Heavy Metal ist eine Behinderung
Ein 42-Jähriger Schwede namens Roger Tullgren hat nun einem schwedischen Richter klar machen können, dass er wegen seinem Musikgeschmacks keiner normalen Arbeitstätigkeiten mehr nachgehen kann und somit arbeitsunfähig ist. Er konnte dies vor dem Gericht sogar mit einem psychologischen Gutachten darlegen. Offiziell unterschrieb er daraufhin ein Dokument, das bescheinigt, dass sein musikorientierter Lebensstil für ihn eine Behinderung darstellt:
"Ich habe ein Formular unterzeichnet, in dem steht 'Roger fühlt sich verpflichtet, seinen Heavy Metal-Lifestyle öffentlich zu zeigen. Dies verschlechtert seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt, daher benötigt er finanzielle Hilfe" berichtete Roger der schwedischen Zeitung "The Local".
Grund für diese Reglung war sein Arbeitsplatzverlust im vergangenen Jahr. Roger Tullgren besuchte, wie er selbst sagte, mehr als 300 Heavy-Metal-Konzerte. Die Konzertzeiten kollidierten dabei leider mit seinen Arbeitszeiten, was natürlich die Kündigung zur Folge hatte.
Jetzt arbeitet Roger in einer Restaurantküche. Dort darf er während der Arbeit so viel Musik hören wie er möchte, sein Heavy-Metal-Outfit tragen und darf auch ungestört weitere Heavy-Metal-Konzerte besuchen, solange er die versäumten Arbeitsstunden nachholt. Tullgren erhält übrigens nun nebenbei eine Invalidenrente.
Ich finde es komisch, dass sowas erlaubt ist. Jeder andere normale Mensch muss sich auch damit zurechtfinden, dass er sein Hobby (in diesem Fall ist es eben die Musik) zu Hause ausüben muss, und dass die Arbeit die höchste Priorität hat. Ich würde auch zu gerne meinen PC mit zur Arbeit nehmen, um dort hin und wieder mal genüsslich 'ne Runde zu zocken - geht aber leider nicht. ;P Falls er wirklich krank ist und nach Heavy-Metal abhängig ist, dann finde ich, sollte man ihm doch eher helfen, als ihn noch in seiner Sucht zu unterstützen. Einen Drogensüchtigen würde mann doch in eine Entzugsklinik einweisen ...
So verallgemeinern, wie du es in der Überschrift des Themas gemacht hast, sollte man das nicht. Das ist wie jedes andere Hobby, welches man nicht unter Kontrolle halten könnte. Diese Art von Hobby ist natürlich ein bisschen niveaulos, denn wegen eines Konzertes die Arbeite ausfallen zu lassen ist inakzeptabel und wenn ich der Besitzer dieses Restaurantes wäre, würde ich mir das mit dem Musik hören und so weiter auf jeden Fall nicht gefallen lassen. Sowas nennt man eher Sucht als Behinderung, denn wer zum Beispiel die Schule schwänzt um lieber Computer zu spielen ist doch auch nicht behindert.
Eine Entzugsklinik weil man Lieder nicht hören darf? Ich glaube das ist genauso unsinnig, wie in eine Klinik zu müssen weil man computersüchtig ist. Ein Psychologe käme da viel passender, denn der würde sich mit der Person auseinander setzen und wüsste eher was man mit ihm machen soll, als ihn gleich in eine Klinik zu stecken, wo er vielleicht ungebrauchte Medizin eingeflößt bekommt. Ich finde wohl kaum, dass dies eine Behinderung oder eine Sucht ist, viel mehr ein Schrei nach Aufmerksamkeit.
Mit freundlichen Grüßen.
Ich mein noch aufgegriffen zu haben, dass es offiziell als Behinderung gelten muss, damit man eine Invalidenrente erhält (sie heißt ja auch nicht umsonst INVALIDENrente).
Vielleicht schockiert dich das Wort "Behinderung", aber selbst ein gebrochener Arm, kann schon als Behinderung aufgefasst werden. Und diese angebliche "Musiksucht" behindert ihn ja offensichtlich an einem geregelten Arbeitstag. Natürlich war da auch ein Funke Sarkasmus in der Überschrift "Heavy-Metal ist eine Behinderung" ...
Das erinnert mich irgendwie an die Simpsonsfolge, in der Homer so viel frisst bis er genug wiegt um als behindert zu gelten und fortan von zu Hause aus zu arbeiten....
Schon dreist von diesem Typen, aber umso unglaublicher, dass sich ein Arbeitgeber findet, der sich darauf einlässt.
Es gibt leider so viele Schlupflöcher in den einzelnen Gesetzten eines jeden Staates, da ist es schon ein Massensport geworden, die Gesetzteslücken zu finden und für sich gewinnbringend auszunutzen. Das allerdings ein Gericht das zulasst und dann noch in Schweden, wo die Musikszene gerade im Metalbereich sehr groß ist, verwundert mich doch ein bisschen.
Kurrios ist das dennoch.
Ich denke mal, das hinter der Anerkennung der Invalidenrente bei dem Typen mehr stand, als nur Heavy Metall. Aus dem Artikel klingt es ja schon leicht raus: So ganz grade gestrickt ist der Typ nicht. Vermutlich lief es auf eine Anerkennung einer psychischen Erkrankung hinaus, denn manchmal liegen zwischen Hobby und Frühforum von Autismus nur hauchdünne Grenzen.
Um nur kurz auf den Diskurs "Behinderung oder Sucht einzugehen": zumindest in Deutschland gelten Suchterkrankungen als sogenannte seelische Behinderungen. So sind also Alkoholiker oder Junkies in diesem Sinne behindert.
Ob das nun auch für "Musiksucht" bzw. "Heavy-Metall-Sucht" gilt weiß ich nicht. Aber ich habe schon viele abenteuerliche ärztliche Gutachten gelesen.
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