Morgens nach der Nachtarbeit Bier trinken

vom 18.07.2009, 19:04 Uhr

Der Freund meiner Bekannten macht nur Nachtschicht und wenn er am Wochenende seine letzte Nachtschicht hat, dann bringt er sich von der Tankstelle manchmal ein Bier mit nach Hause und trinkt morgens um 6 sein "Feierabendbier". Meine Bekannte findet das unmöglich und hat ihrem Freund schon richtig "lang" gemacht dafür.

Ich habe meine Bekannte dann doch versucht zu beruhigen. Es ist ja nicht jeden Tag und wenn er von seinem letzten Nachtdienst nach Hause kommt und das Wochenende einklingen lässt, dann ist es doch auch sein gutes Recht sein Bier zu trinken. Auch wenn es am frühen Morgen ist. Es ist ja für ihn nach dem Feierabend und es ist, als wenn andre abends von der Arbeit kommen.

Meine Bekannte findet es so schlimm, dass er schon morgens sein Bier trinkt. Ich bin allerdings der Meinung, dass sein ganzer Tagesablauf ja genau andersherum ist wie bei "normalen" Menschen und er ja nur Nachtschicht macht.

Was denkt ihr? Regt meine Bekannte sich zu Recht auf oder denkt ihr da eher wie ich und gönnt dem Freund das Bier zum Feierabend? Er legt sich ja nach dem Bier dann hin und schläft bis Nachmittags. Es ist ja für ihn eine "verkehrte" Welt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn ich ehrlich bin, kann ich deine Bekannte sehr gut verstehen. Ich würde es auch etwas seltsam finden, wenn mein Mann am frühen Morgen zum Bier griffe. Was hat er denn davon? Macht er es einfach weil es Gewohnheit geworden ist? Ich sehe da keinen Sinn. Du sagtst danach legt er sich hin und schläft.

Nun habe ich, eben weil ich überhaupt keinen Sinn darin gesehen habe, einen Nachtschichtler gefragt. Und er konnte mir die Sache ganz rational erklären. Nach der Nachtschicht kann es sein, daß man noch total aufgedreht ist und keinen erholsamen Schlaf findet. Wenn man aber ein kleines Bier zu sich nimmt, ist das die Lösung des Problems. Falls das der Grund sein sollte, warum der Mann zur Flasche greift, könnte man dafür Verständnis haben.

Ich würde deiner Bekannten raten ihren "Nachtschichtler" zu fragen, warum er ein Bier nach der Arbeit genießen muß. Möglicherweise hat er die gleiche Erklärung, wie mein Bekannter. Ich finde, dann gebe es keinen Grund mehr sich aufzuregen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Als ich anfing deinen Beitrag zu Lesen dachte ich als Erstes: Ist doch wie das Feierabendbier bei anderen Männern auch. Viele Männer trinken nach Feierabend ein Bierchen. Für manche gehört das Bier zum Ausklingen des Tages ja quasi dazu. Was nicht heisst, das ich das gut finde. Und der Mann deiner Bekannten hat ja nun erstmal morgens Feierabend. Und ich gehe auch mal davon aus, das er dann auch genau das machen wird, was Menschen mit anderen Arbeitszeiten auch machen. Den Arbeitstag ausklingen lassen und sich dann ins Bett legen und schlafen.

Bedenklich würde ich das morgendliche Feierabendbier finden, wenn er danach noch die Kinder zur Schule oder in den Kindergarten bringt. Wo möglich noch mit dem Auto. Wenn er aber nach seinem Bier quasi den selben Ablauf hat, wie ein Angestellter der halt gegen Abend Feierabend hat, ist da doch nichts gegen einzuwenden. Finde ich zumindest. Ob das Bier nun Abends nach Feierabend oder Morgens nach Feierabend getrunken wird, macht doch an sich nur was auf der inneren Uhr aus. Und die innere Uhr wird bei dem Betreffenden ja eh anders laufen. Wenn er dann Abends ein Bier trinkt, wäre das wie, wenn ein Angestellter mit normalen Arbeitzeiten, halt zum Mittagessen ein Bier trinkt. Das wäre etwas was ich nicht ok finden würde.

Desweiteren schreibst du ja, das er das nicht täglich macht. Und auch nur manchmal. Scheinbar noch nicht mal jede Woche. Mich würde das wahrscheinlich nicht stören. Obwohl ich ein Mensch bin der Alkohol nicht sonderlich mag und es auch nicht gut findet, wenn jemand um 12 Uhr vormittags schon angeheitert ist. Aber bei ihm gleicht sich das ja durch die verschobenen Arbeitszeiten wieder aus.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Jemand der noch keine Nachtschicht gearbeitet hat, wird es wohl nicht verstehen warum er das macht. Es geht dabei einzig und allein darum besser abzuschalten und ruhiger zu schlafen.

Wenn ich zum Beispiel Nachtschicht habe kann es auch sein, das ich den ein oder anderen Morgen ein Bier trinke, je nach dem wie der Schlaf am Vortag war. Wenn ich merk ich hab momentan extreme Probleme mit dem Schlafen (es ist ja auch noch Hell auch wenn man den Rollo ganz runter lässt) dann trinke ich morgens auch ein Bier am nächsten Tag und siehe da der Schlaf ist um einiges besser wie am Vortag. Bier macht ja bekanntlich müde.

» LucaToni » Beiträge: 593 » Talkpoints: -1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde das auch nicht gut finde und kann daher deine Bekannte auch schon irgendwie verstehen. Allerdings muss ihr Mann das ja selbst entscheiden und wenn es nicht so oft vorkommt, ist es sicherlich noch vertretbar.

