Nachts Angst allein Zuhause

Mittlerweile geht es mir besser damit, aber am Anfang, als wir in unser Haus gezogen sind war mir auch nicht immer ganz wohl. Und leider kam es öfters vor das mein Mann nicht zu Hause war. Unser Haus hat im Prinzip drei Haustüren und ich ging immer extra schauen ob alle zugesperrt sind. Und natürlich wurde ich bei jedem Geräusch wach. Zum Glück ist jetzt meistens mein Mann da. Dann brauche ich mir darüber keine Gedanken zu machen.

Wie alt bist du denn? Ich finde so eine Angst nicht wirklich normal und kenne so etwas nicht! Gerade im Erwachsenenalter finde ich das nicht normal. Ich wohne alleine und muss daher zwangsläufig alleine zu Hause sein und ich wüsste nicht wo das Problem ist. Wovor hast du denn genau Angst? Es wäre ja hilfreich, wenn du das mal genau beschreiben könntest, was deiner Meinung nach Schlimmes passieren könnte? Du solltest aber dringend was gegen deine Angst tun, wenn dein Freund mal Schluss macht und ausziehst, willst du dann zu Mami und Papi zurückziehen?

Hast du denn nie alleine gewohnt? Normalerweise zieht man ja nicht direkt von den Eltern zum Freund, sondern wohnt erst mal eine Zeit lang alleine. Ich würde niemals mit jemandem zusammenziehen, der noch nie alleine gewohnt hat (die, die nur bei Mami und Papi gewohnt haben, haben z.T. echt verquere Vorstellungen). Hattest du da auch immer Angst und was hast du da gemacht? Ich würde dir raten, dass du dir eine eigene Wohnung suchst und dann erst mal das alleine schlafen lernst. Denn du bist ja richtiggehend abhängig von deinem Freund.

Da du schreibst, dass du von Geräuschen wach wirst, dann mach dir doch mal nachts Ohropax in die Ohren. Das dämpft ja die Geräusche und man nimmt sie nicht so wahr. Ohropax sind natürlich keine Garantie dafür, dass man durchschläft oder wirklich gar nichts mehr hört, aber ein bisschen helfen sie trotzdem. Kaufe dir mal eine Familienpackung Ohropax und gewöhne dich daran, damit zu schlafen. Vielleicht hilft es auch, wenn du einfach nebenbei beruhigende Musik (Meeresrauschen oder so) anmachst und das hörst. Oder du machst das Radio leise an, durch die Stimmen kannst du bestimmt dein Unterbewusstsein austricksen, dass es denkt, du seist nicht alleine. Wenn du es alleine nicht schaffst, solltest du es mal mit dem Gang zu einem Therapeuten versuchen.

Das kenne ich auch. Als ich mit meinem letzten Freund zusammen war, war das auch so. Immer wenn er zur Nachtschicht gefahren ist, habe ich die Wohnungstür abgeschlossen und den Fernseher so lange angelassen, bis ich eingeschlafen bin, also den Timer programmiert. Eigentlich war das ein Haus, in dem noch mehrere Leute drin gewohnt haben, aber es war mir trotzdem blöd.

In meiner jetzigen Beziehung ist es zwar so, dass ich nachts eigentlich nie alleine bin, aber als mein Freund mal für 3 Tage auf Montage war, hatte ich auch Angst. Unter uns wohnt zwar noch jemand, aber dafür ist die Eingangstür zum Vorderhaus Tag und Nacht offen, so dass rein theoretisch auch Besoffene in den Innenhof gehen und da randalieren könnten. Die Haustür zu unserem Hinterhaus ist zwar auch zu, aber trotzdem. Ich habe dann auch unsere Wohnungstür abgeschlossen, auch als ich wusste, dass er die Nacht nach Hause kommt. Und richtig schlafen konnte ich auch nicht.

Auch wenn ich selbst keine Angst habe alleine in der Nacht zu Hause zu sein, so kann ich Deine Situation doch nachvollziehen, da sich diese Angst auch in meinem Bekanntenkreis verbreitet hat. Dabei geht es um eine fast 40-jährige Frau, welche nicht imstande ist alleine zu Hause zu bleiben. Besonders schlimm wird diese Angst in der Nacht. Wenn ihr Freund einmal arbeiten musste, dann richtete sie sich häuslich bei ihrer Mutter ein, welche nebenbei bemerkt im gleichen Haus wohnte. Ihre Angst richtete sich gegen ungewollte Gäste (Einbrecher), Feuer und weitere Ereignisse, die einem Menschen angst machen könnten. Jeder Schatten, jede Bewegung und jedes Geräusch ließ sie aufschrecken und versetze sie in eine unbezwingbare Panik. Auch uns rief sie eines Nachts an und wir mussten sofort hin um ihr Gesellschaft zu leisten, ihre Augen waren weit aufgerissen und dunkle Augenringe schmückten ihr eingefallenes vor Angst verzogenes Gesicht als wir endlich eintrafen.

