Ein Baby bekommen, nur damit man Beschäftigung hat?

vom 12.07.2009, 09:45 Uhr

Ich finde es auch nicht richtig, ein Kind zu bekommen, damit man etwas zu tun hat. Und es sicher auch nicht unbedingt die beste Entscheidung, ein Kind in die Welt zu setzen, wenn man sowieso schon knapp bei Kasse ist und keinen Job hat.

Aber: Es könnte doch sein, dass sie mit der Aussage meinte, dass ihr ein Kind das Gefühl geben würde, etwas Sinnvolles mit ihrem anzufangen. Das mag zwar nicht für jeden die beste Motivation sein, aber so verwerflich finde ich es auch nicht, wenn man der Meinung ist, es gäbe dem Leben einen Sinn, Kinder zu haben. Vielleicht fühlt sich die Frau nicht gerade toll, weil sie das Gefühl hat, nichts auf die Reihe zu bekommen, und sie denkt, dass ein Kind ihr erstens einen sinnvollen Lebensinhalt und zweitens vielleicht die Motivation, sich wieder ein bisschen mehr anzustrengen, geben könnte. Das mag nicht jedem so ganz richtig erscheinen, aber total abwegig ist der Gedanke auch nicht. Es stimmt doch, dass man häufig mehr schafft, wenn man mehr Verantwortung hat.

Und solche Kommentare wie "das ist ja so egoistisch" finde ich falsch. Kinder bekommen ist doch immer in gewissem Sinne egoistisch, sei es nun, weil man sie niedlich findet, weil man eine Altersversorgung braucht, weil man gerne eine große Familie haben will oder weil das Land mehr Söhne zur Verteidigung braucht. Sicher sind das teilweise drastische Beispiele, aber Fakt ist doch: man bekommt Kinder nicht um der Kinder Willen, sondern weil man selbst daraus in irgendeiner Form Erfüllung schöpft. Ich will damit gar nicht sagen, dass es schlecht ist, Kinder zu bekommen, nur finde ich Egoismus kein besonders standhaftes Argument gegen das Kinderkriegen.

Ich denke, dass das Argument, die Frau sei egoistisch, auch eher so gebraucht wird, als sei damit schon vorher klar, dass sie eine schlechte Mutter sein wird. Aber das ist doch gar nicht gesagt. Sie wird Kinder schon nicht hassen, sonst wäre ihr Traum von "Beschäftigung" wohl kein Kind, sondern ein Wellensittich oder ein großer Garten. Es kann doch auch gut sein, dass ihr ein Kind wirklich dabei helfen würde, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass ich den Fernsehbeitrag nicht gesehen habe. Ich kenne die Frau nicht und es kann natürlich wirklich sein, dass ihr spezieller Kinderwunsch total abwegig ist. Ich finde nur, dass man Menschen nicht immer so schnell verurteilen und sich auch mal gedanklich auf die andere Seite stellen sollte.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



War das mal wieder so eine Sendung die darauf abzielte: Ja die böse Hartz 4 Empfänger gammeln ja eh nur rum und machen Blödsinn?

Ich sehe die Sache ein klein wenig anders. Zumindest auf mich bezogen. Ich hätte auch gerne ein Kind. Wobei bei mir die Grundlagen halt anders sind. Ich bin 36 Jahre alt und mir läuft quasi die Zeit davon.

Kinder will ich ( ich sage bewusst will und nicht möchte) schon lange. Ich habe mir da aber auch lange Zeit Gedanken drum gemacht, warum eigentlich? Klar schwankten da Gedanken mit rein die in die Richtung gingen: Will ich nur ein Kind weil es mich lieben muss? Diese Frage kann ich mittlerweile mit Nein beantworten. Aber ich kann den Kinderwunsch nicht wirklich beschreiben.

Ich sass auch schon vor meinem Arzt ( Oberarzt der Psychiatrie, der mit mir unter Anderem auch Psychotherapie macht) und redete mit ihm über das Thema. Aber eher um erstmal abzuklären, in wie weit meine Medikamente Erbgutschädigend sein könnten und ob ich die vor einen Schwangerschaft absetzen muss. So Sachen halt.

