Rund um dem Flohmarkt

Hallo,

nachdem mein Mann und ich zu Hause einige Dinge herum stehen haben, die wir nicht mehr benötigen, sind wir auf die Idee gekommen, diese Dinge zu verkaufen. Ich persönlich glaube nun, dass ein Flohmarkt rentabler ist als das Verkaufen übers Internet und würde daher gerne einmal probieren, ob diese Annahme stimmt.

Da ich mich mit diesem Thema aber nicht so gut auskenne, habe ich auch noch einige Fragen dazu: Wo finde ich Flohmärkte? Stehen sie in Zeitungen oder im Internet ausgeschrieben? Wie bekommt man einen Stand bzw. Platz beim Flohmarkt? Gibt es Gebühren und wie hoch sind sie in der Regel? Was sollte man sonst noch so wissen?

Du bis ja aus Österreich, wenn ich mich recht entsinne? Wie es da ausschaut weiß ich nicht, aber in Deutschland gibt es einige Internetseiten, wo die großen Flohmärkte regional organisiert werden. Wenn man bei Google z.B "Flohmärkte München" eingeben würde, bekäme man solche Seiten ausgespuckt. Oft werden diese Trödelmärkte nämlich von einer gemeinsamen Marktleitung organisiert und wenn man auf so einem Flohmarkt in seiner Nähe einen Stand haben möchte, muss man dies dort anmelden. Auf diesen Seiten findet man dann die dazu nötigen Formulare oder sonstige Kontaktdaten. Versuch das doch einfach mal mit deiner Heimatstadt.

Ob sich das aber so wirklich rentiert, ist leider fraglich. Hierzulande werden nämlich teilweise Standgebühren von 8-10€ pro laufenden Meter veranschlagt, da muss man, wenn man sich mit einem normalen Tapeziertisch dort hinstellt schon mit knapp 30€ alleine an Miete rechnen. Und die muss man ja erstmal wieder hineinbekommen, um wenigstens plus-minus-null aus der Sache herauszugehen. Ich weiß ja nicht, was du so zu verkaufen hast, aber da man auf dem Flohmarkt oft auch deutlich niedrigere Preise für sein Zeug bekommt, als im Internet oder so, macht man da selten Gewinn. Und wenig Mühe macht das auch nicht eben, man muss die Sachen hinkarren, aufbauen, wegbringen. Je nachdem, wieviel Kleinkram es so ist, artet das auch ganz schön aus. Ich spreche da aus leidiger Erfahrung. Da herumzusitzen ist langweilig und nervig und nachher geht man mit sehr wenig Gewinn nach Hause. Für mich hat sich das absolut nicht gelohnt.

Versuch doch mal, euer Zeug über Kleinanzeigen unters Volk zu bringen. Bei unserer Regionalzeitung kann man auf deren Internetseite kostenlos solche Anzeigen schalten, ebenfalls umsonst geht das auf den meisten Online-Flohmärkten von Unis, Fhs oder ähnlichen Einrichtungen. Dort kann man meistens sehr gut gebrauchte Möbel, Haushaltsgeräte oder so etwas loswerden, weil gerade zu Semesterbeginn viele Studenten sich möglichst billig einrichten müssen. Anzeigen aus Papier kann man z.B. in Supermärkten an die Pinnwände hängen. Auf diese Art bin ich schon einigen überflüssigen Kram losgeworden und der Gewinn war dann ganz meiner, weil ich weder Anzeigengebühr noch Provision an irgendwen zahlen musste. Ein Vermögen bekommt man da auch nicht, aber je nach Glück und Verhandlungsgeschick springt doch einiges dabei heraus. Ich habe auf diese Weise jedenfalls deutlich erfolgreicher alte Sachen verkauft, als auf dem Flohmarkt.

Das mit den Flohmärkten ist so eine Sache, vor allem, weil du wie ich gerade in deinem Profil gesehen habe aus Wien kommst. Dort sind die Standgebühren der klassischen großen Flohmärkte oft sehr teuer. Ich habe jedoch hier eine Auflistung aller Wiener Flohmärkte gefunden. Vielleicht findest du da einen in deiner Nähe. Die Preise für die Standgebühren werden wohl sehr unterschiedlich sein.

Du wirst aber auch demensprechend unterschiedliche Zielgruppen haben. Durch Zufall war ich einmal auf dem Flohmarkt im SCN in Floridsdorf. Vorteil war, dass er überdacht ist, da er in der Parkgarage ist. Ich war wie gesagt nur aus Zufall dort und habe gar nicht gewusst, dass dort an dem Tag ein Flohmarkt war. Normalerweise stöber ich da gerne herum, aber die Atmosphäre dort hat mir überhaupt nicht gefallen und war sogar beängstigend! Ich habe nur geschaut, dass ich dort so schnell wie möglich wieder wegkomme. Den kann ich dir also nicht empfehlen.

Gutes habe ich schon vom Pfadfinderflohmarkt gehört. Den kenne ich zwar persönlich nicht, aber meine Nachbarin fährt manchmal extra wegen dem Flohmarkt nach Wien. Und da das doch etwa 50km sind, muss der dann wohl schon irgendwas Gutes an sich haben.

Ich würde auch die Pfarrflohmärkte in nähere Erwägung ziehen. In meiner Kindheit gab es da einen von der Pfarre Floridsdorf aus, ich weiß gar nicht, ob die den noch haben, aber den habe ich immer nett gefunden. Vielleicht aber auch deswegen, weil ich dort einige gekannt habe? War, soweit ich mich erinnern kann aber auch ein eigener Kinderflohmarkt.

Wahrscheinlich wird es gut sein, wenn du dich durch einige Flohmärkte durchtelefonierst, um dich wegen den Standgebühren zu erkundigen, die können oft glaube ich wirklich gewaltig sein. Sonst würde ich an deiner Stelle zunächst einmal versuchen die Sachen auf deinem Flohmarkt zu verkaufen und dir wird voraussichtlich sowieso einiges übrig bleiben, das würde ich dann mit Kleinanzeigen oder per Internet verkaufen.

Es wird wohl auch darauf ankommen, was du zu verkaufen hast. Du solltest dir auch überlegen, was dir lieber ist. Entweder einen Tag beim Flohmarkt stehen, dann musst du auch damit rechnen, dass dort generell verhandelt wird, du solltest also auch da der Typ dazu sein, oder du verkaufst die Sachen eben per Kleinanzeige oder Internet. Dann hast du entweder recht viel Aufwand mit dem Postversand, vor allem wenn es mehrere Sachen sind, oder die Leute kommen zu dir nach Hause, was manchmal auch mühsam sein kann, weil du dir immer Termine ausmachen musst und dann kommen sie womöglich später oder wie auch immer. Wie so alles hat halt alles seine Vor- und auch Nachteile.