Globale Fernbeziehung?

vom 14.07.2009, 11:12 Uhr

Mir ist in meinem Freundeskreis in letzter Zeit aufgefallen, dass immer mehr Menschen "globale" Fernbeziehungen führen. Vorbei sind die Zeiten, wo man in der selben Stadt lebte oder sich im schlimmsten Fall nur am Wochenende sah. Nein, heutzutage erstrecken sich Beziehungen dank der Globalisierung über die gesamte Welt!

Krassestes Beispiel: eine Freundin von mir aus Argentinien hat auf einer Reise nach Australien ihren jetzigen Freund, einen Niederländer, kennen gelernt. Die beiden sind nun schon seit etwa zwei Jahren zusammen. Nur leben sie halt auf unterschiedlichen Kontinenten. In unregelmäßigen Abständen gibt es dann meist mehrwöchige Besuche, aber zu oft ist das auch nicht möglich, rein aus finanziellen Gründen schon. Wenn man die beiden sieht, sprühen die Funken nur so und sie wirken immer wie frisch verliebt.

Auch eine andere Freundin von mir war mehrere Jahre mit einem Belgier zusammen (bis sie ihn abgeschossen hat für einen Spanier).

Ich selbst hatte noch keine Fernbeziehung, kann mir aber auch nicht wirklich vorstellen, eine solche zu führen. Ich denke dazu brauche ich die Nähe des anderen zu sehr und muss meinen Partner für den "Notfall" auch mal auf "Abruf" bereit haben, falls es mir schlecht geht. Un das ist natürlich schwierig, wenn die bessere Hälfte auf der anderen Seite der Welt lebt. Abgesehen davon denke ich, dass für mich auch besonders das Thema der Treue schwierig wäre, wenn ich meinen Freund monatelang nicht sehen könnte.

Andererseits: Ist es in Zeiten der Globalisierung überhaupt noch möglich eine normale Beziehung zu führen? Viele Menschen sind ständig in der Weltgeschichte unterwegs und extrem mobil, machen Auslandssemester oder -praktika und schauen sich auch im Ausland wegen Jobs um.

Was denkt ihr dazu? Könntet ihr euch vorstellen z.B. mit einem Australier eine Fernbeziehung zu führen? Und würde das überhaupt funktionieren?

» aufdermauer » Beiträge: 58 » Talkpoints: 0,34 »



Ich könnte mir das in der Form nicht vorstellen. Ich hatte zwar auch schon Fernbeziehungen, aber wenn dann immer nur mit relativ kleinen Entfernungen innerhalb Deutschlands, sodass man sich doch auch häufiger sehen konnte. Ich muss auch sagen, dass diese Beziehung hauptsächlich daran zerbrochen sind, dass eben die Nähe im Alltag fehlte - es ist eben schwer, jemanden als wichtigsten Menschen zu betrachten, wenn er die meiste Zeit des Alltags nicht miterlebt.

Ich bin auch jetzt in einer Fernbeziehung, allerdings ist es so, dass wir uns wirklich jedes Wochenende sehen. Tatsächlich leben wir zusammen, ich bin nur aufgrund meines Studiums unter der Woche in einer anderen Stadt. Auch sonst telefonieren wir täglich schreiben SMS, wir halten uns also praktisch ständig gegenseitig auf dem Laufenden. Damit geht es, aber es wäre mir trotzdem lieber, wenn wir uns nicht jeden Montagmorgen trennen müssten.

Ich würde eine Fernbeziehung, bei der man so gut wie nie sehen kann, nur dann eingehen, wenn ich wüsste, dass sie temporär ist. Wenn zum Beispiel mein Partner ein Auslandssemester belegen würde, oder für ein paar Monate einem Familienmitglied im Ausland helfen wollte, wäre das für mich akzeptabel. Aber eben auch nur dann, wenn es ein halbes Jahr nicht überschreiten würde. Wenn ein längerer Zeitraum geplant wäre, würde ich mich eher darauf einigen, dass wir uns zumindest temporär trennen und dann mal schauen, wenn er zurück käme. Denn wie du schon sagtest, ist das auch eine Frage der Treue; wenn man so lange an einem anderen Ort ist, weiß man ja nie was alles passieren kann. Da ist es doch besser, kein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

