Sollten Senioren regelmäßig ihre Fahrtauglichkeit prüfen?
Diamante hat geschrieben:Wie ich weiter oben schon gesagt habe , bin ich auf jeden Fall für so eine Prüfung. Aber ich sehe auch ein ganz großes Problem darin. Die Renten sollen immer höher werden. Mittlerweile soll ein Mann bis zum 67. Lebensjahr arbeiten. Der Job liegt aber auch meist nciht mal eben um die Ecke und ein Führerschein ist dringend nötig um zur Arbeit zu kommen.
Und was ändert das an der Tatsache, dass dieser jemand vielleicht gar nicht mehr fähig ist ein Auto sicher zu führen? Ich kann ja in meiner Ausbildung auch nicht damit kommen, dass mich mein Prüfer bestehen lassen muss, weil ich sonst später arbeitslos werden und dann dem Staat auf der Tasche liege.
Ich würde es auf jeden Fall begrüßen, wenn jeder regelmäßig einen kleinen Test zur Fahrsicherheit machen müsste und ab einem bestimmten Alter auch ein kleinen Gesundheitscheck. Die Konzentration lässt ja ab einem bestimmten Alter nach, die Augen werden auch nicht besser und auch das generelle Krankheitsrisiko nimmt immer stärker zu.
Auf jeden Fall bin ich auch für erneute Tests der Fahrtauglichkeit bei älteren Menschen ab einem gewissen Alter. Leider ist es nunmal so, dass im Alter Reaktionsfähigkeit, Sehvermögen, Hörvermögen und das Ausführen und Verarbeiten komplexer Vorgänge nachlassen. Und dann finde ich es nur richtig, dass unter diesen Gesichtspunkten selbstverständlich auch das Führen eines KFZ in regelmäßigen Abständen überprüft wird.
Ich habe solch einen Fall in meinem Bekanntenkreis, wo der Opa mit weit über 80 Jahren sich noch hinter das Steuer gesetzt hat, und ständig Unfälle gebaut hat. Das fing schon beim Herausfahren aus der Garage an. Da ist er ständig gegen das Tor der gegenüberliegenden Garage gefahren. Bei Fußgängerüberwegen hat er grundsätzlich nie auf Passanten geachtet. Beim Abbiegen ist er teilweise über die Bordsteinkante gefahren. Einmal hat er sogar einen Laternenmast beim Abbiegen angefahren. Bei meinen Freunden ist er ständig auf die Auffahrt gefahren und hat dabei regelmäßig den Busch an der rechten Seite "mitgenommen". Am Schlimmsten aber war der Verkehrsunfall, als er einem anderen Fahrzeug die Vorfahrt genommen hat. Die Beifahrerin starb auf dem Weg in das Krankenhaus, während der Fahrer mit lebensgefährlichen Verletzungen überlebt hat. Und Opa behauptete stur, das andere Fahrzeug habe ihm die Vorfahrt genommen.
Auch wenn es uns alle irgendwann selbst treffen sollte, so sind alte Menschen im Auto ein Horror für mich. Man weiß nie, wie sie reagieren. Egal, ob es sich um eine unerwartete Fahrbahnänderung handelt, oder sie einfach nur die Orientierung verloren haben, oder ob sie einfach die Geschwindigkeit anderer Verkehrteilnehmer über- oder unterschätzt haben. Sie sind und bleiben eine Verkehrsgefährdung.
Selbstverständlich darf man nicht alle alten Menschen über einen Kamm scheren. Es gibt sicherlich genug ältere Menschen unter uns, die richtig fit sind. Diese sollen ja auch weiterhin ihre Fahrberechtigung behalten dürfen. Es sollte halt ab einem gewissen Alter gleiches Recht für alle Menschen geben.
Und wenn es mich irgendwann trifft, tja, shit happens...
Eine Führerscheinüberprüfung ab 60 Jahen halte ich für sinnlos. Das könnte man ab 80 Jahren machen, aber keinesfalls, wenn jemand noch arbeitet und allein durch die tägliche Fahrt zur Arbeit genügend Fahrpraxis hat. Es sind aber auch nicht die älteren Mitbürger, die die meisten Unfälle bauen. Hier sind die Jugendlichen gefragt, die draufgängerisch und voller Übermut leistungsstarke Autos fahren, aber nicht richtig damit umgehen können. Zu allem Überfluß werden sie oft angetrunken oder mit Drogen vollgedröhnt erwischt, nach dem sie einen Unfall gebaut haben.
