Kompromisse in der Beziehung - Bereitschaft

vom 24.07.2009, 21:07 Uhr

In einer Beziehung gibt es ja immer mal Differenzen und kleine Streitereien, wegen Dingen zu denen man unterschiedliche Standpunkte hat. Manchmal hat man aber schon ziemlich unterschiedliche Meinungen, die sich schwer vereinbaren lassen. Oft wird ja davon gesprochen, dass man dann darüber reden soll und Kompromisse finden soll. Nun ist nicht jeder dazu bereit dies zu tun beziehungsweise müssen irgendwo auch Grenzen sein, sonst verbiegt man sich.

Was haltet ihr davon und wie handhabt ihr es bei euch? Bei welchen Dingen geht ihr Kompromisse ein und bei welchen nicht? Wie steht es zum Beispiel damit für den Partner auf Gewohnheiten zu verzichten oder dem Partner zu liebe um zuziehen und auf einen Job zu verzichten?

» SariKari » Beiträge: 371 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei mir würde es darauf ankommen, wie sehr ich eine Zukunft mit dieser Person sehe. Wenn ich wegen dieser Person umziehen müsste, würde ich mir das genau überlegen und dann eine Entscheidung treffen, denn wenn du nur aus Nettigkeit den Wohnort für sie/ihn wechselst kann das schlimme Folgen haben.

Bei Kleinigkeiten muss man halt hin und wieder nachgeben. Wenn meine Freundin den Duft von meinem Deo nicht mag, dann wechsle ich es eben.

» Treelick » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,07 »


Nun also früher war ich nicht besonders kompromissbereit, weil das einfach nicht nötig war. Mein Ex-Freund hat immer gemacht was ich wollte ohne dass wir auch nur darüber gesprochen haben. Also genau genommen war ich schon kompromissbereit, wenn ich es mir genau überlege, aber es war leider nie nötig das auch in die Praxis umzusetzen. War letztlich auch der Trennungsgrund.

Jedenfalls finde ich Kompromisse wichtig. Es gibt immer wieder Dinge bei denn man sich uneinig ist. Der Wohnort, die Einrichtung, Menge der Haustier oder gar den Kinderwunsch. Für mich würde es nicht in Frage kommen aufs Land zu ziehen nur weil mein Freund das so will, egal wie ernsthaft die Beziehung ist. Allerdings finde ich einfach, dass es in einer Beziehung wichtig ist in gewissen Punkten die selbe Meinung zu haben. Wahrscheinlich würde ich mit jemandem, der nicht in der Stadt leben will nicht dauerhaft zusammen passen!

Beim Kinderwunsch wäre ich nie Kompromissbereit, einfach weil es zu wichtig ist um es von einer anderen Person abhängig zu machen! Wir haben das, jedenfalls oberflächlich, geklärt, weil ich vorher nie heiraten würde! Oberflächlich heißt in dem Fall: Er besteht nicht drauf, wenn ich nicht will und kann sich auch ein Leben ohne Kinder vorstellen.

Insgesamt finde ich, dass Kompromisse überlebendnotwendig sind für eine Beziehung!

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Kompromisse sind sicher sehr wichtig, aber man sollte sich selbst nicht verlieren, indem man sich zu sehr verbiegt. Wenn es mehr Kraft kostet, Kompromisse zu finden, als gewisse Dinge einfach stehenzulassen, sollte man sich Gedanken machen, ob man wirklich zueinander passt.

Ich finde Kompromisse bei alltäglichen Dingen sinnvoll, zum Beispiel beim Einkaufen, bei der Wahl der Wohnung (sofern man eine gemeinsame Wohnung bewohnt beziehungsweise erwirbt) oder auch beim Urlaub.

Ich würde auch niemals einen Kompromiss eingehen und aufs Land ziehen, wie hier bereits beschrieben wurde. Meine Zukunft sehe ich in einer bestimmten Großstadt und diesen Wunsch werde ich verwirklichen. Auf eine gute Arbeitsstelle würde ich der Liebe zuliebe ebenfalls nicht verzichten. Es macht für mich nochmal einen Unterschied, ob man jobbt oder ob man wirklich einen richtigen Beruf hat. Wenn jemand bei einer Burgerkette oder im Supermarkt arbeitet, ist es sicher egal, in welcher Stadt er dies tut und bei welchem Arbeitgeber. Wenn man allerdings nicht nur so einen Job hat, der beliebig austauschbar ist, sollte man zunächst auch an den Job denken und erst eine adäquate neue Arbeitsstelle gefunden haben, bevor man umzieht. Gerade wenn man sich beruflich schon gut in seiner Firma etabliert hat, finde ich es unsinnig, dies "nur" für die Liebe aufzugeben, egal wie groß sie ist. Die eigene Zukunft sollte immer im Vordergrund stehen.

