Erfahrungen mit Pfandhaus?
Kurze Ergänzung:
Sorae hat geschrieben:Die Angebote in den Zeitungen "Sofortkredit ohne SchuFa Prüfung" sind alles nur Fake und abzocke ... und kannst du nicht für voll nehmen und sind unseriös.
Das ist keine Abzocke, sondern dabei handelt es sich oft um sogenannte Schweizer Kredite, die von Vermittlern oder Banken aus der Schweiz angeboten werden. Diese verlangen keine Schufa Auskunft. Dass man das als Abzocke empfindet mag vielleicht an den hohen Zinsen etc. liegen, aber gerade weil man auf so etwas wie eine Schufa Auskunft verzichtet, sicher man sich dieses Risiko eben mit hohen Zinsen ab - dazu gibt es auch einen längeren Thread im Forum.
Nebenbei:
Dass man beim Pfandhaus "sowenig" bekommt liegt daran, dass das Pfandhaus schließlich ein Risiko tragen muss - falls man das Pfand eben nicht mehr auslösen kann, wird dieses versteigert. Und mit dem möglichen Gewinn aus der Versteigerung muss ja die ganze Infrastruktur bezahlt werden, neben dem Ursprungsbetrag, denn das Pfandhaus verliehen hat und nun nicht mehr zurück bekommt. Aber soweit ich weiß, muss aber nicht stimmen, zahlt das Pfandhaus einen Gewinn aus der Auktion an den Schuldner auch aus, kann aber auch sein, dass dies nur bei gerichtlichen / amtlichen Pfändungen der Fall ist.
Das ist eigentlich recht lukrativ, so haben ich und ein Freund mal vorgehabt, nach dem Abi ein Pfandhaus aufzumachen, da dieses bei der jetzigen wirtschaftlichen Lage und der Not vieler Menschen ein recht lukratives Geschäft sein kann - wir sind jedoch davon wieder abgerückt, wenn man den Aufwand und das Startkapital bedenkt, sowie dies und das, was jetzt zu weit führen würde.
Subbotnik hat geschrieben:Aber soweit ich weiß, muss aber nicht stimmen, zahlt das Pfandhaus einen Gewinn aus der Auktion an den Schuldner auch aus, kann aber auch sein, dass dies nur bei gerichtlichen / amtlichen Pfändungen der Fall ist.
Das hatte ich in meinem Eingangsposting schon geschrieben. Das ist zumindest die Info, aus der Quelle die ich hatte und ich gehe stark davon aus das diese richtig ist. Was dann noch für Zinsen und Zinseszinsen, Lagerkosten und Verwaltungsaufwand dazu kommt, das kann ich allerdings nicht sagen.
Wir haben jemanden in der entfernteren Verwandtschaft, der ein Pfandleihhaus betreibt. Von ihm hatte ich vor vielen Jahren auch den ersten PC. Hatte den Vorteil, das dieser recht preiswert war für einen gebrauchten und ich nicht suchen musste, sondern hab ihm einfach gesagt, was ich will und er hat angerufen, damit ich abholen konnte.
Jetzt hat er sein Geschäft in der Innenstadt. Wenn man davor steht, sieht es aus wie ein schicker Laden. Nur das Schild draussen weisst darauf hin, was sich wirklich drin befindet. Man verbindet ja das Wort Pfandleihe eher damit, das man Regale vorfindet, die mit allem Kram vollgestopft sind.
Naja unser Kinderwagen stand auch schon dort drin. Allerdings nur, weil wir nebenan beim Fotographen waren und die Kinderkutsche dort keinen Platz hatte.
Ich weiss aber, das er auch Pc´s bekommt, die beschlagnahmt wurden und er die dann weiterverkauft. Meist sind das Geräte die zur Verbreitung von illegalen Dingen dienten. Er hat da auch jemanden, der sie Verkaufsbereit macht. Also altes BS runter, alles auf funktionsfähigkeit testen und sowas halt.
Einige Dinge versteigert er auch direkt im Internet. Vornehmlich wohl Schmuck. Aber ob das Pfandstücke sind, weiss ich nicht. Denn er hat auch noch ein eigenes Schmuckgeschäft am laufen. Dort kriegste aber ausschliesslich Neuware.
