Freundschaften: Die einen halten ewig, die anderen...
Hallo,
mich beschäftigt ein bestimmtes Thema schon seit längerer Zeit. Es geht um Freundschaften, und darum warum Freunde sich entfremden, andere Freundschaften ewig halten und auch eine Freundschaft die schon fast seit klein auf besteht sich langsam auseinander lebt.
Habt ihr solche Erfahrungen schon gemacht? Wenn ja, dass würde mich sehr interessieren. Mir sind meine Freundschaften wahnsinnig wichtig und ich würde gerne mehr darüber erfahren.
Viele Freundschaften sind ziemlich situationsspezifisch. Sprich: Ändert sich bei einer Seite etwas radikales, so kann die Routine der Freundschaft unterbrochen werden. Hier reicht ein Umzug, ein längerer Urlaub oder dass einer der beiden einen Partner hat. Dann wird der angebliche Freund, der oft mal abends zum "Zeitvertreib" angerufen wurde schnell uninteressant, weil der Partner eben nun höheren Stellenwert hat.
Da muss nun jeder irgendwie sein eigenes Konzept haben. Ich finde ja immer, dass der Begriff Freundschaft viel zu oft benutzt wird, seit Zeiten wie StudiVZ sogar inflationär, schaut man da wie viele "Freunde" man auf seiner Seite hat, geht das nicht selten in die Hunderte. Schaut man dann aber wie viele davon dann tatsächlich beim Umzug von München nach Berlin dabei sind oder wieviele einen anrufen wenn die Mutter stirbt, kommt man oft nicht mehr über 4 oder 5.
Naja, Quintessenz ist, dass Kontakte zu Menschen sehr kurzlebig sind. Ich denke man sollte sich dessen bewusst sein und ebenso seiner wahren, langfristigen Freunde gewahr sein. Gute Freundschaft brauch auch keinen wöchentlichen Kontakt, sondern kann auch einfach wieder nach nem Jahr da sein.
Meistens hat es etwas mit der Zeit und dem Ort zu tun. Schulfreundschaften bestehen meist nur solange, wie man sich regelmäßig sieht. Davon heben sich dann die sehr guten Freundschaften ab. Mit den Leuten hat man dann immer noch ab und zu mal Kontakt.
Das wird erleichtert, wenn man sich zum mindest noch in der gleichen Stadt befindet. Bei uns ist es leider so, dass viele zum studieren woanders hin gegangen sind. Andere haben eine Ausbildung gemacht und sowieso weniger Zeit. Die Klausuren sind trotzdem immer wan anders und das "Ferienproblem" in der Semesterzeit bleibt auch bestehen, weil man meist nie zur selben Zeit wirklich Zeit hat.
Telefon, Handy und Internet erleichtern das Kontakt halten mittlerweile enorm. Wenn es das nicht in der Form gäbe, hätte man vermutlich zu nich weniger Leuten Kontakt und auch zu guten Freunden nicht mehr so.
Ich habe die Erfahrung gemacht das wirkliche Freundschaften immer bleiben. Also bei mir ist das so. Selbst wenn wir Wohnungs bedingt weiter von einander entfernt sind und auch am Telefon nicht oft von einander hören, verstehen wir uns immer noch super.
Ich denke das eine echte Freundschaft wichtig ist und bei mir gibt es sowas nicht mit Freundschaft entfremden. Man hat immer was worüber man mit dem anderen reden kann. Und das hält zusammen. Man muss meiner Meinung nach natürlich auch ein wenig Zeit in eine Freundschaft stecken.
Nicht nur eine Beziehung muss gepflegt werden, auch Freunde wollen mal getroffen werden. Ich denke das mal ein Besuch oder ein Cafe Besuch schon ausreichen zwischen durch um an der Freundschaft fest zu halten, wenn jedoch der andere kein Interesse hat ist es sinnlos.
Das sind dann aber keine richtigen Freundschaften.Ich finde die Freundschaften aus de Kindergarten her die besten. Da kann man viel über alte Zeiten reden. Von damals halt.
Hallo,
bei mir ist es so, dass ich nur ganz wenige Leute kenne, die ich wirklich als Freunde bezeichnen würde - der Rest sind (gute) Bekannte. Das haben mein Schatz und ich auch wieder deutlich gemerkt, als wir einen Paten für unsere Kinder gesucht haben (wir haben mehrere Taufen "in einem Aufwasch" gemacht, so dass wir auch mehr als einen Paten brauchten).