Ich habe übrigens auch schon Beziehungen beendet, weil der andere auf unabsehbare Zeit ins Ausland fuhr. Natürlich tut das weh, wenn man jemanden gern hat, aber ich halte nichts davon, an solchen Dingen festzuhalten. Gefühle sind zwar wichtig, aber im Endeffekt hängt der Erfolg einer Beziehung davon ab, wie sie im Alltag funktioniert, nicht davon, ob man sich abgöttisch liebt.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei meiner früheren Fernbeziehung waren es ca 600 km und da haben wir natürlich nicht mal ansatzweise darüber nachgedacht uns über ein Wochenende zu sehen, weil es einfach viel zu weit war. Haben dann nach Möglichkeit und in unregelmäßigen Abständen immer zeitgleich 1-2 Wochen Urlaub genommen und uns dann gesehen.

Im Moment führe ich meine 2. Fernbeziehung. Bei uns ( wie auch bei meiner 1. Fernbeziehung ) ist es jetzt zwar nicht so, dass wir in verschiedenen Ländern wohnen, trotzdem sehen wir uns derzeit nicht sehr oft da wir beide Vollzeit arbeiten und sich die einfache Strecke von 250 km für ein Wochenende kaum lohnt. Noch dazu kommt, dass ich meine geregelte Arbeitszeit habe - sprich: am Wochenende frei. Er hingegen ist in der Gastronomie tätig und bekommt von daher eher mal unter der Woche einige freie Tage.

Auch wenn das natürlich immer mal schwierig ist, läuft es dennoch ganz gut.Kontakt besteht dann meist über den Chat oder per SMS. :wink:

» Binka » Beiträge: 548 » Talkpoints: 1,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für mich ist das auch unvorstellbar, aber ich würde das generell nicht ablehnen. Man weiss ja nie in wen man sich verliebt und wenn es einen eben trifft und der Andere auf einem anderen Kontinent lebt, dann muss man das akzeptieren und versuchen das Beste daraus zu machen. Ich wüsste eben nur nicht wie lange ich das aushalten könnte. Das käme eben auch darauf an wie häufig man sich letztendlich wirklich sehen kann. Wäre es nur ein oder zweimal im Jahr, dann denke ich nicht, dass ich das ertragen könnte und ich bin auch eher so ein Typ, der sich dann schnell umorientiert. Sicherlich würde die Verliebtheit schnell nachlassen bei mir, wenn der Andere so lange aus den Augen wäre. Das klingt vielleicht gemein, aber ich weiss, dass ich so bin und würde mir da selbst auch nichts vormachen wollen.

Das Problem bei solchen Beziehung ist eben meistens die Zukunft. Einer von beiden muss sich damit abfinden weit entfernt von seiner Familie und seinen Freunden sein Leben zu verbringen - früher oder später. Ich würde das nicht wollen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich war mit 19 Jahren mal für knapp 2 Jahre in Neuseeland und habe mich dort auch verliebt in einen Ami. Ursprünglich sollte mein Aufenthalt nur ein Jahr dauern, bin aber noch fast ein Jahr länger dort geblieben. Nach fast 2 Jahren bin ich dann wieder zurück nach Deutschland, obwohl ich wußte, das dies wahrscheinlich das Ende unserer Beziehung ist.

Wir hatten dann noch fast 1 Jahr lang eine typische Fernbeziehung, er kam 2 x zu mir nach Deutschland, ich bin noch mal nach Neuseeland, und wir waren zusammen im Urlaub. Dann habe ich die Beziehung beendet, weil es für meinen Freund an der Zeit war, Nägel mit Köpfen zu machen, sprich er wollte mich heiraten, und mit mir dann entweder in Neuseeland bleiben, oder nach Amerika. Und mit 22 Jahren hatte ich da noch keine Lust zu, mich fest zu binden.

