Beziehung mit jemandem eingehen, der bald wegzieht?

Es hängt ganz davon ab, wie lange ich den Mann bereits kenne und wie groß mein Vertrauen zu ihm ist. Außerdem müsste natürlich bereits vorher geklärt werden, wie oft wir uns in der Woche oder im Monat sehen könnten und ob es eine Entscheidung auf Zeit oder doch auf die Dauer ist.

Zu einer Fernbeziehung gehört viel Vertrauen, Vertrauen in sich selbst sowie aber auch in den Partner, hat man allerdings von Anfang an Zweifel, so würde ich mich davon eher entfernen. Persönlich kann ich mir nicht vorstellen nochmal eine Fernbeziehung einzugehen.

Ich bin grundsätzlich auch kein Freund von Fernbeziehungen, denke aber, dass eine große Liebe nicht an der Entfernung zueinander scheitern sollte. Wenn ich schon länger mit jemandem zusammen wäre, der wegziehen will oder muss und ich nicht mitkommen kann, würde ich die Beziehung wahrscheinlich nicht beenden, sofern es eine Perspektive gibt. Selbstverständlich funktioniert das auch anders herum, wenn ich derjenige wäre, der in eine andere Stadt oder in ein anderes Land zieht.

Wenn man jemanden neu kennenlernt, kann man natürlich so argumentieren, dass es unsinnig wäre, sich dennoch auf eine neue Beziehung miteinander einzulassen, genau wissend dass man bald räumlich voneinander getrennt ist. Dennoch kann man Verliebtheit oder sogar eine beginnende Liebe nicht immer so rational betrachten. Aus rationalen Gründen ist jede Fernbeziehung unsinnig, während sie aber für die beiden Partner sehr wichtig ist.

Manchmal lernt man ganz besondere Menschen kennen, die man sich schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus seinem Leben wegdenken möchte. Solche besonderen Menschen trifft man nicht oft und ich bin generell bereit, die Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen, wenn mir schon nach der kurzen Zeit viel an dem Menschen liegt. Ich würde mich unter Umständen auch auf eine Beziehung mit demjenigen einlassen, der wegziehen wird, falls alle anderen Faktoren stimmig sind und wir sehr begeistert voneinander sind.

Ich würde die Fortführung des Kontaktes nicht von der Distanz abhängig machen. Für die große Liebe würde ich sicher auch eine große Distanz in Kauf nehmen. Solange beide Partner in Mitteleuropa leben, ist es ja in der Regel problemlos möglich, sich häufiger zu sehen.

Ich würde die Entscheidung für oder gegen die Beziehung vor allem von den Plänen desjenigen abhängig machen, der (zunächst) in Deutschland bleibt. Falls mein Partner für ein oder zwei Semester in die USA oder in ein anderes, weit entferntes Land geht und nach dieser Zeit wieder zurückkehrt, kann ich damit natürlich viel besser zurechtkommen als wenn der Partner für immer auswandern möchte. Im zweiten Fall sollte man selbst dann zumindest die Bereitschaft mitbringen, eventuell selbst auch in das Ausland zu ziehen. Als Übergangslösung für einige Monate oder wenige Jahre kann ich mir eine Fernbeziehung mit einer nennenswerten Distanz viel eher vorstellen als wenn dies ein Dauerzustand wäre.

Bei einer Distanz von lediglich hundert oder zweihundert Kilometern kann man auch mal für einen Tag bei dem Partner vorbeifahren. Ich mag spontane Besuche und ich fände es schade, wenn ich erst einen halben Tag mit dem Flugzeug unterwegs sein müsste, um meine Liebe zu besuchen.