Die unfallstärkste Gruppe der Autofahrer sind die jugendlichen Fahranfänger. Klar, üben und lernen mußten alle mal. Überhöhte Geschwindigkeit und falsche Selbsteinschätzung führen oft zu einem Unfall und leider auch zum Tod. Eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit halte ich grundsätzlich für alle Verkehrsteilnehmer angebracht und auch bei allen eine augenärztliche Untersuchung sowie eine Blutuntersuchung, damit auch Alkoholiker und Drogenkonsumierer erkannt werden.
Cid hat geschrieben:Eine Führerscheinüberprüfung ab 60 Jahen halte ich für sinnlos. Das könnte man ab 80 Jahren machen, aber keinesfalls, wenn jemand noch arbeitet und allein durch die tägliche Fahrt zur Arbeit genügend Fahrpraxis hat.
Es geht ja im Großen und Ganzen nicht mal um die Fahrpraxis. Die sollte man im hohen Alter mehr als genug haben und die hätte man ja auch mit 80 Jahren noch. Allerdings ist das ja kein Persilschein dafür, dass man alles richtig macht. Ganz im Gegenteil, wenn man etwas über Jahre oder Jahrzehnte falsch macht, dass aber durch glückliche Umstände nie zu einem Unfall führte, bestärkt einen das noch viel eher darin, es weiter falsch zu machen, weil man ja auch nicht mehr weiß, wie es richtig geht.
Aber viel wichtiger als das theoretische Wissen, sind in meinen Augen die gesundheitlichen Bedenken. Man wird halt nicht jünger und somit sollte zumindest ein Gesundheitscheck ab einem gewissen Alter regelmäßig durchgeführt werden. Die Sehschärfe nimmt bei den meisten Menschen ab und keiner zwingt dich dazu dich darum zu kümmern. Brauchte man bei der Ausstellung des Führerscheins keine Brille, dann wird es nie wieder vermerkt, dass sie doch mal irgendwann nötig geworden ist. Auch über die Akutalität der Brille wird kein Nachweis geführt. Genauso lassen die Reaktionszeiten auch irgendwann nach. Bei dem einen früher, bei dem anderen später. Sowas sollte einfach ab einem gewissen Alter überprüft werden.
Und sowas ist ja auch nicht diskriminierend, auch wenn das viele alte Menschen so sehen. Wie auch, es wird ja jeder mal alt und damit trifft es ja irgendwann mal alle.
Das sehe ich genau wie du. Ich bin jedoch in Bezug auf eine Brille der Meinung, dass da die Augenärzte gefragt sind. Wenn im Führerschein das Tragen einer Brille vermerkt ist und inzwischen wird eine Brille getragen, muss das bei jung und alt eingetragen werden. Denn auch mit 30 oder 40 Jahren kann jemand plötzlich eine Augenverschlechterung bekommen. Klar, die Reaktionszeit kann abnehmen. Das ist schon wichtig. Aber eine Augenuntersuchung halte ich grundsätzlich für alle von Zeit zu Zeit wichtig.
Cid hat geschrieben:Das sehe ich genau wie du. Ich bin jedoch in Bezug auf eine Brille der Meinung, dass da die Augenärzte gefragt sind. Wenn im Führerschein das Tragen einer Brille vermerkt ist und inzwischen wird eine Brille getragen, muss das bei jung und alt eingetragen werden. Denn auch mit 30 oder 40 Jahren kann jemand plötzlich eine Augenverschlechterung bekommen. Klar, die Reaktionszeit kann abnehmen. Das ist schon wichtig. Aber eine Augenuntersuchung halte ich grundsätzlich für alle von Zeit zu Zeit wichtig.
Du hast schon recht, nur kann ein Arzt dir halt nichts vorschreiben. Als Arzt darfst du nicht einfach so jemanden bei der Polizei anzeigen, weil er seine Brille nicht im Führerschein eintragen lässt, schließlich gibt es ja die Schweigepflicht. Und vor einem Gericht dürfte es der Augenarzt schwer haben, zu erklären, dass er eine schwere Bedrohung der Allgemeinheit gesehen hat, weil er eine Verschlechterung von 0,5 Dioptrien gemeldet hat.
