Fauler Kollege - Was tun?

vom 16.07.2009, 14:41 Uhr

Hallo,

ich arbeite seit Mai wieder in einer Kleinkindkrippe und habe in meiner Gruppe einen männlichen Kollegen. Er ist leider recht faul und tut nur dann etwas, wenn er dazu aufgefordert wird.

Momentan wäre die Zeit, in der wir für das nächste Kindergartenjahr vorbereiten und diverse Dinge gestalten und basteln. Leider ist es aber so, dass alle Ideen und Vorbereitungen von mir kommen und er maximal „ausführt“. Ich finde diese Situation unerträglich und überhaupt nicht in Ordnung. Denn auch die Leiterin des Kindergartens wird natürlich sehen, wie unsere Gruppe gestaltet ist. Ich möchte dabei allerdings nicht, dass sie denkt, dass wir gemeinsam an der Gruppe gearbeitet haben, wenn ich alleine die Arbeit gemacht habe. Nun überlege ich, ob ich ihr davon erzählen soll und ob sie vielleicht auch noch einmal mit meinem Kollegen (bzw. mit mir gemeinsam) darüber sprechen könnte.

Was würdet ihr tun? Fändet ihr die Situation okay, wenn ihr alle Arbeiten erledigt und dann der Kollege das gemeinsames Lob einkassiert?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Du hast 2 Möglichkeiten: entweder du sprichst erst einmal mit deinem Kollegen und lässt dir anhören was er dazu zu sagen hat. Möglicherweise ist er sich gar nicht im Klaren darüber, dass dir die Situation so wie sie momentan ist gar nicht gefällt. Es gibt Menschen, die führen lieber Anweisungen aus anstatt, dass sie versuchen eigene Vorschläge zu machen und von selbst aktiv zu werden. Es kann aber natürlich auch sein, dass er einfach zu faul ist und sich deshalb versucht um die Arbeit zu drücken.

Oder aber du gehst gleich zu deiner Chefin, erklärst ihr deine Situation und hoffst dass sie durch ein Gespräch mit deinem Kollegen eine Verbesserung der Lage erreichen kann.

Mir persönlich ist es meisten ein wenig unangenehm Kollegen auf so etwas anzusprechen, weshalb ich das lieber mit meiner Filalleiterin bespreche, weil ich zu ihr ein recht gutes Verhältnis habe. Das heißt aber nicht, dass das der bessere Weg ist, du musst dir eben überlegen wie du dein Problem am besten in Angriff nimmst.

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» Fainne » Beiträge: 633 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo,

folgende Möglichkeiten hast du, entweder du redest mit deinem Vorgesetzten darüber oder du suchst das klärende Gespräch mit deinem neuen Kollegen. Wobei ich aufgrund meiner sozialen Seite und meines Anstandes dir Methode 2 empfehlen würde genau wie du es wünschen würdest wenn du an der Stelle deines Kollegen bist.

Fakt ist es darf einfach nicht sein das die ganze Arbeit an dir hängen bleibt und du am Schluss selbst Fehler machst und dafür bestraft wirst. Vielleicht hat dein neuer Kollege einfach auch nur einen Durchhänger oder private Probleme. Sprich auf jeden Fall mit ihm und biete ihm deine Hilfe zur Verbesserung der Arbeitssituation an.

Sollte aber dieses Gespräch nichts bewirken geh zu deinem Vorgesetzten und bitte darum deinen Kollegen zurecht zu weißen. Dir muss leider auch klar sein das, dass Verhältnis auf Dauer gestört sein wird und der Umgang höchst wahrscheinlich unterkühlt sein wird.

Nur Mut, es geht ja auch um dich und deine Arbeit.

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» piranha » Beiträge: 819 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Im Kindergarten meiner Mutter ist es so, dass solche Dinge dem Leiter gemeldet werden müssen. Dieser koordiniert ja auch die Handlungen der Erzieher untereinander und so sollte man ihn davon in Kenntnis setzen.