Eigentlich bin ich grundsätzlich nicht besonders gut auf Fernbeziehungen zu sprechen. Ich finde es einfach nicht toll, jemanden nur alle paar Wochen oder nur am Wochenende sehen zu können, wenn man denjenigen doch in Wirklichkeit liebt und am liebsten fast die ganze Zeit bei ihm sein möchte. Auch kann man sich durch solche Entfernungen ja noch weiter voneinander entfremden, und meiner Meinung nach lernt man in einer Fernbeziehung nicht besonders viel vom Alltag des Partners. Klar, wenn man ihn besuchen kommt oder ihn selbst bei sich empfängt, erfährt man schon eine ganze Menge. Aber dennoch weiß man nicht was davon zu einhundert Prozent stimmt, und was nur zu neunzig. Also, was ich damit ausdrücken möchte, ist, dass die Gefahr, hintergangen, betrogen oder einfach nur angelogen zu werden sehr viel größer ist, weil man keine Chance hat die Wahrheit heraus zu finden, wenn man niemanden kennen sollte der in der Nähe wohnt.

Von daher ist es wohl kein Wunder, dass ich selbst einer Fernbeziehung eher sehr skeptisch entgegensehe und mich nicht unbedingt gerne auf so etwas einlasse. Wenn es mich aber selbst einmal in eine solche Situation bringen würde oder gebracht hätte, dann würde ich wahrscheinlich stundenlang darüber nachdenken was nun die richtige Entscheidung wäre. Ich würde mir alle Punkte, die dafür sprechen, noch einmal durch den Kopf gehen lassen, und ganz besonders auch noch die dagegensprechenden. Es ist ja auch wirklich eine echt blöde Situation - jemanden kennen lernen, den man schon kurze Zeit später nicht mehr sehen wird, weil er wegzieht. Punkte, an denen ich überlegen würde, wären zum Beispiel wie stark meine Gefühle sind, wie stark ich die Gefühle bei ihm vermute, was ich mir vorstellen könnte wie wir miteinander umgehen würden wenn wir a) keine Zeit füreinander hätten und b) viel Zeit füreinander hätten.

Naja, es ist in jedem Fall eine echt schwierige Frage, die wahrscheinlich auch unter die Kategorie der Fragen fällt, die man nur sich selbst beantworten kann wenn man sich auch wirklich gerade in dieser Situation befindet. Anders würde es aussehen, wenn ich mit demjenigen schon längere Zeit zusammen war, und nicht erst neu zusammen kommen würde. Dann würde ich es schon einmal mit einer Fernbeziehung ausprobieren. Warum auch nicht? Wenn man davor keine Probleme miteinander gehabt hatte, dann muss eine funktionierende Beziehung ja auch nicht nur an einer Entfernung scheitern. Natürlich ist auch die tatsächliche Entfernung wichtig. Hunderte Kilometer wären wohl um ein Vielfaches ungünstiger als nur wenige, oder auch nur solche bei denen man "nur" eine knappe Stunde fahren muss.

Ich finde Fernbeziehungen eigentlich auch nicht so toll, meistens habe ich aber das Pech, dass ich mich in jemanden verliebe, der weiter weg wohnt und das nervt dann schon ziemlich. Aber ich versuche es dann trotzdem und manchmal klappt es eben ganz gut, manchmal aber auch gar nicht und dann muss man es eben auch beenden. Es kommt dabei sehr auf die Gefühle an, die man für einander hat und wenn man sich wirklich schon eine Zeit kennt und den anderen etwas einschätzen kann, dann finde ich es auch wieder weniger schlimm. Manchmal ist mir ein wenig Abstand sogar willkommen, da ich gern mein eigenes Ding durchziehe und da stört es mich nicht, wenn mein Partner nur über das Telefon erreichbar ist.

Es kommt dabei natürlich auch auf die Entfernung an, generell würde ich aber sagen, dass man es versuchen sollte, wenn man denn wirkliche Gefühle hat. Mehr als das es schief geht, kann ja nicht passieren und da ist ein Versuch immerhin besser, als es gleich von vorne rein aufzugeben. Bei mir spielt es aber dann noch eine wichtige Rolle, ob dieser Zustand irgendwann geändert werden würde. Denn für immer würde ich keine Fernbeziehung wollen und ich könnte vielleicht ein oder zwei Jahre damit leben, dann wäre es für mich aber auch gut. Da muss man dann eben schauen, wie der Plan des Partners aussieht und die Bereitwilligkeit der beiden, dass man dann eben wieder in die gleiche Stadt oder vielleicht sogar in die gleiche Wohnung zieht.