Im Verlauf des Gespräches fragte der Arzt mich dann auch, warum ich denn nun, sozusagen mit aller Gewalt, ein Kind möchte. Die Frage konnte ich auch erstmal nicht wirklich beantworten, weil mir dazu einfach die Worte fehlten. Und ich meinte dann: Ein Kind würde meinem Leben einen Sinn geben. Fand er an sich gut. Und ich denke, es klingt genauso egoistisch wie der Satz der Frau aus dieser Fernsehsendung.

Ich finde es sicherlich nicht gut, wie manche Frauen ein Kind nach dem anderen auf die Welt bringen, um nicht arbeiten gehen zu müssen. Auf der anderen Seite denke ich aber auch, das der Zeitpunkt in der momentanen Wirtschaftslage für ein Kind nie wirklich gut sein wird.

Ich frage mich da halt auch, wenn es eh nicht absehbar ist, das man wieder in seinen Beruf einsteigen kann. Oder die Jobchancen eh zur Zeit so schlecht sind, das es absehbar ist, das man eh noch länger daheim bleiben wird. Wenn an dann eh einen Kinderwunsch hat, ist es dann nicht eventuell sinnvoll halt jetzt Kinder zu bekommen? Und wenn die in den Kindergarten kommen wieder voll durchzustarten? Als nun ewig einen Job zu suchen und schwanger zu werden, wenn man ihn hat? Das ist nämlich auch nichts halbes und nichts ganzes.

Klar erhöht man damit die Anzahl der Menschen die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Man bringt ja quasi einen weiteren Hartz 4 Empfänger zur Welt. Aber man bringt auch einen weiteren Konsumenten, der die Wirtschaft ankurbelt, auf die Welt.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Hallo,

ich halte garnichts davon, dass Frauen Kinder bekommen nur um etwas zutun zu haben. Kinder sind doch kein Hobby. Ein Kind hat man ein Leben lang an seiner Seite, also denke ich nicht, dass man einfach mal so ein Kind bekommen sollte.

Wichtig ist ja auch, dass man mit dem richtigen Partner das Kind bekommt. Frauen die schon äußern ein Kind zu bekommen nur um etwas zutun zu haben legen sicher auch nicht viel auf die Wahl des Partners mit dem sie das Kind zeugen wollen.

Meiner Meinung nach ist es falsch Kinder aus solchen Gründen zu bekommen, da ein Kind keine einfache Beschäftigung ist sondern eine große Verantwortung.

» Zani » Beiträge: 134 » Talkpoints: 0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mir hat sich gleich zu Anfang auch die Frage gestellt, die sich auch LittleSister stellte: war es mal wieder eines der Boulevardmagazine, die darauf abzielen, bestimmte Gruppen der Gesellschaft in ein bestimmtes Licht zu rücken?

Davon mal abgesehen, finde ich es doch recht merkwürdig, dass hier auch wieder der Ruf laut wird, solche Frauen mögen sich Arbeit suchen. Davon abgesehen, dass wir wohl meilenweit davon entfernt sind allen Willigen eine Beschäftigung bieten zu können (das ist aber ein anderes Thema), warum werden eigentlich solche Lebensentwürfe nicht respektiert, auch wenn sie dem eigenen so vollkommen widersprechen? Was ist so schlimm daran, wenn sich eine Frau nicht vorstellen kann einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und lieber Kinder zu bekommen? Zwar könnte ich mir das auch nicht vorstellen, habe aber zwei solcher Familien im engeren Bekanntenkreis. Bei der einen stört mich lediglich das Gejammere, dass sie nicht genug von außen (Staat, Kinderlosen usw.) unterstützt werden.