Generell habe ich nichts gegen Fernbeziehungen. Eine Freundin von mir hatte 3 Jahre lang eine Fernbeziehung mit einem Norweger, und dann haben sie geheiratet, wohnen jetzt in Norwegen und haben 2 Kinder. es kann also auch funktionieren.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich hatte auch schon eine Fernbeziehung, allerdings innerhalb von Deutschland und das war schon nicht immer einfach. Daher stelle ich mir eine Fernbeziehung mit unterschiedlichen Ländern sehr schwer vor. Ich denke, dass es schon eine Zeit lang gehen würde, wenn sich beide lieben und das Vertrauen groß genug ist. Aber auf die Dauer, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass es beide Partner glücklich macht.

Sicher wird es die Beziehung frisch halten und beide freuen sich, wenn sie den anderen sehen können. Aber mir würde es doch fehlen, wenn ich meinen Partner nicht jeden Tag sehen kann, wann ich möchte. Für mich ist es schon komisch, wenn mein Freund mal eine Nacht nicht neben mir schläft. Mir fehlt dann eben etwas. Sicher ist das auszuhalten und nicht weiter tragisch, aber ich bin eben nicht vollständig, wenn er nicht bei mir ist. Hin und wieder ist es mal ganz schön, wenn ich zu meinen Eltern fahre und ein paar Tage nicht mit meinem Freund zusammenlebe, aber es ist dann auch wieder schön, zu ihm nach Hause zu kommen. Daher könnte ich mir nicht so gut vorstellen, eine Beziehung mit jemandem zu führen, der in einem anderen Land lebt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich könnte mir nicht vorstellen, mit jemandem zusammen zu sein, der sonst wie viele Kilometer von mir entfernt wohnt.

Als ich 15-16 war wollte ich immer nach dem Abitur ein Jahr ins Ausland. Work and Travel, das sagt euch ja sicher was. Aber dann habe ich meinen jetzigen Freund kennen gelernt als ich fast fertig war mit der 13. Klasse und habe mich nicht mehr getraut :oops: Wir waren zwar noch nicht lange zusammen, aber ich habe gemerkt, dass es schon was ernstes ist. Und nun sind wir ja schon über ein Jahr zusammen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Beziehung gehalten hätte, wenn ich weggeflogen wäre. Und ich bereue es auch heute nicht, ich wollte diesen Trip eh nur aus Spaß und Neugierde machen, also habe ich nichts verpasst.

» SweetDream » Beiträge: 98 » Talkpoints: -0,63 »



Ich habe eine solche Beziehung hinter mir und will so etwas wirklich niemanden ans Herz legen.

Ich lernte in den Ferien in Schweden ein Mädchen kennen, mit dem ich scheinbar perfekt zusammen passte. Erstes Problem WÄRE da die Sprache. Allerdings lernte sie auf ihrer Schule Deutsch und konnte dies nach mehreren Jahren bereits einigermaßen fließend. Da hatten wir schonmal Glück gehabt. Naja, ansonsten gäbe es auch noch Englisch. Aber ist ja auch egal, zumindest haben wir die 1 Woche, die ich in Schweden war, fast jeden Tag zusammen verbracht. Gemeinsame Abende am Strand, nur wir beide, Hand in Hand. Wir hatten in etlichen Dingen die selbe Meinung, wir hatten den selben Musik Geschmack usw. usw.

Ich lernte sie am 2. Tag der 7 Tage Urlaub kennen und es war mir sofort klar, dass sie perfekt war. Mein Charakter ist sehr ähm, eigen bzw. selten und einzigartig. Und sie war die einzige in meinem Leben, die mir tatsächlich ähnlich war. Ich habe vor diesem Urlaub und auch danach, seit dem nie ein Mädchen kennen gelernt, dass so gut zu mir passte. Das war höchstwahrscheinlich die beste Woche meines Lebens. Sie hat zum ersten mal Farbe und Sinn in mein trübes Leben gebracht. In den letzten 2-3 Tagen verhielten wir beide uns eine Art traurig, und wir beide wussten auch warum. Ich würde bald wieder weg sein. Dann wars das.

