Jungs stolz auf ihre Verletzungen?
Ich habe eine Reportage gesehen, da ging es mehr oder weniger darum, dass die 10-14 Jahre alte Jungen, die sich leidenschaftlich gerne und scheinbar hobbymäßig gerne gebrügelt haben. Über ihre Wunden haben sie sich dann definiert. Ganz klar, wer die schwersten Verletzungen hatte, war der "tollste".
Da habe ich mich schon gewundert.
Dann kam alledings noch ein Video über einen Sportler, der sich irgendwas in den Po gestochen hat. Die Wunder war extrem tief und sah schlimm aus. Er meinte, dass das bei den Frauen gut ankommen würde. Das ganze hat er wie gesagt gefilmt und ins Internet gestellt.
Was haltet ihr davon, wenn man stolz auf solche Wunden ist. Wenn man was außergewöhnliches vollbracht hat und sich dabei verletzt hat, dann kann man vielleicht stolz darauf sein, aber aus Sportverletzungen (die aus Leichtsinn entstanden) oder Prügeleien?
Ich glaube natürlich nicht alles, was im Fernsehen gezeigt wird, abgesehen davon, dass ich gar nicht so viel Zeit zum Fernsehen habe. Aber zu deiner Frage: Es gibt garantiert Jungs aber natürlich auch Mädels, die stolz auf ihre Verletzungen sind und diese überall präsentieren- wie es das neuste Medium so will, auch ins Internet einstellen.
Das kann sogar auch so weit führen, dass sie sich selber Verletzungen zufügen um Aufmerksamkeit zu erlangen. Das kann auch in Form von Ritzen des Namens eines Geliebten auf die Haut sein. Das Verstümmeln, welches bis zum Tod führen kann (Marasmus), hat allerdings etwas mit seelischer Verkümmerung und nicht so sehr etwas mit Geltungsdrang zu tun. Die Ursachen liegen in Vernachlässigung (Hospitalismus) in der Kindheit.
Hallo zusammen!
Ich habe diese Reportage mit dem Surfer und der schlimmen Wunde am Po auch gesehen. Ich konnte kaum hinsehen, so schlimm fand ich seine Verletzung. Außerdem blieb ja auch eine ganz schöne Narbe zurück. Ich kann nicht verstehen, dass Jungen stolz auf solche Verletzungen sind. Und ich kenne keine Frau, die sowas beeindruckend findet oder dann besonders auf solche Männer steht.
Ich kenne es von kleinen Jungen, dass sie stolz ihre Verwundungen vorzeigen, mit Kommentaren wie " Ich habe gar nicht geweint" oder sowas ähnliches. Damit wollen sie dann auch eigentlich nur zeigen, wie tapfer sie sind. Ich finde es albern und kindisch, wenn Männer meinen, dass Frauen auf sowas stehen.
Es ist doch ganz natürlich, dass sich sowohl Jungs als auch Mädchen in einem bestimmten Alter miteinander vergleichen und im Zweifelsfall dazu auch mehr oder minder schwere Verletzungen heran ziehen. Bis zu einem gewissen Grad finde ich nichts dabei, wenn sich Kinder so vergleichen immer die besten sein wollen. Allerdings sehe ich es schon kritisch, wenn man dabei Aktionen startet, die zum Ziel haben, eine neue Verletzung zu erhaschen. Ob das nun Prügeleien von Halbwüchsigen oder extrem unvernünftige Aktionen von Erwachsenen sind ist dabei völlig egal.
Aber mal zu dem Surfer. Also ich könnte mich für eine solche Wunde/Narbe nun wirklich begeistern, schon allein die Lage lässt ja irgendwie tief blicken
Was soll daran toll sein, wenn man Verletzungen und große, eklige Wunden sich selbst beigebracht hat? Worauf bitte kann man da stolz sein? Soll man stolz sein auf die eigene Dummheit, dass man sich so erniedrigen muß, um sich selbst Wunden beizubringen? Oder darauf, dass der Kopf hirnlos ist, weil es nichts anderes gibt, mit dem man posen kann? Warum sollte eine Frau solch eine Verletzung mögen, das ist bestimmt falsch gedacht.
