Hypnosetherapie gegen Krebs sinnvoll?

vom 12.07.2009, 14:57 Uhr

Ich habe nun schon mehrfach gehört, dass man mit Hypnose beispielsweise die sportliche Leistungsfähigkeit verbessern kann und man soll damit auch gut gegen Krankheiten vorgehen können. Was haltet ihr davon?

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob man, wenn man Krebs hat auch Aussichten auf Heilung hat, wenn man statt der konventionellen Medizin die alternative Hypnosetherapie ausprobiert. Kann dadurch wirklich Krebs besiegt werden und stehen die Chancen dafür denn genauso gut wie bei der Schulmedizin? Kann man zu jedem beliebigen Heilpraktiker gehen und ihn um eine Behandlung der Krankheit bitten oder muss der dann auch ein spezielles Studium absolviert haben?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wie die Aussicht auf Heilung von Krebs durch Hypnose besteht, weiß ich nicht. Aber eine Hypnose einzusetzen statt einer konventionellen Therapie wäre in meinen Augen sträflich. Vielleicht kann man beides nebeneinander machen.

Mediziner haben sich schon oft gewundert, wie ein nicht therapierbarer Krebs bei einem Menschen plötzlich als geheilt gilt. Was da im Körper passiert ist und wie es zur Heilung kam, ist nicht bekannt. Solche Fälle kommen immer mal wieder vor, leider nicht oft genug. Wenn jemand nun meint, ein Hypnotiseur könnte ihm helfen, dann soll er es versuchen. Aber dann nicht einen Heilpraktiker ohne Ausbildung als Hypnotiseur nehmen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Es stimmt schon, dass Bewegung bei Krebs schon unterstützend wirken kann, aber das schließt eine konventionelle Krebstherapie nicht aus. Daher halte ich ausschließlich Hypnose und Sport für den falschen Weg. Ich habe von einer Klinik in Deutschland gehört, die als Therapie auf eine Mischung aus Sport im Fitnessstudio und einer konventionellen Chemotherapie setzt und die Erfolge sollen sehr gut sein, eben weil die Bewegung unterstützt.

Ich kann allerdings nicht mehr dazu sagen. Also ich weiß nicht in welchem Stadium der Krebs war, als er entdeckt worden ist und ich weiß auch nicht, wie hoch die Heilungsrate je nach Stadium ist. Ich halte die Kombination aber für einen sehr guten Weg. Nur auf Hypnose würde ich nicht setzen, das wirkt auf mich geradezu fahrlässig und leichtsinnig. Da könnte man ja direkt auf homöopathische Mittel gegen Krebs setzen, das hilft bestimmt genauso gut.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Gegenfrage: Wirkt Hypnose nachweisbar(!) auf zellularer oder gar genetischer Ebene? Kann man durch Suggestion und Tiefenentspannung spontane Mutationen, die die Zellteilung aus dem Ruder laufen lassen, innerhalb von kürzester Zeit rückgängig machen? Wenn ja, wozu braucht man dann noch Chemotherapie und Bestrahlung, die die Betroffenen ja von den Nebenwirkungen allein oft genug schon beinahe umbringen?

Ich lehne Hypnose nicht prinzipiell ab. Geist und Körper hängen eng zusammen, und oft genug steht uns tatsächlich nicht der Körper im Weg, sondern der Kopf will nicht mitspielen. Dinge wie Rauchen aufgeben oder Leistungssport finden zum Großteil im Kopf statt, und der Körper wird mehr oder weniger mitgeschleift. In diesen Zusammenhängen kann ich mir schon vorstellen, dass Hypnose dabei helfen kann, das Hirnkastl entsprechend zu beeinflussen und Knoten aufzulösen.

Aber Krebs ist nun mal leider keine Frage der Einstellung. Auch wenn die Psyche bei der Behandlung auch eine Rolle spielt, schrumpfen Lebermetastasen leider in der Regel nicht von positiven Gedanken oder Suggestionen alleine. Schön wär's, das könnt ihr mir glauben.

Ich würde zudem schon alleine deswegen nicht auf "alternative" Heilmethodensetzen, weil Krebs und seine Behandlung in der Regel stark zeitsensitiv ist. Wenn man also nach der Diagnose meint, es erst einmal mit gesunder Ernährung, Waldspaziergängen und Hypnose versuchen zu müssen, und nach einem halben Jahr feststellt, dass die konventionelle Schulmedizin doch nicht völlig nutzlos ist, hat man in jedem Fall kostbare Behandlungszeit verloren. Schlimmstenfalls hat sich die Krankheit so weit ausgebreitet, dass gar keine Heilung mehr möglich ist, oder die Behandlung erheblich schlimmer und strapaziöser geworden ist.

Dieses Risiko würde ich nicht eingehen. Es gibt genug Krankheiten, bei denen es nicht gleich ans Leben geht, und bei denen alternative Behandlungsmöglichkeiten angeboten werden, aber bei so schlimmen Geschichten wie Krebs würde ich dennoch auf wissenschaftlich analysierte und statistisch ausgewertete Behandlungsmethoden setzen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Wenn man durch Hypnose geheilt werden könnte, warum macht es dann nicht jeder? Mal ehrlich, du kannst doch nicht wirklich davon ausgehen, dass das etwas bringt. Es entspannt einen vielleicht, ändert vielleicht etwas an der Psyche, aber Krebs wirkt doch im Körper auf zellulärer Ebene und nicht auf die Seele. Mag sein, dass man motivierter ist Sport zu machen, aber auch das verspricht keine Heilung. Man muss sich leider immer noch medizinisch behandeln lassen und sollte sich nicht auf derartige Alternativen verlassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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