Selbst heute, als Mutter einer 10-jährigen Tochter steigt die Angst in ihr auf, besonders weil sich ihr Freund von ihr trennte. Um sich selbst die Angst vor Einbrechern zu nehmen schläft sie lediglich bei verschlossener Tür, laufendem Fernseher und Licht, die Angst vor Feuer oder anderen Einflüssen der Umwelt kann ihr hingegen keiner nehmen.

Ob ihr Verhalten jedoch lächerlich ist, wie Du selbst Dein Verhalten beschreibst mag ich zu bezweifeln. Lächerlich ist natürlich nichts an der Angst von Menschen, nur diese Ängste können einen Menschen kaputt machen und genau davor sollte man die Betroffenen, wenn möglich schützen.

Als Kind hatte ich auch immer etwas Angst, sobald es dunkel wurde und da habe ich dann immer meinen Kassettenrekorder oder den Fernseher etwas laufen lassen. So hatte ich dann nicht ganz so eine Stille im Raum und hab mir auch nicht irgendwelche angeblichen Geräusche eingebildet. Da ich mit Licht nicht schlafen konnte, habe ich es immer durch andere Geräusche, wie Radio oder so gehalten, denn sobald irgendwie Licht im Raum war, wurde ich wach.

Als ich meine erste eigenen Wohnung hatte, habe ich mir ein Haustier zugelegt, denn dann war ich nicht ganz alleine in der dunklen Wohnung und da wir eigentlich immer mit einem Hund aufgewachsen sind, hätte mir der sonst eh gefehlt. Ich habe mir den natürlich nicht nur geholt, damit ich nachts nicht so alleine bin, aber dennoch hat er mir grade dann sehr beigestanden und mein damaliger Vermieter hatte zum Glück nichts gegen Hunde in der Wohnung. Wenn es bei dir aber ganz extrem sein sollte mit der Angst, dann solltest du vielleicht mal mit deinem Arzt drüber reden, denn es gibt auch die Möglichkeit, eine Angsttherapie zu machen.

Früher, als ich noch sehr klein war (mit vier oder fünf), hatte ich mich immer gefürchtet, wenn ich alleine zu Hause war. Dabei war es egal, ob es Tag oder Nacht war. Für mich machte es keinen Unterschied. Aber nachts war es natürlich beängstigender, weil man draußen nur wenig sehen konnte und dementsprechend nicht wusste, was kommen oder nicht kommen kann. Außerdem habe mich alle möglichen Umgebungsgeräusche verrückt gemacht. Der zischende Wind war immer fürchterlich.

Mittlerweile habe ich keine Angst mehr im Dunkeln. Ich verstehe auch nicht, warum ich damals Angst gehabt habe. Es ist mir nun relativ egal, vor allem zu Hause. Wenn man nachts in der Nähe vom Bahnhof herumläuft, muss man sicherlich aufpassen und sollte dies dann auch nicht alleine tun. Aber wenn ich dann zu Hause bin, bin ich mir bewusst, dass mir kaum etwas geschehen kann. Für Einbrüche ist unsere Gegend nämlich auch überhaupt nicht bekannt.

Ängste, allein in der gemeinsamen Wohnung oder auch im Elternhaus zu übernachten, hatte ich nicht. Allerdings war es schon so, dass zumindest im Elternhaus immer noch eine weitere Person, egal, ob einer der Brüder, ein Elternteil oder der Großvater mit im Haus waren. Außerdem steht das Elternhaus direkt in einem Dorf und ich denke, man hätte da schon beruhigt schlafen können. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich dort als Jugendliche oder auch als junge Erwachsene nicht gut hätte schlafen können.

In der Wohnung mit meinem Freund bin ich auch manchmal nachts allein, da dieser alle paar Wochen in der Nachtschicht arbeitet. Wir wohnen in einem Zweifamilienhaus und da kam es auch schon vor, dass ich ab und zu ganz allein im Haus gewesen bin. Probleme habe ich da nicht gehabt und ehrlich gesagt genieße ich es auch mal, wenn ich eine Nacht allein bin. Von Ängsten keine Spur, selbst, wenn die unter uns Wohnenden auch nicht zu Hause wären.