Wir kennen wirklich eine Menge Leute und es wäre kein Problem jemanden zu finden der dieses Amt übernimmt. Wir haben aber an einen Paten den Anspruch, dass er sich wirklich um das Kind kümmert, an wichtigen Feierlichkeiten (Einschulung, Geburtstag etc.) teil nimmt und mit fortschreitendem Alter des Kindes auch Ansprechpartner sein könnte, wenn es etwas gibt was das Kind nicht mit den Eltern besprechen kann oder will.
Bei der Frage wen wir uns wünschen würden ist uns sofort klar geworden welche Personen wir fragen möchten. Es sind wirklich unsere engsten und langjährigen Freunde - zumindest langjährig bei jeweils einem von uns. Denn bei Leuten die wir erst kurz und auch nicht so gut kennen hätte ich kein so gutes Gefühl, dass der Kontakt zum Kind auch wirklich bestehen bleibt.
Bei den Paten unserer Kinder handelt es sich auch ausschließlich um Menschen, denen wir wirklich vertrauen und die wir auch nacht um 3 Uhr anrufen könnten wenn Not am Mann ist - genauso wäre es umgekehrt, auch wir würden jederzeit losfahren wenn sie unsere Hilfe bräuchten.
Das sind auch die wichtigen Dinge die eine gute Freundschaft auszeichnen., Dabei spielt es dann auch keine große Rolle ob man täglich telefoniert oder sich auch mal einen Monat weder hört noch sieht, weil einer von uns gerade mit der Familie viel um die Ohren hat.
Zu meinen Klassenkameradinnen aus der Schulzeit habe ich eigentlich keinen wirklichen Kontakt mehr, nur sporadischen "Small-Talk" per E-Mail. Wirkliche Freundschaften habe ich dort nicht mit in mein Erwachsenen-Leben genommen.
Meinen besten Freund habe ich über eine Klassenkameradin kennen gelernt und später waren wir auch im gleichen Sportverein. Ihn kenne ich seit meinem 13. Lebensjahr und wir haben auch heute noch häufig Kontakt, auch wenn wir 150 km auseinander wohnen und beide kleine Kinder zu Hause haben. Aber wenn es mir schlecht geht wäre seine Telefonnummer die erste die ich wählen würde.
Freunde entfernen sich, wenn sich zum Beispiel im Laufe der Zeit die Interessen anders entwickeln. Das geschieht dann meist so im Alter von 14-16 Jahren. Davor hat man mehr oder weniger die gleichen Interessen, aber dann spezialisiert man sich, man entdeckt erst, was einem gefällt/nicht gefällt. Das wird wohl der häufigste Grund sein, weshalb manche Freundschaften in diesem Alter zerbrechen. Wenn die Beste Freundin natürlich auch dann noch die gleichen Interessen hegt, wie man selbst, bleibt die Freundschaft bestehen. Aber das ist doch recht selten, wie ich in meinem Umfeld miterlebt habe.
Ich habe es in meinem Freundeskreis so miterlebt, dass wir zwar alle noch eine Clique waren, dass sich aber die festen Freundschaften im Alter von 16-17 Jahren neu aufgeteilt hatten. Meine ehemals beste Freundin wollte jeden Abend weg gehen und feiern, auch wenn wir am nächsten Tag Schule hatten. Das war nicht meine Welt, da ich unter der Woche eher brav war und auch relativ viel gelernt hatte und eben einfach mal faul zu Hause bleiben wollte.
Nach und nach habe ich mich dann von ihr entfernt und sie ging mit einer anderen Freundin weg. Hat mir aber nichts ausgemacht, weil ich gemerkt habe, dass das so nicht funktioniert, da wir beide was vollkommen unterschiedliches wollten. Ich brauchte meine Ruhe zum Entspannen und sie brauchte laute Musik und viel Alkohol. So freundete ich mich mit einer anderen Freundin fester an und das hält auch jetzt, nach 6 Jahren noch, weil wir immernoch die gleichen Bedürfnisse haben.
Ich hoffe, dass meine Geschichte für dich aufschlussreich ist, wie und warum sich Freundschaften auflösen, bzw. an Intensität verlieren. Ich verstehe mich ja bis heute noch gut mit ihr, aber sie ist nicht mehr meine beste Freundin, weil wir dafür zu unterschiedlich sind. Wobei ich auch viele Freundschaften kenne, die sich genau auf solche Unterschiede stützen, aber für mich/uns war dies nichts.
