Ich weiß nicht, ob ich diese Freundschaft noch möchte
Ich kenne einen jungen Mann seit etwa vier Jahren. Hauptsächlich schreiben wir uns E-Mails, manchmal telefonieren wir und etwa alle sechs bis acht Wochen treffen wir uns. Na ja, irgendwie war und ist das auch ganz schön, dass er sich anscheinend für mich freundschaftlich interessiert und wir uns auch vieles erzählen bzw. schreiben.
Anfangs war dieser junge Mann auch in mich verliebt. Er war und ist allerdings überhaupt nicht mein Typ. Eine Freundschaft mit ihm konnte ich mir schon vorstellen.
Jedenfalls gibt es so einiges, was mir auf die Nerven geht. Wie ich in einem anderen Thread hier schon geschrieben habe, komme ich mir etwas ausgenutzt vor. In Ordnung, er hat wohl nicht so viel Geld, aber er lässt sich wirklich immer von mir aushalten. Wenn wir uns treffen, hole ich ihn immer vom Bahnhof ab oder ich fahre direkt vor seine Haustür. Er muss nicht viel tun. Wenn wir zusammen wohin fahren, fahren wir mit meinem Auto. Ich zahle das Benzin, na klar! Wenn wir etwas essen, zahlt entweder jeder seinen Teil oder ich zahle. Zwischendurch jammert er immer wieder herum, dass er so wenig Geld hätte, bis ich mich dann breitschlagen lasse und ihm etwas zu essen mitbringe oder ihn zum Essen einlade. Das ist der eine Punkt, der mich sehr stört.
Ein anderer Punkt ist noch, dass er auch ständig jammert, dass er keine Freundin hat. Er hatte wohl auch noch nie eine Freundin, aber er macht auch nichts, dass sich das mal ändern könnte. Er meint, jede Frau würde ihn nur als guten Freund sehen. Wenn ich ihm dann sage, dass das doch auch nicht schlecht sei, geht seine Jammerei weiter. Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll.
Außerdem ist sein Verhalten auch oft sehr merkwürdig, wenig "einfühlsam" und sehr auffällig, aber nicht im positiven Sinne. Letztens waren wir zusammen im Kino. Er hat fast pausenlos total laut gelacht. Mir war das schon richtig unangenehm. Ich meine, ich finde es ja schön, wenn er den Film lustig findet, aber in seinem Alter (bald 28) über einen Kinderfilm so übertrieben zu lachen, finde ich schon ganz schön unangenehm. Außerdem ist er sehr unbeholfen und ganz schön grob. Zur Begrüßung wollte er mich beim letzten Treffen umarmen und hat mir dabei volle Kanne mit seinem Ellenbogen gegen den Kiefer geboxt. Davon mitbekommen hat er anscheinend nichts.
Jetzt schreibt er mir wieder per E-Mail und fragt, warum ich mich nicht melde. Wie würdet ihr an meiner Stelle reagieren? Stelle ich mich nur an oder könnt ihr verstehen, warum er mir etwas auf die Nerven geht und ich nicht weiß, ob ich diese Freundschaft noch aufrecht halten möchte und ob ich mit ihm in Zukunft noch etwas unternehmen möchte?
Im Prinzip kennst du die Antwort schon, gestehst dir aber vielleicht nicht zu, hier eine klare Entscheidung zu treffen. Vielleicht ist dieser Mann ganz nett, aber euer Verhältnis ist auf keinen Fall als gleichberechtigt zu bezeichnen. Es ist eine Schieflage entstanden, die meiner Meinung nach in keine gesunde Freundschaft oder Beziehung gehört.
Natürlich kann es mal vorkommen, dass der eine etwas weniger Geld hat und der andere für ihn mitbezahlt. In einer wirklichen Freundschaft sollte das kein Problem sein, vor allem nicht bei kleineren Beträgen wie einer durchschnittlichen Restaurantrechnung oder ähnlichem. Allerdings klingt es für mich so, als würde dieser junge Mann dich einfach nur ausnutzen und scheinbar hat er sich an die Annehmlichkeiten, die er durch dich erfährt, gut gewöhnt und betrachtet sie mittlerweile als normal.