Am vorletzten Tag flehte ich meine Eltern an, ob es nicht irgendeine Möglichkeit gäbe, noch länger hier zu bleiben. Bloß ein Tag, eine Stunde oder auch nur eine Minute. Jede Sekunde in der ich in ihre Augen blickte war einzigartig und niemals vergesslich. Doch das war natürlich nicht möglich. Der letzte Tag näherte sich und ich und sie, was wir niemals hätten tun sollen, denn das hat uns noch mehr verbunden, (und zwar waren wir anschließend so abhängig voneinander, wie es wahrscheinlich nur wenige Menschen je erlebt haben) hatten das erste mal miteinander. Jede letzte Sekunde verbrachten wir zusammen, bis ich dann am nächsten Tag gegen meinen Willen in dem Auto zurück nach Deutschland saß. Und ein letztes mal schaute ich in ihre Augen, aus welchen tränen hinunter neben dem Mund, der ein stotterndes, energieloses, von ihrem Akzent geprägtes "Ich liebe dich" ertönen ließ, entlang liefen. Und so auch aus meinem. Ein letzter, welcher nie hätte enden sollen, Kuss und wir fuhren los.

Auf der Fahrt zurück war ich total kaputt und total am Ende, sowie in den folgenden Wochen. In der Schule konnte ich mich überhaupt nicht konzentrieren und meine Noten sanken. Das letzte was uns zusammen hält ist das Internet, die Webcams und der Chat. Jedes mal wenn ich sie über ihre Webcam sehe, kann man ihr die Verzweiflung und den Trauer ansehen und sie wahrscheinlich auch mir. Wir haben uns jetzt seit einem Jahr nicht mehr in der Wirklichkeit gesehen oder unseren Hände gehalten wie wir es an den dunklen Abenden immer taten.

Das heißt, wir sind immer noch zusammen und lieben uns immer noch wie an den Tagen, die wir gemeinsam verbracht haben. Allerdings tut es jedes mal weh, als würde ich innerlich sterben, wenn ich daran denke dass wir vielleicht nie zusammen bleiben können. Eine letzte Hoffnung besteht darin, dass sie und ich mit 18 den Führerschein machen und uns dann endlich wieder sehen werden. (Denn nach Schweden fahren u.A. wegen finanziellen Gründen wahrscheinlich überhaupt nicht mehr in den Urlaub.) Wir stellen es uns andauernd vor, wie wir dann wieder vereint werden sein und ein funke Hoffnung erhellt mein Leben. Wir planen auch schon, dass ich zu ihr ziehen werde oder sie zu mir und wir zusammen Leben. Und wir werden das auch 100% tun denn ich möchte nicht mehr eine Sekunde ohne sie Leben, denn jede Sekunde ohne sie Quält mich innerlich zu tiefst.

Warum ich eine Fernbeziehung deshalb niemanden ans Herz legen möchte ist, da dieser Umzug sehr teuer und schwierig für den der umzieht sein wird. Wir werden das zwar trotzdem durchziehen aber das ändert nichts daran, dass es eben sehr teuer werden wird und schwer für den der umzieht. Und auch der Schmerz zu Wissen, sie mehrere Jahre nicht zu sehen ist unerträglich.

PS: Man könnte jetzt sagen, "Ja, das ist doch nur eine normale Jugendliebe, das darfst du nicht zu ernst nehmen usw.". Dem ist hier aber nicht so, wir sind beide einzigartig und es ist unmöglich, dass ich nochmal jemanden wie sie oder sie jemanden wie ich treffe und selbst wenn wir so jemanden treffen würden, würden wir uns gegenseitig niemals betrügen. An sowas denkt nicht einmal einer von uns beiden.

Der Text ist übrigens so lang, damit dem Leser beim Lesen klar wird, dass wir und beide für einander bestimmt sind.

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» Stimpey » Beiträge: 20 » Talkpoints: 0,12 »


Ich habe mich bisher immer gegen Fernbeziehungen gewehrt. Ich hatte mal eine Affäre mit jemandem, der fast 250 Kilometer weit entfernt wohnte. In diesem Fall fand ich diese Distanz sehr angenehm, da ich dann alle zwei bis drei Wochen mal so etwas wie einen kleinen Kurzurlaub machen konnte. Die Person wohnte in einer landschaftlich sehr schönen Region Deutschlands und Luxemburg war praktischerweise auch direkt um die Ecke. Da ich in diesen Menschen nicht verliebt war, hat mir diese Distanz nichts ausgemacht. Ich fand es sogar angenehm, die restliche Zeit über anderen Dingen nachgehen zu können, ohne dass jemand zuviel Raum in meinem Leben einnimmt.

