten Chef.

Da aber die Menschen verschieden sind und man es eh nicht jedem immer Recht machen kann, wird es wohl nie einen perfekten Chef für alle geben, denn da gehen die persönlichen Empfindungen nun einmal auseinander und man sollte daher abwägen mit welcher Charaktereigenschaft man persönlich und beruflich am besten zu Recht kommt.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es kommt auf die Sparte und auf die Größe des Unternehmens an. Ich persönlich komme mit kumpelhaften Chefs besser zurecht. Das liegt aber daran, dass wir immer im Team gearbeitet haben. Der Nachteil ist, dass man manchmal nicht weiß, woran man ist. In manchen Aufgabenbereichen ist vielleicht ein klar strukturierter, unpersönlicher Chef besser, der eventuell streng wirkt. Das Wort streng ist vielleicht ein bisschen unpassend für eine Beziehung zwischen Erwachsenen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke dass ein sozial engagierter Chef, der sich mit seiner Belegschaft versteht, und mit dieser human umgeht ist erfolgreicher. Das Betriebsklima ist dadurch viel besser und das macht einiges aus. Durch das Betriebsklima sind die Mitarbeiter motivierter und arbeiten wahrscheinlich besser. Ein zu netter Chef kann meiner Meinung nach auch nicht erfolgreich sein - denn der Mensch ist ein gemütliches Wesen.

Viele Menschen tun nur so viel wie nötig und keinen Schritt mehr. Solche Menschen brauchen gewisse Kontrolle und einen gewissen Respekt vor dem Arbeitgeber, damit sie ihre Arbeit vernünftig machen. Unser Chef ist ebenfalls eher der soziale Typ. Er lässt seinen Mitarbeitern viel Freiraum, und wir sind dankbar für so viel Vertrauen und Selbständigkeit sowie das tolle Arbeitsklima durch das gute Verhältnis zu ihm.

Allerdings gibt es auch ein paar Kollegen die es sich praktisch "gemütlich" machen und es nicht für nötig sehen sich zu engagieren, sondern nur das allernötigste erledigen. Solche Arbeitnehmer bräuchten denke ich eine etwas andere Führung.

» katja1989 » Beiträge: 27 » Talkpoints: 11,83 »



Ich teile auch die Meinung, dass es von der Größe eines jeden Unternehmens und Betriebes abhängt. Mein Chef ist sehr locker drauf, genau so wie die Chefin. Der Betrieb ist eher klein, es gibt soweit ich weiß um die 20 Mitarbeiter. Wenn ich ein Unternehmen leiten würde, dass eine ähnliche Anzahl an Beschäftigten hat, würde ich sicherlich auch locker mit meinen Angestellten umgehen, ich würde ihnen erlauben mich du dutzen und auch normal mit ihnen sprechen, als wären wir Kollegen. Wenn ich ein Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern leiten würde, dann würde ich das eher nicht machen.

Wie einige schon gesagt haben, je lockerer man mit einem Mitarbeiter umgeht, desto besser wird die Verbindung zu dieser Person, desto mehr macht man mit dieser Person. Wenn ich also Chef von 1000 Mitarbeitern wäre, dann würde ich wahrscheinlich im Betrieb übernachten, weil ich nicht nachhause komme, ohne dass mich ein Mitarbeiter nach dem Anderen nach meinen privaten Problemen ausquetscht, was man eben so redet, wenn man einen kumpelhaften Chef hätte.

Es kommt meiner Meinung nach sehr wohl auf die Größe des Betriebes an. Es gibt bestimmt auch Firmen, bei denen das bei einer großen Anzahl an Arbeitern perfekt funktioniert, doch das stelle ich mir auch teilweise sehr sehr stressig und bestimmt auch manchmal hektisch und nervig vor. Aber wenn man einen lockeren Chef in einem kleinen Unternehmen hat, dann finde ich das sehr gut. Ich würde auch lieber einen Lockeren Chef haben, anstatt einen Strengen, der auf jeden Kleinkram genau achtet und nie ein Auge zu drückt. Erfolgreich können beide sein, es kommt drauf an, wie der Chef seinen Job macht, den können beide gut machen.

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» Dominik12 » Beiträge: 1689 » Talkpoints: 7,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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