Ich selber habe festgestellt, dass Wunden und Narben, beim männlichen Geschlecht, sehr gut ankommen. Sie sehen es als Zeichen ihrer Männlichkeit an. Und man weiß ja, um so größer oder schlimmer eine Verletzung ist. um so größer wird sein Ansehen in der Gruppe.
Dieses Verhalten sehe ich schon bei meinen Sohn, der gerade 8 Jahre alt ist. Er ist vor kurzen hingefallen und hat eine kleine Platzwunde am Kopf davon getragen. Und die größte Sorge die mein Sohn hatte, war die, ob er eine Narbe bekommt oder nicht. Als der Arzt ihm mitteilte, es wird keine Narbe einstehen, war mein Sohn richtig enttäuscht.
Es ist etwas ganz normales und eine Art Urinstinkt. Denn beim weiblichen Geschlecht kommen diese Wunden und Narben auch heute noch an, wenn das männliche Geschlecht sich mit den Narben brüstet. Je mehr Narben man hat, desto mutiger ist man. So war es früher schon und so ist es auch heute noch. Auch wenn das weibliche Geschlecht es nicht zugibt, dass es so ist.
Sicher schaut das weibliche Geschlecht heute auch sehr auf das Aussehen des Mannes und wenn eine dicke Narbe das Gesicht verziert, wird es nicht mehr so gut ankommen wie vor etlichen Jahren noch. Aber eine dicke Narbe, weil man Mut bewiesen hat, da stehen auch heute noch manche Frauen und Mädels drauf. Vor allen, wenn der Mann dann zu jeder Narbe eine spannende Geschichte erzählen kann. Denn es wird kaum dabei erwähnt, dass "Mann" da auch tierisch geheult hat, als es passierte.
Die Reportage habe ich leider nicht gesehen, aber natürlich auch schon davon gehört und ich finde es einfach unmöglich, wenn erwachsene Männer so mit solchen extremen Verletzungen posieren müssen und ich kann mir auch nicht vorstellen, das eine vernünftige Frau auf solche Sachen steht.
Von meiner Kindheit kenne ich es so, das wir natürlich stolz auf jeden Kratzer waren, den wir bekommen hatte, weil wir einen Sturz aus einem Baum oder so hatten, aber das wir uns nun extra Verletzungen zugefügt hatten, war auch nciht so. Man war einfach stolz auf die, die man hatte und dann war man vor den eigenen Freunden natürlich auch cooler.
Ganz besonders cool wollte ich immer vor meinen Eltern sein und das war ich dann auch jedesmal, wenn ich als Kind nicht geweint hatte, wenn ich eine Spritze bekam, oder beim Zahnarzt nicht gejammert hatte. Da wuchs ich dann auch mal schnell ein paar cm vor stolz. Aber jetzt würde ich auch nicht mit irgendwelchen Verletzungen rumprahlen oder womöglich noch schaurige Geschichten dazu erfinden, nur damit mich andere Menschen evtl. cooler finden.
Von solchen extremen Fällen habe ich ja noch nie etwas gehört. Zwar habe ich schon öfter mal mitbekommen, dass es offenbar Frauen gibt, die so etwas für mich unbegreiflicherweise für sehr männlich halten und sich zu den Kerlen dann erst recht hingezogen fühlen. Für mich kommt das Ganze aber eher einer Art Fetisch gleich, auch wenn das komisch klingen mag. Und einen Fetisch muss man meiner Meinung nach auch gar nicht verstehen, man kann ihn ja sowieso nur akzeptieren. Darüber wundern kann man sich allerdings schon, und gerade bei Verletzungen frage ich mich: Na und? Was ist an denen denn jetzt so toll?