Sicher ist bei der Nachtschicht einiges verdreht und die Nacht wird für den Arbeiter dann sozusagen zum Tag. Also ist ja so gesehen dann schon normal, dass dann morgens um 6 Uhr das Feierabend - Bier getrunken wird. Aufstand würde ich deswegen aber auch nicht machen. Allerdings würde ich ihm auch sagen, dass ich das nicht gut finde und er an seine Gesundheit denken sollte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde, dass deine Bekannte da ganz schön übertreibt. Klar ist es schon irgendwie komisch wenn früh am Morgen einer mit der Bierflasche am Hals in der Wohnung sitzt, aber er trinkt ja nur ein Bier und ist nicht Sturzbetrunken.

Als mein Mann noch im Drei - Schicht - System tätig war hat er auch manchmal ein Bier getrunken wenn er von der Nachtschicht kam. Er hat sich dann ebenfalls von der Tankstelle ein oder zwei Bier mitgebracht, allerdings nicht regelmässig sondern nur ab und zu, diese hat er dann zu Hause getrunken und danach ist er in sein Bett gegangen.

Ich hatte da nie etwas dagegen, denn es ist ja nun wirklich nichts anderes als ein Feierabendbierchen, nur eben zu einer seltsamen, bzw. ungewohnten Zeit. Andere gehen tagsüber arbeiten und kommen dann nach Hause und trinken ihr Bier, andere müssen eben in der Nacht ranklotzen und kommen am Morgen nach Hause und geniessen dann ein Bier. Meiner Meinung nach kommt es auf das Gleiche raus.

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich arbeite selbst im Drei-Schicht System und mit mir einige Männer. Diese trinken auch ab und zu nach Feierabend ihr Bier und ich finde das völlig ok. Es ist ja nichts verwerfliches, wenn man nach Feierabend ein Bier trinkt. Und für Nachtschichtler ist der Tag eben genau andersrum und da würde ich mich auch nicht am Feierabendbier stören. Auch an Stelle der Partnerin wäre mir das egal, es sei denn, es würde übertrieben. Also ein Bier (oder auch 2) sollte schon akzeptiert sein. So lange man das ganze nicht ausarten lässt steht dem doch nichts im Wege. Ich verstehe die Aufregung um so ein Thema eigentlich nicht, denn wenn es wirklich wie oben beschrieben nur mal ab und zu der Fall ist und auch nur zur letzten Schicht, dann ist das wirklich kein Grund, sich aufzuregen.

Wenn man damit verantwortungsbewusst umgeht, ist das wirklich kein Streitthema. Da wäre mir dann jegliche Diskussion zu viel. Nach der Arbeit wird eben gern ein Bier getrunken, ob das nun nach der Früh-, Spät- oder Nachtschicht ist. Wenn ein Mann Nachmittags ein Feierabendbier trinkt, sagt auch niemand etwas. Und Nachtschicht ist eben genau so ein Dienst, wie alles andere auch. Also steht auch dem Feierabendbier nichts im Wege finde ich.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Er trinkt ab und an nach der Nachtschicht ein Bier und geht schlafen. Macht, so wie du das schreibst nicht regelmässig und auch nicht in einem bedenklich hohen Maß. Also sollte doch deine Bekannte mal einen Gang zurück schalten.

Ich kenne das von meinem Vater auch. Besonders, wenn in der Nachtschicht mehr los war, wie gewohnt. Er hat bei der Bahn gearbeitet und wenn auf den Hauptstrecken was stockte wurden viele Umleitungen bei uns auf der Strecke gefahren. So ein Bier nach dem Dienst diente dann einfach dazu um innerlich zur Ruhe zu kommen. Danach ist er ins Bett gegangen und hat bis Mittag geschlafen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Solange der Partner danach nicht mehr die Kinder vom Kindergarten abholt oder sonstige Touren fährt finde ich das auch unproblematisch. Mein Freund macht das wenn er Nachtschicht hat auch, weil er nach einem Bier einfach besser (ein)schlafen kann. Das ist nichts weswegen ich als Frau/Freundin eine große Welle machen würde, solange er sich nicht täglich einen halben Kasten einverleibt.

Würde mir als Frau das beim einschlafen helfen würde ich das ja auch machen, aber als Hausfrau hat man so selten Nachtschicht.

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» Shini » Beiträge: 350 » Talkpoints: 25,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Diese Leute tun das total gerechtfertigt. Ich meine, es gibt doch unzählig viele Leute, die regelmäßig ein sogenanntes "Feierabend-Bier" trinken. Bei Nachtschichten ist das auch nichts anderes. Ausserdem sollte man den Nachtschicht-Arbeitern das durchaus gönnen, denn diese arbeiten die halbe Nacht durch und wollen danach einfach mal verständlicher Weise runterkommen und für sie ist Feierabend dann eben morgens und nicht Abends wie bei den meisten!

Das Thema hatte ich zufälligerweise letztens auch mit einen paar Freunden. Einer kannt einen Nachtschichtler, der sich jeden Morgen nach der Arbeit auf den Balkon stellt und ein Bier trinkt. Die die dies als Asozial bezeichnen haben meiner Meinung nach fehlenden Respekt. Noch schlimmer ist es, wenn die lästernden selber noch nie eine Nachtschicht durchgemacht haben.

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» Stimpey » Beiträge: 20 » Talkpoints: 0,12 »


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