Ich persönlich finde es schon recht krass, über diese Mitleidsschiene zu agieren und dem anderen vorzuhalten, wie schlecht es einem geht und wie wenig Geld man für Essen hat. Viele Leute können dann irgendwann nicht mehr nein sagen und lassen sich breitschlagen und geben dem Jammernden dann immer und immer wieder etwas. In Einzelfällen würde ich immer sagen, dass das in Ordnung ist, allerdings darf das auf keinen Fall zur Gewohnheit werden. Er begibt sich in eine finanzielle Abhängigkeit, die ihn klein macht und du fühlst dich permanent ausgenutzt. Freundschaft sieht für mich anders aus.
Ich frage mich ernsthaft, was du mit diesem Kontakt anfangen willst. Du ärgerst dich permanent über ihn und wirst ausgenutzt. Freundschaft besteht aus gegenseitiger Bereicherung und aus einem Geben und Nehmen. Beide Komponenten müssen vertreten sein.
Zudem jammert dich dieser junge Mann ständig voll, ohne scheinbar ernsthafte Versuche zu unternehmen, etwas an seiner Situation zu ändern. Natürlich durchlebt jeder Mensch Hochs und Tiefs, aber dennoch sollte man in der Lage sein, seine missliche Lage auch irgendwann zu erkennen und auch ernsthafte Veränderungsversuche zu unternehmen. Er weiß ja, dass er nicht so lebt, wie er gerne leben möchte, also soll er sein Leben in die Hand nehmen.
An deiner Stelle würde ich mit ihm das offene Gespräch suchen und ihm klar sagen, was du von dieser Bekanntschaft hälst. Wenn dir etwas an ihm liegt, müsst ihr gemeinsam einen Weg finden. Allerdings scheint dieser Zenit meiner Meinung nach bereits überschritten worden zu sein. Frag dich ernsthaft, ob du diesen Menschen in deinem Bekanntenkreis haben willst oder ob du einfach noch nicht den Mut hattest, den Kontakt abzubrechen. Natürlich ist es schade, wenn ein Kontakt wegbricht, allerdings sollte man sich nur mit den Menschen umgeben, die einem gut tun und wenn man sich ständig über jemanden ärgern muss, tut einem das sicher nicht gut.
Das mag sein. Zumindest dachte ich mir bisher nach fast jedem Treffen, dass mir meine Zeit für solche Treffen zu schade ist. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich nur wenige Freunde habe und deswegen vielleicht auch andererseits etwas froh darüber bin, dass ich "wenigstens" ihn habe.
Dagegen habe ich ja auch nichts, dass mal der eine bezahlt und mal der andere, aber es sollte meiner Meinung nach einigermaßen ausgewogen sein, gerade wenn beide in etwa gleich viel verdienen.
Ein bisschen veräppelt komme ich mir auch vor, wenn ich sehe, was er sich so kauft. Zwischendurch kauft er sich einfach so ein Fahrrad, mehrmals im Jahr neue Schuhe usw. Das kostet ja auch alles Geld. Aber am Ende des Monats klagt er fast immer, dass er nichts mehr zu essen hätte und als wir planten, zusammen einen Film im Kino anzusehen (für 7 Euro), meinte er, dass es bei ihm ja auch eine Frage des Geldes sei, ob wir ins Kino gehen könnten.
Etwas bin ich aber wohl auch selber Schuld an unserem kaputten Verhältnis. Ich bin auch ein Mensch, der schlecht nein sagen kann und sich immer in der Verpflichtung sieht, anderen zu helfen. Wenn er mal wieder andeutet, wie wenig Geld er doch hätte, dann habe ich ihn bisher schon häufiger mal auf eine Cola, ein Eis usw. eingeladen. Dann kommt zwar ein Danke, aber fünf Minuten später ist das dann auch schon vergessen.
Wie gesagt, etwas finde ich es schon schön, dass er mich (oder vielleicht auch mehr meine Großzügigkeit) mag. Aber er hat mich auch schon mal besucht (auch im Krankenhaus) und da relativ weite Wege auf sich genommen. Da bin ich ihm etwas dankbar für.
Aber ich weiß nicht, ob das Gute das aufwiegt, was ich nicht toll an ihm finde. Aber wenn ich ehrlich zu mir selber bin, dann wohl auch eher nicht.
Auch nervt mich an ihm ganz schön, dass er beinahe jede Woche neue Pläne hat, was seine berufliche Zukunft angehen. Außerdem ist, meiner Meinung nach zumindest, jedes Ziel so weit entfernt, dass er es nicht erreichen kann. Und wenn er davon redet, dann hört sich das immer so an, als dächte er, er schaffe das auf jeden Fall.