Wenn ich jemanden von ganzem Herzen liebe, wie das mittlerweile der Fall ist, hätte ich wirkliche Probleme, mich mit einer Fernbeziehung zu arrangieren. Ich denke, dass eine große Liebe und eine gute Beziehung eine gewisse Distanz ertragen kann, ohne Schaden zu nehmen. Auslandssemester oder persönliche Selbstfindungstrips sehe ich nicht als Bedrohung für eine gute Beziehung oder Lebenspartnerschaft.

Schwierig wird es, wenn sich für einen Partner gute berufliche Perspektiven im weiter entfernten Ausland bieten und der andere Partner einen Umzug nicht mit seinem Job vereinbaren kann. Ich finde es wichtig, dass beide Partner glücklich sind und nicht unnötig viele Kompromisse eingehen müssen. Ich würde nicht in jedes Land der Welt mitgehen und mein Partner mit Sicherheit auch nicht. Daher gibt es gewisse Grenzen, die ich nicht überschreiten würde. Innerhalb dieser Grenzen bin ich allerdings durchaus auch für Kompromisse offen, solange beide einen adäquaten Beruf in dem Wunschland finden.

Wenn die Beziehung durch den Umzug eines Partners zur Fernbeziehung wird oder schon immer eine war, finde ich diese Beziehungsform schwierig, wenn es keine Perspektive gibt, dass sich dieser Zustand mittelfristig ändert. Ich habe Ansprüche und Sehnsüchte und diese möchte ich mit meinem Partner ausleben können. Natürlich gibt es wichtigere Faktoren als eine Beziehung (zum Beispiel den Job), aber das heißt nicht, dass die Liebe nebensächlich ist. Für mich wäre es sehr schwer, meinen Partner nur alle paar Monate zu sehen. Wenn man mal 100 Kilometer voneinander entfernt wohnt, kann man ja abends dennoch spontan mal bei dem anderen vorbeifahren. So etwas ist natürlich nicht möglich, wenn man erst mehrere tausend Kilometer mit dem Flugzeug bewältigen muss. Ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, wenn ich meinen Partner mal eine Woche nicht sehe. Allerdings gibt es da immer die Option, dass man sich ja kurzfristig zu fast jeder Zeit treffen kann. Und die brauche ich einfach.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, wenn man schon eine glückliche Fernbeziehung hinter sich gebracht hat, denkt man vielleicht ein wenig anders darüber.

Ich habe eine, die äußert kompliziert war. Ich war noch minderjährig, er war noch minderjährig, unsere Eltern unterstützten die Beziehung nicht, wir hatten kein Einkommen und daher wenig Geld, und wir lebten fast 700 Kilometer voneinander entfernt. Luftlinie, wohlgemerkt. Und dennoch haben wir all diese Probleme überwunden und leben nun schon seit mehreren Jahren zusammen in einer eigenen Wohnung. Wir sind so glücklich, wie am ersten Tag, an dem wir einander kennen lernten. Also es hat sich gelohnt. Und es hat sich uns bewiesen, dass es klappen kann.

Natürlich ist es noch einmal ein Unterschied, ob man "nur" innerhalb Deutschlands weit entfernt von einander lebt, oder ob das dann auch noch in das Ausland geht und die Entfernung noch einmal viele Kilometer größer ist. Aber im Grunde ist die Situation in den Grundzügen doch dasselbe: Man liebt einander und die Distanz trennt einen so, dass man einander nicht regelmäßig sehen kann.

Und ich weiß, dass man das überwinden kann, wenn man einander wirklich liebt. Allerdings gehören da natürlich beide Partner dazu. Aber ich würde es noch einmal wagen. Es wäre meiner Meinung nach aber auch keine wirkliche Liebe, wenn man über solche Probleme rational nachdenken könnte, während man meint, verliebt zu sein.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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