Wenn Männer putzen...

Kennt ihr das auch: ihr fordert euren Mitbewohner/Freund/Bruder auf, das Bad zu putzen. Nach etwa einer Viertelstunde kommt besagte Person freudestrahlend bei euch an und sagt, dass das Bad fertig geputzt ist. Man verteilt ordentlich Lob (weil man will ja, das auch in Zukunft fleißig mitgeholfen wird) und stellt dann, wenn man später ins Bad geht, fest, das die gesamte Putzaktion lediglich aus Bodenwischen bestand. Dusche, Waschbecken und vor allem das Klo sind unberührt.

Nun das Dilemma: wie gesagt freut man sich, dass er überhaupt geholfen hat, andererseits ist die Hilfe relativ unnütz, wenn man eh alles selbst nochmal machen muss. Kritisiere ich ihn, kann es sein, dass ich einen halben Tag lang einen schmollenden Kerl ertragen muss, der sich ungerecht behandelt fühlt (er wollte ja nur Gutes).

Kennt ihr die Situation? Habt ihr irgendwelche Tipps? Wie kann man ihn kritisieren, ohne, dass er es persönlich nimmt?

Ich bin ein sehr direkter und ehrlicher Mensch und wenn ein erwachsener Mann nicht mit Kritik umgehen kann, dann ist er es selber Schuld. Wenn mein Mann putzt und er macht es nicht ordentlich genug, dann zeige ich ihm schon, was ich nicht ordentlich finde und er macht es dann entweder nochmal gründlicher oder aber ich mache es. Aber ich sage es auf jeden Fall.

Warum sollte man nichts sagen? Dann lernt er es ja nicht das nächste mal auch das Clo und das Waschbecken mit zu putzen. Und wenn ich es ihm schonend sage, dann ist es trotzdem Kritik. Ich sage es so, wie er mich kennt. Ich schone ihn nicht, aber ich motze ihn auch nicht an. Wenn er das nicht vertragen kann, dann tut er mir leid.

Ich denke, dass du es ganz normal sagen musst, was gefehlt hat beim Putzen im Bad und du kannst es ja auch noch nett verpacken, indem du sagst, dass er den Boden ja auch schnell und gründlich gemacht hat. Aber der Rest muss halt auch sein.

Ich bin auch sehr direkt, was nicht unbedingt immer von Vorteil ist. Aber wenn mein Mann mal etwas putzt, dann sage ich schon was er nicht richtig macht. Aber meistens macht er ganz gut, wenn auch nicht so gründlich wie ich. Aber beschweren kann ich mich da eigentlich nicht.

Aber wenn du es nicht sagst was er falsch macht, dann wird er es nie anders machen. Klar sollte man schon loben wenn der Mann im Haushalt mit hilft aber Kritik müssen Männer auch vertragen können.

Also ich finde, dass manche Menschen einfach eine andere Definition von "gründlich putzen" haben. Generell teilen ich und mein Freund uns die Hausarbeit und wenn es mir nicht passt wie er putzt, mach ich es halt so, wie ich das will. Und umgekehrt. Klar kann ich kritisieren, dass es mir nicht sauber genug war, aber es ist genauso seine Wohnung wie meine und nur weil ich vielleicht penibler bin, kann ich kaum erwarten, dass er mir alles recht macht. Ich habe aber schon oft beobachtet, dass Frauen der Meinung sind, dass die Männer nicht nur im Haushalt helfen müssen, sondern es auch genauso machen müssen, wie Frau sich das vorstellt. Kann ich eigentlich nicht nachvollziehen.

Auch in der WG hatten wir es so gehandhabt, dass der putzt, den der Dreck stört Hat immer gut funktioniert, allerdings wahrscheinlich deshalb, weil wir ein ähnliches "Putzbedürfnis" hatten.

Auch wenn es mir widerstrebt mich zu beschweren, nur weil jemand nicht so putzt, wie ich mir das vorstelle, würde ich aber doch etwas sagen, wenn Dusche, Waschbecken und Toilette gar nicht geputzt wurden. Zumal gerade das im Bad doch das Wichtigste ist.

Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass Kritik besser vertragen wird, wenn man erst mal mit den positiven Dingen anfängt. Sprich, nicht gleich lospoltern, weil die Waschbecken nicht geputzt sind sondern erst mal den toll gewischten Boden erwähnen und dann darauf hinweisen, das es doch toll währe, wenn beim nächsten Mal die Waschbecken gleich mitgeputzt werden würden. Aber eigentlich bin ich auch der Ansicht, dass ein erwachsener Mensch in der Lage sein muss mit konstruktiver Kritik umzugehen

Und solche Dinge wie Putzen klärt man eh am besten gleich beim Einzug und nicht erst wenn man schon eine Weile zusammen lebt. Viele Frauen verfallen ja immer noch in die Hausmütterchen Rolle und machen erst mal alles selber und beschweren sich dann irgendwann, dass der Partner nichts macht. Für den Partner ist das natürlich toll, wer freut sich nicht, wenn ihm die unangenehmen Arbeiten abgenommen werden? Warum sollte er sich dann auch besonders anstrengen wenn er "mal" aufgefordert wird das Bad zu putzen? Hat ja bisher auch ohne Bad putzen gut geklappt.

Ich kenne solche Situationen nur zu gut aus meiner Studienzeit. Ich habe zusammen mit einer Freundin mit zwei Männern zusammengewohnt. Es war eine Katastrophe. Ich war diejenige, die immer dafür sorgen musste, dass im Haushalt alles lief, ich habe die Dienste eingeteilt, wer bringt den Müll wann herunter, wer putzt das Bad usw.. Leider brachte das auch mit sich, dass ich immer allen hinterherlaufen musste, wenn sie ihre Arbeit wiedermal nicht machten.

Gerade die Männer stellten sich dabei immer fürchterlich an. Erst einmal haben sie es immer ewig hinausgezögert, und wenn sie es dann endlich gemacht hatten, hatten sie die Hälfte vergessen oder hatten es nicht ordentlich gemacht. Das hat mich oft wirklich an den Rand der Verzweiflung getrieben. Ich habe mich wirklich sehr oft gefragt, ob sie es wirklich einfach nicht auf die Reihe bekommen oder ob sie da s einfach nur machen, um mich zu ärgern.

Letztendich habe ich aber eine halbwegs akzeptable Lösung gefunden. Meine Schlussfolgerungen liefen nämlich darauf hinaus, dass sie im Haushalt einfach völlig hilflos und faul sind. Ich habe ihnen immer ganz genau gesagt was siemachen sollen, das kann man ganz gut am Beispiel Bad erklären (ich lasse das Klo jetzt mal weg, die Erklärung ist auch so lang genug):

XY, du musst das Bad machen. Das heißt: Du fängst mit den Ablagen an: Du nimmst alle Sachen herunter und wischt nicht nur drum herum, dann nimmst du einen sauberen Lappen mit Putzmittel (steht im Schrank yx) und putzt sie ordentlich ab. Die Waschbecken scheuerst du aus und spülst mit Wasser nach. Vergiss die Hähne nicht. Bleibt noch die Dusche: Die Glastür putzt du von außen und innen, sodass möglichst kein Dreck zurückbleibt, außerdem säuberst du den Abfluss.

Es dauert zwar seinen Moment, dass alles zu erklären. Aber danach weiß er, was man erwartet. Außerdem darf man das ja auch nicht herrisch erklären, sondern muss es ganz freundlich und langsam machen. Stell dir vor, er wäre ein Kind. Das ist immer noch am einfachsten.

Mein Mann und ich teilen uns den gesamten Haushalt einigermaßen fair auf und haben somit jeder unsere fixen Aufgabenbereiche. Es ist aber eigentlich in keinem Raum so, dass dieser von einer Person alleine gemacht wird.

Beispielsweise beim Badezimmer bin ich für die Reinigung von Badewanne, Waschbecken und Ablagen zuständig. Mein Mann hingegen saugt und wischt den Boden. Auch in anderen Räumen und Bereichen sieht die Arbeitsteilung so aus.

