Wie werden Kindergärtnerinnen heute gesehen?

vom 22.07.2009, 21:41 Uhr

Mich würde einfach einmal interessieren, ob sich das Bild der Kindergärtnerin im Laufe der Zeit verändert hat und wie Kindergärtnerinnen von Eltern oder Personen anderer Berufssparten heute gesehen werden. Es ist ja so, dass sich viele wegen der Diskussion "nicht mehr Tante sagen", völlig aufgeregt haben und so.

Was macht eine Kindergärtnerin aus eurer Sicht und wie empfindet ihr die Arbeit? Seid ihr zufrieden mit ihnen oder was würdet ihr verändern? Hattet ihr den Eindruck, ihr wurdet als Kinder besser oder anders betreut als es heute euere Kinder werden oder umgekehrt? Was hat sich verändert?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nach meinem Verständnis sind Kindergarten-Erzieherinnen Personen, die die Erziehung der Kinder unterstützen, wenn sie denn von ihnen in der Zeit betreut werden, in der ich das aus beruflichen Gründen nicht kann.

Dazu sollten die Vorstellungen in punkto Erziehung natürlich in etwa übereinstimmen, so dass eine partnerschaftliche Zusammenarbeit möglich ist. Gerade da habe ich so manches Mal meine Probleme. So sind bei uns beispielsweise so manche Erzieherinnen sehr wenig kompromissbereit und versuchen ihre Vorstellungen durchzusetzen. Da fehlt mir dann einfach der Dialog, der so manche Aufregung verhindern könnte.

Ebenso stört mich, dass ich mir so manches Mal wie ein Bittsteller vorkomme, dass sich manche Erzieher noch nicht als Dienstleister sehen. Denn ich musste auch mal Fremdbetreuung zu den Zeiten in Anspruch nehmen, zu denen es nicht so üblich ist. Fürchterlich fand ich beispielsweise die Diskussion darüber, dass meine Kinder zwischen Weihnachten und Silvester in der Kita oder im Hort betreut werden mussten. Ich habe das nie aus böser Absicht gemacht, sondern immer aus der Not heraus, weil es nicht anders ging.

Was dem System geschuldet ist, ist die Tatsache, dass die Förderung manchmal ein wenig zu kurz kam. Das lag aber nicht an einzelnen Erziehern sondern daran, dass diese eben nur eine bestimmte Wochenarbeitszeit hatten. Da in dieser Zeit auch organisatorische Dinge sowie der normale Alltag zu erledigen waren, blieben andere Dinge auf der Strecke, was auch die Erzieher bemängelten.

Glücklicherweise gibt es aber auch viele Erzieher, mit denen ich sehr zufrieden bin. Gerade zu Anfang erfordert das natürlich einige Gespräche, damit man weiß, worauf das gegenüber denn Wert legt. Damit erspart man sich späteren Ärger. Gerade bei akuten Problemen war es so auch oft möglich in wenigen Minuten die Situation zu klären - man wusste ja, dass der andere gesprächsbereit war. Gerade, wenn ich dann manchmal ein Problem hatte und das mit der Erzieherin darüber sprach, bekam ich da sinnvolle Tipps und auch Hilfestellungen. Das Interesse dieser Erzieherinnen geht sogar soweit, dass zu Erzieherinnen in Rente Kontakt besteht und diese dann auch die weitere Entwicklung verfolgt.

In den Einrichtungen meiner Kinder fand ich es auch immer toll, dass die Kinder ein sehr abwechslungsreiches Programm geboten bekamen. Wie oft fand ich es schade, wenn meine Kinder zu etwas zu jung waren, das Angebot aber in den folgenden Jahren nicht wiederholt wurde, weil sich das Team da schon wieder neue tolle Sachen ausgedacht hatten. So viele Ideen habe ich meist nicht und es ist auch so, dass jeder im Team andere Talente hatte und die Kinder so sehr viele Anregungen bekamen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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