Sicher sollte da das Umfeld einigermaßen passen. Dazu gehört auch, dass man möglichst selbst genug verdient oder zumindest daran arbeitet nicht auf fremde finanzielle Hilfe angewiesen zu sein. Außerdem mutet es in der Tat sehr merkwürdig an, wenn ein Kind als Hobby bezeichnet wird. Aber auch das ist Auslegungssache, ganz davon zu schweigen, dass man manch Mitmenschen auch wunderbar manipulieren und ihm derartige Worte in den Mund legen kann.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Erschreckend ist, dass solche Leute unter Umständen dann wirklich Kinder bekommen. Wie das Ganze dann ausgeht, kann man sich wohl denken.

Ich finde es in höchstem Maße egoistisch und verantwortungslos, ein Kind zu bekommen um seinem langweiligen Leben neuen Schwung zu geben und sich selbst zu bespaßen. Ein Kind ist schließlich kein Spielzeug, mit dem man sich die Langeweile vertreiben kann und das man beiseite legen kann, wenn man kein Interesse mehr daran hat. Wer so denkt wie die besagte Frau, ist nicht reif genug, ein Kind zu bekommen. Ich denke nicht, dass ein Kind bei einer solchen Mutter gut aufgehoben ist.

Es gibt soviele Dinge, mit denen man sich die Langeweile vertreiben kann. Wer Langeweile hat, ist meiner Meinung nach selbst schuld daran. Ich kenne so etwas überhaupt nicht, eher das Gegenteil.

Ich frage mich, warum die Frau sich nicht einfach eine sinnvolle Tätigkeit sucht. An erster Stelle steht dabei natürlich ein Job. Falls sie keinen Job findet, sollte sie sich zumindest weiterbilden, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Die übrige Freizeit kann man mit Hobbies und gemeinsamen Unternehmungen mit Freunden füllen.

Ein Kind als Zeitvertreib zu benutzen, ist wirklich sehr schlimm. Ich frage mich, wie es einem solchen Kind bei der Frau gehen würde. Solange es klein und süß ist, hat die Frau vielleicht noch ein Interesse an dem Kind. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sie das Interesse verliert, sobald das Kind schwieriger wird. Zudem denke ich, dass die Frau ihren ganzen Frust über ihr langweiliges und blödes Leben auf das Kind projizieren kann. Irgendwie empfinde ich diese Idee der Frau als dumme Notlösung. Nur weil sie nicht in der Lage ist, ihr Leben angenehm zu strukturieren und sich zu beschäftigen, würde sie ein Kind dafür benutzen, ihr die Zeit zu vertreiben. Das kann es doch echt nicht sein.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo!

Also ich habe mir jetzt hier die verschiedenen Kommentare durchgelesen und verstehe nun schon, dass manche es auch nicht so schlimm finden, was diese Frau gesagt hat. Natürlich kann es auch sein, dass sie ihrem Leben mit dem Kind einen Sinn geben möchte. Wenn das dann funktioniert, ist das auch toll und dann kann man sich nur für beide freuen, denn wenn das Kind sie erfüllt, wird sie ihm sicherlich so viel Liebe entgegenbringen, wie es nötig hat.

Was passiert aber - mal vorausgesetzt, sie hat das überhaupt so gemeint mit dem Sinn geben, denn gesagt hat sie es ja nun nicht -, wenn ihr Vorhaben schief geht und sie merkt, dass dieses Kind ihrem Leben nicht den Sinn gibt, den sie sich versprochen hat? Dann sieht es wohl eher ganz schlecht aus. Keiner kann sagen, wie es dann weitergehen würde, aber besonders rosig wären die Aussichten wohl nicht. Vielleicht würde sie Depressionen bekommen. Vielleicht würde sie sogar regelrecht anfangen, das Kind zu hassen, weil es ihr nur eine Last ist und nicht der gewünschte Hort der Glückseligkeit. Vielleicht würde sie auch hingehen und das Kind mehr oder weniger abschieben, immer mehr Verwandte und Bekannte bitten, sich des Kindes anzunehmen.

