Kochen nach Gefühl oder nach Rezept?
Mein Mann kocht eigentlich ganz gerne und auch gut. Er verwendet dazu allerdings niemals ein Rezept und kocht stets nach Gefühl, was (fast) immer gut geht. Ich selbst koche nicht ganz so gerne und benötige eigentlich auch immer ein Rezept, an dem ich mich zumindest orientieren kann. In der Regel ändere ich das Rezept noch ein wenig ab- Gewürze, Mengen, Gemüsesorten, usw.- aber im Grunde genommen koche ich nach Rezept.
Kocht ihr selbst auch ohne Rezept? Woher wisst ihr, was gut zusammen passt? Geht euch auch mal was „in die Hose“? Oder gehört ihr ebenfalls zu jenen, die ausschließlich mit Rezept kochen und sich vielleicht sogar total streng daran halten?
Als ich mit dem Kochen begonnen habe, habe ich ausschließlich nach Rezept gekocht und mich auch sehr genau daran gehalten. Das lag aber wohl vor allem daran, dass ich nie kochen gelernt hatte und am Anfang sogar eine Anleitung zum Kartoffeln-Kochen brauchte.
Inzwischen verwende ich nur noch sehr selten ein Rezept und wenn, dann halte ich mich eigentlich nie daran. Ich lese zwar sehr gerne Kochbücher und lasse mich von den Gerichten und Zutaten- beziehungsweise Geschmacks-Kombinationen inspirieren, aber es ist sehr selten, dass ich etwas so umsetze, wie es im Buch steht. Woher ich weiß, das Dinge zusammenpassen kann ich gar nicht so genau sagen. Wahrscheinlich ist es einfach eine Kombination aus der Erfahrung mit den Zutaten, der Information aus den Büchern und etwas Intuition. Richtig in die Hose geht mir dabei selten etwas und wenn, dann eher, weil ich unaufmerksam bin und etwa zu stark gesalzen habe oder mir etwas verbrennt. -Ein Rezept würde mich davor also auch nicht bewahren.
Das einzige, wobei ich mich meist sehr stark an das Rezept halte sind Kuchen und anderes Gebäck. Da habe ich schon gelegentlich die schmerzhafte Erfahrung machen müssen, dass Rezepte in der Regel doch Recht haben. Wenn ich einen Kuchen allerdings schon einmal gebacken habe, kommt es oft vor, dass ich mutiger werde und beim zweiten Mal das Rezept so verändere, wie ich es für richtig halte und, wenn die Änderung gut war, dies dann so beibehalte.
Ich habe kochen an sich ohne Rezepte gelernt. Halt immer mal bei Mama zugeschaut und Samstags waren unsere Eltern arbeiten und wir durften mit Eiern in der Küche experimentieren.
In der Realschule hatten ich Hauswirtschaftsunterricht. Da wurde nach Rezept gekocht. Da lernte ich dann aber dann eher so Grundsachen wie Hefeteig machen oder Gulasch kochen. Daheim habe ich es dann eh meistens anders gemacht.
Kochzeitschriften und Kochbücher hatte und habe ich natürlich auch eine Menge. Aber da sehe ich mir meistens nur die Rezepte an und brutzel meine eigene Kreation daraus. Ich habe festgestellt, das einem meistens eh eine Zutat fehlt, oder man eine Zutat nicht mag, die halt in den Rezepten vorkommen.
Eine Freundin meinte mal zu mir: Du kochst ja echt gut und so, aber beim Würzen darf man dir nicht zusehen. Ich stehe meistens mit dem Gewürzglas am Topf und kippe das halt rein. Überwürzt habe ich bisher selten. Obwohl ich zum Teil schon grössere Mengen Gewürz an mein Essen mache.
Wenn man mal länger gekocht hat, weiss man einfach was geht und was nicht. Es gibt wenige Sachen bei denen ich mich an Zubereitungshinweise halte. Wenn es mal eine Tütensuppe oder irgendein Fertiggericht gibt, welches mit Wasser angerüht werden muss, da messe ich das Wasser schon genau ab. Sonst wird das meistens nicht. Aber bei eigenen Rezepten mache ich das nach Gefühl.
Auch beim Backen läuft das so. Ich weiss in etwa was dran muss und habe da auch ein Gefühl dafür, wie der Teig nachher aussehen sollte, damit der Kuchen oder die Plätzchen was werden. Zumindest was Rührkuchen und Makronen angeht. Aber ich wandle auch viele Rezepte so um das sie mir gefallen. Aber dazu habe ich auch ein paar Jahre Erfahrung gebraucht.
Bei unbekannten oder schwierigeren Sachen koche ich meist auch nach Rezept, schon um kein Risiko einzugehen. Vor allem, wenn man Gäste hat, ist es mit dem Experimentieren immer so eine Sache.
Aber meistens mache ich alles frei Schnauze, wie es so schön heißt. Ich koche ja meist nichts Ungewöhnliches, sondern das Bekannte und daher weiß ich auch schon, wie ich das zubereiten muss.