Soll ich ihm direkt sagen, dass er mir auf die Nerven geht und dass ich mir ausgenutzt vorkomme? Soll ich ihm direkt sagen, dass ich mir mal ein Danke gewünscht hätte oder wie blöd er sich doch bei der Umarmung angestellt hat? Ich weiß nicht, einerseits würde ich ihm das gerne sagen, aber andererseits habe ich auch Angst vor seiner Reaktion.
Ja, ich denke, dass du ihm durchaus sagen kannst, dass du dir ausgenutzt vorkommst. Suche eine ruhige Situation und versuche nicht, das zwischen Tür und Angel zu klären. Bleib sachlich und schildere ihm einfach deine Sichtweise. Solange du ihm die einfachen Fakten schilderst, hat er kein Recht, sich blöd angemacht zu fühlen. In einer einigermaßen guten Bekanntschaft sollte jeder die Möglichkeit haben, sein Empfinden ausdrücken zu können, ohne dass der andere sich dadurch direkt auf den Schlips getreten fühlt.
Natürlich wird ihm das nicht gefallen, was du ihm sagst. Du musst einfach damit rechnen, dass er entweder versuchen wird, sich herauszureden oder direkt dicht macht. Wenn ihm allerdings wirklich etwas an dir und eurem Kontakt liegt, sollte er wirklich über deine Aussagen nachdenken und dir auch seine Sichtweise schildern - ohne Beschönigungen.
Auch wenn du nicht viele Freunde hast denke ich, dass es besser ist, auf Kontakte zu verzichten, die dir nicht gut tun. Meine Professorin hat mir in einem guten Gespräch über Bekanntschaften und Freundschaften mal gesagt, dass jemand, der einen wirklichen Freund hat, wirklich reich ist. Damit hat sie vollkommen recht. Freunde tun einander gut. Dieser Mann tut dir nicht gut. Wenn man aus jedem Treffen mit einem unguten Gefühl herausgeht, ist das einfach keine echte Bereicherung für dein Leben.
Solche Sachen wie sein Fauxpas bei der Umarmung würde ich eigentlich eher direkt in der Situation ansprechen. Vermutlich kann er sich jetzt gar nicht mehr an seine ungeschickte Motorik erinnern. Vielleicht kommt sowas ja gelegentlich mal vor, so dass du ihn dann direkt darauf ansprechen kannst. Falls es dir aber sehr auf der Seele brennt, ihm das zu sagen, würde ich ihm vielleicht etwas scherzhaft sagen, dass er sich manchmal etwas arg ungeschickt anstellt, und hoffen, dass der Wink mit dem Zaunpfahl bei ihm ankommt. Falls das nicht der Fall sein sollte, kannst du diesen Punkt ja noch einmal direkt ansprechen. Von deinem Gefühl, dass er dich ausnutzt, solltest du ihm aber klar und direkt ohne Umschweife erzählen und eine Meinung von ihm zur Situation verlangen.
Naja, ein wenig merkwürdig finde ich diese Freundschaft schon. Ich weiß, dass es schwer ist mit jemanden befreundet zu sein, er mal in einem verliebt war oder es vielleicht noch ist.
Ich würde es mir jedoch nicht bieten lassen, alles zu bezahlen. Du fährst ihn wie du meinst überall hin. Du holst ihn so gesagt von zuhause ab und bringst ihn wieder vor die Haustür. Auch wenn er kaum Geld hat, könnte er, wenn ihm die Freundschaft so wichtig ist, dich auch mal abholen oder mit dem Rad kommen oder mit dem Bus oder ähnlichem. Auch dass du ihm das Essen öfters bezahlst. - Es ist bestimmt gut gemeint von dir aber so etwas ist meiner Meinung nach nicht der Normalfall. Wenn jemand wirklich knapp bei Kasse ist, finde ich es nicht schlimm mal etwas auszulegen, aber irgendwie denke ich auch, dass man etwas zurückgeben sollte. Es muss ja kein Essen sein, was er dir ausgibt. Lieber einmal eine nette Gestik oder einfach mal eine kleine Höflichkeit.