Ich kenne jemanden, der genau das zumindest zu Anfang gemacht hat. Sie war noch nicht reif für das Kind, auch arbeitslos, und ist einfach nicht damit zurecht gekommen, dass jemand immer ihre ungeteilte Aufmerksamkeit braucht und will. Und ich muss ehrlich sagen, ob jemand, der sich allen Ernstes im Fernsehen hinsetzt und der Welt verkündet, dass er ein Kind will, weil ihm langweilig ist, die nötige Reife besitzt, um eben dieses Kind dann auch groß zu ziehen, das bezweifle ich stark.

Was passiert, wenn das Kind ihr dann mal als Spielzeug nicht mehr gut genug ist? Wenn sie vielleicht mal nur noch genervt ist von dem Geschrei oder dem Geplapper oder was auch immer? Sucht sie sich dann ein neues Spielzeug, oder was dann? Ich möchte der Frau wirklich nicht unterstellen, dass sie das Kind in dem Sinne als Spielzeug ansieht und ich glaube auch nicht, dass sie schlechte Absichten hat. Aber ich denke schon, wenn jemand so leichtfertig über Kinder nachdenkt und meint, sie wären das richtige Mittel zum Bekämpfung von Langeweile, der hat sich das Ganze noch nicht wirklich gründlich durchdacht. Und genau das sollte man erstmal tun, gerade vor einer solchen Entscheidung. Denn von dieser Entscheidung ist nunmal nicht nur die Frau selbst betroffen, sondern vor allen ein kleines unschuldiges Wesen, dass auf sie angewiesen ist.

Ihr sollte schon klar sein, dass man mit einem Kind zwar sicher kaum noch Langeweile haben wird, aber dass Kinder auch Stress bedeuten, dass sie auch die Freizeit rauben, die man vielleicht nicht hergeben wollte. Kinder sind ein Full-Time-Job, und nicht ein Ichhabelangeweileundbrauchmalbeschäftigung-Job. Und abgesehen davon sollte sie auch, wie ja einige schon erwähnt haben, darüber im Klaren sein, dass KInder nicht nur Zeit, sondern vor allem auch Geld kosten! Geld, dass sie mit ihrem Hartz 4 wohl nicht in Massen hat.

LittleSister hat geschrieben:
Ich frage mich da halt auch, wenn es eh nicht absehbar ist, das man wieder in seinen Beruf einsteigen kann. Oder die Jobchancen eh zur Zeit so schlecht sind, das es absehbar ist, das man eh noch länger daheim bleiben wird. Wenn an dann eh einen Kinderwunsch hat, ist es dann nicht eventuell sinnvoll halt jetzt Kinder zu bekommen? Und wenn die in den Kindergarten kommen wieder voll durchzustarten? Als nun ewig einen Job zu suchen und schwanger zu werden, wenn man ihn hat?

Sicherlich ist das schon richtig und auch verständlich für mich, dass eine Frau, besonders wenn sie nicht mehr so jung ist, schon auch nicht mehr warten will, bis sie einen Job hat, weil ihr einfach in Sachen Kinder bekommen die Zeit abläuft. Aber ist es nicht wirklich egoistisch, so zu denken? Ich stimme channale ja zu, dass man immer ein Stück weit egoistisch ist, wenn man Kinder bekommt. Aber so fände ich es vielleicht doch etwas krass. Schließlich bekommt man dann das Kindo, obwohl man weiß, dass man ihm vielleicht keine gesicherte Zukunft bieten kann. Man nimmt es in Kauf, nur weil man selber so sehnlich ein Kind will. Aber ich kann es wie gesagt auch verstehen - ich weiß nicht, wie ich denken würde, wenn ich selbst in der Situation wäre.

Benutzeravatar

» Wunky » Beiträge: 487 » Talkpoints: -0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hi!

Ich finde es nicht in Ordnung, einfach ein Kind zu bekommen, um einfach eine Aufgabe zu haben. Und seinen Leben einen Sinn zu geben. Und was ist das für eine Voraussetzung für ein Kind, nur ein Freizeitvertreib zu sein.