Vor vielen Jahren, als ich noch sehr jung war und das Geld knapp, habe ich einmal ein Pfandleihhaus angerufen und wollte dort meine Uhr beleihen. Glücklicherweise war mir das nach dem Telefonat, obwohl die Dame sehr freundlich war, die mir Auskunft gab, irgendwie suspekt und ich habe es mir anders überlegt.
"Glücklicherweise" sage ich deshalb, weil ich denke, dass die Gefahr besteht, dass einige Menschen - so auch ich - nach einem Besuch im Pfandleihhaus dazu tendieren, alle ihre Eigentümer, die vielleicht die eine oder andere Mark bringen, beleihen und am Ende ganz ohne etwas dastehen, weil das Geld aus der Beleihung weg ist und das Geld für die Ablöse fehlt. In manchen Situationen meines Lebens wäre ich hinsichtlich dieses Verhaltens tatsächlich gefährdet gewesen.
Dennoch finde ich, dass Pfandleihhäuser keine schlechte oder unnütze Einrichtung sind.
Ich hatte zwar auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, als ich vor Jahren Geld brauchte, etwas im Pfandhaus abzugeben, hab es dann aber letztendlich doch nicht gemacht. Irgendwie hatte ich dabei kein gutes Gefühl und als ich dann einige Tage unentschlossen war und hin und her überlegt habe, hatte sich zwischenzeitlich meine finanzielle Lage schon wieder gebessert.
Ich habe allerdings überlegt, ob ich nicht mal zu so einer Auktion gehen soll, wo die nicht abgeholten Pfandsachen versteigert werden, aber bei uns in der Stadt findet so etwas leider nicht statt. Wenn ich Gelegenheit hätte, würde ich mir das aber gerne mal ansehen.
Persönlich habe ich (glücklicherweise) noch nie Erfahrungen mit dem Pfandhaus sammeln müssen. Vor kurzem habe ich aber gelesen, das momentan durch die Finanz- und Wirtschaftskrise die Pfandhäuser Hochkonjunktur haben. Diese Entwicklung ist wohl in ganz Europa vorhanden. Einige Pfandhäuser reden sogar von einem 100%-Anstieg des Geschäftsvolumens - und das alle paar Wochen. Besonders in England, das von der Krise extrem stark betroffen ist, wird von einem dramatischen Aufwärtstrend gesprochen.
Mittlerweile sind Pfandhäuser nicht mehr nur bei Privatkunden gefragt, sie gewinnen auch immer mehr Bedeutung für gewerbliche Kunden. Im Durchschnitt beträgt der Kreditbetrag in England bei den Privatleuten 100 bis 120 Pfund - bei gewerblichen Kunden liegt die durchschnittliche Kreditsumme bei ca. 5.000 bis 10.000 Pfund. Für die Pfandhäuser ist das ein sehr lukratives Geschäft - die Laufzeit beträgt üblicherweise sechs Monate, der Standard-Zinssatz liegt aktuell bei 8 %, ist also nicht gerade billig. Dafür wird tagesgenau abgerechnet.
Die Palette der Pfandgegenstände wird immer exklusiver - sie reicht von Luxusautos über Schmuck und Gemälde bis hin zu Segelbooten oder Jachten. Meistens handelt es sich um die privaten Besitztümer der Firmeninhaber.
Da es die meisten Kunden gerne vermeiden möchten, eventuell im Pfandhaus angetroffen zu werden, wird das Online-Pfandhaus immer wichtiger. Hier hat der Kunde die Möglichkeit, die Pfandgegenstände per Kurier in ein zentrales Pfandlager zu schicken und erhält im Austausch dafür einen Scheck - so ist das Geschäft nach außen hin nicht sichtbar.
Ich habe vor einigen Jahren mal einen Ring im Pfandhaus zu Geld gemacht, das ist die einzige Erfahrung, mit der ich aufwarten kann, was Leihhäuser betrifft.
ich hatte den Tip von einem Juwelier, bei dem ich den Ring ursprünglich verkaufen wollte, weil mir das teure Stück nicht mehr gefallen hat. Das Problem an der Sache war, dass in dem Ring einige wertvolle Steine gefasst waren, die beim Verkauf beim Juwelier nicht berücksichtigt werden. Dort zählt allein der Goldwert, der Preis für die Steine (in meinem Fall waren es drei Diamanten und zwei Smaragde), fällt dabei quasi unter den Tisch.