Für mich kommt das zwar nicht in Frage, aber ich würde auch keine Kompromisse bei dem Thema Kinder eingehen. Entweder möchte man Kinder oder man möchte keine. Ich finde es sehr schwer, wenn hier unterschiedliche Vorstellungen aufeinander treffen. Wenn bei einem Paar der eine Partner definitiv keine Kinder will und der andere unbedingt Kinder möchte, wird es sehr schwer, beide zufriedenzustellen. Jeder Kompromiss in diesem Punkt ist problematisch für den anderen und wird sicher immer wieder Quelle für Unstimmigkeiten oder Unzufriedenheiten sein.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also Kompromisse sind schon sehr wichtig, aber auch das Eigenständig bleiben und den Partner so zu akzeptieren wie er ist, auch mit "Fehlern", denn schließlich liebt man die Person doch so wie sie ist und nicht wie man sie gerne hätte oder?

Klar wenn ich rauche und mein Partner ist Nichtraucher geht man den Kompromiss ein auf dem Balkon zu rauchen, zu Hause weniger zu rauchen oder ähnliches, aber man hört letzendlich dann wenn doch eher für sich auf.

Ob man mit dem Partner umzieht und auf einen Job verzichtet, nun gut das ist ein schwierigeres Thema. Hier sollte man sich in der Tat zusammen setzen und das Für und Wider eines Umzuges abwägen, bekommt der andere auch einen Job in der anderen Stadt, kann man nicht eventuelle eine Fernbeziehung führen, bleibt man nicht doch lieber in der Stadt wo man nun wohnt, kann man auf halbem Weg zusammen ziehen.

Das sind alles Fragen die dann geklärt werden müssten, wenn man denn zusammenbleiben will. Will man das, findet man mit Sicherheit eine Lösung die für alle Beteiligten annehmbar ist.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde Kompromisse auch sehr wichtig. Bei uns gab es vor Kurzem die Situation, dass von einem Umzug innerhalb Deutschlands die Rede war. Mein Freund hätte dort eine Stelle bekommen und wir hätten dann für mindestens 3 Monate dorthin ziehen müssen. Ich hätte auch alleine in unserem jetzigen zu Hause bleiben können, aber da ich hier keine Familie und nur sehr wenig Freunde habe, wäre ich wohl doch sehr alleine gewesen. Ich denke, dass ich dann doch mitgegangen wäre. Allerdings hieß es dann, dass wir auf Dauer umziehen müssten und nicht für 3 Monate, da hat dann mein Freund auch gesagt, dass er das nicht möchte.

Mir wäre es unglaublich schwer gefallen, auch nur für die 3 Monate woanders hin zu ziehen, aber ich denke, dass ich es für meinen Freund schon gemacht hätte. Allerdings frage ich mich, ob er in der selben Situation auch das gleiche für mich gemacht hätte. Mein Freund ist außerdem Raucher. Ich habe ihn so kennen gelernt und muss es eben akzeptieren. Ich bin allerdings Nichtraucher. Daher konnten wir uns das wenigstens darauf einigen, dass er nicht in der Wohnung raucht. Das passt ihm auch nicht immer, aber ich finde das wichtig.

Ich denke auch, dass es immer darauf ankommt, ob und wie sehr man sich für einen Kompromiss verbiegen muss. Allerdings meine ich auch, dass jeder der Partner mal einen Kompromiss ein gehen sollte und nicht immer nur einer zurückstecken muss.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Natürlich kommt es darauf an, um welche Kompromisse es sich handelt. Ist es zum Beispiel der Kompromiss: "Wenn du die Wäsche aufhängst massiere ich dir den Rücken?", wird er sehr wahrscheinlich leichter zu vereinbaren sein als: "Wenn du schwanger bist, verlasse ich dich, und wenn nicht, dann können wir beide Karriere machen und uns einen hohen Lebensstandard aufbauen.

Also ein Partner, der bezüglich Kinderwunsch eine andere Ansicht hätte als ich, würde ich sofort in den Wind schießen. So etwas muss einfach zusammen passen. Wenn einer Kinder möchte und der andere nicht, gibt es immer jemand, der sehr darunter leidet. Es gibt sogar schon Paare, die nur noch zusammen sind, weil sie ihr Haus sonst nicht abbezahlen könnten. Der Trennungsgrund war hier ebenfalls der Kinderwunsch, der nicht auf beiden Seiten vorhanden war.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wir haben sehr oft eine unterschiedliche Meinung, was ich aber gut finde, sonst wäre es doch langweilig. So gibt es immer wieder Gesprächsstoff, weil wir solche Themen dann ausdiskutieren. Kompromisse geht jeder von uns mal ein. Entweder gebe mal nach wenn es meinem Mann wirklich wichtig ist oder mein Mann zieht sich zurück und gibt sein o.k. Ein gutes Beispiel dafür hatten wir erst letzte Woche.

Mein Mann würde nie einer Katze was antun oder sie so verabscheuen dass er sie verjagen würde aber ich wusste immer, dass er sie nicht als Haustier will. Ich und meine Mädchen hätten aber schon gerne eine gehabt und so hat er uns zu Liebe nachgegeben und wir haben jetzt einen Stubentiger. Es gehört dazu in einer gesunden Beziehung, kompromissbereit zu sein. Es ist doch ein ständiges Miteinander und nicht gegeneinander. Jeder muss an einer Beziehung arbeiten, man kann nicht nur nehmen und nichts zurück geben, es soll doch schließlich ein angenehmes Miteinander sein.