Ich persönlich empfinde Verletzungen, besonders völlig bewusst und eigens zugefügte wie diese des von dir genannten Sportlers, eigentlich eher abstoßend und ganz schön affig, wenn man sie sich selbst zufügt, nur um andere zu beeindrucken. Wie schön kann es schon sein, sich selbst Schmerzen zuzufügen und eventuell für den Rest seines Lebens mit einer hässlichen Narbe an peinlichen Stellen herumzulaufen? Meiner Meinung nach ist eine solche Einstellung eher mit Kindergartengehabe gleichzusetzen und hat nichts mehr mit gesundem Menschenverstand zu tun. Ich finde das jedenfalls ganz schön krass, was sich diese Männer da so selbst zufügen und hoffen, damit bei den Frauen punkten zu können.
Übrigens kenne ich ein solches Verhalten sonst nur aus der Grundschule. Da gab es auch mal einen Jungen, der irgendwie von den anderen nicht akzeptiert wurde da er einfach anders war als die anderen. Und ich weiß nicht, ob er das tat, um diese davon zu beeindrucken, dass er ja eigentlich auch cool ist, oder ob er seiner merkwürdigen Art da einfach nur gerecht wurde, jedenfalls wollte er immer unbedingt einige Narben am Körper haben und konnte an keinem Strauch vorbeigehen, ohne sich dort erstmal absichtlich heftig zu kratzen... meiner Meinung nach ist das auch schon ganz schön bedenklich. Und besonders peinlich, wenn man bedenkt, dass offenbar auch noch Erwachsene denken, dass so etwas cool ist. Bei den Jugendlichen wundert es mich nicht - höchstens aufgrund des Alters. Da hätte ich sie doch noch mal mindestens zwei Jahre jünger eingeschätzt.
Mich erinnert das gerade an die Geschichte mit den sogenannten schlagenden Verbindungen. Dort wurde ja auch gefochten und die ganz Tollen präsentierten dann ihren Schmiss, also eine Narbe im Gesicht. Es gibt sicher nach wie vor Menschen, vor allem junge Männer, die Narben als Zeichen eines Kampfes ansehen und darüber ihre Männlichkeit definieren. Vermutlich dürfte es sich dabei aber um eine Minderheit handeln. Auf keinen Fall kann man das verallgemeinern.
Ich muss zugeben, dass ich es auch ganz süß finde, wenn jemand eine kleine Narbe hat. Die Betonung liegt hier aber auf klein, und die Narbe muss auch durch durch eine versehentliche Verletzung entstanden sein. Außerdem finde nich auch die Stelle wichtig. Kleine Narben an der Augenbraue mag ich wirklich, wohingegen ich eine Narbe am Hintern (so wie aus dem Video, das du scheinbar gesehen hast) total unschön fände. Würde ich dann noch erfahren, dass derjenige sich eine solche Narbe selbst beigebracht hat, könnte ich diese Person nicht mehr wirklich ernstnehmen, sondern würde mir immer denken, um was für einen dummen Menschen es sich dabei handeln muss. Wenn die Narbe aus einer größeren Prügelei stammt, würde mich das auch eher abstoßen, da ich solche Prügelknaben billig und asozial finde. Eine kleine Narbe, weil man vielleicht mal über den Fahrradlenker geflogen ist, finde ich aber nett.
Übrigens gibt es nicht nur Männer, sondern auch Frauen mit Narben. Ich habe eine Bekannte, die sehr viele Narben am Körper hat, die sie sich selbst beigebracht hat. Sie hat zudem Wundheilungsstörungen, so dass aus diesen Ritzereien im Laufe der Jahre nun wulstig-rote Krater geworden sind. Sie trägt diese auch gerne zur Schau - als Spiegel ihres defekten Inneren vermutlich. Das finde ich noch weitaus problematischer als dieses Männlichkeitsgehabe von ein paar Armleuchtern.
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