Das hat mir natürlich nicht gefallen, darauf bekam ich dann den Tip von ihm, den Ring doch ins Pfandhaus zu bringen, das würde er selbst mit seinem Schmuck, den er nicht los wird, auch so machen. Mir war das ganze vom Gedanken her zuerst mal sehr unangenehm, und ich habe auch ein paar Nächte darüber schlafen müssen. Letztendlich habe ich mich dann aber doch auf den Weg gemacht, und den Ring ins nächste Pfandhaus gebracht.
Der Preis, den ich dafür erzielt habe, war dann wirklich wesentlich höher als der, den ich beim Juwelier bekommen hätte. Peinlich fand ich die ganze Angelegenheit trotzdem.
Vor kurzem habe ich mich auch einmal genauer mit den Thema Pfandleihaus auseinandergesetzt. Ich habe etlichen Goldschmuck zu Hause dn ich nicht mehr benötige und überlegt, wie ich ihn am besten zu Geld mache.
Zuerst bin ich über die Fernsehwerbung auf diese Goldankäufer aufmerksam geworden, denen man seinen Schmck in einem Umschlag schickt und dann Geld direkt aufs Bankkonto erhält. Dies hat mich aber nicht so angesprochen, da ich nicht 100%ig darauf vertraue, dass ich mein Gold zurückbekomme, fallsmir der angebotene Betrag zuwenig erscheint.
Dann bin ich über eine Reportage auf Pfandleihäuser aufmerksam geworden und hab mich im Internet erst einmal gründlich darüber informiert. Zuerst war mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken in ein Pfandleihhaus zu gehen, da man früher so der Meinung war diese seien unseriös und dort gingen nur Menschen hin, denen es an allen Ecken und Enden fehlt und die sich ohne etwas in einem Pfandleihhaus zu versetzen kein Essen mehr leisten können.
Dies ist wohl aber schon lange nicht mehr so. Pfandleihäuser werden meistens von der Mittelschicht in Anspruch genommen und man muss sich auch nicht komisch vorkommen dort hineinzugehen, man wird nicht komisch angeschaut oder bekommt komische Fragen gestellt. Die meisten Leute, die dort etwas abgeben holen ihre Sachen auch wieder ab, da sie nur kurzfristig geld benötigt haben, weil zum Beispiel der Lohn später gekommen ist etc.
Ich werde mich also demnächst mal "trauen" und so einen Pfandleiher aufsuchen
Ich war noch nie in einem Pfandleihhaus und ich hoffe, auch nie dazu gezwungen zu sein, dorthin zu gehen. Ich habe auch schon mehrere Reportagen über Pfandleihhäuser gesehen und habe auch schon mit Leute gesprochen, die dort regelmäßig etwas hinterlegen, um an Geld zu kommen.
Meiner Meinung nach, werden die Leute dort ziemlich über den Tisch gezogen. Es wird eigentlich immer wesentlich weniger gegeben, als die Dinge wirklich wert sind. Aber diese armen Leute sind gezwungen dieses Angebot wirklich anzunehmen, weil sie einfach keine andere Möglichkeit haben an Geld zu gelangen. Oft werden dabei Erbstücke, die einen hohen Wert für die Person persönlich haben, für ein paar Euro versetzt. Und meiner Schätzung nach, sind die Leute, die dort hin gehen, auch in 95% aller Fälle in den folgenden drei Monaten nicht in der Lage, ihr Sachen wieder zurückzuerlangen, für diese Personen ist ihr ehemaliger Eigentum dann auf Ewig verloren, denn meistens haben sie auch dann einfach nicht das Geld, zumal auch die Verzinsung wohl nicht gerade niedrig ist.
Aber genau darin besteht natürlich das große Geschäft solcher Pfandleihhäuser. Sie können die Stücke, die sie erhalten, wie gesagt meiner Schätzung nach in 95 % aller Fälle wieder weiterverkaufen und zwar ziemlich gewinnbringend. Sie erhalten dabei meistens wesentlich mehr, als auch wirklich ausgezahlt wurde. Dabei machen sie ordentlich Gewinn, ein wirklich stolzes Sümmchen.
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