Arzt spritzt Mann Wodka ins Blut, um ihm das Leben zu retten

vom 10.10.2007, 14:58 Uhr

In Australien musste nun eine seltsam anmutende Heilmethode angewandt werden, um einen Mensch zu retten. Dem Italiener wurde Wodka in die Blutbahn gespritzt, da er eine Ethylenglykol-Vergiftung erlitt, für die Alkohol als Gegenmittel gilt. Deshalb verabreichten ihm die Ärzte reinen Alkohol, bis die ganzen Vorräte verbraucht wurden. Deshalb mussten sie improvisieren und verabreichten dem Mann aus Italien drei Tage lang Wodka-Getränke stündlich per Infusion. Der darauf folgende Kater blieb dem Vergifteten 24-Jährigen größtenteils erspart, da er die meiste Zeit im Koma lag.

Lg, Tauraxx

» Tauraxx » Beiträge: 1156 » Talkpoints: -12,45 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn das war ist dann ist das mal richtig nett. Die alkoholiker würden sich freuen, aber wieso haben die denn keine Gegenmittel? Bisschen komisch ist das ganze schon.

» xdragonx » Beiträge: 80 » Talkpoints: 1,72 »


Die hatten kein Gegenmittel mehr, weil alles schon aufgebraucht wurde von diesem einen Patienten.
Aber Alkohol gehört doch eigentlich zur Standardausstattung eines jeden Krankenhauses. Naja, scheint ja in Australien zu sein, und in Australien gibt es ja bekanntlich das Outback, wo es weite flächen gibt, in denen kaum Menschen leben.
Vielleicht war das Krankenhaus (handelte es sich überhaupt um ein Krankenhaus!?) genauso abgelegen gewesen.

Was mich nur verwundet, ist, dass man tatsächlich puren Alkohol ins Blut spritzen kann. Vorallem, bei einer Infusion gelangt ja nicht allzu wenig von dem Infusionsmittel, also dem Alkohol, in die Blutbahn.
Wer etwa 3,0 Promille hat, hat meineserachtens doch 3% Alkohol im Blut, nicht wahr?
Bei etwa 5-6 Litern Blut im menschlichen Körper wären das ca. 150ml.
Und in so eine Infusionsflasche passen ja locker 500ml - das müssen dann aber große Mengen an Alkohol gewesen sein, die ins Blut gelangt sind und ein dementsprechend hoher Promillewert. :D

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» Eddy » Beiträge: 137 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ein Krankenhaus war es auf jeden Fall - und zwar in Queensland. Ich vermute mal, dass der reine Alkohol die Wirkung des anderen aufhebt und deshalb die "Menge" auch keine Gefahr darstellt.
Ist ja offensichtlich alles gutgegangen, also wird das schon seine Richtigkeit haben. Und 3 Promille sind meines Wissens nach 0,3 % :)

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



So, ich habe mich jetzt noch etwas schlau gemacht und herausgefunden, dass dem Mann der Alkohol nicht direkt ins Blut gegeben würde, was ja wie schon erwähnt lebensgefährlich wäre.
Vielmehr wurde dem Patienten über die Nase eine Magensonde eingeführt und ihm "wurden drei Tage lang pro Stunde rund drei Drinks auf der Intensiv-Station gegeben", sagte Doktor Todd Fraser.
Ethylenglykol, mit dem er sich vergiftet hatte, kommt übrigens auch in Anti-Gefriermittel vor.

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» Eddy » Beiträge: 137 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Eddy hat geschrieben:Die hatten kein Gegenmittel mehr, weil alles schon aufgebraucht wurde von diesem einen Patienten.
Aber Alkohol gehört doch eigentlich zur Standardausstattung eines jeden Krankenhauses. Naja, scheint ja in Australien zu sein, und in Australien gibt es ja bekanntlich das Outback, wo es weite flächen gibt, in denen kaum Menschen leben.
Vielleicht war das Krankenhaus (handelte es sich überhaupt um ein Krankenhaus!?) genauso abgelegen gewesen.

Was mich nur verwundet, ist, dass man tatsächlich puren Alkohol ins Blut spritzen kann. Vorallem, bei einer Infusion gelangt ja nicht allzu wenig von dem Infusionsmittel, also dem Alkohol, in die Blutbahn.
Wer etwa 3,0 Promille hat, hat meineserachtens doch 3% Alkohol im Blut, nicht wahr?
Bei etwa 5-6 Litern Blut im menschlichen Körper wären das ca. 150ml.
Und in so eine Infusionsflasche passen ja locker 500ml - das müssen dann aber große Mengen an Alkohol gewesen sein, die ins Blut gelangt sind und ein dementsprechend hoher Promillewert. :D


Kleine Anmerkung. Den Alkohol den ein Krankenhaus zu Hauf hat sind verschiedenste Reinigungsalkohole. Also ists entweder vergällt oder Alkohol der genauso doof ist wie ne Ethylenglykolvergiftung (also Propanole und sonstiges...)

MfG

P.S. Bei Methanolvergiftung macht man das auch so. Also mit dem Ethanol/Wodka ;-)

» Hamburger » Beiträge: 360 » Talkpoints: 3,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hamburger hat geschrieben:Kleine Anmerkung. Den Alkohol den ein Krankenhaus zu Hauf hat sind verschiedenste Reinigungsalkohole. Also ists entweder vergällt oder Alkohol der genauso doof ist wie ne Ethylenglykolvergiftung (also Propanole und sonstiges...)

MfG

P.S. Bei Methanolvergiftung macht man das auch so. Also mit dem Ethanol/Wodka ;-)


Was du meinst ist der Alkohol zum Wunden desinfizieren etc. es gibt auch reinen Alkohol für die i.v. (intravenöse) Anwendung. Eine Indikation zur Anwendung hast du selbst schon gesagt, bei der Methanolvergiftung. Wenn aber gerade das spezielle Antidot gegen die Ethylenglykolvergiftung ausgegangen ist, kann man notfalls schon auf Wodka zurückgreifen. Allerdings ist die Affinität des Fomepizoles (Medikament der Wahl) höher als die von Ethanol.

Puren handelsüblichen Wodka werden die Ärzte dennoch nicht in die Blutbahn gespritzt haben, da dort noch andere Stoffe drinnen die zu gefährlich wären direkt in die Blutbahn gespritzt zu werden da das Gewebe leicht zu reizen und eine Nekrose mit Ambutationen nach sich ziehen kann.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Der Wunddesinfektionsalkohol ist auch vergällt, das was ein "mittleres" Krankenhaus an reinem Alkohol hat ist verschwinded gering, wie oft braucht man das schon...

Ich meine jetzt sind die Weinpantscherzeiten ja vorbei ;-)

MfG

» Hamburger » Beiträge: 360 » Talkpoints: 3,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würd Deutschland auch nicht mit Australien vergleichen. Klar ist die Vorhaltung von i.v. Ethanol nicht unbegrenzt da es auch nicht lange Lagerfähig ist. Wenn hier aber so etwas in größeren Mengen gebraucht wird, kann man es sich per Expresskurier von der Zentralapotheke zukommen lassen oder aus anderen Kliniken schicken lassen.

Wenn die Klinik im Outback ist, geht das schon schwieriger da die Transportwege zum bringen um einiges länger sind als hier und dort auch nicht überall Infrastruktur besteht. Find ich aber schon eine geniale Idee, es auf einem anderen unkonventionellen Weg zu versuchen - darauf muss der Arzt auch erst einmal kommen :)

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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