Bei deinem Problem würde ich einfach ehrlich sein und ohne Beschimpfungen a la "Du musst..." oder "Du hast nicht..." besprechen, was zum Putzen des Badezimmers dazu gehört. Du musst den betroffenen Mann auch nicht sofort daran erinnern oder noch einmal zum Putzen schicken, wenn du das Gefühl hast, dass derjenige dann eingeschnappt wäre. Sag beim nächsten Mal einfach "Ach übrigens, vergiss heute bitte nicht auf das Waschbecken, usw."

Ich denke nicht, dass es vom Geschlecht abhängig ist, ob jemand vernünftig putzt oder nicht. Natürlich sind viele Männer absolute Pascha und ziemlich faul, sobald es um Hausarbeit geht. Aber ich würde das nicht akzeptieren. Wenn zwei Menschen (oder mehr) zusammen in einer Wohnung leben und nicht vereinbart wurde, dass einer zuhause bleibt und dort den Haushalt macht, dann ist es selbstverständlich, dass sich beide Partner an der Hausarbeit beteiligen, ganz unabhängig vom Geschlecht. Ich erwarte dann auch einfach, dass beide Leute sich einigermaßen vernünftig beim Putzen anstellen. Wenn jemand glaubt, dass das Putzen nur aus dem Bodenwischen besteht, ist das mehr als nur lächerlich und ich würde denjenigen auch darauf hinweisen.

Ich denke auch nicht, dass man einen Menschen unbedingt speziell dafür loben muss, dass er im Haushalt hilft. So etwas ist keine große Sache, sondern einfach nur selbstverständlich. Daher würde ich an deiner Stelle beim nächsten Mal ganz klar sagen, was er zu tun hat, sofern er noch nicht allzu viel Erfahrung mit Hausarbeit gesammelt hat. Nach einer Weile sollte das dann aber auch vernünftig funktionieren.

Wenn jemand es schon persönlich nimmt, wenn man ihn darauf hinweist, was er vergessen hat, ist derjenige wohl etwas zartbesaitet. Ich denke, dass man Menschen durchaus mit Kritik konfrontieren kann, sofern man freundlich und sachlich bleibt. Vielleicht solltest du einfach mal einen Plan machen, welche Arbeiten zu der kompletten Reinigung des jeweiligen Zimmers gehören, so dass derjenige auch weiß, was er zu tun hat. Anfänglich kann er den Plan dann ja nutzen und jeden einzelnen Arbeitsschritt abhaken und dann zum nächsten übergehen.

Wir teilen uns die Arbeit und nicht jeder Mann kann nicht putzen. Es gibt auch Haushalte, in denen es einen Hausmann gibt. Es liegt sicherlich auch an der Erziehung, und wie man dem Kind vermittelt, hat Dreck zu sehen.

Mein Verlobter sieht wirklich gut, wenn etwas sauber gemacht werden müsste, und macht es dann auch ohne Aufforderung, wenn er eben gerade mehr Zeit hat als ich. Er wurde da aber auch schon als kleines Kind zum Helfen herangeholt, sodass er eben ein Auge dafür bekommen hat.

Ich denke, dass du einfach mal offen mit deinem Partner sprechen solltest und eben mal im Spaß sagst, was denn eigentlich alles so gemacht werden sollte im Bad. Ich würde es nicht ganz so Ernst machen, weil es in lockerer Stimmung eben leichter ist, seinem Partner so etwas zu sagen.

Was bin ich froh, dass ich einen super tollen Hausmann als Freund habe. Ich muss ihn nicht bitten etwas zu putzen, sondern er macht es von allein, wenn mir die Zeit dazu fehlt. Und er macht es sehr ordentlich, so dass ich danach nichts mehr zu kritisieren habe. Ansonsten muss man eben sagen, was man erwartet.

Das hat dann aber nicht unbedingt damit zu tun, dass es sich um einen Mann handelt. Aber die Auffassungen was putzen bedeutet sind eben oft unterschiedlich. Was für die eine Person nur ein Wischen des Fußbodens ist, bedeutet für andere Menschen eben der Großputz mit allen drum und dran.