Hm, ich glaube wenn man sich so richtig heftig verliebt hat dann stellt sich die Frage erst gar nicht, da nimmt man dann auch schonmal längere Fahrzeiten in Kauf. Klar kann die Beziehung später immer noch an der Entfernung zerbrechen, wenn man zum Beispiel nicht mal die Möglichkeit hat sich mit einiger Fahrzeit innerhalb der Woche zu sehen sondern ausschließlich am Wochenende dazu gelegenheit bekommt weil die Entfernung so groß ist, dass man zum Beispiel mit dem Flugzeug fliegen muss oder sich die Fahrt zumindest nicht lohnt, wenn man nicht mehrere Tage dort bleiben kann, dann kann das schon ziemlich belastend sein.

Allerdings habe ich auch schon von Beziehungen gehört, die wunderbar über solche Entfernungen hinweg funktioniert haben sollen. Ich kann mir schon vorstellen dass eine große Entfernung gerade bei freiheitsliebenden Personen die sich schnell von ihrem Partner eingeengt fühlen oder sich gegenseitig auf die Nerven gehen ganz gut funktioniert, da man sich dann ja erst recht freut wenn man sich nicht so oft sieht. Ich schätze aber, da ist dann schon ein großes Maß an gegenseitigem Vertrauen erforderlich.

Also ich würde zumindest versuchen wollen auch über einige Entfernung hinweg meine Beziehung aufrecht zu erhalten, wenn man schon bei dem Gedanken an einen weiter entfernten Umzug sofort keine Hoffnung mehr hat und aufgibt, dann kann die Liebe ja nicht besonders groß gewesen sein.

Meiner Meinung nach kommt es darauf an wie sehr man denjenigen mag. Wenn man zum Beispiel schon sehr lange zusammen ist, dann würde ich die Beziehung nicht aufgeben. Ebenso würde ich sie nicht aufgeben, wenn man gerade dabei ist zusammenzukommen und sich sicher ist, dass man sich über alles liebt.

Ich selbst bin nun absolut kein Fan von Fernbeziehungen, wobei ich sagen muss, dass alles für mich möglich wäre. Immerhin kann man es sich ja nicht selbst aussuchen, wo die Liebe hinfällt. Wenn ich mich nun unsterblich in einen Mann verliebt hätte und wüsste, dass er bald weit wegziehen würde, würde ich die Beziehung wohl trotzdem eingehen. Immerhin würde ich es einfach versuchen wollen und wenn ich wirklich sehr verliebt wäre, dann würde es mir auch das Herz zerreißen, zu sagen, dass ich keine Beziehung eingehen wollen würde.

Wenn man sich wirklich liebt und tiefe Gefühle füreinander hat, dann kann die Liebe auch eine weite Entfernung überstehen. Außerdem besteht ja sicherlich irgendwann einmal die Möglichkeit, zusammen zu ziehen und irgendwie lässt sich das auf jeden Fall irgendwann einrichten. Von daher würde ich so eine Beziehung auf jeden Fall eingehen wollen, da ich auch die Hoffnung hätte, bald mit meinem Partner zusammen ziehen zu können. Immerhin wäre ich für meine große Liebe auch bereit, so einiges aufzugeben und nach einem abgeschlossenen Studium kann man durchaus auch das Risiko eingehen, irgendwo anders hinzuziehen.

Ich denke, dass ich mir erst einmal keine so großen Gedanken über eine Entfernung machen würde. Ich würde es einfach ausprobieren. Immerhin könnte ich dann ja immer noch sehen, wie es klappen würde. Dann kann man sich ja auch überlegen, ob es möglich ist, in nächster Zeit irgendwie zusammen zu ziehen. Dabei fände ich eine Entfernung von zwei bis drei Stunden nun nicht ganz so tragisch. Bis zu vier Stunden Fahrt kann man ja auch auf sich nehmen, um sich jedes Wochenende zu sehen und das ist ja nun auch wieder nicht so selten.