Das mit dem Ellenbogen war wohl echt ein Ausrutscher. So etwas kann jedem mal passieren, gerade dann wenn man tollpatschig ist aber dass es ihm nicht aufgefallen ist, kann ich mir auch nicht vorstellen. Vielleicht war es ihm in dem Moment so unangenehm, dass er sich nicht entschuldigen wollte, aber wenn so etwas noch einmal passiert und er sich nicht entschuldigt, würde ich ihn schon mal darauf ansprechen ob er denn überhaupt nicht merkt, dass er dir öfters mal weh tut.
Auch das mit dem Lachen im Kino ist vielleicht in dem Moment unangenehm für einen, aber manch einer ist nun mal so, dass er eine laute Lache hat und das macht viele Menschen doch erst so liebenswert. Trotzalledem würde ich ihn mal fragen, wie wichtig ihm denn die Freundschaft ist.
Ich würde ihn wirklich direkt darauf ansprechen und auch Dinge äußern wie das ständige abholen und das auslegen an Geld. Frag ihn wieso er nicht einfach mal mit dem Bus oder ähnlichem fahren kann, wenn er dich doch auch so gerne sehen will. Zudem würde ich auch deine Zweifel ansprechen. Ich würde ihm an deiner Stelle direkt sagen, dass du an der Freundschaft zweifelst. Vielleicht bemerkt er ja erst dann, dass er etwas falsch gemacht hat und ändert sich dann. Wenn er sich jedoch nach dem Gespräch nicht ändert, würde ich wirklich darüber nachdenken ob diese man in diese Freundschaft noch soviel Energie und Aufwand stecken sollte oder ob man einfach getrennte Wege einschlagen sollte.
Das Problem mit der Geldnot kenne ich nur zu gut. Ich bin momentan noch Schülerin und vor Kurzem auch eine neue Kameradin kennengelernt, die an sich sehr nett ist. Nachdem wir uns aber nun schon seit etwa zwei Monaten kennen, fängt sie nach und nach auch an, sich in bestimmten Dingen mir gegenüber zu öffnen, Dinge die ich eigentlich gar nicht wissen will, nämlich etwa das ihr Vater ihr kein Geld geben will und sie bei ihrer Mutter lebt, die Hartz IV Empfängerin ist. Nun gut, das kann man dann wohl auch mal sagen, ist nun nicht weiter schlimm, aber dann geht es weiter damit, dass sie auf dieser oder jener Website diese und jene Schuhe entdeckt hat und sie haben möchte. Leider hat sie nur so und so viel Geld und meckert dann solange rum, bis ich ihr das Geld leihe. Dann geht ihr mal ein Kuli kaputt und sie heult rum, sich keinen neuen leisten zu können, so dass ich ihr einen von meinen gebe und der Höhepunkt war dann wohl, als sie mich fragte, ob sie meine älteren Schuhe haben könnte, als ich mir ein neues Paar gekauft habe.
Nun es gibt eben Menschen, die stehen finanziell gesehen nicht besonders gut da, aber meistens habe ich durchaus den Eindruck, dass sie da selbst dran Schuld sind. In diesem Fall ist es eben etwas blöd gelaufen, weil eben die Mutter Hartz IV Empfängerin ist, aber als Schüler hat man noch die Möglichkeit sich einen Nebenjob zu besorgen und überhaupt ist das Geld in solchen Situationen auch nicht so knapp, als das man deswegen rumheulen müsste. Ich finde es eben unangenehm und solche Menschen als Freund zu haben belastet einen in gewisser Weise schon irgendwie. Ich hätte nichts dagegen einen Bekannten oder Freund mal vom Bahnhof abzuholen oder so, aber sowas muss sich halt in Grenzen halten, dass darf nicht ständig sein, so kommt man sich durchaus mal einfach ausgenutzt vor.
Auch das mit dem Essen finde ich sogar relativ unverschämt, denn wenn man mal für jemanden zahlt, dann sehe ich das eigentlich bei mehreren Treffen auch irgendwann als selbstverständlich an, dass das Gegenüber mich auch mal einlädt, oder nicht? Und wenn er das aus finanziellen Gründen nicht kann, dann sollte er sich auch nicht einladen lassen, denn sonst ist das irgendwie doch Ausnutzung und das muss nicht sein. Auch ist es unverschämt in solchen Situationen über seinen Geldmangel zu meckern, da es offensichtlich ist, dass man nur auf das Mitleid des anderen aus ist und ihm das Geld aus der Tasche ziehen will.