Würde ich in unserer Ehe immer nachgeben müssen, dann würde ich mich irgendwann ausgenutzt fühlen und die Beziehung hätte so keinen Sinn mehr für mich. Genauso muss ich mich dann aber auch meinem Mann gegenüber verhalten.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Natürlich muss an in einer Beziehung oft Kompromisse eingehen und auch mal seine eigene Meinung ein wenig weiter nach hinten schieben, damit eine Beziehung anständig läuft. Ich meine was wäre eine Beziehung, wenn jeder strikt zu seiner Meinung stehen würde und nie irgendein Kompromiss eingehen könnte? Richtig, man würde sich ständig streiten und würde so gut wie nie die gleiche Meinung teilen.

Bei meinem Freund und mir ist es so, dass ich mich seitdem ich mit ihm zusammen bin sehr verändert habe. Früher war ich beispielsweise oft feiern und habe gerne mal etwas getrunken. Heutzutage halte ich rein gar nichts mehr von Diskos und auch von Alkohol nicht. Für mich sind die beiden Sachen vollkommen nebensächliche Dinge, die ich nicht brauche. Diesen Kompromiss einzugehen und somit sein Leben irgendwie total zu verändern war anfangs natürlich nicht einfach, aber ich habe mich auch nicht sofort geändert, nachdem wir zusammen kamen. Ich habe es jedoch mit der Zeit verstanden, dass er nicht möchte, dass ich ständig ausgehe und das ohne ihn, weil er natürlich irgendwo auch Angst hat, da könnte irgendwas passieren.

Er geht dagegen oft Kompromisse ein, wenn es darum geht, dass irgendwas geändert werden soll. Wenn wir beispielsweise in den Ferien nur bei ihm sind, geht er schon gerne den Kompromiss ein auch mal hierher zu kommen, da er weiß dass mir diese Sachen wichtig sind.

Ich würde hingegen nie einen Kompromiss eingehen, wenn es um meine Berufliche Zukunft geht. Ich möchte unbedingt Ärztin werden und er ist davon überhaupt nicht begeistert. Er sagt, dass ich dann überhaupt keine Zeit mehr für ihn haben würde und sagt auch, dass das Studium viel zu viel Zeit auf sich nimmt. Dennoch weiß er auch, dass er mir nur Ratschläge geben kann und mich nicht von meiner Wahl abbringen wird, da ich mir diesen Traum schon seitdem ich ein Kind bin erfüllen möchte

Ich finde einfach, dass man zwar Kompromisse eigenen sollte, diese jedoch nicht über große Wünsche entscheiden sollte, die man schon lange hat. Alltägliche Dinge sind total in Ordnung wenn man darüber Diskutiert und seine Meinung dafür nach hinten stellt, aber irgendwo sollte man Grenzen setzen und an sich selbst denken.

Zudem kommt es natürlich sehr darauf an, ob man sich wirklich eine Zukunft mit der Person vorstellt und ob man schon sehr lange zusammen ist. Wenn jemand vor mir sitzen würde, mit dem ich mir keine Zukunft vorstellen könnte, würde ich nämlich kaum Kompromisse eingehen können, da ich eh wissen würde, dass wir nicht unser Leben lang zusammen bleiben werden.

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» lisachen » Beiträge: 355 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich wäre generell schon bereit, Kompromiss ein einer Beziehung einzugehen, aber das hat natürlich auch alles seine Grenzen, denn ich kann nicht alles für meinen Partner aufgeben oder ändern, auf die Gefahr hin, dass die Beziehung am Ende doch nicht so klappt, wie geplant, dann hat man den Salat und hat praktisch sein gescheitertes Lebenswerk vor sich. Auf jeden Fall wäre ich bereit bestimmte Eigenschaften oder Gewohnheiten zurückzuziehen, denn man erwartet ja auch von seinem Partner gewisse Dinge und möchte nicht, dass dieser Dinge tut, die einen nerven und so weiter Für mich sind aber auch Grenzen gelegt und diese werden dann überschritten, wenn es beispielsweise um Finanzen, Wohnung und auch den Beruf geht.

Angenommen nun ich bin mit meinem Beruf absolut zufrieden und würde keine andere Arbeitsstelle in Betracht ziehen wollen, dann müsste schon viel zusammen kommen, dass ich bereit wäre diese dann für meinen Freund aufzugeben. Generell würde ich das natürlich nur dann tun, wenn am neuen Arbeitsort eine neue Arbeitsstelle zur Verfügung stehen würde. Auch muss ich sagen, dass ich in Sachen Geld nicht der Typ Mensch bin, der alles mit seinem Partner teilen muss. Geht es nach mir, dann hat jeder Partner sein Geld und wenn der eine weniger hat, dann muss er sich das eben so zurechtlegen, dass er damit klar kommt, aber ich würde meinen Partner sicherlich nicht durchfüttern wollen. Hier bin ich dann ehrlich gesagt für Kompromisse weniger bereit.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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