Man verliert dadurch ja auch keine Freunde, sondern hat eben nur nicht mehr ganz so engen Kontakt. Wenn man dies vermeiden möchte, muss man eben selbst auf seine Bedürfnisse verzichten, aber dann macht man sich eigentlich nur selbst etwas vor und ist selbst nicht glücklich.
Freundschaften sind ein Thema für sich. Meiner Meinung nach, hat man nur wenige FREUNDE im Leben. Bekannte gibts viele, durchaus sehr Viele, mit denen man sich gut Versteht. Aber ein Freund ist für mich Jemand, dem man Vorbehaltlos vertraut, den man IMMER verteidigt, Jemand fürn den man ALLES tut.
Freundschaften brauchen für mich sehr lange um anzulaufen, da ich sein sehr misstrauischer Mensch bin. So kann es sein, dass sich "Bekanntschaften" nach einigen Monaten als Monster entpuppen und ich froh bin, diese nicht an mich heran gelassen zu haben. Andere wiederum habe ich in mein Herz geschlossen und möchte sie nicht mehr missen müssen.
Doch Freundschaften zerbrechen auch. Oftmals kann liegt es an mangelnden Kontakt, Entfremdung. Aber es kann auch passieren, dass sich ein Monster erst sehr spät entpuppt. Das ist mir vor noch gar nicht langer Zeit passiert. Mein bester Freund hat mich da ziemlich enttäuscht (wobei ich persönlich denke, dass dies ziemlich mild ausgedrückt ist), nach fast 8 Jahren Freundschaft. Der war soetwas wie ein Bruder für mich, der beste Freund eben.
Ich bin nach langem Grübeln zu dem Entschluss gekommen, dass Freundschaft wie ein Glücksspiel ist. Irgendwann kann einen das Gück auch mal verlassen...
Freundschaften verlaufen teilweise ziemlich seltsam. Ich habe während der Schulzeit eine Freundschaft geschlossen, die auch danach ca.3 Jahre wunderbar hielt. Wir sind durch Dick und Dünn gegangen, haben uns alles erzählt und hatten viel Spaß zusammen. ich dachte, es wäre eine Freundschaft fürs Leben. Doch aufgrund eines Missverständnisses hat diese Freundin sofort die Freundschaft gekündigt, mir ohne ein Wort all meine Sachen in einer Nacht und Nebel Aktion in den Briefkasten gestopft und seitdem besteht kein Kontakt mehr.
Doch es gibt ja auch immer etwas Gutes an schlechten Erlebnissen. Als eine andere Freundin aus der Schulzeit davon hörte, rief sie mich sofort an und kümmerte sich in meiner Trauer über die verlorene Freundschaft toll um mich. Früher hatten wir nur wenig gemeinsam, aber wir entdeckten nun immer mehr Gemeinsamkeiten. Heute telefonieren wir regelmäßig miteinander und ich habe eine super Freundin dazu bekommen.
Ich denke daher, dass manche Freundschaften nur eine gewisse Haltbarkeitsdauer haben. Nämlich dann, wenn die Freunde oder einer der Freunde Gefühle wie Missgunst, Neid oder ähnliches mit sich trägt und beide Freunde immer miteinander vergleicht. Oder wenn der Eine mehr gibt als der Andere. So geht jede Freundschaft auf Dauer in die Brüche.
Ja, solche Erfahrungen habe ich auch schon gemacht. In der Schulzeit hatte ich viele Freundinnen, wir waren eine richtige, fest zusammenhaltende Gemeinschaft und wohl keine von uns konnte sich vorstellen, dass sich das mal ändert. Wir waren ja in der Schule zusammen und trafen uns dann auch noch fast jeden Tag nachmittags, haben zusammen Hausaufgaben gemacht, gemeinsam gelernt, sind zusammen weggegangen. Hatte eine Liebeskummer, haben die anderen sie getröstet.
Dann aber haben wir uns alle irgendwie auseinander entwickelt. Die eine hatte plötzlich einen richtig festen Freund und nur noch ihn im Kopf, kurz darauf bei der nächsten das gleiche, dann war die Schule zu Ende, anfangs trafen wir uns trotzdem noch, aber dann heiratete eine, die andere wurde schwanger usw. Ich denke, das hat eine große Rolle gespielt, dass sich halt die Lebensumstände sehr drastisch geändert haben. Und als Ehefrau und frischgebackene Mutter konnten die dann wohl auch mit den anderen, die fast noch halbe Teenager waren und für die solche Themen wie von einem anderen Stern waren, wenig anfangen. Da fehlte dann einfach die gemeinsame Basis (vorher hatten wir die ja durch die Schule). Wenn ich jetzt zufällig eine davon wiedertreffe, ist das zwar nett und man unterhält sich auch noch kurz (denn wir sind ja nicht im Streit auseinander, das ist nur einfach im Sande verlaufen), aber das ist es dann auch schon.
