Drohungen von Lehrern

vom 23.07.2009, 15:18 Uhr

Mir ist jetzt schon mehrmals aufgefallen, dass viele Lehrer Drohungen zum Beispiel bei zu lautem Reden aufstellen und diese dann gar nicht war gemacht werden. Auch ist das mit der Verweisen so, denn dann sagen die Lehrer meist, dass jemand auf jeden Fall einen Verweis bekommt, weil er das und das gemacht hat, aber am Ende kommt man mit einer Strafarbeit oder Nacharbeit noch davon.

Kann mir vielleicht jemand sagen, warum die meisten Lehrer ihre Drohungen nicht wahr machen? Liegt es vielleicht daran, dass der Lehrer ein schlechtes Gewissen hat?

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» Dominik12 » Beiträge: 1689 » Talkpoints: 7,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke das Lehrer auch nicht machen können was sie wollen. Weiss jetzt nicht wieviele Verweise zum Schulausschluß führen, aber ich denke um einen Verweis zu kassiseren muß man schon was gravierendes anstellen und nicht nur im Unterricht stören. Weil wegen Quatsch machen wird keiner so schnell von der Schule verwiesen.

Aber Du hast Recht, dass die Lehrer dann sowas auch nicht sagen sollen. Man soll nur was sagen, wenn man die Strafe auch durchführen möchte, denn sonst nehmen die Schüler den Lehrer oder die Lehrerin nicht mehr für voll und machen was sie wollen. Dann sollten sie lieber gleich mit einer Strafarbeit drohen und nicht mit einem Verweis. Aber ich weiss nicht was man tun muß um einen Verweis zu erhalten.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ach wieso sollten Lehrer denn ihre Drohungen wahr machen, wenn es nur um solch leichte Delikte geht wie lautes Quatschen. Das dient alles nur zur Erziehung und Abschreckung. Erst wenn sich später wirklich den Forderungen des Lehrers widersetzt wird, darf er härter durchgreifen. Und um einen Verweis zu bekommen musst du schon jemanden oder der Schule Schäden zugeführt haben. Niemand kann dir einen Verweis ausstellen, nur weil du deine Hausaufgaben nicht machst, höchstens einen mündlichen Verweis und der ist eigentlich gar nichts wert, dient eben nur zur Disziplin.

Ich glaube kaum, dass Schüler ihren Lehrer nach einer Zeit nicht mehr ernst nehmen, denn die Angst vor den Strafen ist doch immer da, und wenn der Lehrer autoritär genug ist, kommt es nur selten dazu, dass er Mahnungen aussprechen muss.

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» John-Ass » Beiträge: 442 » Talkpoints: 61,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Pädagogisch ist es eigentlich nicht wertvoll, mit einer Konsequenz zu drohen, die nicht wahr gemacht wird. Man verliert als Erzieher- in diesem Fall als Lehrer- an Glaubwürdigkeit und somit gleichzeitig an Respekt. Das kann einem das Leben unnötig schwer machen und man erreicht nicht das, was man möchte.

Es sollte viel eher mit Konsequenzen gedroht werden, die dann umgesetzt werden. Beispielsweise: Wer jetzt nicht aufpasst und die anderen Schüler beim Aufpassen stört, hält nächste Stunde ein Referat über genau dieses Thema, welches wir jetzt besprechen. Dieses Referat wird benotet. So könnte ich mir das schon eher vorstellen, denn diese Konsequenz hat erstens etwas mit dem Vergehen des Schülers zu tun und zweitens kann sie erfüllt werden.

Der Lehrer muss von Anfang an als Respektsperson auftreten, dann kommt es gar nicht so weit, dass in seinem Unterricht gestört wird. Somit erspart er sich irgendwelche Drohungen, die er dann wahr machen muss. Leider sind die wenigsten Lehrer wirklich für ihren Job geeignet. Ich selber habe in meiner 13- jährigen Schullaufbahn drei wirklich gute Lehrer gehabt. Alle anderen konnte man aber knicken. Ich finde, dass man da wirklich schon bei einem Eignungstest zur Ausbildung schärfer durchgreifen müsste.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Was Pädagogisch wertvoll ist liegt stehts in der Absicht, auf die man abzielt. - Klar, wirreszeug hat teilweise schon recht: Die Abschreckung geht verloren, wenn die Strafe nicht ausgeführt wird. Und wie er auch richtig bemerkte folgt daraus auch mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, dass die Achtung der Lehrkraft und ihrer Autorität von der Schüler Seite aus sinkt.

Die Frage die sich dabei stellt ist, ist das auch immer wirklich sinnvoll? Denn wie vieleicht schon angeklungen ist, nicht immer sollte darauf wert gelegt werden, dass die Distanz zwischen Schüler und Pädagoge möglichst groß und auch Angst aufgebaut bleibt. - Da wären wir ganz schnell bei den doch recht veralteten Politischen Gedanken wie sie einst Machiavelli geschrieben hat, denn das, was bei stets strengem Vorgehen folgt ist dies: Die Schüler haben zwar Respekt vor der Lehrkraft, werden diese jedoch nicht als Person achten. Eigentlich sollte das garnicht so schlimm sein, denn die Schule dient ja nun primär als Erziehungs- und Bildungsanstalt, aber im Sinne der modernen Pädagogik und Lern-Methodik steht das dann sicher nicht mehr.