Auch wenn ich in dem Punkt vielleicht etwas zu oberflächlich bin so muss ich aber doch sagen, dass schon allein der Grund, dass der Typ meckert, noch keine Freundin gehabt zu haben, Grund genug ist, diese Freundschaft zu beenden. Ich finde das erbärmlich und Menschen die sich sowas leisten, sollten sich echt mal fragen, warum zum Teufel das wohl so ist. Was will er denn nun damit bezwecken, dass du ihm eine Freundin suchst oder mit ihm ins Bett springst? Das ist wirklich einfach nur armselig. Sein Verhalten im Kino und überhaupt grobes und unbeholfenes Verhalten begeistert mich auch nicht gerade und ich muss sagen, dass ich dich wirklich in allen Punkten verstehen kann. Vielleicht kann dieser Mann auch nichts groß dafür, dass er eben ist, wie er ist, aber das macht es nicht besser und einen solchen Menschen will man ab einem bestimmten Punkt dann eben auch nicht mehr zum Freund haben, dass ist nachvollziehbar.
Sich einfach nicht mehr zu melden ist meiner Ansicht nach auch keine wirklich gute Möglichkeit, dass ist auch von deiner Seite aus nicht besonders erwachsen. Ich denke ich würde dieser Person einfach ganz direkt sagen, wenn nicht persönlich dann eben am Telefon oder per Email, dass ich nicht weiter an einer Freundschaft interessiert bin. Du kannst dann auch ruhig deine Gründe nennen, auch wenn ich bezweifele, dass er dies nutzt um sein Verhalten zu bessern. Auf jeden Fall aber beruhigt es das eigene Gewissen, so dass man dann getrost einen Schlussstrich setzen kann und die weiteren Kontaktversuche ignorieren kann.
Naja, mit solchen Freunden bin ich nicht befreundet, also kann ich nicht wirklich sagen, ob es noch Sinn macht mit ihm befreundet zu sein. Doch meiner Meinung nach finde ich, dass du mit ihm die Freundschaft abbrechen solltest. Sag ihm am besten, dass etwas mit der Freundschaft nicht stimmt und dass er sich ändern sollte. Ich würde keinen Grund sehen mit ihm weiter befreundet zu sein, wenn er mich ausnützen würde. Am besten wäre es, wenn du mit über das Geld sprichst und was seine Probleme mit seinem Geld sind. Da du seine Freundin bist, wird er sicher mit dir darüber reden. Ich würde ihn auch fragen warum er nicht mit seinem Auto fährt. Ich finde es ein bisschen merkwürdig, dass er so grob ist und es ihm nicht einmal aufällt. Am besten würde ich seine Lebensgeschichte im aufzeichnen damit man sich von dem Menschen ein Bild machen kann.
Die Freundschaft, wie Du sie beschreibst, scheint ja doch sehr einseitig zu sein. Ich glaube, auf Dauer kann dieser Kontakt für Dich nicht wirklich eine Bereicherung sein, und das jetzt nicht nur des Geldes wegen.
Schön und gut, dass er Dich im Krankenhaus besucht hat als es Dir schlecht ging. Es ist auch toll, dass er den weiten Weg nicht als Vorwand genommen hat nicht zu kommen. Das scheint ja ein erster Hinweis darauf zu sein, dass Du ihm irgendwie schon wichtig bist. Allerdings macht es mich stutzig wenn ich lese, dass er seinen niedrigen Kontostand als Druckmittel gegen Dich verwendet in dem er sagt, dass der Kinobesuch ja von seinem Portemonnaie abhängt. Für mich klingt das in der Übersetzung eher nach „wenn Du zahlst, komme ich gerne mit“. Und darauf hätte ich an Deiner Stelle ab einem gewissen Punkt einfach keine Lust mehr. Ich würde mich irgendwann fragen, ob es denn nicht vielleicht drin ist sich die 7 € von anderen Sachen abzusparen (zum Beispiel von den Schuhen oder dem Fahrrad) um sich eine Cola für Dich oder zumindest den eigenen Eintrittspreis fürs Kino leisten zu können.