In der Regel bringt ein persönliches Gespräch mit dem Kollegen sowieso nichts. Entweder er sagt ja, und macht nichst oder er wird trotzig, weil der Befehl eh nicht von oben kommt. Klar kann man auch ankündigen, dass man sowas melden wird, aber das kann ordentlich schief gehen.

Sowas ist ganz klar etwas für die nächste Teamberatung. Dazu ist die ja unter anderem auch da, oder? Ein Team muss funktionieren und in dem Beruf ist es einfach von Nöten ,dass jeder funktioniert, weil es um die Sicherheit der Kinder geht. Einen Erzieher, den man alles sagen muss, und der flegmatisch ist, ist einfach fehl am Platze.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich an deiner Stelle, würde trotzdem vorher versuchen, mit dem Kollegen zu reden. Viel. so wie schon jemand geschrieben hat, hat er im Moment einige Probleme. Erst danach, wenn sich nach dem Gespräch nichts ändern sollte, würde ich zu der Chefin/Leiterin gehen, und es mit ihr besprechen.

Sollte einmal, bei mir welche Probleme geben, wäre ich froh, wenn mich meine Kollegin oder Kollegen fragen würden, was los sei, bzw. ev. meine Probleme besprechen kann. Und nicht, das ich gleich eine am Deckel bekomme, gleich von allerhöchster Stelle.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich persönlich würde erst versuchen mit dem jungen Mann über die Situation sprechen. Stell dir doch mal die Frage, wie du reagieren würdest, wenn man mit dir ein Problem hat und eben gleich zur Chefin rennt. Es macht sicherlich das Arbeitsklima auch nicht besser wenn dein Kollege das Gefühl hat , du wolltest in nur anschwärzen und er dann eventuell bockig reagiert. Sich im schlimmsten Fall noch rächen möchte und nur auf einen kleinen Fehler von dir wartet um umgehend die Leiterin darüber in Kenntnis setzten zu können.

Zum anderen denke ich das so ein angespanntes Verhältnis auch nicht den Kinder verborgen bleibt. Eventuell sollte man solche Dinge auch nicht direkt am Arbeitsplatz klären, sondern es in aller "Freundschaft" bei einer Tasse Kaffee versuchen. Ein ungezwungenes Gespräch anfangen und einen passenden Moment abfangen um das Thema ansprechen zu können. Vlt gibt er Dir in dem Gespräch auch zu verstehen, das er noch unsicher ist oder ähnliches und genau dort könntest du als Kollegin doch ansetzten - Problembewältigung .

Bitte nicht falsch verstehen, aber kann es vielleicht auch sein, dass die Probleme eher von dir ausgehen?

Was würdet ihr tun? Fändet ihr die Situation okay, wenn ihr alle Arbeiten erledigt und dann der Kollege das gemeinsames Lob einkassiert?

Ich finde das hört sich eher nach den sogenannten Machtkämpfen oder Eifersucht an. Klar die Leiterin soll natürlich sehen das sie die richtige Person (dich) eingestellt hat , aber wird sie es für richtig halten wenn du sofort ohne anderweitige Klärung zu versuchen zu ihr gehst? Teamfähigkeit beinhaltet auch das gemeinsame lösen von Problemen.

» IckBinsNur » Beiträge: 8 » Talkpoints: 5,55 »


Was heisst denn, er tut nur dann etwas wenn er aufgefordert wird, also wenn da ein Kind auf dem Tisch rumturnt und runterzufallen droht dann macht er nichts, bis du ihm eine Anweisung gibst? Das kann ich eigentlich so nicht glauben.

Das jemand seinen Dienst erst einmal "nur" nach Vorschrift macht und extra Leistungen nur auf Anforderung erbringt finde ich erst einmal nicht schlimm. Vielleicht bist du, Nipfi, aus seiner Sicht ja auch nur einfach übermotiviert und solltest mal einen Gang herunter schalten?