Es kann funktionieren, ohne Frage. Es kommt meiner Meinung nach aber auf die Umstände an, also auf Dauer der Beziehung bis zum Umzug, die Entfernung nach dem Umzug, Berufstätigkeit etc.

Mein Freund und ich wohnen ca. 120km auseinander und da ich Studentin bin und ein Semesterticket besitze, fahre ich oft zu ihm. Besonders an den Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien bin ich oft bei ihm. Zwar muss ich arbeiten, aber ich habe bewusst Jobs gewählt, an denen ich nicht an den Wochenenden und Feiertagen arbeiten muss. Ein Kellnerjob wäre überhaupt nichts für mich gewesen allein wegen den Arbeitszeiten und nicht weil ich mir selbst zu schade für den Job bin. Diese Regelung ziehen wir aktuell schon über 1,5 Jahre durch und es macht mir überhaupt nichts aus, so viel zu Pendeln. Schließlich kann ich so viel fahren wie ich will während die Benzinpreise nahezu exponentiell steigen.

Mein Cousin hatte mal eine Beziehung zu einer jungen Frau angefangen, deren Familie nach Kanada auswandern wollte. Das hätte die junge Beziehung sehr belastet und ich bezweifle, ob die Fernbeziehung lange gehalten hätte. Die beiden hatten sich Ende Oktober 2007 kennengelernt, im Dezember verlobt und im April 2008 geheiratet, damit sie nicht mit ihrer Familie nach Kanada muss. Das ging sehr schnell mit den beiden. Inzwischen sind sie schon über 5 Jahre verheiratet und noch genauso glücklich wie am ersten Tag.

Ich finde es ziemlich oberflächlich, wenn man keine Beziehung zu einem Menschen führen möchte, nur weil die andere Person eben wegzieht und so auch weiter weg wohnt. Ich dachte eigentlich, dass es bei einer Beziehung darauf ankommt, ob man sich liebt und wenn man sich liebt, dann spielt die Distanz auch keine Rolle, außerdem kann man ja früher oder später wieder zusammenziehen, wenn man das möchte. Mittlerweile hat jeder ein Smartphone beziehungsweise ein Telefon und einen Computer, also ist doch alles halb so schlimm, oder etwa nicht?

Man kann eine gute Beziehung auch nicht nur auf den körperlichen Kontakt beschränken, denn immerhin hat man mit seinem Partner auch sehr schöne, lange und vertraute Gespräche, welche auch sehr wichtig sind. Außerdem kann man sich darauf freuen, wenn man sich nach einer längeren Zeit wieder sieht, denn Vorfreude ist ja auch eine schöne Freude. Wenn jemand keine Beziehung zu einer Person führen möchte, die weiter weg wohnt oder in Zukunft weiter weg wohnen wird, dann ist es für mich sehr oberflächlich.

Man kann sich seine Liebe nicht aussuchen und eigentlich kann man jetzt auch viel schreiben, aber man weiß eigentlich nur, wie man handeln würde, wenn man selber schon in der Situation war oder sein wird. Außerdem ist es schon ein bisschen oberflächlich, wenn man einem Menschen keine Chance gibt nur weil er bald weg zieht.

Bei mir war es so, dass ich mich in einen Mann verliebt hatte, den ich dann auch ein Jahr kannte und als wir zusammen gekommen sind, hat er die Zusage fürs Studium bekommen. Für uns stand beide fest, dass es das sein wird und das wir dann auch zusammen ziehen, wenn ich meine Ausbildung geschafft habe. Wir haben also noch eine Weile eine Fernbeziehung geführt und sind dann zusammen gezogen. Heute sind wir verlobt und glücklich. Es war eine schwierige Zeit für uns, weil wir beide sehr auf Nähe stehen. Wir lieben es den ganzen Tag gemeinsam zu verbringen und uns stört das auch nicht und da ist eine Fernbeziehung nun mal nichts.

Ich denke, dass man niemals nie sagen sollte, wenn es um die Liebe geht. Man kann immer die passende Person treffen, die dann doch woanders hinziehen muss und dann muss man eben entscheiden, ob es die Sache wert ist oder nicht.