Dagegen habe ich andere Freundschaften, die schon seit Jahren (zwei eigentlich seit Jahrzehnten, weil ich die schon im Kindesalter kennengelernt habe) halten und absolut fest und stabil sind. Da gibt es dann zwar auch Zeiten, wo weniger Kontakt ist, weil einer gerade zu viel anderes zu tun hat, aber man weiß, man kann sich jederzeit melden und wenn was ist, ist man füreinander da.
Es ist schon korrekt, dass viele Leute heutzutage recht schnell mit dem Begriff Freundschaft oder gar mit der Bezeichnung beste/r Freund/in sind. Da sterben dann nicht echte Freundschaften ab, sondern eher engere Bekanntschaften. Aber manchmal verändern sich Leute, mit denen man sehr eng befreundet war auch auf ganz seltsame Weise, so dass irgendwann die Grundlage für die Freundschaft fehlt. Natürlich passiert so etwas auch, wenn man älter wird und sich die beiden Parteien in verschiedene Richtungen entwickeln. Sowas kommt oft beim Übergang ins Teenie-Alter oder wenn man vom Teenager zum Erwachsenen wird, vor. Aber ab und zu sind es auch gefestigte Freunschaften zwischen Erwachsenen, die sich auflösen, weil einer von beiden sich massiv verändert. In zwei Fällen, in denen das bei mir so war, war z.B. der neue Partner schuld.
Einer meiner Kumpel hat eine Frau kennengelernt, die weder Schulabschluss noch Berufsausbildung besaß, dafür aber schon zwei Kinder hatte. Zunächst war der Einfluss nicht sehr stark, aber dann wurde sie auch von ihm schwanger und wenig später schmiss er seine Offziersausbildung und lebte nun wie sie von Hartz IV. Inzwischen arbeitet er als Zeitarbeiter auf Teilzeit, sie sitzt nach wie vor nur zu Hause rum. Keiner von beiden bemüht sich um ein weiterkommen, im Prinzip gammeln beide nur so vor sich hin und versuchen hier und da noch ein paar Euro mehr von der Stütze zu beantragen. Eine Weile haben wir uns das angesehen und versucht ihm Anregungen zu geben, etwas aus sich zu machen und vielleicht auch seine Freundin darin zu unterstützen. Er lehnte das alles aber vollkommen ab und erklärte, dass er zufrieden mit seinem Leben sei. Da fehlte dann irgendwann die gemeinsame Perspektive und die Freundschaft versandete.
Bei meinem früheren Tanzpartner fand ebenfalls eine starke Veränderung statt, wenn auch in eine völlig andere Richtung. Er lernte an der Uni eine Chinesin kennen, die von heute auf morgen sein gesamter Lebensinhalt wurde. Er, der vorher sehr zuverlässig war, versetzte mich plötzlich andauernd beim Tanzkurs, meldete sich selten ab und reagierte verständnislos, wenn ich deshalb verärgert war. Auch beim Rest der Clique meldete er sich fast gar nicht mehr, rief man selber an, wurde man abgewimmelt. Hinzu kam, dass seine neue Freundin mit uns nicht gut auskam(wenn die beiden dann doch mal Zeit für ein Treffen mit uns hatten) und meinte, wir sollten uns an ihre Gepflogenheiten anpassen, nicht sie an unsere. Als wir das ablehnten beschimpfte sie uns als intolerante Rassisten, die sie angeblich rausekeln wollten. Mein Tanzpartner unterstützte sie in allen ihren Forderungen und brach den Kontakt ab, als wir unseren "Fehler" nicht einsehen wollten.
Kurz und gut: Manchmal verändert sich auch ein Mensch, den man lange und ziemlich gut kennt recht plötzlich so radikal, dass einfach keine Basis mehr für eine Freundschaft besteht. Hin und wieder gibt es einen großen Knall, manchmal verläuft sich die Sache auch. Das kann einem auch mit echten Freunden passieren. Es muss nicht immer ein Partner sein, ich habe auch schon religiöse "Offenbarungen" oder andere einschneidende Erlebnisse als Grund für einen derartigen Wandel beobachtet. Und manche Sachen hält eben auch die beste Freundschaft nicht aus.
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