Ich selbst habe eine entfernt vergleichbare Situation, arbeite jetzt schon über eineinhalb Jahre in einem Projekt, bis vor kurzen bin ich dabei auf einer Belastung von irgendwo zwischen 110% und 120% gelaufen, was mir auf Dauer nicht gut getan hat, jetzt bringe ich halt je nach Tagesverfassung 100% bis 110% Leistung pro Tag, im Schnitt übererfülle ich mein Soll halt immer noch, aber die Kollegen schauen nun schon einmal komisch, wenn auch mal eine Aufgabe liegen bleiben muss. Ich habe den Kollegen auch ganz deutlich gesagt, das ich in dringenden Fällen auch der letzte bin, der früher geht, aber das auch eben nur, wenn es wirklich dringend ist und nicht, weil einer gerne heute noch Aufgabe X erledigt haben möchte.

Vielleicht geht es deinem Kollegen ja auch so ähnlich, da bleibt eigentlich nur ein Gespräch.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Natürlich sieht mein Kollege nicht einfach zu, wenn ein Kind auf dem Tisch herumturnt und wartet auf eine Anweisung. In meiner Situation geht es eigentlich weniger um den Umgang mit den Kindern- denn da muss er für sich selbst entscheiden, wie viele Regeln er setzt, wenn er alleine in der Gruppe ist- sondern mehr und die Vorbereitungsarbeiten, wie Dekomaterial und Geburtstagsgeschenke basteln, Turneinheiten planen, Mappen sortieren, Reflexionen schreiben, usw.

Im Grund genommen habt ihr natürlich Recht und es wäre auch mir lieber, wenn der Kollege im umgekehrten Fall erst zu mir kommt und nicht sofort zur Leiterin geht. Ich bin in solchen Dingen dann aber doch leider etwas unbeholfen und finde nur schwer die richtigen Worte. Dennoch möchte ich meinem Kollegen gegenüber fair sein und werde erst mit ihm persönlich sprechen, bevor ich das Gespräch mit unserer Leiterin suche.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde, es ist der richtige Weg, erst einmal in Ruhe mit dem Kollegen zu sprechen. Du weißt nicht, warum er das nicht macht. Das solltest du in einem Gespräch bei einer Tasse Kaffee erst herausfinden. Wenn du nach einem Gespräch immer noch nicht mit ihm klarkommst, beziehungsweise er sich nicht ändert, kannst du noch mit der Leiterin sprechen. Aber er kann dir dann keinen Vorwurf machen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich kann dich gut verstehen, denn ich würde es auch nicht einsehen wenn Kollegen für Arbeiten die andere bzw. du erledigt haben Lob bekommen. An deiner Stelle würde ich den faulen Mitarbeiter einfach direkt mit deinen Anschuldigungen konfrontieren. Er sollte zumindest die Chance haben sein Verhalten zu ändern bevor du zu deiner Vorgesetzten gehst. Ändert er sich jedoch nicht, dann würde ich auf jeden Fall das Gespräch mit der Leiterin suchen. Manchmal ist das leider die letzte Möglichkeit, einigen Leuten ihre Faulheit auszutreiben, sei es in der Arbeit oder auch der Universität.

Ich hatte erst kürzlich ein ähnliches Problem in der Universität. Ich und eine Kommilitonin sollten ein Referat vorbereiten, jedoch kam von ihrer Seite einfach nichts. So übernahm ich die Strukturierung, die Materialiensuche, das Handout und die Aufteilung. Sie hatte lediglich die Aufgabe die vorbereiteten Texte in eine Präsentation zu fügen. Als dann kurz vor dem Termin immer noch nichts von ihr kam, musste ich das wohl oder übel auch noch übernehmen, da ich mich vor den anderen Studenten nicht blamieren wollte. Kurz danach beschwerte ich mich bei meinem Professor über das Verhalten meiner Kommilitonin, da ich ihr keine gute Note für ihrer Faulheit schenken wollte. Er fand meine Meldung gut und änderte dahingehend die Benotung, denn er empfand es auch nicht als fair ihr eine gute Zensur zu schenken.

Obwohl ich mich anfangs wegen meiner Meldung sehr schlecht und wie eine Petze gefühlt habe, hat es sich doch als richtig herausgestellt zu meinem Professor zu gehen. Und ich finde wirklich, du solltest daher auch das Gespräch mit der Leiterin suchen, denn diese ist sicherlich auch über Kritik an ihren Mitarbeitern dankbar.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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