Denn wie man so schön sagt "Man lernt nicht für die Schule sondern fürs Leben" hat schließlich seine Richtigkeit. Wenn man aber nur paukt um den kolerischen Lehrer zufrieden zu stellen und sich deshalb durch den Lernstoff quält, schlägt man doch am Ziel der Idee Schule Grundlegend vorbei.

Natürlich soll dies jetzt keine Aufforderung zur anarchischen Schulreform sein. Autoritäre Strukturen sind sinnvoll und notwendig, jedoch darf die ungebrochene Fassade als solche nicht existieren. Autoritäre Strukturen ja, Spaß am Lernen auch ja. So sollte der Leitfaden aussehen. Schließlich sollen die Strukturen nicht dazu dienen die Bildung zu verhindern, nein im Gegenteil ihr Ziel sollte es doch sein die Bildung zu fördern und ihr einen stabilen Rahmen zu geben. - Aus dem Rahmen nicht raus, aber drinnen frei bewegen.

» AmenX » Beiträge: 49 » Talkpoints: 0,18 »


Ich hatte mal eine unheimlich gutmütige Lehrerin, die wirklich wahnsinnig klug war und viel zu sagen hatte. Wir haben bei ihr auch eine Menge gelernt und der Unterricht hat immer Spaß gemacht, sogar beim trockendsten Thema. Nur eins habe ich an ihr nicht gemocht; dass sie immer mit 6en gedroht hat und letztendlich fast nie eine vergeben hat.

Da hieß es zum Beispiel: Bis Montag will ich die Facharbeit haben, wer sie nicht hat, kriegt ne 6. Ich habe geschuftet, Nachtschichten eingelegt, hab mir durch das lange am PC sitzen die fiesesten Verspannungen im Rücken geholt - nur, damit ich die Arbeit pünktlich am Montag abgeben könnte.

Ja und wie war es dann am Montag? Ein Drittel der Klasse hatte die Facharbeit natürlich nicht mit, die anderen 2/3 sahen Montag Morgen genauso fertig aus wie ich. Die Lehrerin schimpfte ein bisschen und meinte dann: na gut, gebt sie morgen ab.

Dienstag gab es immernoch ne Hand voll Schüler, die keinen Finger krumm gemacht hatten, die lieber gefeiert haben und auf Partys gegangen sind und dann Dienstag noch gejammert haben, dass sie noch bis nächsten Montag Zeit bräuchten. Natürlich, wie sollte es anders sein, hat sich die Lehrerin breitschlagen lassen und hat erst den 3en, die es den Montag darauf nicht mithatten, ne 6 gegeben. ich habe mich einfach nur total geärgert.

Ich finde es schon wichtig, dass Lehrer die Schüler vor gewisse Regeln stellen. Und natürlich ist es auch wichtig, dass man mal was durchgehen lässt als Lehrer - kann ja jedem mal passieren, dass er das Datum verschwitzt oder es einfach nicht geschafft hat. Aber dann nach der 2. Chance sollte der Lehrer auch mal gnadenlos konsequent sein, um den Schülern zu zeigen, dass sie nicht einfach machen können was sie wollen und dass es einfach Regeln gibt, die auch eingehalten werden müssen. Sonst macht das ganze Schultheater nämlich keinen Sinn und wir brauchen uns nicht wundern, warum Jugendliche ständig über die Stränge schlagen.

Außerdem ist es für die, die ihre Arbeit gewissenhaft machen und auf diese Regeln gleich von vornherein achten, einfach nur frustrierend, wenn alle Mühe immer umsonst ist. -.-

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann mir kaum vorstellen, dass es an einem schlechten Gewissen liegt. Lehrer haben auch ihre Vorgaben und Regeln und diese haben sie zu befolgen und zu beachten. Außerdem könnte ich mir auch vorstellen, dass Lehrern den Schülern das Leben einfach nicht schwerer machen wollen und ihnen keine zusätzlichen Steine in den Weg werfen möchten.

Ich stand vor vielen Jahren auch einmal vor einem gerechtfertigtem Verweis, als ich meinen Lehrer ein paar wirklich üble Beleidigungen an den Kopf geknallt habe. Er gab mir dann einen Tag Bedenkzeit und als ich mich entschuldigte und ihn gebeten hatte, mir keinen Verweis zu geben, hat er davon abgesehen, allerdings auch nur, weil er wusste, dass ich ansonsten weiter zur Schule gehen müsste und meine Ausbildung (von meinen Eltern aus) nicht anfangen hätte dürfen. An diesem Beispiel sieht man, dass vielen Lehrern das Wohl der Schüler doch am Herzen liegt.

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass man nicht einfach so einen Verweis geben kann und das schon wirklich Gründe haben muss. Die Androhung bewirkt aber vielleicht eine Verhaltensänderungen bei den Schülern, wenn man es nicht zu oft benutzt. Wenn man es zu oft sagt, nutzt es sich meiner Meinung nach ab und bringt nichts mehr. Es ist aber auch eine Sache, wie man dem Schüler schaden möchte. So ein Verweis schadet ja auch und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Lehrer wirklich seine Schüler schädigen will.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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