Sowas müsste also schon per Gesetz geklärt werden und dann regelmäßig ein Amtsarzt überprüfen. In meinen Augen könnte man ja Theorie und Gesundheitscheck durchaus verbinden und sagen, jeder Führerschein muss alle 5 oder 10 Jahre aktualisiert werden und dazu braucht es dann eine bestandene Theorieprüfung (machen ja Staaten wie die USA durchaus so) und ein kurzer Gesundheitscheck und erst dann wird der Führerschein wieder verlängert.
@Klehmchen, eine sehr gute Idee von dir. Das könnte in der Tat der Amtsarzt machen. Alle 5 bis 10 Jahre wäre eine gute Zeit. Wo könnte man solch einen Vorschlag einbringen? Bist du zufällig in einer Partei tätig, wo das weitergeleitet werden könnte?
Ein Problem an der Prüfung alle 5 oder 10 Jahre ist, dass sich die Leute, welche sich nichts zu schulden kommen lassen, in die Röhre schauen. Sie müssen dann unnötig Geld ausgeben um ihren Führerschein zu aktualisieren. Ich würde mich jedenfalls darüber ärgern, wenn ich als Berufspendler irgendwann mit 30 Jahren zur Fahrschule muss und Geld für nichts ausgebe.
Man muss solche Überprüfungen meiner Meinung nach mit einem Fehlverhalten im Straßenverkehr verknüpfen, wie es im Moment z.B. mit der Probezeit ist. Macht man Mist, muss man eben auch die Fahrtauglichkeit prüfen. Ansonsten befürchte ich wieder eine Abzocke seitens des Staats. Ich zahle schon genug für mein Auto.
n8hawk4u hat geschrieben:Ein Problem an der Prüfung alle 5 oder 10 Jahre ist, dass sich die Leute, welche sich nichts zu schulden kommen lassen, in die Röhre schauen. Sie müssen dann unnötig Geld ausgeben um ihren Führerschein zu aktualisieren. Ich würde mich jedenfalls darüber ärgern, wenn ich als Berufspendler irgendwann mit 30 Jahren zur Fahrschule muss und Geld für nichts ausgebe.
Warum so kompliziert? Den Besuch beim Arzt zahlen die Krankenkasse mit Vergnügen, weil sie damit wieder aussieben können, wer mal Geld kosten wird und wer nicht und man gegensteuern kann. Nicht umsonst sind ja alle Vorsorgeuntersuchungen kostenlos und werden von den Kassen übernommen.
Und die Prüfung muss ja nicht bei der Fahrschule erfolgen, sondern kann einfach bei der Dekra gemacht werden, so wie die normale Theorieprüfung. Die hat glaube ich bei mir damals keine 20 Euro gekostet, das auf 5-10 Jahre hochgerechnet ist doch gar nichts. Man könnte sowas ja auch kostenlos anbieten und der Staat zahlt die 20 Euro dann. Das ist ja eine Investition, von der alle was haben und die dazu führt, dass Versicherungen, Staat und Autofahrer langfristig Geld sparen.
Und wie schon gesagt, heißt Unfallfreifahren noch lange nicht richtig fahren. Es kann auch bedeuten, dass einfach 30 Jahre lang immer genügend andere Autofahrer Rücksicht genommen haben und auf ihre Rechte verzichtet haben um Unfälle zu verhindern. Genauso wie jemand der jedes Jahr einen Unfall baut, völlig unschuldig daran sein kann. Wenn ein Fehlverhalten erfolgt und erkannt wird durch die Polizei dann wird ja sowieso eine Strafe angesetzt. Viel wichtiger wäre es aber auch die vielen unerkannten Fehlverhalten zu ahnden.
Ich fände es völlig in Ordnung, wenn man ab einem bestimmten Alter nochmal eine Auffrischung im Straßenverkehr bekommen würde, mit einer anschließenden Abschlussprüfung. Ich bekomme es selber sehr oft mit, dass mein Opa noch Auto fährt, obwohl er eigentlich nicht mehr in der Lage dazu wäre. Es ist bei älteren Menschen oft das Problem, dass sie sich nicht von dem Führerschein trennen wollen.
Als Enkel oder Sohn oder Tochter möchte man auch niemanden Bevormunden, auch wenn es eigentlich das Richtige wäre. Ältere Leute reagieren dann aber oft trotzig und werden schnell sauer wenn man sie kritisiert. Deswegen wäre ein Test im Alter sehr sinnvoll um zu selektieren wer noch fahrtauglich ist und wer den Führerschein am besten abgeben sollte.
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