Was Du selbst tun kannst, weiß ich wirklich nicht. Die Wohnung scheinst Du ja schon abgesichert zu haben und ich denke, es sollte reichen. Vielleicht musst Du Dich nur einfach daran gewöhnen, auch mal allein zu sein und Dir Ablenkung suchen. Höre abends vor dem Schlafen gehen Musik oder ein Hörspiel oder -buch. Vielleicht schlaft Du dabei ein, so dass die Geräusche gar nicht mehr beachtet werden. Ich denke, wenn man allein ist, achtet man mehr auf Geräusche oder bildet sich auch mal etwas ein. Daher der Tipp mit der Ablenkung, aber ohne Gewähr.

Ich kenne das Problem und ich habe es auch. Wenn ich nachts oder abends, wenn es dunkel ist, alleine bin, dann kriege ich auch immer bei jedem Geräusch Angst. Das liegt daran, dass ich, wenn ich alleine bin, immer denke, dass ich hilflos bin. Ich vermeide es von daher nachts alleine zu Hause zu sein.

Aber was mir immer sehr hilft, ist, wenn ich überall im Haus die Rollos von draußen runterlasse. Dann kann niemand durch die Fenster einsteigen. Außerdem schließe ich grundsätzlich alle Türen und auch noch die Tür zum Keller ab (wir haben im Keller eine Garage und eine Tür). Meine Zimmertür verschließe ich manchmal auch noch. Nur so fühle ich mich sicher. Aber mir ist egal, was andere Leute sagen: Mir hilft es!

Ich kann das sehr gut verstehen und ich bin auch ein absoluter Angsthase. Wenn ich alleine Zuhause bin, dann mache ich überall das Licht an, nur um mich besser zu fühlen. Aber auch wenn jemand da ist, mache ich mir nachts öfters Sorgen. Ich kann beispielsweise nicht mit offenem Fenster schlafen, wenn ich alleine in meinem Zimmer bin, da ich dann auch immer total Panik habe. Ich könnte auch nie am Balkon oder im Erdgeschoss an der Veranda schlafen, das würde mich total nervös machen.

Als ich mit meinem Ex Freund in einer Wohnung gelebt habe, war ich dann auch öfters mal alleine morgens und da hatte ich auch immer total Angst, auch wenn es schon hell war. Auch nachts hat es öfters komische Geräusche gegeben, was sich dann später als Heizung herausstellte. Ich habe ihn total oft nachts auch aufgeweckt, da ich einfach dort nicht schlafen konnte und mir Sorgen gemacht habe.

Das mit dem Licht anmachen, ist sicherlich ein guter Tipp. Auch vor dem Schlafen noch einmal schauen, ob alle Türen und Fenster zu sind, ist sicherlich empfehlenswert und das würde ich auch machen.

Ich hatte als Kind auch immer Angst, wenn ich alleine in der Nacht zu hause war. Und das, obwohl wir in einem Mietshaus mit acht Familien wohnen und auch sonst genügend Nachbarn um uns herum wohnen. In solchen Nächten habe ich mir immer die Decke über den Kopf gezogen und alle Fenster offen gelassen, damit ich auch mitbekomme, wenn sich jemand anschleicht. Das hat mir aber nur noch mehr Angst bereitet, deshalb bin ich dazu übergegangen, alle Fenster samt Vorhängen zu verschließen. Das hat meine Angst auch durchaus etwas gelindert, verschwunden ist sie aber trotzdem nicht.

Jetzt mit meinen mittlerweile zwanzig Jahren habe ich damit kein Problem mehr, vor ein Paar Jahren habe ich mir einfach gesagt, dass ich mich albern verhalte und dass ich keine Angst zu haben brauche. Seitdem hatte ich nur noch ein einziges Mal Angst, als ich alleine zu hause war. Damals war die Straße neben der, in der wir wohnen voller Polizei und es gab Randalen, denn im örtlichen Gasthaus gab es eine Neonazi Versammlung, von der der Gastwirt nichts geahnt hatte, weil sie den Veranstaltungsraum über einen Strohmann gemietet hatten. Da hatte ich wirklich Panik alleine in der Wohnung, da ich aber wegen unserer Tiere nicht zu den Nachbarn gehen wollte (hätte ja jemand die Scheiben einschlagen können und die Katzen wären weg), habe ich den halben Abend mit einem Freund von mir telefoniert. Als ich danach in mein Bett gegangen bin hatte ich auch keine große Angst mehr.