Gewürze allerdings klatsche ich nach Lust und Laune in den Topf, lasse mich inspirieren und probiere auch mal gern etwas Neues aus. Überwürzt habe ich auch noch nie, höchstens, dass ein Gericht mal einen etwas leicht exotischen Geschmack bekommen hat. Aber da ich sehr gern koche, nehme ich auch die Erfahrungen in Kauf, die ich mache, wenn ich mich NICHT an Rezepte halte.
Wenn ich etwas das erste mal koche, verwende ich immer ein Rezept. Erst wenn ich die Sachen kenne, kommt es auch mal vor, dass ich Sachen nach Gefühl ändere. Mit einem Rezept fühle ich mich allerdings wohler. Da vertraue ich anderen doch mehr, als meiner Intuition. Was natürlich vorkommt ist, dass ich verschiedenen Sachen zusammen schmeiße und mir daraus dann ne Mahlzeit mache, oder ich mir nur einzelne Rezepte suche und keine Gesamtmahlzeit.
Wenn ich etwas zum ersten Mal koche und es nicht so einfach zuzubereiten ist, dann mache ich das fast immer mit Rezept. Was das Würzen angeht und die genauen Zutaten kann es schon sein, dass ich ein bisschen variiere und improvisiere, aber im Großen und Ganzen halte ich mich, beim ersten Mal zumindest, ans Rezept.
Wenn ich ein Gericht schon öfter gekocht habe, mache ich das ohne Rezept und manchmal verändere ich das ganze mit der Zeit so weit, dass das ursprüngliche Rezept kaum wieder zuerkennen ist.
Manchmal, wenn mir danach ist, koche ich aber einfach irgendwas aus den Sachen, die ich gerade so zu Hause habe. Das gelingt auch fast immer. Nur einmal habe ich anschließend Pizza bestellt.
Wenn ich mal gar nicht weiß, was ich machen soll und dann ein neues Rezept ausprobiere, dann versuche ich schon mich dabei an das Rezept zu halten. Anders würde es auch gar nicht gehen, weil ich einfach nicht wüsste, was ich machen muss. Besonders beim Backen ist das so.
Allerdings ist das ganz anders, wenn ich ein Rezept schon grob im Kopf habe. Dann mache ich das Gericht sehr nach Gefühl: Ich fange einfach mal an mit dem, was ich noch weiß und dann würze und verfeinere ich nach Geschmack. Meistens achte ich noch nicht einmal mehr auf das Gewicht und wiege nichts ab, sondern schätze das grob per Hand oder Augenmaß. Trotzdem schmeckt es danach meistens sehr gut und bisher habe ich damit noch keine Katastrophe erzeugt in der Küche. Mir liegt das einfach mehr als das Rezept neben mir liegen zu haben und immer darauf gucken zu müssen.
Ich hole mir Ideen aus dem Kochbuch. Lese es einmal durch und dann koche ich nach Gefühl. Die Zutaten sind nie die gleichen wie im Rezept und ich habe nur im Hinterkopf, was man alles reinmachen kann in diese Speise. So variiere ich immer das Originalrezept und wenn ich hinterher noch mal ins Kochbuch schaue, dann ist es wirklich total anders, als das Rezept eigentlich ist. Aber ich brauche es, mir die Ideen zu holen.
Kuchen backe ich aber meist wirklich nach Rezept. Das ist mir einfach sicherer, weil ich nicht will, dass der Kuchen beton hart wird, zusammenfällt oder einfach nur scheußlich schmeckt.
Aus Kochbüchern oder Rezepten, die ich so finde, hole ich mir sehr gerne Anregungen und Ideen, aber das Kochen selbst mache ich dann nach Gefühl und dem, was mir schmeckt. Zum Beispiel sind gerade bei italienischen Gerichten oft Knoblauchzehen mit dabei, oftmals mehrere. Mir ist das dann zu heftig, ich mag diese Knoblauchnote zwar auch (wenn ich keine Termine habe), aber nicht zu viel halt, also reibe ich die Form oder Schüssel nur mit einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe aus, dann habe ich das Aroma trotzdem.
Genauso bei Zwiebeln, da reduziere ich auch oft die Menge. Und bei der Zubereitung schaue ich immer, dass ich es fettärmer als angegeben gar bekomme, wenn da steht erst in Öl oder Butter anbraten und dann mit Brühe oder Wasser ablöschen und fertig kochen, koche ich das Gemüse direkt, ohne anzubraten. Beim Backen allerdings halte ich mich schon sehr eng ans Rezept.
Bei mir variiert dies doch stark, so habe ich meine Lieblingsrezepte die ich aus dem FF kenne und immer wieder neu abwandle. Wenn mir diese Rezepte aber mal zum Hals raushängen greife ich gerne mal auf Rezepte zurück, koche allerdings nie streng nach den Angaben im Rezept sondern schmecke alles so ab, wie es mir schmeckt, lasse manche Zutaten weg oder füge andere hinzu.
Das Einzige, dass ich wirklich nach Rezept mache sind z.B. Torten und Kuchen, da man hier einfach viel zu schnell daneben greifen kann. Aber alles andere lässt sich gut abwandeln und nach dem eigenen Geschmack kochen.
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