Du schreibst, dass es eigentlich nicht nur das Geld ist, dass Dich stört. Dass er Dir manchmal einfach ein bisschen peinlich ist weil er sich seltsam benimmt und offenbar ein Grobmotoriker ist. Und trotzdem überlegst Du, ob Du die Freundschaft beendest. Liegt es nur daran, dass Du wenige Freunde hast und die Zahl nicht weiter reduzieren möchtest? Würdest Du den Kontakt abbrechen wenn Du mehr Freunde hättest? Das sind Fragen, die ich mir dringend stellen würde. „Erträgst“ Du ihn nur weil Du nichts anderes hast?
Eine andere Überlegung, die Dich in Deiner Entscheidung vielleicht ein Stückchen weiterbringt, könnte sein ob Du ihn nicht mal auf den Prüfstand stellen willst. Wenn es darum geht ihn das nächste Mal abzuholen ist eben Dein Auto kaputt oder Du hast es verliehen. Frag ihn, ob er nicht zu Dir oder ihr euch gleich vor Ort treffen könnt. Bringt er das nicht fertig, würde ich darauf schließen, dass das Treffen für ihn nicht besonders wichtig sein kann. Denn ein paar Euro für den Bus sollte er schon aufbringen. Oder sag ihm doch mal, dass Du derzeit knapp bei Kasse bist – und schau was passiert. Schlägt er vor etwas kostengünstigeres zu unternehmen oder vielleicht sogar etwas, was gar nichts kostet oder verläuft die Planung dann im Sande bis Du wieder flüssig bist?
Das mag keine nette Methode sein festzustellen was ihm wirklich wichtig ist. Ob Du es bist oder Deine naive Großzügigkeit. Ich an Deiner Stelle würde es aber herausfinden wollen und mich anschließend entsprechend verhalten. Du magst zwar nicht viele Freunde haben, aber auf eine Freundschaft in der ich ständig ausgenutzt werde, könnte ich bestens verzichten.
Du kommst dir auf der einen Seite ausgenutzt vor, willst ihn auf der anderen Seite aber auch nicht verlieren, weil du recht weniger Freunde hast. Auch wenn es abgedroschen klingt, aber da passt nur eine Antwort. Wer das eine will, muss das andere mögen. Also du willst diese Freundschaft behalten, dann akzeptiere auch, das er sich von dir aushalten lässt. Denn da wird sich nichts ändern, wenn du das nicht ansprichst.
Nur frage ich mich auch, wie er seinen ständigen Geldmangel erklärt. Das muss ja Gründe haben oder probiert er einfach nur wie weit er mit seinem Verhalten durchkommt? Ausserdem schreibst du ja, das dir noch mehr an seinem Benehmen nicht passt. Warum hälst du aber an dieser Freundschaft fest? Sehen tut ihr euch ja nicht so oft, als dann man von Angst vor Einsamkeit reden kann. Ich vermute eher, das du nicht den Mut hast ihm offen zu sagen, das du den Kontakt nun abbrechen willst.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich dies für kein gesundes Maß an Freundschaft halte. Es klingt eher so, als wärst du sein seelischer Mülleimer, der ihn hin und wieder einmal durchfüttert und das ist sicher nicht gut, wenn eure Freundschaft eher einseitig ist. Wenn du dir schon überlegen musst, ob du überhaupt Lust auf diese Freundschaft hast, dann läuft doch schon etwas falsch. Wenn dir wirklich etwas an der Freundschaft liegen würde, dann würdest du die Sache mit ihm klären und müsstest einen solchen Text nicht schreiben.
Ich denke auch nicht, dass du die Sache zu eng siehst. Es scheint ja so, als würde er nur jammern wollen und nichts an seiner Situation ändern wollen. Wieso hat er denn so wenig Geld? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass jemand kein Geld hat um sich alle zwei Monate mal ein Essen für zehn Euro zu leisten? Er muss dir ja nichts bezahlen, aber wenn er für sich selber zahlt, reicht das ja schon. Aber du bist auch ein wenig selber Schuld, dass du dich da immer "ausnutzen" lässt. Wenn du einfach nichts zahlen würdest, würde das sicherlich auch nachlassen. Vielleicht würde er sich dann auch gar nicht mehr mit dir treffen, je nachdem worum es ihm eben geht.
Du solltest einfach mit ihm reden und schauen, ob ihr die Sache geregelt bekommt. Das man sich in einer Freundschaft mal nervt, ist sicherlich völlig normal. Aber wenn das solange anhält und du deswegen schon die Freundschaft beenden willst, ist das nicht gut und muss dringend besprochen werden.
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