Ein Kind sollte man bekommen, um des Kindes willen. Den das ist eine sehr große Verantwortung, die man eingeht. Und diese Verantwortung hat man nicht nur ein paar Jahre sondern sein ganzes Leben. Diese Verantwortung, des Kindes gegenüber kann man dann nicht einfach ablegen, wenn man dann keine Lust mehr hat.

Und was macht man, wenn man das Kind dann bekommen, aus diesen Grund und man verspürt immer noch diese Langeweile in seinen Leben. Ist nun das Kind daran schuld. Und wird sich dann noch eins angeschafft oder muß das Kind darunter leiden.

Ich bin der Meinung, man sollte erst mal sein eigenes Leben, für sich selber in Ordnung bringen. Bevor man noch für ein anders Leben verantwortlich ist.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



ys1980 hat geschrieben:Ein Kind sollte man bekommen, um des Kindes willen.

Genau um diese Vorstellung ging es in meinem vorigen Beitrag in diesem Thema. Was heißt denn "um des Kindes willen"? Ich frage dich ganz im Ernst: Was bedeutet das? Es wird immer als so tolles Argument gegen so viele Frauen benutzt, die anscheinend nicht die richtigen Gründe für ihren Kinderwunsch haben, dabei hat ein gewünschtes, noch nicht existentes Kind ja keinen "Willen" in dem Sinn. Der Kinderwunsch ist immer der Wunsch der zukünftigen Eltern oder Mutter - auch wenn sie das beste für das Kind wollen, ist es dennoch einzig und allein das, was sie selbst in dem Moment wollen.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das ist wirklich eine furchtbare Aussage! Ein Kind bekommen zu wollen, nur damit einem nicht mehr so langweilig ist finde ich einfach krank. Die Frau sollte sich schleunigst ein Hobby zulegen um so ihrer Langeweile zu entfliehen, aber ich hoffe wirklich, dass sie kein Kind bekommt, wenn das ihre einzige Motivation ist.

Kinder zu haben ist wunderbar und erfüllend, aber es sind Menschen die auf ihre Eltern angewiesen sind und Liebe brauchen. Vielleicht wurde das bei dieser Reportage aber auch übertrieben dargestellt, zumindest hoffe ich das sehr.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Natürlich ist das nicht die richtige Einstellung oder der richtige Grund um ein Kind in die Welt zu setzen. Da sind wir uns wohl alle einig. Und trotzdem kann man Verständnis für so eine Aussage aufbringen, ich zumindest schon.

Ich denke, je länger man arbeitslos ist, je öfter man abgewiesen wurde, je mehr Niederlagen man beruflich und privat einstecken musste, desto weniger Lebenswille und Lebenslust hat man. Das hat jetzt gar nichts mit einem starken oder schwachen Charakter zu tun, ich glaube, nur wenige Menschen sind so stark, dass sie eine ganze Reihe von Niederlagen gut wegstecken könnten. Und dann sitzt so eine Frau seit ewigen Zeiten zuhause, lebt auf die Kosten anderer (wie ihr ja oft genug erzählt wird - das ist ja gesellschaftlicher Konsens), und führt ein Leben, das im Grunde keinen Sinn hat (der nächste gesellschaftliche Konsens - Leben ohne Erwerbsarbeit ist unnütz). Bevor sie sich ganz aufgibt und in Depressionen und Sucht versinkt, versucht sie eben, ihrem Leben doch noch einen Sinn zugeben. Will man ihr das vorwerfen?

Dass die Idee, in dieser unsicheren SItuation ein Kind zu kriegen, nicht so gut ist, wird sie nicht wirklich interessieren, wenn das ihr letzter Strohhalm ist. Das System ist daran ebenso schuld wie diese Frau. Gebt solchen Menschen einfach eine Beschäftigung! Man sollte ihr zumindest eine ehrenamtliche Tätigkeit vermitteln, ihr aufzeigen, wie sie sich beschäftigen kann, wo sie sich einbringen kann.

Aus Langeweile ein Kind haben zu wollen ist meiner Ansicht nach ein Hilfeschrei. Ich würde nie auf solche Menschen hinhacken.

» nashville » Beiträge: 56 » Talkpoints: 0,32 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^